Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Knoten als Zugentlastung okay?


von herbärt (Gast)


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Servus,

spricht was gegen einen Knoten innerhalb des Gehäuses als Zugentlastung?


Gruß

von kürten (Gast)


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herbärt schrieb:
> spricht was gegen einen Knoten innerhalb des Gehäuses als Zugentlastung?

Nein.

von Dussel (Gast)


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Das Kabel sollte nicht an der Durchführung scheuern und die Isolation 
abreiben.

von Hans (Gast)


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Nein, das ist definitiv Pfusch.
Schau mal in den Reichelt-Katalog, da findest Du genügend 
Zugentlastungen, Durchführungen...

von asdf (Gast)


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herbärt schrieb:
> Servus,
>
> spricht was gegen einen Knoten innerhalb des Gehäuses als Zugentlastung?
>
> Gruß

So lange du nicht am Kabel ziehst: nein :-)
Aber wenn du am Kabel ziehst, ist die Gefahr des Knickens und damit der 
Beschädigung gegeben.
Alles in allem: Sowas macht man nicht (auch wenn man das bei 
Billiggeräten immer wieder sieht).

von Georg (Gast)


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herbärt schrieb:
> spricht was gegen einen Knoten innerhalb des Gehäuses als Zugentlastung?

Als Zugentlastung brauchbar, aber absolut kein Knickschutz, also 
bestenfalls eine halbe Lösung.

Es ist auch die Frage, was passieren kann, wenn man nicht zieht, sondern 
das Kabel ins Gehäuse rein schiebt.

Georg

von Harald W. (wilhelms)


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Georg schrieb:

>> spricht was gegen einen Knoten innerhalb des Gehäuses als Zugentlastung?
>
> Als Zugentlastung brauchbar, aber absolut kein Knickschutz.

Ähnlich wie bei vielen "fertigen" Kabeldurchführungen.

> Es ist auch die Frage, was passieren kann, wenn man nicht zieht,
> sondern das Kabel ins Gehäuse rein schiebt.

Meist nicht viel, aber wenn man Angst davor hat, kann man ja
den Knoten mit Schmelzkleber o.ä. fixieren. Ein solcher Knoten
sieht zwar nicht gerade professionell aus, ist aber in 99% aller
Fälle völlig ausreichend.

von Tom (Gast)


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Warum sollte man das wollen? Gerät mit Netzspannung gebaut und die 50¢ 
für eine funktionierende Lösung sind nicht mehr im Budget?

Ich habe mal ein Laborgerät  geöffnet, bei dem ein Experte einen Knoten 
gemacht hat. Da das Teil oft hinundher geräumt wurde, hat sich auf Dauer 
das Kabel zig mal verdreht und die Drähte im inneren standen unter 
reichlich Spannung.

von oszi40 (Gast)


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> ist definitiv Pfusch.

Das merkst Du spätestens wenn durch Schub das Kabel einiges im Inneren 
des Gehäuses durcheinanderbringt oder heiße Teile kontaktiert!

von Safety (Gast)


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Ist nicht zulässig.

von Martin (Gast)


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Safety schrieb:
> Ist nicht zulässig.

Wo steht das?

Eine Zugentlastung/Kabeldurchführung sollte
1. Zug von den Anschlusspunkten fernhalten
2. Schub des Kabels ins Gehäuse vermeiden
3. Knickschutz bieten
4. Gegen Verdrehen des Kabels im Gehäuse schützen
5. Den passenden IP Schutz garantieren

Wenn das durch einen Knoten gegeben ist, warum dann nicht?

von Hugo (Gast)


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Martin schrieb:
> Safety schrieb:
>> Ist nicht zulässig.
>
> Wo steht das?
>
> Eine Zugentlastung/Kabeldurchführung sollte
> 1. Zug von den Anschlusspunkten fernhalten
> 2. Schub des Kabels ins Gehäuse vermeiden
> 3. Knickschutz bieten
> 4. Gegen Verdrehen des Kabels im Gehäuse schützen
> 5. Den passenden IP Schutz garantieren
>
> Wenn das durch einen Knoten gegeben ist, warum dann nicht?

Das einzige, wogegen der Knoten schützt, ist Punkt 1. Bei den Punkten 
2-5 sehe ich Probleme.
Nur mal ein Beispiel: Zug am Kabel erzeugt im Knoten einen Knick (Punkt 
3 verletzt).

von Safety first (Gast)


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Der OP hat nicht angegeben, welchen Knoten er sich vorstellt, wie fest 
er zugezogen wird, und ob er z.B. um ein Objekt herum gelegt wird. 
Grundsätzlich ist ein Knoten im Kabel nicht verboten.
Wenn jedoch nur ein "Knubbel" erzeugt wird mit einem einfachen Knoten 
(wie eine Brezel) und möglichst fest gezogen wird, wird der minimal 
zulässige Biegeradius für viele Kabel unterschritten.
Zudem schließt eine reine Zugentlastung nicht eine Bewegung des Kabels 
im Gehäuseinneren aus, so dass sich Lötstellen oder Verschraubungen auf 
Dauer lösen werden, wenn der Knoten nicht vollständig fixiert ist.

von Etrick (Gast)


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Was für ein Kabel?

Wenn es irgend etwas mit Netzspannung zu tun hat, darfst Du gerne im 
Gerät beliebig viele Knoten ins Kabel machen.

Als Zugentlastung sind diese Knoten aber ausdrücklich verboten - wie 
einige (die Ahnung von Sicherheitsvorschriften haben) ja schon 
geschrieben haben. Schon seit mindestens 15 Jahren...


Gruß

von Joachim B. (jar)


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Safety first schrieb:
> wird der minimal
> zulässige Biegeradius für viele Kabel unterschritten.

das lässt sich z.B. ausserhalb auch nicht verhindern, schon mal gesehen 
wie manche Föne oder Telefonhörerkabel aussehen, die durfte ich lange 
Jahre öfter reparieren, muss am Chromoson der Nutzer liegen.

Safety first schrieb:
> Zudem schließt eine reine Zugentlastung nicht eine Bewegung des Kabels
> im Gehäuseinneren aus, so dass sich Lötstellen oder Verschraubungen auf
> Dauer lösen werden, wenn der Knoten nicht vollständig fixiert ist.

guter Einwand, merke ich mir, Knickschutz war klar mache ich immer, 
verhindern das sich das Kabel ins Gerät schieben lässt auch.

Dussel schrieb:
> Das Kabel sollte nicht an der Durchführung scheuern und die Isolation
> abreiben.

Etrick schrieb:
> Als Zugentlastung sind diese Knoten aber ausdrücklich verboten - wie
> einige (die Ahnung von Sicherheitsvorschriften haben) ja schon
> geschrieben haben. Schon seit mindestens 15 Jahren...

notiert, übrigens Knoten macht man nicht weil man zu faul oder zu 
sparsam ist für richtige Zugentlatungen sondern weil es in vielen 
Gehäusen oft keine Befestigungsmöglichkeit gibt!

Einfache schraub-klemm Zugentlastungen lassen auch gerne mal die 
Aussenisolierung durchrutschen was dann keine Zugentlasung mehr bedeutet 
und auch den Verdrehschutz aushebelt, deswegen mag ich die nicht!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> sondern weil es in vielen Gehäusen oft keine Befestigungsmöglichkeit
> gibt!

Das ist trotz des Ausrufungszeichens kein Argument. Dann baut man da 
eine Befestigungsmöglichkeit ein; es gibt Kabeldurchführungen, die 
Knickschutz und Zugentlastung in einem kombinieren und nur ein Loch im 
Gehäuse benötigen.

> Einfache schraub-klemm Zugentlastungen lassen auch gerne mal die
> Aussenisolierung durchrutschen

Dann sind sie falsch dimensioniert. Sprich: Zu große Zugentlastung für 
zu dünne Leitung.

von MaWin (Gast)


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Safety schrieb:
> Ist nicht zulässig.

Ich kenne kein explizites Verbot.

Wenn in eigenen Tests bestätigt werden kann, daß die Knotenzugentlastung 
zumindest genau so gut ist wie eine in einer Norm genannte Methode, dann 
kann man sie verwenden.

Beispielsweise so einer Konstruktion wie im Bild würde ich zutrauen das 
zu leisten, die Kupferleitung wird von der Isolierung durchaus weich 
belastet.

von Joachim B. (jar)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> sondern weil es in vielen Gehäusen oft keine Befestigungsmöglichkeit
>> gibt!
>
> Das ist trotz des Ausrufungszeichens kein Argument. Dann baut man da
> eine Befestigungsmöglichkeit ein;

wenn es geht gerne! aber kannst mir glauben geht nicht immer und eine 
totale Neukonstruktion ist hier nicht leistbar!

Rufus Τ. F. schrieb:
>> Einfache schraub-klemm Zugentlastungen lassen auch gerne mal die
>> Aussenisolierung durchrutschen
>
> Dann sind sie falsch dimensioniert. Sprich: Zu große Zugentlastung für
> zu dünne Leitung.

auch da muss ich leider widersprechen, es wird einfach zuviel Schrott 
verkauft, auf Durchmesser achte ich schon und muss nehmen was kaufbar 
und verbaubar ist.

Ich wünsche mir so oft besseres, aber leider ist das Leben kein 
Wunschkonzert.

Der Aufwand nach Lieferantensuche und nach Bezahlbarkeit und nach Dauer 
der Fertigstellung soll ja auch vermittelbar sein bei in allem 
begrenztem Budget, MA, Geld, Zeit bei diesen Kompromissen gestehe ich 
nicht immer die perfekte Lösung zu finden, wäre es so einfach warum 
schaffen es dann große Konzerne nicht optimal zu liefern in Qualität, 
Haltbarkeit und günstig?

von Safety (Gast)


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Martin schrieb:
> Safety schrieb:
>> Ist nicht zulässig.
>
> Wo steht das?


Steht in EN 60335-1: 2012, Kap. 25.19 (Sicherheit elektrischer Geräte 
für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke):

"... Es ist nicht zulässig einen Knoten in die Leitung zu machen oder 
die Leitung mit einer Schnur anzubinden".

Kapitel 25 bezieht sich auf " Netzanschluss und äußere Leitungen"



Ebenso in EN 61010-1: 2011, Kap. 6.10.2 (Sicherheitsbestimmungen für 
elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte):

"b.) Knoten in der Leitung dürfen nicht als Zugentlastung benutzt 
werden."

von S.Siebenhaar (Gast)


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Möglicherweise ist es sogar erlaubt, aber...

Drehungen werden ins Innere übertragen.
Schieben wird ins Innere übertragen.
Nur exakt senkrechter Zug wird abgefangen.

Das bedeutet aber:
Bewegung sprich Biegung an den Klemmen (Kabel rein/raus).
Zug an den Klemmen durch Drehung.
Eventuell scheuern durch Spiel im Bohrloch.
Bedingt durch das Mantelmaterial (Glätte) kann es sogar sein, dass sich 
das Kabel "durch" den Knoten zieht. Dann greift jede Bewegung auf die 
Kontaktstellen durch.
Und, und, und

Fazit: Keine gute Idee.

von S.Siebenhaar (Gast)


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Ich vergaß:

Ein guter Elektriker kennt auch das Wort: Knickschutz...

Der ist bei einem Knoten gleich null.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> aber kannst mir glauben geht nicht immer und eine totale
> Neukonstruktion ist hier nicht leistbar!

Du meinst, Pfusch muss Pfusch bleiben?

Welche "Neukonstruktion" ist eigentlich erforderlich, wenn ein Gehäuse 
mit einem Loch versehen wird (das muss ja eh' vorhanden sein, irgendwie 
muss ja die Leitung ins Gehäuseinnere kommen), und dann z.B. so etwas 
dort hineingesetzt wird?

https://www.reichelt.de/?ARTICLE=71543

> Ich wünsche mir so oft besseres, aber leider ist das Leben kein
> Wunschkonzert.

Musst Du bei einem ganz besonderen Lieferanten einkaufen?

von Georg (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Ich wünsche mir so oft besseres

Wenn deine Firma von dir verlangt, nur billigsten Schrott zu verwenden, 
dann ist das halt so und du musst eben Pfusch ausliefern. Da musst aber 
nicht hier im Forum rumjammern, die Ansprechpartner sitzen in deiner 
Nähe. Und als Argument dafür Knoten zu verwenden ist das sowieso absurd, 
auch wenn so ein Knoten zugegebenermassen SEHR billig ist.

Georg

von Joachim B. (jar)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> https://www.reichelt.de/?ARTICLE=71543

kenne ich habe ich auch massenhaft im Regal geht aber wirklich nicht 
überall in jedes Gehäuse mit jedem Kabel und bricht auch im Labor oft 
ab, dann war es das mit dem Knickschutz, sieht gut aus ist aber nicht 
überall oder nur bedingt tauglich und die Zugentlastung ist so na ja.
Hast du die Teile schon mal verarbeitet? da wird ein schwabbliger Gummi 
zusammengedrückt und manche Kabel lachen darüber.

> Musst Du bei einem ganz besonderen Lieferanten einkaufen?

ne aber ich bekomme halt viel Schrott auf dem Tisch zur Reparatur, 
Diskussionen über Neubau womöglich teuer und langwidrig ist unerwünscht 
und zu oft nicht möglich.

von Joachim B. (jar)


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herbärt schrieb:
> Servus,
>
> spricht was gegen einen Knoten innerhalb des Gehäuses als Zugentlastung?
>
> Gruß

übrigens ist in der Frage nichts von Netzspannung zu lesen, für ein 
Kleingehäuse mit Niederspannung IO sehe ich da nicht mal Probleme.

Wer das Kabel abreisst schafft auch alles zu zerstören, vandalensicher 
ist noch nie ein Auftrag hier gewesen.

von Joachim B. (jar)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Welche "Neukonstruktion" ist eigentlich erforderlich, wenn ein Gehäuse
> mit einem Loch versehen wird (das muss ja eh' vorhanden sein, irgendwie
> muss ja die Leitung ins Gehäuseinnere kommen), und dann z.B. so etwas
> dort hineingesetzt wird?
>
> https://www.reichelt.de/?ARTICLE=71543

damit du glaubst das ich nicht spinne:

Joachim B. schrieb:
> kenne ich habe ich auch massenhaft im Regal

von BastelIng (Gast)


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Als weiters Ausschlußkriterium - neben den bereits zitierten Normen - 
würde ich im zulässigen spezifizierten Biegeradius des verwendeten 
Kabels sehen.

Der ist bei Knoten recht gering. Und im Falle eines Haftungs / Unfalles 
- schlingt sich dann der Strick um Deinen Hal sähnlich eng wie der 
Knoten... .

von Joachim B. (jar)


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BastelIng schrieb:
> Als weiters Ausschlußkriterium - neben den bereits zitierten Normen -
> würde ich im zulässigen spezifizierten Biegeradius des verwendeten
> Kabels sehen.

welcher Kunde beachtet Biegeradien bei Kabel?
Wo liegt jedem Gerät ein Datenblatt für Biegeradien bei?
Wo ist der WAF für Biegeradien?

Fragen über Fragen die manchmal nicht mal Lieferanten beantworten können 
oder wollen.

: Bearbeitet durch User
von BastelIng (Gast)


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Ach - Joachim ...
Inwiefern der Kunde die Vorgaben missachtet - und im Zweifelsfall eine 
ganze Fabrik abfackelt - ist dann seine Sache.
Hast Du aber den Knoten zu eng gemacht - und man kann es Dir (oder der 
Firma die Dir bis dahin grade noch gehört) nachweisen - dann wird es 
gewiss ungemütlich.

Es gibt hier einen ehemaligen Elektrobetrieb im Ort - und eine 
Nachbarstochter weniger auf der Straße.
Das war damals eine falsch angeschlossene Brücke für die klassische 
Nullung. Bei sowas im nahem Umfeld - ist man bei Elektroarbeiten 
gewissenhaft.

von Joachim B. (jar)


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BastelIng schrieb:
> Ach - Joachim ...
> Hast Du aber den Knoten zu eng gemacht - und man kann es Dir (oder der
> Firma die Dir bis dahin grade noch gehört) nachweisen - dann wird es
> gewiss ungemütlich.

und bei den Kisten die ich hier bauen soll und bei Niederspannung IO ist 
mir das sowas von egal. Bei Netzspannung baue ich es besser plane es 
auch besser und bei anderen Geräten ist der Betriebsmittelprüfer oder 
mein Chef dran.

von Harald W. (wilhelms)


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Rufus Τ. F. schrieb:

> Welche "Neukonstruktion" ist eigentlich erforderlich, wenn ein Gehäuse
> mit einem Loch versehen wird (das muss ja eh' vorhanden sein, irgendwie
> muss ja die Leitung ins Gehäuseinnere kommen), und dann z.B. so etwas
> dort hineingesetzt wird?

Solch ein "Problem" habe ich z.Z. mit einem Wandthermostat
mit Steckeranschluss, bei dem ich das Kabel erneuern muss.
Ursprünglich war das Kabel zur Zugentlastung einfach am
Gehäuse angeklebt. Allerdings kennen ich keinen Kleber,
der zuverlässig Weichplastik vom Kabel mit Hartplastik vom
Gehäuse verbindet. Die Standard-Zugentlastungen passen aus
Platzgründen nicht. Ich werde  die Befestigung mit Plastik-
kabelbindern machen. Oder gibt es da auch einen Paragraphen,
der das verbietet? Grundsätzlich löse ich solche "Probleme"
selbst, ohne gleich die halbe "Elektronikelite" unserer
Republik damit zu beschäftigen. Es passte nur gerade gut
zum Thema.

von Flow (Gast)


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> geht aber wirklich nicht überall in jedes Gehäuse mit jedem Kabel

Kein Grund für Nachlässigkeit.

VDE 0100-520 Abschnitt 526.5.7:

Besitzen die anzuschließenden Betriebsmittel fabrikmäßig keine Zug-
entlastungsvorrichtungen, muss der Errichter die Zugentlastung außer-
halb des Betriebsmittels sicherstellen.

Auch wenn es Niederspannung ist dürfen Anschluss- und Verbindungs-
stellen von Kabeln und Leitungen nicht mechanisch beansprucht werden.

von S.Siebenhaar (Gast)


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Für sämtliche fertigen Zugentlastungen gilt: "Passend zum Kabel", hier 
speziell zum Durchmesser.

von Safety (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Oder gibt es da auch einen Paragraphen,
> der das verbietet?

Ich spreche nur von sachgerechter Konstruktion von Geräten entsprechend 
den Anforderungen zweier Normen. Fachleute welche mitlesen, können die 
Information nutzen.

"Paragraphen" eines Standards verbieten nichts. Man hält sie ein, dann 
entspricht das Gerät der Norm, oder eben nicht (darüber wurde schon 
genug im Forum geschrieben).

Die Kabelbinder-Lösung würde bei einer Prüfstelle durchfallen 
(Anschlussart X).

von Harald W. (wilhelms)


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Safety schrieb:

> Die Kabelbinder-Lösung würde bei einer Prüfstelle durchfallen
> (Anschlussart X).

...und die im Neuzustand vorhandene Klebelösung nicht?

von Safety (Gast)


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Natürlich auch, wenn die Anschlussart X vorgesehen ist.

Es gibt aber auch andere Arten, Y oder Z, wobei ich meine Zweifel habe 
ob diese nach Deiner Beschreibung "kleben" so akzeptiert würde 
(vergiessen wäre möglich, ist die Frage wie es ausgeführt ist, ob die 
Prüfungen bestanden werden). Dafür müsste man aber Detail-Informationen 
besitzen.

Ist die Ausführung des Wandthermostates vielleicht nicht korrekt 
(staunen!), hat der Entwickler Fehler gemacht?

Nochmal den Unterschied, ich spreche von industrieller Konstruktion und 
Ausführung, Du von Deiner privaten Reparatur. In diesem Kontext ist die 
Frage des TO und meiner Antwort zu sehen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Bei der Betrachtung der Zugentlastung kommen mindestens zwei Aspekte ins 
Spiel:

- Was für eine Art von Leitung ist das? Stromversorgung (d.h. 230V) oder 
irgendeine Signalleitung (hier wird gelegentlich "Wandthermostat" 
erwähnt)

- Was für ein Gerät ist das? Eines für den mobilen, d.h. beweglichen 
Einsatz wie z.B. eine Nachttischlampe oder ein Haartrockner, oder eines 
für Wandmontage (Wandthermostat?)


Bei einem an die Wand gedübelten Wandthermostat, wo nur eine 
Signalleitung angeschlossen wird, ist das Thema Zugentlastung etwas 
anders zu betrachten als z.B. bei der Nachttischlampe fürs Kinderzimmer.

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