Forum: PC Hard- und Software Lagerung von Festplatten


von Erik R. (baum1234567890)


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Hallo,
Ich hab bei mir zuhause zwei alte Festplatten (eine HDD und eine SSD) 
die beide ca. 3-4 Jahre alt sind. Ich hab mir überlegt da ich sie nicht 
mehr aktiv brauche könnte ich ja ein Backup meiner wichtigsten Daten 
drauf machen und sie dann ausbauen und irgendwo sicher lagern. Ich hab 
ein bisschen im Internet mich informiert und habe gelesen, dass SSDs 
gerne kalt gelagert werden, HDDs lieber Raumtemperatur. Meint ihr es 
würde was bringen meine SSD in die Gefriertruhe (-18°C) zu legen oder 
würde ich sie damit kaputt machen?
Hab ihr sonst noch irgendwelche Tipps wie ich auch die HDD so gut wie 
möglich lagern kann?

von Carl D. (jcw2)


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Bei -18Grad wird sich ein schützender Reifbelag über die Platte legen. 
Auch im Innern!

Also: nicht einfrieren!

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Carl D. schrieb:
> Bei -18Grad wird sich ein schützender Reifbelag über die Platte legen.

Daher auch der Begriff: Kalte Platte
Wird so auch von sog. Partyservices gerne hergestellt.

MfG Paul

von Lukey S. (lukey3332)


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Am besten an einem Ort mit möglichst wenig Temperaturschwankung.

von Rolf M. (rmagnus)


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Paul B. schrieb:
> Carl D. schrieb:
>> Bei -18Grad wird sich ein schützender Reifbelag über die Platte legen.
>
> Daher auch der Begriff: Kalte Platte
> Wird so auch von sog. Partyservices gerne hergestellt.

Vor allem auch auf Festen sehr beliebt, daher der Name Festplatte:
http://www.stupidedia.org/stupi/Festplatte


Im Ernst: Wie lange sollen die Daten darauf denn gelagert werden? Eine 
SSD mag es, wenigstens ab und zu bestromt zu werden, damit sie nicht 
alles vergisst.

von Erik R. (baum1234567890)


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Rolf M. schrieb:
> Im Ernst: Wie lange sollen die Daten darauf denn gelagert werden? Eine
> SSD mag es, wenigstens ab und zu bestromt zu werden, damit sie nicht
> alles vergisst.

Naja ein paar Jahre soll das schon halten. Vielleicht so 5 Jahre.
Wie oft muss man den die SDD bestromen, damit sie keine Daten verliert?

von Peter D. (peda)


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SSDs sind nicht als Archiv geeignet. Je nach Typ müssen sie mindestens 
jährlich bestromt werden, um die Ladungen aufzufrischen. Wie lange, weiß 
ich aber nicht.

von Rolf M. (rmagnus)


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Eine Festplatte, bei Zimmertemperatur im Schrank gelagert, sollte da am 
ehesten passen. Bzw. würde ich die Daten grundsätzlich immer auf 
mindestens zwei Medien parallel speichern, wenn sie einigermaßen wichtig 
sind. Allein schon aus der Überlegung heraus, was wohl passiert, wenn 
deine perfekt gelagerte Platte dir nach 5 Jahren beim Auspacken aus der 
Hand rutscht und runterfällt.


Blauberg schrieb im Beitrag #4531945:
> Wer nichts zur Sache beitragen kann, sollte lieber die Klappe halten.

Und warum hältst du dann nicht einfach die Klappe?

von Tontechniker (Gast)


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Carl D. schrieb:
> Bei -18Grad wird sich ein schützender Reifbelag über die Platte
> legen.
> Auch im Innern!
>
> Also: nicht einfrieren!

Welche Platte?
Er wollte die SSD in der Geriertruhe lagern...

von Carl D. (jcw2)


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Deren Elektrik mag auch keinen Tau!

von Paul B. (paul_baumann)


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Carl D. schrieb:
> Deren Elektrik mag auch keinen Tau!

Genau das ist der Punkt.

MfG Paul

von Georg (Gast)


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Tontechniker schrieb:
> Welche Platte?
> Er wollte die SSD in der Geriertruhe lagern...

Nix Englisch? Was glaubst du denn was SSD heisst?

Georg

von Tontechniker (Gast)


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Georg schrieb:
> Tontechniker schrieb:
>> Welche Platte?
>> Er wollte die SSD in der Geriertruhe lagern...
>
> Nix Englisch? Was glaubst du denn was SSD heisst?
>
> Georg

SSD heißt Festplatte? Rotierende Magnetscheibe mit Schreib/Lesekopf?
Da hab ich wohl was nicht mitbekommen.

von solid state DISK (Gast)


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Tontechniker schrieb:
> SSD heißt Festplatte?

ja

von qwertz (Gast)


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Leute, die sich mit Technik nicht auskennen, glauben das "D" in SSD 
würde Disk heißen.

von Gustl B. (-gb-)


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Also es gibt Datarot oder auch Bitrot. Das ist wenn einzelne Bits ihre 
Magnetisierung oder Ladung verlieren z. B. auf Grund von Höhenstrahlung. 
Wenn einem die Daten also wertvoll sind sollte man sie gelegentlich neu 
schreiben und Prüfsummen sowie Redundanz haben. Ich empfehle da zfs das 
kann das alles sehr schön.

von Irgendwer (Gast)


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Peter D. schrieb:
> SSDs sind nicht als Archiv geeignet. Je nach Typ müssen sie mindestens
> jährlich bestromt werden, um die Ladungen aufzufrischen. Wie lange, weiß
> ich aber nicht.

Wäre fast mal eine interessante Frage ob "bestromen" alleine überhaupt 
ausreichen würde oder ob die Daten sogar aktiv gelesen und neu 
beschreiben werden müssen.
Im normalen Betrieb dürft ja das wear leveling dafür sorgen das die 
alten (wenig benutzten) Zellen mal woanders hin kopiert werden (wobei 
Samsung bei den Evo ja gerade erst das Problem hatte das ältere Daten 
nur noch langsam gelesen werden konnten).
Aber wenn keine neuen Schreibaktionen auf der SSD stattfinden?

von Irgendwer (Gast)


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Erik R. schrieb:
> Meint ihr es
> würde was bringen meine SSD in die Gefriertruhe (-18°C) zu legen oder
> würde ich sie damit kaputt machen?

Auszug aus dem Datenblatt der SanDisk Extreme Pro:
Betriebstemperatur  0 ºC – 70 ºC
Lagertemperatur  -55 ºC – 85 ºC
Die meisten anderen Hersteller schreiben garnichts zur Lagertemp.:-(

Theoretisch also "erlaubt".
Aber wie auch von den anderen schon richtig geschrieben ist dein größter 
Feind die Feuchtigkeit. Wenn du die einfach so in den Gefrierschrank 
legst und dann wieder raus holst ist das dass überspitzt ausgedrückt das 
selbe wie wenn du die SSD in die Badewanne schmeißt. Also mindesten in 
einen Vakuumbehältnis einschweißen - die kleinste Undichtigkeit und die 
Gefahr ist wieder groß das was kaputt gehen kann.Und das alles für eine 
fragliche Verlängerung der Datenhaltbarkeit in unbekannter Höhe.

von Soul E. (Gast)


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Irgendwer schrieb:

> Wäre fast mal eine interessante Frage ob "bestromen" alleine überhaupt
> ausreichen würde oder ob die Daten sogar aktiv gelesen und neu
> beschreiben werden müssen.

Der SSD-interne Controller muss laufen und im idle sein. Dann fängt er 
irgendwann an, seine Blöcke zu prüfen und schwache Sektoren neu zu 
schreiben. Einmal pro Jahr über Nacht an Spannung reicht im allgemeinen. 
Eine aktive Prüfung am PC schadet natürlich auch nicht ;-)


"Kalt" im Sinne einer Langzeitlagerung heisst etwas unterhalb der 
Raumtemperatur. Leg die Dinger in den Kellerraum, wo Du auch Deinen Wein 
lagerst.

von Tek (Gast)


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qwertz schrieb:
> Leute, die sich mit Technik nicht auskennen, glauben das "D" in SSD
> würde Disk heißen.

Ja, die hier haben bestimmt keinen Plan von Technik...

https://www.hyperstone.com/en/A2-Serial-ATA-Solid-State-Disk-SSD-controller-45,400.html

von Wolle R. (Gast)


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soul e. schrieb:
> Der SSD-interne Controller muss laufen und im idle sein. Dann fängt er
> irgendwann an, seine Blöcke zu prüfen und schwache Sektoren neu zu
> schreiben. Einmal pro Jahr über Nacht an Spannung reicht im allgemeinen.
> Eine aktive Prüfung am PC schadet natürlich auch nicht ;-)

Ist das Vermutung oder ist da was dran?

Wenn ja, würde es mich schon ärgern. Habe ich doch vor längerer Zeit 
alle Langzeitsicherungen auf SSD umgestellt, um die bisherigen Probleme 
zu umgehen. Dazu gesagt, für mich sind 10 Jahre nicht so wahnsinnig 
lang, daher:

CD/DVD --> untauglich, da mir kein Hersteller mehr als 5 Jahre 
garantieren konnte (von speziellen Rohlingen mit 100 Jahren -so 
beworben- wollte man nichts wissen...)

LTO --> nutze ich noch, aber dauernd wechseln die Generationen und ein 5 
Jahre altes Band ist mit dem neusten Laufwerk nicht lesbar.

Klassische HDD --> wird u.U. zur wirklichen "Festplatte" also läuft 
nicht mehr an...


Heißt wenn man mehrere Datensicherungen an mehreren Orten aufbewahrt, 
kann das ganz schön Arbeit machen. Zu schade, gibt es denn keine 
wirklichen Langzeitspeicher??

Früher hatte man seine Fotos eingescannt auf Festplatte, ich glaube 
heute muss man es umgekehrt machen. Festplatte auf Film belichten 
(Mikrofiche).

Schade schade...

btw. ich habe erst 2011 mit den SSD angefangen, aber die lassen sich 
alle noch lesen, obwohl 5 Jahre ohne Spannung.

Klär mich mal wer auf bitte.


Gruß, Wolle

von Soul E. (Gast)


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Wolle R. schrieb:

> Ist das Vermutung oder ist da was dran?

Lies das Datenblatt des Herstellers Deiner SSD.


> btw. ich habe erst 2011 mit den SSD angefangen, aber die lassen sich
> alle noch lesen, obwohl 5 Jahre ohne Spannung.

1 Jahr offline data retention wird üblicherweise garantiert am Ende der 
spezifizierten Lebensdauer (total bytes written). D.h. jeder reale 
Anwendungsfall wird besser sein.

Nach 5 Jahren fällt aber auch schon mal NOR-Flash (29Fxxx) aus. Obwohl 
da typisch 20 Jahre data retention garantiert werden.

von Wolle R. (Gast)


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Ah ok danke,

ein Datenblatt habe ich nicht mehr (war eine der ersten SSD von einem 
Hersteller, den ich heute nicht mehr kaufen würde, aber sie haben ja 
gehalten...)

Heißt, am besten 1x pro Jahr kopieren, formatieren und die Daten 
zurückschreiben?

Na super :/

von Gerald B. (gerald_b)


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Je öfter FLASH-Zellen (SSD) überschrieben werden, desdo "vergesslicher" 
werden sie. Das liegt an Materialmigration (wenn auch sehr, sehr 
geringer) beim Schreiben und Löschen. Die Gate-Isolation ist dann nicht 
mehr so gut und die Leckströme werden langsam größer. Die Leckströme 
verringern sich bei sinkender Temperatur. Daher ist die Idee mit dem 
Einfrosten garnicht mal sooo abwegig, wenn man die SSD mit einem Tütchen 
Trockengel zusammen vakuumiert.

von Soul E. (Gast)


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Wolle R. schrieb:

> Heißt, am besten 1x pro Jahr kopieren, formatieren und die Daten
> zurückschreiben?

Nein. Einmal im Jahr (oder alle fünf Jahre, wenn Du dem traust) den 
Controller seine internen Checks machen lassen. Aktiv neu schreiben ist 
eher kontraproduktiv, denn damit trägst Du zum Verschleiß bei.

D.h. über Nacht an Spannung (ohne Datenkabel), oder in ein USB-Dock und 
einmal chkdsk /f drüberlaufen lassen.

von Audiomann (Gast)


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Irgendwer schrieb:
> Lagertemperatur  -55 ºC – 85 ºC

Nee, mein Freund, das ist die Tempratur, bei der kein Schaden an der 
Platte entsteht. Das heisst nicht, dass die Daten bei 85 Grad genau so 
lange bestehen, wie bei Zimmertemperatur. Im Gegenteil: Je wärmer es 
ist, desto schneller gehen da Bits flöten.

Wenn man eine SSD sehr warm macht, gehen die Bits allessamt in die 
Tonne.

von oszi40 (Gast)


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> Irgendwer schrieb:
>> Lagertemperatur  -55 ºC – 85 ºC

Eine Lagertemperatur sagt noch nichts über die Länge der nötigen 
Auftauphase und wieviel Kondenswasser noch irgendwo verbleibt.

von René F. (Gast)


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Die Lagertemperatur sagt i.d.R. nichts darüber aus, ob die Daten dabei 
erhalten bleiben oder nicht, sie gibt nur an das der Artikel ansich 
keinen Schaden davon nimmt.

von Kai (Gast)


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Wenn es nicht zu viele Daten sind: Verschlüsseln und bei Google Drive 
o.ä. hochladen.

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