Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Laborgeräte von der Steuer absetzen/Werbungskosten


von Bärlauch (Gast)


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Hallo beisammen,

ich bin Angestellter im Ing.-Bereich und wollte einmal fragen, ob ihr 
schon einmal Geräte für das heimische Labor als Werbungskosten abgesetzt 
habt (Labornetzteil, Oszi, etc.) natürlich alles im erträglichen Rahmen 
und kein 5000€-Agilent.

Sollte ja eigentlich kein Problem sein, dient ja dem beruflichen 
Fortkommen (schließlich darf man auch Drucker, PC etc. absetzen um 
zuhause noch Dokumente zu wälzen), und auch ein angestellter 
Musiker/Musiklehrer darf ja beispielsweise seine Instrumente absetzen um 
zu Hause zu üben.

Beste Grüße
Bärlauch

von Keksdieb (Gast)


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Hallo,

ich weiß von einem Arbeitskollegen, dass er sein STK600 z.B. abgesetzt 
hat und das auch durchgewunken wurde. Sobald ich meine Erklärung in 
einigen Wochen erstellt und abgegeben habe, könnte ich dir sagen wie es 
mit Entwicklungsboard und Debugger aussieht... So etwas sollte aber kein 
Problem darstellen, da es ja der Weiterbildung dient ;)

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Meine Ersa RDS80 wurde vom FA vor ca. 8 Jahren ohne Nachfragen 
durchgewunken. Dieses Jahr ist mein Rigol 1054Z dran.

EDV Equipment ist auch kein Problem. Neue Rechner / Notebooks werden 
regulär auf 3 Jahre abgeschrieben. Weitere Peripherie (Drucker o.Ä.) 
geht jedes Jahr bis zu 4xx,- EUR in einem Rutsch durch.

Anmerkung: Bin "nur" ein einfacher Elektroniker :)

von Claus M. (energy)


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Bärlauch schrieb:
> ob ihr
> schon einmal Geräte für das heimische Labor als Werbungskosten abgesetzt
> habt (Labornetzteil, Oszi, etc.) natürlich alles im erträglichen Rahmen
> und kein 5000€-Agilent.

Ja.

> Sollte ja eigentlich kein Problem sein, dient ja dem beruflichen
> Fortkommen (schließlich darf man auch Drucker, PC etc. absetzen um
> zuhause noch Dokumente zu wälzen),

Nein. Eigentlich kann das alles nicht abgesetzt werden, sofern du 
angestellt bist. Du brauchst detaillierte Nachweise, dass das alles 
nicht privat genutzt wird / werden kann. Praktisch unmöglich.

Aber trotzdem wird sowas oft durchgewunken, wenn man es nicht 
übertreibt. Streng nach Aktenlage kann man als Angestellter aber fast 
nichts derartiges absetzen.

von Hartwerker (Gast)


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Experimentiersysteme und solche Dinge, die als Leermaterial dienen, 
können und müssen genehmigt werden, genau so, wie Bildungsurlaubskosten 
und Fortbildungen. Es ist daher zweckmäßig, bei den Prozziherstellern 
ein Seminar zu buchen und das kostenlose Demoboard einzustreichen.

von Mitnahmementalitätsankreider (Gast)


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Super.
Die Herren Großverdiener (jedenfalls liest man das hier jeden Tag) sind 
mit Vehemenz hinter jedem Groschen her, der sich sparen läßt. Im 
nächsten Atemzug wird von den gleichen Leuten darauf verwiesen, was 
Deutschland doch für ein reiches und soziales Land sei. Wichtig ist 
ihnen, daß die Steuern von Anderen bezahlt werden müssen.

Das ist eine kotzüble Einstellung.

von huch (Gast)


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Hartwerker schrieb:
> Experimentiersysteme und solche Dinge, die als Leermaterial dienen,

Geht auch Hohlmaterial?

von Mitnahmementalitätsankreider (Gast)


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>> Experimentiersysteme und solche Dinge, die als Leermaterial dienen,
huch schrieb:
> Geht auch Hohlmaterial?

Du meinst Rohr oder Kastenprofil? Ja, das denke ich doch.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Mitnahmementalitätsankreider schrieb:
> Super.
> Die Herren Großverdiener (jedenfalls liest man das hier jeden Tag) sind
> mit Vehemenz hinter jedem Groschen her, der sich sparen läßt.

Alter, von den Reichen kann man das Sparen lernen. Versuch's mal.

> Das ist eine kotzüble Einstellung.

Nein, das ist sogar die vom Staat gewünschte und geforderte neo-liberale 
Handlungsweise. Jeder ist sich selbst der nächste und hat gefälligst 
zuzusehen wie er den Arsch an die Wand bekommt.

von Bitwurschtler (Gast)


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Mitnahmementalitätsankreider schrieb:
> Super.
> Die Herren Großverdiener (jedenfalls liest man das hier jeden Tag) sind
> mit Vehemenz hinter jedem Groschen her, der sich sparen läßt. Im
> nächsten Atemzug wird von den gleichen Leuten darauf verwiesen, was
> Deutschland doch für ein reiches und soziales Land sei. Wichtig ist
> ihnen, daß die Steuern von Anderen bezahlt werden müssen.


Da wird nichts gespart für das scope muss man die 500€ abdrücken. Über 
die Steuer kriegste auch die 500€ nicht zurück, dass senkt nur die 
steuerpflichtigen Einnahmen. Die sparsamste Variante wäre kein scope zu 
kaufen. Insofern fehlt deiner Argumentation jeglicher rationaler Kern.

von Mitnahmementalitätsankreider (Gast)


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Bitwurschtler schrieb:
> Über
> die Steuer kriegste auch die 500€ nicht zurück, dass senkt nur die
> steuerpflichtigen Einnahmen.

...und spart damit Steuern, die sonst entrichtet werden müssten.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Mitnahmementalitätsankreider schrieb:
> Bitwurschtler schrieb:
>> Über
>> die Steuer kriegste auch die 500€ nicht zurück, dass senkt nur die
>> steuerpflichtigen Einnahmen.
>
> ...und spart damit Steuern, die sonst entrichtet werden müssten.

Er gibt 500€ für das scope aus und dafür werden ihm ca. 166 € Steuer 
erlassen - er hat also 333€ weniger in der Tasche als vor dem Kauf.

Rücklagenbildung aka Sparen ist was anderes. Zumal Elektronik auch nicht 
gerade Wertstabil ist.

MfG,

von Mitnahmementalitätsankreider (Gast)


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Fpga K. schrieb:
> Er gibt 500€ für das scope aus und dafür werden ihm ca. 166 € Steuer
> erlassen - er hat also 333€ weniger in der Tasche als vor dem Kauf.

Andere geben ebenso 500 Euro aus, aber ihnen wird nicht ein Cent Steuern 
dafür erlassen. Diese Käufer haben dann also 500 Euro weniger in der 
Tasche, nicht nur 333. Das kreide ich an.

von genervt (Gast)


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Mitnahmementalitätsankreider schrieb:
> Fpga K. schrieb:
> Er gibt 500€ für das scope aus und dafür werden ihm ca. 166 € Steuer
> erlassen - er hat also 333€ weniger in der Tasche als vor dem Kauf.
>
> Andere geben ebenso 500 Euro aus, aber ihnen wird nicht ein Cent Steuern
> dafür erlassen. Diese Käufer haben dann also 500 Euro weniger in der
> Tasche, nicht nur 333. Das kreide ich an.

Du kannst auch 500€ für Hemden, Krawatten usw. ausgeben, weil du 
beruflich den Kram brauchst, das Finanzamt zeigt dir dann leider einen 
Vogel, wenn du das absetzen willst.

Toll nicht?

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Mitnahmementalitätsankreider schrieb:
> Fpga K. schrieb:
>> Er gibt 500€ für das scope aus und dafür werden ihm ca. 166 € Steuer
>> erlassen - er hat also 333€ weniger in der Tasche als vor dem Kauf.
>
> Andere geben ebenso 500 Euro aus, aber ihnen wird nicht ein Cent Steuern
> dafür erlassen. Diese Käufer haben dann also 500 Euro weniger in der
> Tasche, nicht nur 333. Das kreide ich an.

ja mei warum soll man 500€ die für PillePalle aufgewandt werden fördern? 
Werbungskosten sind Kosten die aufgewandt werden um in Beschäftigung zu 
kommen/bleiben also Einkommen sichern/erwirtschaften. Dieses Einkommen 
bringt über 
Mehrwert/KfZ/Mineralöl/Branntwein/Vergnügungs/grunderwerb/Versicherungss 
teuer  die anfallen wenn das Gehalt wieder in das System fließt mehr als 
der Steuernachlass dafür.

Oder verkürzt dargestellt, eine Person mit 80k Einkommen deren 
effektiver Steuersatz bei 25% liegt führt allein über die 
Einkommenssteuer 20k in die Steuerkasse ab. Einer Person mit Einkommen 
bei 8k zahlt dagegen 0k in die Steuerkasse.

Und jetzt erklärst du das die 80k-Verdiener andere ihre Steuer zahlen 
lassen?!

Mitnahmementalitätsankreider schrieb:
> Wichtig ist
> ihnen, daß die Steuern von Anderen bezahlt werden müssen.

Geh mal mit Deiner Kreide zurück in die Grundschule und lass dir das 
kleine EinmalEins an der Schultafel erklären.

MfG,

von Fpgakuechle K. (Gast)


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genervt schrieb:

>
> Du kannst auch 500€ für Hemden, Krawatten usw. ausgeben, weil du
> beruflich den Kram brauchst, das Finanzamt zeigt dir dann leider einen
> Vogel, wenn du das absetzen willst.

Berufskleidung ist von der Steuer absetzbar. Klamotten die auch privat 
getragen werden dagegen nicht.

MfG,

von genervt (Gast)


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Fpga K. schrieb:
> genervt schrieb:
>
>>
>> Du kannst auch 500€ für Hemden, Krawatten usw. ausgeben, weil du
>> beruflich den Kram brauchst, das Finanzamt zeigt dir dann leider einen
>> Vogel, wenn du das absetzen willst.
>
> Berufskleidung ist von der Steuer absetzbar. Klamotten die auch privat
> getragen werden dagegen nicht.

Ist bekannt!

Ist halt deppert, wenn man für den Job 20 Hemden hat, wo man für private 
Zwecke nur 2 bräuchte.

von Grossgewerbetreibender (Gast)


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Mitnahmementalitätsankreider schrieb:
> Super.
> Die Herren Großverdiener (jedenfalls liest man das hier jeden Tag) sind
> mit Vehemenz hinter jedem Groschen her, der sich sparen läßt.

Entspann' dich mal. Wenn jemand eigenes privates Geld in seine 
Ausbildung und seinen Beruf investiert, dann sollte er das nicht nochmal 
versteuern müssen. Außerdem reden wir hier von Summen in der 
Größenordnung von einigen hundert euro maximal.

Ich habe z.B. als Selbständiger ein ganzes Videolabor aufgebaut mit 
Kameras, Objektiven, Leuchten und Lichtvorhang und Lichtwürfel, 
alternativen Beleuchtungen und dafür im Baumarkt Lampen, Birnen und 
Material wie Holz, Lack, Keramik und Ständer besorgt.

Alles in Allem sind da inzwischen rund 13.000 Euro reingeflossen inkl. 
einer Handwerkerrechnung Holz und einer Malerrechnung. Davon gehen die 
MWST und die EKST ab. Da Ganze kostet mich also nur etwa 6000,-, was 
sich absolut rechnet, denn:

- Die Handwerkerrechnungen oder die Arbeit wären eh angefallen, auch 
wenn ich den Raum nur privat genutzt hätte

- 30% von dem Material hat mit dem Labor gar nix zu tun

- 10% sind Verbrauchsmaterial für andere Zwecke

- 40% sind Dinge, die da einmal pro forma eingesetzt werden und dann 
anderweitig Verwendung finden können

Selbstredend benutze ich den Raum nur beruflich und auc die Kameras und 
Objektive niemals privat und brauche die vielen Birnen für 
Beleuchtungstests. :-)  Ok, wenn der Test vorbei ist, werden die halt im 
Kinderzimmer wiederverwertet :-)

Ich gehe jetzt übrigens gleich wieder raus und teste die Teleobjektive 
draussen im Garten.

Dem Kunden schreibt man dann halt was auf die Rechnung, was irgendwas 
mit Video zu tun hat, falls das FA mal prüft wozu man den ganzen Kram 
braucht.

So, nun darfst Du Dich ärgern :-)

von Bürovorsteher (Gast)


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Du bist ja ein ganz Schlimmer.

von Mitnahmementalitätsankreider (Gast)


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Grossgewerbetreibender schrieb:
> So, nun darfst Du Dich ärgern :-)

Warum sollte ich mich ärgern, wenn Du als Selbststeller hier Straftaten 
zugibst? Wenn das der Richtige liest, bist Du Mode. Das würde mich weder 
freuen noch ärgern -es wäre mir schlichtweg egal, ob eine Zecke weiter 
die Steuer betrügt oder nicht.

von Kongo Bongo (Gast)


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Noch mal so ein Beispiel zum Steuerabsetzen aus meinem elektronischen 
Fahrtenbuch:

BMW 7er, mit 240PS, Sportausstattung über 6 Jahre abgeschrieben, macht:

Anschaffung   71.400,-
Treibstoff    13.600,-
Service+TÜV    6.300,-
Reparatur      3.800,-
Stereoanlage   1.300,-
Waschen          800,-
Sonstiges        300,-

Sind fast 100.000!

Nach Steuern netto für den Wagen gezahlt: 45.000,- + durchschnittlich 
0,15% Privatanteile = 5500,- Einkommensteuer + 2300,- UST.

Macht also real 52.000 Netto an Gesamtkosten für 6 Jahre Topklasse. 
Umgerechnet erstmal: 40 Cent je real gefahrenen Kilometer.

Wenn ich die Kiste kommendes Jahr verkaufe, mache ich nach Steuer 
nochmal 15.000 Gewinn. Damit sinken die Kosten auf etwa 30 Cent je km.

Das ist doch fein.

von Bürovorsteher (Gast)


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Du bist ein echt toller Hirsch!

von Zocker_50 (Gast)


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> Laborgeräte von der Steuer absetzen/Werbungskosten

Zuckerle hat während seiner gesammten beruflichen Laufbahn alle 
Hardware, immerhin 3 Zimmer voll mit Elektronik-Sondermüll, immer von 
der Steuer abgesetzt.

Kommt wohl auf den Steuerberater an.

von Heinz (Gast)


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Grossgewerbetreibender schrieb:
> Die Herren Großverdiener (jedenfalls liest man das hier jeden Tag) sind
> mit Vehemenz hinter jedem Groschen her, der sich sparen läßt.

Ich setze jegliche Bauteile, Komponenten, Elektronik-Werkzeuge als 
Werbungskosten ab - Größenordnung 1000€ pro Jahr und achte dabei auch 
Rechnungen von Kleinbeträgen nicht zu vergessen, das läppert sich 
nämlich. Ein schlechtes Gewissen habe ich dabei jedenfalls nicht. Warum 
soll ich mir nicht im Rahmen dessen, was die Steuergesetze zulassen, 
mein Geld zurückholen. Ich wäre doch im Gegenteil blöd, wenn ich es 
nicht machen würde.

von Steuerberater de Luxe (Gast)


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Heinz schrieb:
> Ich setze jegliche Bauteile, Komponenten, Elektronik-Werkzeuge als
> Werbungskosten ab - Größenordnung 1000€ pro Jahr

Das macht wohl wenig Sinn, weil schon der Grundbetrag der WKB höher 
liegt und die Arbeit für das Zusammenstellen kaum lohnt. 50 Zettel a 20 
Euro macht x Stunden Arbeit.

Da setze ich lieber einmal einen Tausender ab.

von Wesarion (Gast)


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Steuerberater de Luxe schrieb:
> Das macht wohl wenig Sinn, weil schon der Grundbetrag der WKB höher
> liegt und die Arbeit für das Zusammenstellen kaum lohnt. 50 Zettel a 20
> Euro macht x Stunden Arbeit.

Naja der bisserl Bastelkram ist sicher nicht die einzige Werbekosten die 
man hat, Pendlerpauschale ab 13 km Entfernung reicht ja IMHO schon um 
die Pauschgrenze zu knacken.500 Bestellungen a 20 tacken sind es in der 
regel auch nicht, eher 10 a 100€. Und da packt man einfach die 
Lieferantenrechnung zu und gut ist. Falls man Übung hat brauchts grad 
eine Stunde dafür.

von Heinz (Gast)


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Steuerberater de Luxe schrieb:
> Das macht wohl wenig Sinn, weil schon der Grundbetrag der WKB höher
> liegt und die Arbeit für das Zusammenstellen kaum lohnt. 50 Zettel a 20
> Euro macht x Stunden Arbeit.

Mach das, ist ja deine Sache, ich weiß ja nicht wie schnell du so bist 
;)
Wenn die Steuererklärung ansteht, dauert das Thema bei mir ne 
Viertelstunde, ist halt auch eine Frage, wie man die Rechnungen 
vorsortiert. Es lohnt sich jedenfalls...

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