Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Röhren Gitarren Amp FBT Blackfield 800R Ausgang Ohm?


von Johann M. (hobby3)


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Hallo liebes Forum ,ich habe am Wochenende einen Gitarrenverstärker
FBT Blackfield 800R
aus den 60 ern aus einem Keller gerettet . Er funktioniert sehr gut und 
hat als Endstufen Röhren 2x EL 503 drinnen .Es gibt so gut wie keine 
Unterlagen dafür und ich kann daher auch nicht feststellen wieviel ohm 
die Lautsprecherbox genau haben soll .
Es ist nichts beschriftet und auch nichts umschaltbar wie bei anderen 
Gitarrenverstärkern.
Kann ich das durch messen oder einer von euch das anhand der Schaltung 
einer EL 503 basierten Endstufe,rausbekommen ?
Herzlichen Gruss Johann

von buchling (Gast)


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Höhere Impedanzen kannst du anschließen, gibt ggf. dann weniger 
Ausgangsleistung. Ist aber für einen Gitarrenamp nicht soo kritisch wenn 
du nicht grade eine große Bühne beschallen möchtest. Mit einer 16 
Ohm-Box bist du auf der sicheren Seite. Unterschreiten solltes du den 
(bei dir unbekannten) Wert nicht, da sonst zu hohe Ströme fließen. 
Messen ginge eventuell mit einer Dummy-Last und Abschätzung aus dem 
Schaltplan wie viel Strom vertragen wird.

von The D. (thedaz)


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Sorry, das ist leider so ziemlich das Gegenteil von richtig. Für 
Röhren-Amps kann die LS Impedanz ohne Probleme zu klein sein, aber darf 
nie zu hoch sein, weswegen man solche Amps nie ohne LS betreiben darf.

: Bearbeitet durch User
von Johann M. (hobby3)


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OK vielen  Dank ,dann beibe ich bei einer 16 Ohm Box , ich hab ja 2 
Stück mit 16 ohm und 2 Stück mit 8 Ohm ,die ich dann ja auch in Reihe 
anschließen könnte.
Herzlichen Gruß Johann

von Peter M. (Gast)


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Schaltplan hier: http://666kb.com/i/cvazv6pgxtbke5hk9.jpg
Google ist Dein Freund!

von buchling (Gast)


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Hm, dann habe ich etwas falsch verstanden. Wie kommt das? Ich dachte 
sekundärseitiger Kurzschluss am Ausgangsübertrager bedeutet einen hohen 
Strom? Bzw,die Impedanz auf die Primärseite transformiert sinkt 
ebenfalls?

von Johann M. (hobby3)


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Danke ,ich hatte den gesehen ,der heist in der Beschreibung Bassorgan 
und ich weis nicht ob der den gleichen Ausgangsübertrager hat
Mfg Johann

von The D. (thedaz)


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buchling schrieb:
> Hm, dann habe ich etwas falsch verstanden. Wie kommt das? Ich dachte
> sekundärseitiger Kurzschluss am Ausgangsübertrager bedeutet einen hohen
> Strom? Bzw,die Impedanz auf die Primärseite transformiert sinkt
> ebenfalls?

Röhren-Amps sind im Gegensatz zu Transistor-Amps Stromquellen und 
relativ unabhängig vom Lautsprecher Widerstand solange dieser nicht zu 
hoch ist. Transistor-Amps sind Spannungsquellen und erzeugen im 
Kurzschlussfall zerstörerisch hohe Ströme (die Sicherung fliegt oder der 
Transistor raucht ab).

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

ohne Last steigt die Spannung auf der Primäseite des Ausgangstrafos bei 
Aussteuerung soweit an, daß es Überschläge bzw. Durchschläge in der 
Wicklung geben kann. Da es damals recht schwierig war dafür einen Schutz 
zu finden, der wirkt und den Klang bzw. Aussteuerbereich nicht stört, 
gab es meist keinen oder keinen ausreichenden...

Gruß aus Berlin
Michael

von Johann M. (hobby3)


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Das heist , damit ich auf der sicheren Seite bleibe benutze ich entweder 
8 ohm oder 16 ohm Boxen und keine 4 Ohm oder 32 Ohm.
Da sollte er dann gut funktionieren , zur sicherheit beobachte ich die 
Röhren ob sie vieleicht zu hell werden.
Vielen dank für eure Hilfe Johann

von The D. (thedaz)


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Es ist ein Röhren-Amp,, und damals waren 16 Ohm Standard. Du wirst mit 4 
und 8 Ohm sicher keine Probleme haben. Allenfalls sinkt die Leistung 
etwas ab wenn die Impedanz zu niedrig ist. 32 Ohm würde ich lassen.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Du kannst es ausprobieren, es passiert nach unten nichts, die 
erreichbare Leistung (eigentlich der Aussteuerbereich der Endstufe) wird 
nach unten wieder geringer, die Verzerrungen setzen früher ein.

Den Röhren passiert da nichts. Bei den Röhren gibt es ohnehin nette 
Effekte, wenn man Glück hat. Blaues Leuchten oder flackern z.B. ist 
durchaus normal.
Wenn das Anodenblech anfängt zu glühen wird es kritisch, obwuhl man auch 
EL503 bis in den Bereich belasten kann. Ist aber auf Dauer dann der 
Lebensdauer nicht gerade zuträglich...

Gruß aus Berlin
Michael

von Johann M. (hobby3)


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Ja um die 503 Er wäre es sehr schade !!!

von Tom (Gast)


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Das Übersetzungsverhältnis des AÜ kann man einfach messen: Stecker raus, 
Elkos entladen, zwischen den Anoden der beiden EL503 eine 
Wechselspannung anlegen und am LS-Ausgang messen.

Mit Versorgungsspannung und Ausgangsleistung kann man aus den 
Datenblättern einen wahrscheinlichen Arbeitspunkt heraussuchen und den 
dazugehörigen R_aa herausfinden. Mit dem Übersetzungsverhältnis 
(Achtung: Das Impedanzverhältnis ist das quadrierte Spannungsverhältnis) 
ergibt sich die Impedanz des Lautsprechers.

Problem dabei in diesem Fall: Die Spannungen (365V) sind eigentlich zu 
hoch für EL503, deshalb gibt es keine offiziellen Arbeitspunkte und man 
muss selbst rechnen oder schätzen.
http://frank.pocnet.net/sheetsE1.html
http://www.qsl.net/dl7avf/roehren/penppa.html#EL503

von oldeurope O. (Gast)


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Johann M. schrieb:
> Kann ich das durch messen

Ja, ist aber sehr kompliziert. Man findet auch keine Anleitung
dafür, deshalb erkläre ich Dir das hier mal in Kurzform:

Oszilloskop Kanal 1 an Anode, Kanal 2 ans Steuergitter
der oberen Röhre.
Beliebige Last an den Ausgang, 400Hz oder 1KHz an den
Eingang und langsam aufdrehen.
Die Anode darf bei der 503 30Vp nicht unterschreiten.
Die Steuergitterspannung darf gerade nicht den Gitterstrom-
bereich erreichen, also bis knapp 0Vp. Ggf. über einen
Tiefpass mit einem hochohmigen Voltmeter kontollieren ob
Richtspannung durch Gitterstrom entsteht.

Last zu hochohmig:
Anodenspannung geht unter 30Volt bevor die Steuergitterspannung
die 0Volt Schiene erreicht.
Weiteres Aussteuern zerstört die Röhre, also Vorsicht.

http://commentatroehrenbude.blogspot.de/2012/12/kommentare-zu-forenbeitragen-verfasst.html

Last zu niederohmig:
Die 30Volt werden auf der Anodenseite bei Vollaussteuerung bis
0Volt am Steuergitter nicht erreicht.
Schaden tut das nicht, führt u.U. zur Anodenseitigen Überlastung.
Kostet Dich Ausgangsleistung.

Last Korrekt:
Bei 0Vp gitterseitig bekommst Du 30Vp anodenseitig.

Du siehst, das ist sehr kompliziert, ist aber machbar.
Viel Erfolg.

LG

von Peter D. (peda)


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Die Schaltung hat ja ne starke Gegenkopplung von der Sekundärseite zur 
Vorstufenkatode. Damit ist sie auch Leerlauffest.
Ich würde 4..8 Ohm anschließen. 16 Ohm ist doch eher selten.

von oldeurope O. (Gast)


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Peter, denk mal drüber nach, was mit dem g2 passiert wenn Du
ohne Last audrehst.
Wird Dir jetzt klar warum Deine Empfehlung teuer werden kann?

LG

von Peter D. (peda)


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OXI T. schrieb:
> Peter, denk mal drüber nach, was mit dem g2 passiert wenn Du
> ohne Last audrehst.

Was soll passieren?
Die Gegenkopplung regelt die Aussteuerung entsprechend zurück.
Die Vorröhre entspricht damit der Differenzeingangstufe einer 
klassischen Transistorendstufe.

Im professionellen Bereich kann es durchaus mal passieren, daß jemand 
über das Kabel stolpert und es rauszieht, dann darf nicht sofort was 
kaputt gehen.
Ich hatte mal mit alten ELA-Anlagen zu tun, 50W-Einschübe mit 2*EL34.
Die mußten es auch abkönnen, wenn alle Lautsprechergruppen aus waren.

Ich weiß, viele junge Bastler wollen extra die Röhrenverzerrungen und 
lassen die Gegenkopplung weg. Solche Verstärker halten den Leerlauf 
nicht aus.

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Was soll passieren?
> Die Gegenkopplung regelt die Aussteuerung entsprechend zurück.

Im Gegenteil. Wenn die Ausgangsspannung ihren Maximalwert
erreicht hat, arbeitet der amp mit seiner sog. open loop gain.
Dann wird die Endstufe noch heftiger angesteuert als ohne
Gegenkopplung.
Das kannst Du praktisch nachmessen oder Dir von LTspice
zeigen lassen.

LG

von The D. (thedaz)


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Peter D. schrieb:
>...
> Ich würde 4..8 Ohm anschließen. 16 Ohm ist doch eher selten.

16 Ohm ist bei Gitarrenboxen sogar recht verbreitet. Die klassische 
Marshall 1960 4x12 hat oft Mono 4 bzw 16 Ohm und 2x8 Ohm im 
Stereo-Betrieb. Zudem gibt's sehr viel Voodoo um den besseren Klang 
einer 16 Ohm Box gegenüber der 8 oder 4 Ohm Alternative.

von Harald W. (wilhelms)


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Johann M. schrieb:

> Gitarrenverstärker FBT Blackfield 800R

Die Bezeichnung "800R" könnte bedeuten, das es sich um eine sog.
eisenlose Endstufe handelt, für die ein 800 Ohm Lautsprecher
benötigt würde. Falls aber ein Ausgangsübertrager verbaut ist,
(reingucken) hat die Bezeichnung aber wohl eine andere Bedeutung.

von The D. (thedaz)


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Harald W. schrieb:
> Johann M. schrieb:
>
>> Gitarrenverstärker FBT Blackfield 800R
>
> Die Bezeichnung "800R" könnte bedeuten, das es sich um eine sog.
> eisenlose Endstufe handelt, für die ein 800 Ohm Lautsprecher
> benötigt würde. Falls aber ein Ausgangsübertrager verbaut ist,
> (reingucken) hat die Bezeichnung aber wohl eine andere Bedeutung.

Hat es solche Lautsprecher früher gegeben? Klingt sehr exotisch.

von Peter D. (peda)


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OXI T. schrieb:
> Wenn die Ausgangsspannung ihren Maximalwert
> erreicht hat, arbeitet der amp mit seiner sog. open loop gain.

Ich gehe natürlich davon aus, daß man ihn am Eingang nicht übersteuert, 
d.h. die Verstärkung beträgt etwa 22k/1.2k+1.

von oldeurope O. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Die Bezeichnung "800R" könnte bedeuten, ...

Schau doch mal ins Schaltbild:

Peter M. schrieb:
> Schaltplan hier: http://666kb.com/i/cvazv6pgxtbke5hk9.jpg
> Google ist Dein Freund!

Peter D. schrieb:
> Ich gehe natürlich davon aus, daß man ihn am Eingang nicht übersteuert

Man dreht auf, bis was hörbar wird. Kann schon sein, dass man dabei
übersteuert ...

Was hindert Euch daran zu messen wie beschrieben?
Beitrag "Re: Röhren Gitarren Amp FBT Blackfield 800R Ausgang Ohm?"


LG

von Harald W. (wilhelms)


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OXI T. schrieb:

> Schau doch mal ins Schaltbild:

Hier wurde angezweifelt, ob es der richtige Schaltplan ist:
Beitrag "Re: Röhren Gitarren Amp FBT Blackfield 800R Ausgang Ohm?"

von Johann M. (hobby3)


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Vielen Dank für eure Beiträge
Der Verstärker wurde als Gitarrenverstärker oder Bassverstärker gebaut
und hat einen Ausgangsübertrager , der angegebene Schaltplan stimmt sehr 
warscheinlich fast überein ,die Eingangsschaltung könnte anders sein und 
eber der AÜ , da müsste ich ihn öffnen und ganz genau untersuchen ,aber 
das mit dem AÜ wir schwierig.
Das Messen scheint für einen nicht geübten schon etwas kompliziert , 
aber warum sollte ich das nicht do mal lernen .
Ich habe dazu aber noch keinen Frequenzgenerator.
Ich bin Hobby Musiker zu den üblichen Boxen kann ich sagen, ja 8 ohm und 
16 ohm sind sehr üblich und zum Bsp. Marshall Türme sind dann 2x 16 ohm 
Parallel also 8 Ohm.
Es sieht auch so aus als ob er für nur eine Box gebaut wurde , nur ein 
Anschluß, da es noch einen 2000R gab der dann 2 Boxenanschlüsse 
rückseitig hatte.
Das Beschaffungs problemmit der EL503 wird auf längere sicht auch 
schwierig werden.
Gibt es vieleicht mitlerweile  einen Ersatz dafür oder evtl eine fast 
Baugleiche ohne viel zu verändern?
Weis vieleicht jemand was , das Problem haben viele röhrengeräte 
Besitzer
Ich habe auch noch ein Hohnen Orgaphon MH60 da sind auch EL503 drinnen.

Es freut mich sehr das ihr so viel interesse habt.
Johann

von The D. (thedaz)


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Kaum: 
http://www.jogis-roehrenbude.de/forum/forum/forum_entry.php?id=142566

Heutige Amps sind mit EL34, EL84, 6L6GC oder KT88 in der Endstufe 
bestückt. Mich wundert ohnehin, daß sich dafür noch Hersteller finden.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Johann M. schrieb:
> Das Beschaffungs problemmit der EL503 wird auf längere sicht auch
> schwierig werden.

Wenn der Platz es zuläßt, könnte man auf die bekanntere EL34 umrüsten.
Die EL503 wurde erst spät entwickelt, als Röhren schon veraltet waren.

von The D. (thedaz)


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Peter D. schrieb:
> Johann M. schrieb:
>> Das Beschaffungs problemmit der EL503 wird auf längere sicht auch
>> schwierig werden.
>
> Wenn der Platz es zuläßt, könnte man auf die bekanntere EL34 umrüsten.
> Die EL503 wurde erst spät entwickelt, als Röhren schon veraltet waren.

Würde das nicht einen anderen Ausgangsübertrager erfordern?

von oldeurope O. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Wenn der Platz es zuläßt, könnte man auf die bekanntere EL34 umrüsten.
> Die EL503 wurde erst spät entwickelt, als Röhren schon veraltet waren.

Das ist aber nicht schön. Sie bringt nicht genügend Restspannung
bei dem geforderten Spitzenstrom.

EL504 wird da oft alternativ verwendet. Wenn Platz ist und der Heizstrom
ausreicht EL509. Da gibt es auch eine oktale von, die aktuell
von JJ produziert wird.

Johann M. schrieb:
> Gibt es vieleicht mitlerweile  einen Ersatz dafür oder evtl eine fast
> Baugleiche ohne viel zu verändern?

Im Wesentlichen die g2 Versorgung. Die 504 und 509 benötigen
weniger Schirmgitterspannung was aber auch Vorteile hat.
Früher dachte man es sei gut, wenn man die Schirmgitterspannung
direkt aus der Anodenspannung gewinnen kann. Deshalb ist die
EL503 so gebaut.

Wenn Du die EL503 nicht überlastest, speziell das Schirmgitter,
wird sie auch noch lange leben. Das unvollständige Katodyn da
ist bei Übersteuerung u.U. ein Risikofaktor.

LG

von Johann M. (hobby3)


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Der Verstärker ist nun schon über 50 Jahre alt und die Röhren sind noch 
gut,
Hut ab vor der Qualität.
Ich werde ihn so ca 4 bis 8 Sunden im Monat verwenden ,denke ich.
Da die Nachfrage immer mehr wird , sie sind auch in manchen Telewatt 
Hifi Verstärkern und Dynacord Geräten drinnen , hoffe ich daß sie 
vieleicht eine Firma nachbauen wird.
LG Johann

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Johann M. schrieb:

> Der Verstärker ist nun schon über 50 Jahre alt und die Röhren sind noch
> gut,
> Hut ab vor der Qualität.

Röhren altern typisch nicht durch rumliegen, sondern durch
Benutzung. Speziell das Kathodenmaterial verbraucht sich.
Man kann solche Röhren aber auch regenerieren.

von oldeurope O. (Gast)


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Was glaubst Du wieviele Leute diese Röhren horten.
Irgendwann tauchen die auf.

Je eine Sicherung in der Katodenleitung ist auch kein Fehler,
wenn mal die negative Vorspannung ausfällt.
Ist bei den Konstrukten nicht unüblich.
Seinerzeit waren die Röhren besser als die Ingenieure. ;-)

LG

von oldeurope O. (Gast)


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von Peter D. (peda)


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OXI T. schrieb:
> Da baut Jemand von EL34 auf EL503 zurück.

Die Fotos erinnern mich stark an meine Bastelzeiten als Schüler, das sah 
ähnlich chaotisch aus.

von Alfred B. (alfred_b979)


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Peter D. schrieb:
> Die Fotos erinnern mich stark an meine Bastelzeiten als Schüler, das sah
> ähnlich chaotisch aus.

:-)

Das Prinzip "Fliegende Verdrahtung" wird ja Gott sei Dank kaum noch 
angewandt.

von The D. (thedaz)


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Alfred B. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> Die Fotos erinnern mich stark an meine Bastelzeiten als Schüler, das sah
>> ähnlich chaotisch aus.
>
> :-)
>
> Das Prinzip "Fliegende Verdrahtung" wird ja Gott sei Dank kaum noch
> angewandt.

Das ist zwar eher ein Beispiel wie es nicht gemacht werden sollte, aber 
die richtig teuren Boutique Amps sind alle handverdrahtet. PCBs sind in 
der Preisklasse nogos.

von oldeurope O. (Gast)


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Alfred B. schrieb:
> Das Prinzip "Fliegende Verdrahtung" wird ja Gott sei Dank kaum noch
> angewandt.

Ich bin ein absoluter Befürworter dieser Verdrahtung.
So kann man auch leicht mal etwas an der Schaltung verändern.
Was ich nicht mag, sind festgetüddelte Beine.

LG

von Peter D. (peda)


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Ich hab Lötleistenverdrahtung auch schon in schön gesehen.
War wohl das Radiobastelbuch von Schubert.

Sah etwa so ähnlich aus:
http://www.kleines-roehrenmuseum.de/3a74_2.jpg
aus:
http://www.kleines-roehrenmuseum.de/oszillograf

von oldeurope O. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Ich hab Lötleistenverdrahtung auch schon in schön gesehen.

Optisch schön ist selten elektrisch günstig.
Schau Dir mal die langen Strippen in Deinem Bild an.
Beim Telewatt geht halt ein Bauteil ohne Strippen
von der einen Röhre zur anderen. Die Schaltung
ist ja überschaubar.

LG

von The D. (thedaz)



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Hier mal ein Bild wie gut und schön zusammenpassen können.

von Paul B. (paul_baumann)


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The D. schrieb:
> Hier mal ein Bild wie gut und schön zusammenpassen können.

Gleich kommt wieder von irgendjemanden: "Das ist ja Alles gut und 
schön, aber....

MfG Paul

von The D. (thedaz)


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Paul B. schrieb:
> The D. schrieb:
>> Hier mal ein Bild wie gut und schön zusammenpassen können.
>
> Gleich kommt wieder von irgendjemanden: "Das ist ja Alles gut und
> schön, aber....
>
> MfG Paul

Mit recht, in dem Marktsegment ist doch 99% Hokuspokus, genauso wie im 
High-End-Audio, wo mit vergoldeten Lautsprecherkabeln der krasse 
Unterschied gemacht wird. Wie beim Kochen ist doch das A und O die 
sorgfältige Bauteileauswahl und Dimensionierung (und da fängt der 
nächste Zirkus an).

von oldeurope O. (Gast)


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Lustig finde ich immer wieder Gridstopper die nach ca.10cm Draht
auf einer Lötleiste oder Leiterplatte montiert sind.

LG

von michael_ (Gast)


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The D. schrieb:
> Das ist zwar eher ein Beispiel wie es nicht gemacht werden sollte, aber
> die richtig teuren Boutique Amps sind alle handverdrahtet.

Doch, es ist konsequent richtig verdrahtet.
In der Bildmitte sind die zwei Röhrensockel zu erkennen.
Und da ist richtig die sternförmige Verdrahtung am Mittelröhrchen zu 
erkennen.
Bei Röhren ein Muß.

Peter D. schrieb:
> Ich hab Lötleistenverdrahtung auch schon in schön gesehen.
> War wohl das Radiobastelbuch von Schubert.

Diese Bibel sollte zum Kulturerbe erklärt werden.

The D. schrieb:
> Hier mal ein Bild wie gut und schön zusammenpassen können.

Etwas übertrieben, sie wollten schöne Leiterplatten und hatten sie noch 
nicht :-)

von The D. (thedaz)


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michael_ schrieb:
>...
> The D. schrieb:
>> Hier mal ein Bild wie gut und schön zusammenpassen können.
>
> Etwas übertrieben, sie wollten schöne Leiterplatten und hatten sie noch
> nicht :-)

Das ist ein Produkt aus 2016  ;)

von Peter D. (peda)


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Mich hauts ja glatt vom Hocker:
http://www.ebay.de/itm/-/291486122733?
400€ für Stereo nur für die 4 Röhren.

Ist auch kein Wunder, lt. Jogis Röhrenbude wurde diese Röhre nur von 
1966-1967 hergestellt, ein echter Exot also.
Daher lohnt sich durchaus ein Umbau auf die EL34 (z.B. Bürklin: 12,20€).

von The D. (thedaz)


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Peter D. schrieb:
> Mich hauts ja glatt vom Hocker:
> http://www.ebay.de/itm/-/291486122733?
> 400€ für Stereo nur für die 4 Röhren.
>
> Ist auch kein Wunder, lt. Jogis Röhrenbude wurde diese Röhre nur von
> 1966-1967 hergestellt, ein echter Exot also.
> Daher lohnt sich durchaus ein Umbau auf die EL34 (z.B. Bürklin: 12,20€).

Aua. Das wäre ja wie wenn man in einen Oldtimer einen Smart-Motor 
einbauen würde, weil der halt billiger im Unterhalt ist.

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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The D. schrieb:
> Aua.

Der peda schaut halt nur auf die Anodenverlustleistung.

LG

von The D. (thedaz)


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OXI T. schrieb:
> The D. schrieb:
>> Aua.
>
> Der peda schaut halt nur auf die Anodenverlustleistung.
>
> LG

Der ist halt ein Sparfuchs ;)

von Peter D. (peda)


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The D. schrieb:
> Aua. Das wäre ja wie wenn man in einen Oldtimer einen Smart-Motor
> einbauen würde, weil der halt billiger im Unterhalt ist.

Der Vergleich hinkt. Einen Oldtimermotor kann man reparieren, eine Röhre 
dagegen nicht.

Und irgendwann wird halt die kleine Einjahresproduktion aufgebraucht 
sein. Es gibt daher auch kaum Erfahrungen über die Haltbarkeit und 
sonstige Kinderkrankheiten der EL503.
Nur weil eine Röhre selten ist, ist sie deswegen nicht automatisch gut.
Man liest allerdings recht negative Erfahrungen, z.B. von Funkschrotti:
http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=13&t=8939

Die EL34 hat in ihrem langen Bestehen bestimmt auch erstmal einige 
Verbesserungen erleben müssen und wird heute sogar wieder produziert.
Aus meinen Erfahrungen mit alten 50W ELA-Einschüben kann ich sagen, daß 
sie sehr robust ist.
Man darf nur nicht die berüchtigte 100W Schaltung mit 2*EL34 an 800V 
Anodenspannung nachbauen.

von The D. (thedaz)


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Peter D. schrieb:
> The D. schrieb:
>> Aua. Das wäre ja wie wenn man in einen Oldtimer einen Smart-Motor
>> einbauen würde, weil der halt billiger im Unterhalt ist.
>
> Der Vergleich hinkt. Einen Oldtimermotor kann man reparieren, eine Röhre
> dagegen nicht.
>

Ich würde vermutlich trotzdem eher das Ding zum Museumsstück deklarieren 
und entsprechend versuchen zu verkaufen als derart umzubauen. Aber das 
ist halt Geschmacksfrage.

> Und irgendwann wird halt die kleine Einjahresproduktion aufgebraucht
> sein. Es gibt daher auch kaum Erfahrungen über die Haltbarkeit und
> sonstige Kinderkrankheiten der EL503.
> Nur weil eine Röhre selten ist, ist sie deswegen nicht automatisch gut.
> Man liest allerdings recht negative Erfahrungen, z.B. von Funkschrotti:
> http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=13&t=8939
>
> Die EL34 hat in ihrem langen Bestehen bestimmt auch erstmal einige
> Verbesserungen erleben müssen und wird heute sogar wieder produziert.
> Aus meinen Erfahrungen mit alten 50W ELA-Einschüben kann ich sagen, daß
> sie sehr robust ist.
> Man darf nur nicht die berüchtigte 100W Schaltung mit 2*EL34 an 800V
> Anodenspannung nachbauen.

Hmm, ich habe mir vor über 15 Jahren so eine 19"-Endstufe selbst gebaut. 
Allerdings 2 x 50W mit 4 x EL34 und null Ahnung, was ich da tue. Das 
größte Problem war das Brummen, daß vom Netztrafo in die 
Ausgangsübertrager strahlte (eine Drehung der AÜs um 90 Grad hat die 
fast komplett behoben). Die Kiste ist tatsächlich inzwischen tot. Was 
war denn das Problem an dieser Variante ?

von oldeurope O. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Nur weil eine Röhre selten ist, ist sie deswegen nicht automatisch gut.
> Man liest allerdings recht negative Erfahrungen, z.B. von Funkschrotti:
> http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=13&t=8939

Auch guck und ich habe recht negative Erfahrungen mit den Schrottis aus
besagtem Forum.
Übrigens geht es da um ein Labornetzteil.

Die EL34 bringt etwa halb so viel Strom wie die EL503.
Wie sich das auf die Ausgangsleistung auswirkt,
kannst Du hoffentlich mit einer alten Formel berechnen.
Du müsstet also eine EL503 durch zwei EL34 ersetzen.
Selbst das ist nicht adäquat wegen der Kniespannung.
Was glabust Du warum die Leute auf EL504 umbauen.
Nein nicht wegen der Fassung.

LG

von Peter D. (peda)


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OXI T. schrieb:
> Was glabust Du warum die Leute auf EL504 umbauen.

Die EL504 ist mit 16W Verlustleistung allerdings deutlich schwächer, als 
die EL34 (25W). Ob das gut geht?

Die Verkleinerung muß den Röhren auch nicht unbedingt gut tun.
Hier mal ne EL503, die zuviel leisten mußte, bzw. ungenügend gekühlt 
wurde.
http://www.elektronik-kompendium.de/forum/forum_entry.php?id=211108&page=0&category=all&order=time
Sowas habe ich bei ner EL34 noch nicht erlebt.

Bei den aufgerufenen Mondpreisen ist die EL34 trotz Trafowechsel aber 
immer noch günstiger und kann dann bequem 50W liefern.
Die Spekulanten sollen ruhig auf ihren säckeweise gehorteten EL503 
sitzen bleiben.

von oldeurope O. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Die EL504 ist mit 16W Verlustleistung allerdings deutlich schwächer, als
> die EL34 (25W). Ob das gut geht?

Die EL504 kann laut Datenblatt 22,5W , die 500 17W

Da die Schrottis den Ruhestrom zu hoch einstellen, sie denken
Iruhe= Panodemax/Ub, geht das bei denen auf Dauer nicht gut.

Peter D. schrieb:
> Die Verkleinerung muß den Röhren auch nicht unbedingt gut tun.
> Hier mal ne EL503, die zuviel leisten mußte, bzw. ungenügend gekühlt
> wurde.

Ist kürzer aber dafür dicker als die EL34. Die musste auch nicht zuviel
leisten. Wurde halt von einem Schrotti falsch eingestellt, g2
überlastet und hochgelaufen wegen falschem Abschluss oder der
Verstärker hat einen Fehler.

Peter D. schrieb:
> Bei den aufgerufenen Mondpreisen ist die EL34 trotz Trafowechsel aber
> immer noch günstiger und kann dann bequem 50W liefern.

Trafo und Übertrager. Wobei noch der Vorteil der geringeren
Kapazität des EL503 Übertragers flöten geht. Deshalb wurde
sie ja entwickelt umd die Leistung bei kleinem raa zu bringen.

von Johann M. (hobby3)


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Ich hab mir jetzt gestern zu meinem Blackfield 800R und dem Hohner 
Orgaphon 60 MH , noch ein Hohner 60 MH gekauft .
Es hat nur 70 Euro gekostet und ich wollte es eigentlich als 
Ersatzteispender verwenden.
Es ist aber im sehr guten Zustand  und nicht verbastelt und rauscht 
nicht , also wesentlich besser als gedacht und viel besser als mein 
bisheriges MH60,
das etwas tieffrequent brummt und schon etwas rauscht.
Im neueren MH 60 sind auch noch die originalen Telefunken ECC 808 
drinnen.

Nun zu meinen Fragen , im gestern gekauften sind EL 503 drinnen die 
nicht gelabelt sind aber mit dem richtigen code gebrandet also 
Valvo/Philips.
Sind die eurer Meinung nach noch ok (Foto im Anhang ) da die 
Getterbeschichtung schon ziemlich aufgelöst ist , sie glühen normal und 
sind innen bis auf kleine Stellen sauber.
Ich hänge auch noch die Fotos der anderen beiden Geräte mit dran .

Meine Idee wäre nun den verbastelten Hohner Orgaphon umzubauen in einen 
mit
6l6GC Röhren da ich solche noch habe und auch einen dazugehörigen 
Ausgangsübertrager.
Da müsste ich dann höchstwarscheinlich auch Den Netztrafo und den Choke 
austauschen.

Herzlichen Gruß Johann

von Johann M. (hobby3)



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Die Bilder der EL 503 Röhren
das dritte Bild ist vom älteren Hohner MH 60 ich konnte die Beschreibung
EL 503 Blackfield 800R  9 jpg nicht mehr ändern LG.

: Bearbeitet durch User
von Johann M. (hobby3)



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Fotos Rückansichten der Geräte
LG Johann

von oldeurope O. (Gast)


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Du bist ja ein richtiger Glückspilz.
Wenn ich einfach so ein Gerät probieren würde, fliegt mir
garantiert irgendetwas um die Ohren, raucht und schmort.

Wenn es denn spielt kannst Du ja an den Röhren messen ob
sie ok sind und auch nicht überlastet sind.

Sonnst komm her, ich habe ein Röhrenprüfgerät.
Solange der Getter nicht weiß ist, würde ich mir keine
Sorgen machen. Bei den Philips ist ja noch nicht mal die
Beschriftung gebräunt.

LG

von Peter D. (peda)


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Johann M. schrieb:
> Ich hab mir jetzt gestern zu meinem Blackfield 800R und dem Hohner
> Orgaphon 60 MH , noch ein Hohner 60 MH gekauft .

Was willst Du eigentlich machen. Willst Du die Geräte weiterverkaufen 
oder willst Du sie benutzen und wofür?

Man könnte sich z.B. aus den 2 Hohners ne Stereoanlage basteln.
Die Lautsprecher sehen ja riesig aus und werden einen super Wirkungsgrad 
haben. Sich so ein Design ins Wohnzimmer zu stellen, ist allerdings 
Geschmackssache (WAF=?).

Warum willst Du ein Gerät umbauen, die EL503 funktionieren doch?
Das Brummen/Rauschen liegt jedenfalls kaum an den Endröhren. Da mußt Du 
schon Fehlersuche betreiben (Signalverfolgung).

von Paul B. (paul_baumann)


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Peter D. schrieb:
> Sich so ein Design ins Wohnzimmer zu stellen, ist allerdings
> Geschmackssache (WAF=?).

Die Lautsprecher sind aber (dank Stereo) in der Überzahl, so daß seine 
Frau sich der Mehrheitsentscheidung beugen werden muß.

mfG Paul

von Johann M. (hobby3)


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Was ich will , na ja ich bin Hobby Gitarrist und hab verschiedene 
Gitarren verstärker und benutze auch alle ,
da ich viele verschiedene Genres ua. Acoustik Gitarre mit Tonabnehmer
und auch Bassgitarre und Pop und Rock und Heavy spiele .
Ich kann es auch irgendwie immer nicht mit ansehen wenn so ein alter 
Verstärker weggeworfen wird , das ist mir immer zu schade.
Deshalb versuche ich immer solche Geräte am laufen zu halten und so 
seltene Teile wie die EL503 als Reserve zu bekommen.
Nun Habe ich ja 2 Hohner Orgaphon MH60 und mein älterer ist schon, vom 
Vorgänger verbastelt woden.
Damit ich vieleicht einen unterschiedlchen Klang bekomme , hätte ich 
gedacht das man den in einen Fender ähnlichen Combo verwandeln kann und 
ihn mit 6l6 Röhren aufbaut.
Das übrige Verstärkerteil des älteren Hohner würde ich dann komplett 
ausbauen und einlagern.
Und ich könnte beim Aufbau einer kompletten Verstärkerendsufe viel 
dazulernen.
Dazu gäbe es ja Anleitungen im Netz.
LG Johann

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Johann M. schrieb:
> Damit ich vieleicht einen unterschiedlchen Klang bekomme , hätte ich
> gedacht das man den in einen Fender ähnlichen Combo verwandeln kann und
> ihn mit 6l6 Röhren aufbaut.

Wenn die Schaltung nicht zu schrottig ist, wirst Du keinen Unterschied 
hören können.
Bestenfalls hörst Du eine unterschiedliche maximale Ausgangsleistung am 
Einsatz des Klippings heraus.
Einen schlechten Ausgangstrafo könnte man auch hören (schwächere Bässe, 
Höhen).
Der Klang wird hautpsächlich in den Effektschaltungen der Vorstufe 
gemacht.

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