Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LM380N-8 Tonqualität misserabell


von S. D. (rondalis)


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Guten Abend,

ich hab gestern mal wieder meine wertvolle Elektrosammlung 
auseinandergewühlt und LM380N-8 (8Beinchen IC, gibt es jedoch auch mit 
14) und gleich die Lust bekommen mir eine kleine Schaltung aufzubauen.

Die Quelle meiner Schaltung ist: 
http://www.circuitdiagram.org/lm380n-8-audio-amplifier-circuit.html

Nun habe ich folgendes Problem bei dem Aufbau der Schaltung gehabt, ich 
habe sehr viele Steckpins angelötet für Bauteile deren Wert ich nicht 
exakt hatte und stattdessen Bauteile mit vielleicht annähernd ähnlichen 
Angaben genommen und diese nicht aufgelötet sondern aufgesteckt. Beim 
Bypass Pin 8 habe ich anstatt einen 4,7uF Elko habe ich einen 10uF Elko 
genommen. Anstatt dem 12k Poti habe ich ein 20k lineares Poti eingebaut 
und auf Mittelstellung gebracht.

Der Audioverstärker funktioniert ab etwa 5V und habe ihn bislang maximal 
bis 12 Volt betrieben, wegen den veränderten Bauteilen will ich nicht 
auf 22V hochgehen der LM-IC wird sowieso schon sehr heiß. Das Problem 
was ich habe ist das der Ton der schlecht ist, wisst ihr wie ich den 
Klang etwas mehr optimieren kann, denn wenn ich zum Beispiel ACDC laufen 
lasse singt der Sänger nicht, heißt wahrscheinlich das Hochfrequente 
Signale am Ausgang fehlen.

Wie kann ich den Klang also optimieren und sollte ich die Bauteile auf 
die Vorgeschlagenen Werte angleichen oder bringt das klangtechnisch 
wenig/nichts?

: Bearbeitet durch User
von Jann S. (pycta)


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Wie schließt du denn den Eingang an?
Mir ist zwar der IC nicht bekannt, aber das geschilderte Phänomen kenne 
ich von nur halb eingesteckten Klinkensteckern (Stereo), wodurch die 
Kontaktierung nicht stimmt.

von Jens G. (jensig)


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>lasse singt der Sänger nicht, heißt wahrscheinlich das Hochfrequente

Wenn der Sänger nicht da ist, liegts wohl nicht an höheren Frequenzen, 
denn irgendwas müsste ja trotzdem zu hören sein.
Ansosnten müsste ja die gesamte Musik dumpf klingen, wenn es an den 
Höhen läge.
Vielleicht gibst Du nur einen Kanal wieder, wo der Sänger eben nicht 
jodelt.

von S. D. (rondalis)


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Jens G. schrieb:
> Vielleicht gibst Du nur einen Kanal wieder, wo der Sänger eben nicht
> jodelt.

Ja ist alles auf ein Kanal begrenzt, aber so ist das doch bei jedem 
Audioverstärker das ich ein Kanal für den PC, ein Kanal für den TV, etc. 
wiedergebe?

Jann S. schrieb:
> Wie schließt du denn den Eingang an?
> Mir ist zwar der IC nicht bekannt, aber das geschilderte Phänomen kenne
> ich von nur halb eingesteckten Klinkensteckern (Stereo), wodurch die
> Kontaktierung nicht stimmt.

Ich greife mit dem positven Anschluss(rot) der Klinge auf den 
Nichtinvertierenden Eingang des ICs(Pin2) zu und mit dem negativen 
Anschluss(weiß) auf Ground zu.

von Alfred B. (alfred_b979)


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Steffen D. schrieb:
> Ja ist alles auf ein Kanal begrenzt, aber so ist das doch bei jedem
> Audioverstärker das ich ein Kanal für den PC, ein Kanal für den TV, etc.
> wiedergebe?

Das ist nicht die Kanal-, sondern die Quellenauswahl.

Wovon die Leute hier sprechen, ist Stereo-Wiedergabe. (ganz im Gegensatz 
zu Mono-...) Siehe auch:

Jann S. schrieb:
> halb eingesteckten Klinkensteckern (Stereo), wodurch die
> Kontaktierung nicht stimmt.

Jens G. schrieb:
> Vielleicht gibst Du nur einen Kanal wieder, wo der Sänger eben nicht
> jodelt.

Das hätte ich eigentlich auch vermutet, bis, ja bis... :

Steffen D. schrieb:
> Ich greife mit dem positven Anschluss(rot) der Klinge auf den
> Nichtinvertierenden Eingang des ICs(Pin2) zu und mit dem negativen
> Anschluss(weiß) auf Ground zu.

Da habe ich den Faden verloren. Deine Klinke hat verschiedenfarbige 
Anschlüsse? Was genau meinst Du? Einen Adapter (z.B. Klinke auf Cinch)? 
Wenn, welchen genau? (Genau.)

Komm doch mal mit detaillierten Fotos und evtl. genauer Beschreibung 
(Schaltplan mit exakt Deinen Bauteilwerten und exakt Deiner Verdrahtung, 
auf und neben Platine, also um den IC, und alles andere, alles (!) ) 
rüber, dann kann man dem Problem vielleicht auf den Grund gehen.

von MaWin (Gast)


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Steffen D. schrieb:
> Das Problem was ich habe ist das der Ton der schlecht ist

Wahrscheinlich schwingt die Schaltung.

Das liegt nicht am Schaltplan, sondern am Aufbau. z.B. keine ordentliche 
Masseführung.

Der LM380 ist schlecht, aber nicht so schlecht daß man niemanden singen 
hört.

von MM (Gast)


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MaWin schrieb:
> Der LM380 ist schlecht, aber nicht so schlecht daß man niemanden singen
> hört.

Schade, das wäre in heutigen Musikzeiten für seine Verbreitung 
vorteilhaft.


So bleibt wohl nur L & R der Quelle zusammenzuführen oder den Verstärker 
mit 2 zu multiplizieren.

von Won K. (Firma: Outside the Asylum) (the_sane)


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Steffen D. schrieb:
> Ich greife mit dem positven Anschluss(rot) der Klinge auf den
> Nichtinvertierenden Eingang des ICs(Pin2) zu und mit dem negativen
> Anschluss(weiß) auf Ground zu.

Das kling danach, daß Du den rechten Kanal auf den Eingang und den 
linken Kanal auf GND legst, die Masse (den Schirm) aber nicht 
anschließt.
Damit hörst Du nur die Differenz zwischen den beiden Kanälen und das 
kann nicht nach Musik klingen.
Leg rot oder weiss auf den Eingang und den Schirm des Kabels auf Ground 
und es sollte besser klingen.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

mehr als 12V bei 8 Ohm sind ohnehin nicht sinnvoll, da ist vermutlich 
auch schon Kühlung nötig, geht mit der 8-Pin-Version nicht sinnvoll, 
max. Verlustleistung 1,3W mit beachtlicher Reduzierung nach 
Umgebungstemperatur.
 Mehr als 1W, also 12V und ein 16 Ohm-Lautsprecher würde ich dem 
8-pinner nicht zumuten wollen.
Die 16-Pin-Version kann mehr, allerdings dann mit Kühlung. Steht alles 
im Datenblalt.

Da das Teil außer dem Boucherot-Glied am Ausgang und dem Bypass-Elko 
keine Au0enbeschaltung hat, wüßte ich nicht, was man da groß 
experimetieren könnte.
Poti geht auch mit 47k, Koppelkondensator vor dem Poti nicht vergessen, 
falls die Quelle nicht gleichspannungsfrei ist.

Gruß aus Berlin
Michael


Gruß aus Berlin
Michael

von Andreas_R (Gast)


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Steffen D. schrieb:
> der LM-IC wird sowieso schon sehr heiß.

Vermutlich schwingt der IC im HF-Bereich wild vor sich hin.

Abblock-C keramisch 100nF direkt von Pin 7 nach 4 und 5 schalten sollte 
helfen!


Ist die Leitung an Pin2 schön kurz?

von MaWin (Gast)


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Won K. schrieb:
>> Ich greife mit dem positven Anschluss(rot) der Klinge auf den
>> Nichtinvertierenden Eingang des ICs(Pin2) zu und mit dem negativen
>> Anschluss(weiß) auf Ground zu.
>
> Das kling danach, daß Du den rechten Kanal auf den Eingang und den
> linken Kanal auf GND legst, die Masse (den Schirm) aber nicht
> anschließt.

Oje, stimmt, passt auch zum Klangergebnis.

von Andreas_R (Gast)


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Der Ausgang von deinem Musikgerät ist aber schon DC-mäßig entkoppelt, 
oder?

Sonst musst du vor den Eingangs-Poti noch einen C zwischenschalten.
z.B. so ähnlich wie hier:
http://www.talkingelectronics.com/ChipDataEbook-1d/html/images/LM380Amp.gif

Schau auch mal hier:

http://www.electronique-3d.fr/Photo_des_schemas/Brochage_AOP/LM380N_B.gif

http://www.next.gr/uploads/52/lm380-mini-size-amplifier.jpg

http://profesores.fi-b.unam.mx/maixx/Biblioteca/Librero_Computacion/Libro_DigitalDesign/AmpAudio/AmpAudio%20Archivos/dibujo-amplificador-lm380n.png

Wie man sieht, fügen manche noch einen 100pF-C vor direkt dem Eingang 
ein.

von S. D. (rondalis)


Angehängte Dateien:

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Och herje, es war wirklich nur der Masse Anschluss von der Klinke der 
nicht angeschlossen war und die Qualität hat sich deutlich verbessert.
Danke vorallem an the_sane er hat mich beim 3. Mal wiederholt lesen 
darauf gebracht das der Masse-Anschluss von der Buchse nicht der 2. 
Kanal (weiß) ist. Allein deshalb habe ich den Sänger nicht hören können.

Die anderen Vorschläge werde ich nach und nach einbauen und 
ausprobieren. Bei dem Kabel handelt es sich um ein Klinke auf Cinch 
Adapterkabel das habe ich vergessen zu erwähnen. Im Anhang lege ich 
Schaltplan und Foto von der Schaltung bereit für die die es interessiert 
was ich da zusammengepfuscht habe. :D

von Hp M. (nachtmix)


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Steffen D. schrieb:
> Foto von der Schaltung

Kondensatoren solltest du generell möglichst kurz anschliessen, weil 
Drähte eine nicht zu vernachlässigende Induktivitität besitzen, die im 
Extremfall mit dem Kondensator sogar einen Schwingkreis bildet.

Hier betrifft das insbesondere den 470µF-Elko an Pin7, dessen Wirkung 
durch die langen Drähte bei höheren Frequenzen zunichte gemacht wird.
Mit ein bischen Pech schwingt die Schaltung dann hochfrequent.

von Audiomann (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Hier betrifft das insbesondere den 470µF-Elko an Pin7
da muss ohnehin noch was Kleines parallel, meine ich.

von Harald W. (wilhelms)


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Hp M. schrieb:

> Hier betrifft das insbesondere den 470µF-Elko an Pin7, dessen Wirkung
> durch die langen Drähte bei höheren Frequenzen zunichte gemacht wird.
> Mit ein bischen Pech schwingt die Schaltung dann hochfrequent.

Beim Elko spielt das keine grosse Rolle, aber direkt an die + und - 
Anschlüsse des ICs gehört ein Kerko mit ca. 100nF und kurzen Beinchen.

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