Hallo Forum, ich bin gerade dabei ein schönes Zentro-Elektrik 7941 Labornetzgerät zu restaurieren / reparieren. Das Gerät hat zwei getrennte Platinen. Eine für die festen Gleichsspannungsausgänge (5 V, +/- 15V) und die andere für den variablen Gleichspannungsausgang von 0 - 30 V. Und hier liegt gerade der Hund begraben. Ich habe das Gerät ersteigert und weiß deshalb nicht genau, was den Defekt in diesem Bereich verursacht hat. Die fixen Gleichspannungsausgänge habe ich schon wieder in Betrieb, hier hat das Tauschen der Regler-ICs und das Ersetzen eines Kondensators gereicht. Die variable Spannungsplatine legt ein komisches Verhalten an den Tag. Nachdem ich drei Widerstände ersetzt habe, die offensichtlich durchgebrannt waren, habe ich versucht den Ausgang Schritt für Schritt nach der Anleitung abzugleichen. Hier tut sich gar nichts. Anstatt der 30 V kommen "Vorne" 43 - 45 V raus. Die Potis für Spannungs- und Stromeinstellung bewirken gar nichts. Ich dachte zu erst es wären die LM385 Regler, ein Tausch hat aber nichts bewirkt. Danach habe ich mit meiner elek. Last versucht den Ausgang zu belasten. Schon bei 0,1 A bricht die Spannung an den Buchsen auf 7 V ein, bei 0,3 A fängt der Widerstand R334 (den hat es ganz offensichtlich schon mal zerstört gehabt) an zu rauchen. Ich weiß aktuell nicht weiter. Alle Widerstände scheinen okay (mit dem Multimeter geprüft) und auch die Radial-Kondensatoren scheinen noch fit. Hat jemand eine Idee oder Richtung, in die ich denken muss? Im Anhang ein Bild mit Markierung (rot = R334, rosa = wohl vormals auch defekt) sowie der Stromlaufplan der Platine. Leider schweigt die Dokumentation darüber, welche Spannungen genau vom Haupttrafo in die Platine laufen. Hier gibt es nur Farbcodes. Auch auf dem Trafo steht dazu nichts. Link zur vollständigen Doku: http://bama.edebris.com/download/zentro/7941/Zentro_7941.pdf Danke im Voraus!
Hallo Martin, vielen Dank für deine Antwort. Kann man das aus der Ferne anhand des Stromlaufplans vielleicht eingrenzen? Diese Bauteile habe ich mir noch nicht angesehen, zugegebener Maßen.
Messe mal die Spannung über den rauchenden R334. R335, R336 oder T306, T307 könnten defekt sein.
Diese Netzteile brauchen zuerst einmal eine Lötkur an den Steckerleisten, wenn das noch nicht erfolgt ist. MfG
Das werde ich morgen mal tun, Günter. Danke für den Hinweis. HabNix: Das habe ich direkt erledigt. Sah aber noch einigermaßen okay aus. Drei Lötstellen waren schon ein wenig "alt". Danke trotzdem für den Tipp!
Günter Lenz schrieb: > Messe mal die Spannung über den rauchenden R334. > R335, R336 oder T306, T307 könnten defekt sein. Im unbelasteten Zustand messe ich 1,007 V über R334. Gleiches über R335. Über R336 sind es 0,75 V. Lege ich Last an (ein kleiner Gleichstrommotor) sinkt die Spannung an den Buchsen von 44,8 auf 37,8 V. Der Motor zieht 50 mA. Unter Last steigt die Spannung über R334 auf 5,5 V. An R335 sind es ebenfalls 5,5 V. Dazu muss man sagen, dass die Spannung über jeweils beide Widerstände (R334 und R335) nach Anlegen der Last zuerst bei circa 7 V liegt und dann langsam auf 5,5 V abfällt und da konstant verharrt. Über R336 sind es letztendlich 5,25 V unter Last. Leider muss ich gestehen, fällt mir die Interpretation dieser Werte nun schwer.
Kurzer Nachtrag: Da wir ja alle das Löten lieben habe ich kurzer Hand T305, T306 und T307 ausgelötet und in den HFE-Tester an meinem Multimeter gesteckt. Bekomme folgende Werte: T305 - 055 (HFE) T306 - Messgerät springt auf OL T307 - 049 (HFE) Ich gehe davon aus, dass T306 dann wohl der Übeltäter ist? Laut Datenblatt soll HFE am MJE3005 wohl zwischen 20 und 70 liegen. (http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A100/DS_MJE2955T_MJE3055T.pdf) Jemand eine genauere Ahnung?
Peter schrieb: > Im unbelasteten Zustand messe ich 1,007 V über R334. Gleiches über R335. > Über R336 sind es 0,75 V. > > Lege ich Last an (ein kleiner Gleichstrommotor) sinkt die Spannung an > den Buchsen von 44,8 auf 37,8 V. Der Motor zieht 50 mA. Über R335 u. R336 muß die gleiche Spannung abfallen, weil sie zur Symmetrierung der Ströme über die Leistungstransistoren dienen. Der Transistor von R335 dürfte defekt sein. klemm ihn mal ab und prüfe dann die Regelung. R335 u. 6 sollten Werte um 1 Ohm haben. Evtl. sind auch noch andere teile defekt. MfG
Volker S. schrieb: > Der Transistor von R335 dürfte defekt sein. klemm ihn mal ab und prüfe > dann die Regelung. Erledigt. Und siehe da, die Regelung funktioniert ohne T306. R335 und R336 scheinen in Ordnung. Dann tausche ich also nur den Transistor aus. kann ich das Netzteil bis dahin nur mit einem Transistor verwenden? T306 und T307 sind ja einfach dazu da, die Last zu teilen, richtig? Sprich mit nur einem Transistor steht jetzt theoretisch nur der halbe Maximalstrom zur Verfügung? Vielen Dank auf jeden Fall für den super Tipp!
Peter schrieb: > kann ich das Netzteil bis dahin nur mit einem Transistor verwenden? T306 > und T307 sind ja einfach dazu da, die Last zu teilen, richtig? Sprich > mit nur einem Transistor steht jetzt theoretisch nur der halbe > Maximalstrom zur Verfügung? Ja das geht, im oberen Spannungsbereich kann man auch mehr Strom ziehen. MfG
Achja.. Nun dachte ich, wir hätten den Fehler bereits gefunden. Aber dem ist wohl nicht so. Der Reihe nach: 1) Der Tipp den Transistor T306 zu entfernen hat dazu geführt, dass die Spannung sich wieder regeln lässt (s.o.). Schon mal super. 2) Belastet habe das Netzteil in diesem Zustand nicht - war ein Fehler. 3) Habe nun den kaputten T306 getauscht gegen ein neues Bauteil. 4) Auch nun bricht die Spannung unter Last wieder auf unter 1V ein und ab 0,2A raucht es wieder am R334 nach ein paar Sekunden. 5) Habe den neuen T306 wieder ausgelötet und geprüft. Ist zumindest immer noch heile. 6) Zusätzliche Info: Nur mit einem Transistor (bzw. ohne den T306) fängt es unter Last an zu rauchen. Nun stehe ich gefühlt wieder am Anfang. Was könnte es noch sein? Bin für jede Hilfe dankbar. Grüße!
Vergessen zu erwähnen: Mit dem neuen T306 lässt sich die Spannung weiterhin regeln. Das ist mit dem defekten Bauteil nicht der Fall gewesen!
Ich kann meinen vorherigen Beitrag leider nicht editieren. Deshalb ein schöner Tripple-Post Da mir gerade danach war: Ich habe die anderen beiden, "heilen" Transistoren T305 und T307 nun auch mal ausgetauscht, da ich direkt 10 Stück MJE3055T bestellt hatte. Nun haben wir ein neues Verhalten: Sobald die angelegte Last nun bereits 70 mA übersteigt, geht das Netzgerät in den Überstromschutz. Die Spannung sinkt dann direkt auf 0,05 V (wie an allen anderen Ausgängen im Überstromschutzmodus auch). Nun habe ich probiert, die Grenze für die Aktivierung des Überstromschutzes anzupassen. Das geht laut Anleitung mit Poti P304. Es tut sich aber gar nichts (mal wieder). Egal wie ich das Poti drehe. Vielleicht gelingt es jemandem anhand des Potis und des Schaltplans ein weiteres defektes Bauteil einzukreisen? Danke und Grüße (erneut!) :-)
Nachdem ich nun noch ein wenig weiter geforscht habe: Vielleicht eine neue Erkenntnis. R335 und R336 scheinen tot zu sein. Beide ausgelötet. Der Durchgangsprüfer am Multimeter gibt keinen Ton von sich. In der Widerstandsmessung kommt selbst im MOhm-Bereich ein OL im Display. Laut Stückliste gehören da 0,47 Ohm / 0,5 W Metalloxid-Widerstände rein. Die kann ich aber nirgends finden. Kann ich auch welche mit höherer Leistung verwenden (0,75 W oder gar 2 oder 5 Watt)?
Peter schrieb: > Laut Stückliste gehören da 0,47 Ohm / 0,5 W Metalloxid-Widerstände rein. > Die kann ich aber nirgends finden. Kann ich auch welche mit höherer > Leistung verwenden (0,75 W oder gar 2 oder 5 Watt)? Ja, wenn genügend Platz vorhanden ist.
Hallo Peter, R337 solltest du auch noch nachmessen, der hat geraucht weil R335-6 defekt waren. MfG
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