Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Raspberry Pi 3 - Eigenerwaermung


von Peter S. (sengp) Benutzerseite


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Habe mal bei einem Pi3 die Eigenerwaermung angeschaut. Anbei die 
Messwerte zur Info.
Deckt sich das mit Euren Erfahrungen?
Gibt es Abhilfe - sprich irgendwo einen sinnvollen 
Kuehlkoerper/Gehaeuse?


Ta:  22°C
Gehaeuse:  Teko TEK-RPI-X (ohne weitere Lueftungsbohrungen)
Kuehlkoerper:  Teko RPI-COOLKIT
USV:  S.USV Pi advanced (auf Pi aufgesteckt)

CPU Last generiert mit Sysbench-Primzahlberechnung.
Temperatur und Spannungsmessung ueber Tool "vcgencmd" oder aehnliches.

Ab einer CPU-Temperatur von 80°C regelt die CPU ihre Taktrate 
automatisch herunter um einen weiteren Temperaturanstieg zu vermeiden.

Temp1: Mit Gehaeuse, ohne Kuehlkoerper auf CPU, ohne S.USV-Platine
Temp2: Ohne Gehaeuse, mit Kuehlkoerper auf CPU, ohne S.USV-Platine
Temp3: Mit Gehaeuse, mit Kuehlkoerper auf CPU, mit S.USV-Platine


CPU-Auslastung[%] Volt[V] Clock[MHz] Temp1[°C] Temp2[°C] Temp3[°C]
0                 1,2     600        48        39        44
1                 1,325   1200       48        39        44
25                1,325   1200       69        52        65
50                1,325   1200       77        60        75
75                1,325   882        84        67        82
100               1,325   764        84        77        82

Zu Temp3: wird das Gehause im Rahmen des moeglichen mit 
Lueftungsbohrungen versehen so sinkt die CPU Temperatur nicht 
signifikant, vermutlich Waermestau durch S.USV.

--> Die Leistung des Pi3 ist ohne aktive Kuehlung nicht ausschoepfbar, 
die CPU erhitzt unter Last weit über ein vernünftiges Maß hinaus.
--> Die Montage eines sinnvollen Kuehlkoerpers ist sehr schwierig da 
sich die CPU auf der Seite der Steckverbinder befindet.
----> Fuer 24/7 Anwendungen z.B. im Schaltschrank nicht geeignet, evtl. 
Banana Pi/Pro oder C.H.I.P. untersuchen da sich hier die CPU auf der 
flachen Platinenunterseite befindet und ein Kühlkoerper leicht zu 
montieren wäre.

von Peter U (Gast)


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Hallo,

habe selbst einen PI3, interessante Messungen.

Mein Projekt ist noch nicht fertig für den PI3. Ich denke aber falls 
eine Anwendung den PI immer zu 70-100% auslastet würde ich eine andere 
Hardware nehmen. Nicht nur weil er dann zu warm wird sondern weil dann 
scheinbar auch die Anwendung einfach mehr Rechenleistung benötigt.

von Fritz G. (fritzg)


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Andere Frage: wenn kümmert es?

Soll der Pi3 im Einsatz die ganze Zahl Primzahlen berechnen? Oder doch 
ein vernünftiges Programm laufen lassen?
Schau dir die Temperaturen an, wenn es mit dem vorgesehen Programm 
läuft, in den allermeisten Fällen wird die CPU mit wenigen % 
ausgelastet.

von Stefan F. (Gast)


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Es kommt ganz auf die Anwendung an, die du auf dem Gerät laufen lässt. 
Mein Laptop kann auch nicht auf Dauer volle CPU Leistung bringen. 
Dennoch freie ich mich, dass er kurzfristig hohe Leistung bringt, denn 
die brauche ich auch nur kurzzeitig.

Für das Neukomprimieren von Videos ist der Rapsberyy Pi sicher nicht 
gedacht.

Für eine Haus-Steuerung, die nur ein paar mal pro Stunde irgendwo etwas 
umschaltet, reicht er aber locker aus.

von Pianfänger (Gast)


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Die Probleme zeigen sich auch im 'normalen' Betrieb als Desktop, nicht 
nur bei Benchmarks. Der Pi3 ist ruckzuck bei angezeigten >70°C ohne 
sonderliche Beanspruchung (i3-WM, Firefox mit einer augenscheinlich 
statischen Webseite und mit aktiviertem Adblocker). Wenn jetzt noch 
irgendetwas dazukommt (z.B. Webradio im Hintergrund) dann geht es in den 
unteren 80er-Bereich und die CPU wird merklich gebremst. Angeblich misst 
der SoC dabei die Temperatur in der GPU, und die aufgemotzte CPU wird 
sogar noch heißer.

Das ganze bei mir in einem üblichen einfachen Plastikhäuschen mit vielen 
Öffnungen, Deckel auf hilft nicht merklich. OS ist Raspbian ohne 
irgendwelche Extras.

Der Pi3 braucht als Desktop-PC-Ersatz -- das kann er von der Leistung 
her inzwischen für die meisten Anwender sein -- leider eine aktive 
Kühlung. Der Markt wird in den nächsten Wochen sicher einige fertige 
Lösungen parat haben.

von Joachim B. (jar)


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http://www.ebay.de/itm/Massives-Profi-Aluminium-Gehause-Case-Raspberry-Pi-2-B-2015-Computer-PC-/131761099167?hash=item1ead92d19f

sollte auch für den PI3 gehen, Vollalu gefräst mit Kühlfunktion.

Ich habe 2 (und 1 für den PI B alt, 24/7 seit 3 Jahren im Einsatz) 
solcher im Einsatz, unten so halbkugelförmige Gummifüsse für optimale 
thermische Ankopplung an die Kühlfinger mit Wärmeleitpaste.

: Bearbeitet durch User
von Peter S. (sengp) Benutzerseite


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Fritz G. schrieb:
> Andere Frage: wenn kümmert es?
>
> Soll der Pi3 im Einsatz die ganze Zahl Primzahlen berechnen? Oder doch
> ein vernünftiges Programm laufen lassen?
> Schau dir die Temperaturen an, wenn es mit dem vorgesehen Programm
> läuft, in den allermeisten Fällen wird die CPU mit wenigen %
> ausgelastet.

denke es sollte einen schon kümmern...

habe sobald ich den Pi3 im Gehäuse betreibe bei 25% Prozessorauslastung 
und 22°C Umgebungstemperatur eine Temperatur der CPU von 65°C.

Steigt die Umgebungstemperatur nun auf 42°C an (im Schaltschrank sollte 
dies wohl problemlos möglich sein), so haben wir die CPU auf 85°C - 
bedeutet Sie regelt bereits selbststätig Ihre Taktfrequenz herunter um 
sich vor dem Verglühen zu schützen. Dies Alles bei einer CPU-Auslastung 
von lediglich 25% !!!

Die hohen Temperaturen führen natürlich auch zu einer erheblich 
verminderten Lebenserwartung der Baugruppe, hier sind selbst 65°C schon 
eine erhebliche Bürde.

Bin darüber nicht glücklich, das Teil ist ja im Prinzip für vieles sehr 
gut brauchbar, die verfügbare Software ist riesig. Vielleicht hat der 
Gott der Hardware-Entwicklung ja irgendwann ein Einsehen und platziert 
die CPU auf der Unterseite der Leiterplatte, so dass ein 
Kühlkörper/Gehäuse sinnvoll der Wärmeabfuhr dienen kann - es handelt 
sich ja nicht um viel Wärmeleistung, nur bei der jetzigen 
Implementierung ist es halt zu viel für einen Dauereinsatz.

von Andy R. (andy_r)


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Peter S. schrieb:
> Gibt es Abhilfe - sprich irgendwo einen sinnvollen
> Kuehlkoerper/Gehaeuse?

Vielleicht ist es sinnvoll den Raspberry 3 vertikal zu montieren.
Ich hatte das bei meiner Applikation aus Platzgründen sowieso vor.

Das TEKO COOLKIT werde ich auch montieren,
und zwar so das die Rippen auch vertikal stehen.
Ich erhoffe mir dadurch eine bessere Wärmeabfuhr,
da zusätzlich auch eine PIUSV aufgesteckt wird.

Vielleicht kannst du mit dem Fall "TEMP3" mal Vergleichsmessungen 
machen.

von Joachim B. (jar)


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Peter S. schrieb:
> Vielleicht hat der
> Gott der Hardware-Entwicklung ja irgendwann ein Einsehen und platziert
> die CPU auf der Unterseite der Leiterplatte, so dass ein
> Kühlkörper/Gehäuse sinnvoll der Wärmeabfuhr dienen kann

ja unten wäre sinnvoller wenn oben Erweiterungen sitzen

sonst ohne Erweiterungen gibt es doch nette kühlende Gehäuse wie ich 
zeigte.


https://www.mikrocontroller.net/link/ebay/131761099167

: Bearbeitet durch User
von Armin K. (-donald-) Benutzerseite


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Problem bei dem Alugehäuse (wie auch alle Pi2-Gehäuse): Die Löcher für 
die LEDs passen nicht, die sind beim Pi3 auf der anderen Seite.

Nur so nebenbei.

von Joachim B. (jar)


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Armin K. schrieb:
> Problem bei dem Alugehäuse (wie auch alle Pi2-Gehäuse): Die Löcher für
> die LEDs passen nicht, die sind beim Pi3 auf der anderen Seite.

das ist zwar doof von den PI3 Designern, aber nichts was mich aufhalten 
würde.

Als gelernter Dünnbrettbohrer bekomme ich nicht nur den SD Schlitz hin 
sondern auch noch 2 Löcher.

von Jörg (Gast)


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Ist das Problem nicht eher, dass bei einer Verpackung des Pi3 in ein 
Metall-Gehäuse die interne Antenne für WLAN/Bluetooth zu sehr 
abgeschirmt, also nicht nutzbar ist?

von Joachim B. (jar)


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Jörg schrieb:
> Ist das Problem nicht eher, dass bei einer Verpackung des Pi3 in ein
> Metall-Gehäuse die interne Antenne für WLAN/Bluetooth zu sehr
> abgeschirmt, also nicht nutzbar ist?

guter Einwand, an den PI3 Funk dachte ich nicht.

Ich frag mich nur wie die das im fullmetall jacket Handy oder Notebook 
hinbekommen.

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