Hallo , ich studiere Elektrotechnik (Bachelor) an einer Uni und bin nun zum Zeitpunkt angekommen meine Vertiefung zu wählen. Mir persänlich hat Regelungstechnik Spaß gemacht, aber mein Problem ist, dass mir Mikrocontroller-Programmierung wenig liegt, sonder eher die "mathematische Arbeit" und die Programmierung mit Matlab/Simulink bzw. Octave. Ein weiteres Problem ist, dass ich bis jetzt nicht so der Bastler war, obwohl ich mich jetzt mit Robotik praktisch beschäftigen möchte. Würdet ihr mir empfehlen in Richtung Regelungstechnik studieren oder soll ich eher in eine andere Richtung gehen. Gruß
Guest_new schrieb: > Würdet ihr mir empfehlen in Richtung Regelungstechnik studieren oder > soll ich eher in eine andere Richtung gehen. Vieleicht solltest du eine Beratungsstelle für unmündige und unentschlossene Studenten aufmachen SCNR
Die Frage ist nicht Regelungstechnik ODER was, sondern Regelungstechnik UND was. Eine Ausbildung muss erst mal breit sein. Vor irgendwas weglaufen bringt nichts. Speziell nicht von Regelungstechnik. Um Simulationen kommt man auch nicht rum, auch nicht in der Regelungstechnik. Regelungstechnik hat auch wenig mit Mikrocontrollern zu tun, ungeachtet dass man sie dort auch implementiert.
>Vieleicht solltest du eine Beratungsstelle für unmündige und >unentschlossene Studenten aufmachen >SCNR Witzbold :P Man kann ja fragen, was in der Regelungstechnik verlangt wird, denn ich hatte nur ein Semester Regelungstechnik
Guest_new schrieb: > Würdet ihr mir empfehlen in Richtung Regelungstechnik studieren oder > soll ich eher in eine andere Richtung gehen. Das kommt auf die Regelabweichung an. Überlege Dir in Ruhe die Sprungantwort. MfG Paul
Du brauchst später einen Schwerpunktbereich und ein bis zwei weitere Bereiche mit vertieften Kenntnissen. Die Erweiterungsbereiche sollten grundsätzliche einen Bezug zum Schwerpunkt besitzen und diesen ausbaufähig stützen. Jetzt kannst du weiterplanen. Ein Personaler
Mach das was dir am meisten Spaß macht. Wenn du uC-Programmierung hasst (wie vielleicht auch Programmieren im Allgemeinen) bist du besser beraten, einen Weg einzuschlagen, wo das nicht unbedingt der Schwerpunkt sein wird. Wenn dir die reine Mathematik Spaß macht, gibt es im Bereich Regelungstechnik sicher ungeahnte Möglichkeiten. Wer sagt denn, dass du da bloß uC programmierst? Und ja: Ein wenig Programmieren wird von dir vom Studiengang wohl abverlangt werden, wenn du einen Abschluss erreichen willst. Es gehört zur Grundausbildung eines Technikers, Probleme analytisch in eine Programmiersprache umzusetzen. Das heißt aber nicht, dass du später als Programmierer endest. Wie schon gesagt: Stellen wirst du dich der Thematik müssen, ob du es willst oder nicht Ich wundere mich übrigens etwas über den hier herrschenden Umgangston...
@ ratgeber Mir macht persönlich Programmierung mit Matlab/SImulink Spaß , da Simulationen gemacht werden. (Es kann auch mit C/C++ gemacht werden,wobei es mit Matlab leichter ist und "gewöhnlicher"). Grundsätzlich habe ich also nichts gegen Programmierung, nur eher gegen Mikrocontroller. Ich werde also Regelungstechnik als Vertiefung wählen, die Fächer klingen immerhin ganz spannend ;) Und als Ergänzung fände ich Energietechnik ganz interessant
Guest_new schrieb: > Grundsätzlich habe ich also nichts gegen Programmierung, nur eher gegen > Mikrocontroller. Dann bist du hier aber komplett falsch, die Website heißt nämlich mikrocontroller.net. Am besten gehst du woanders spielen.
Wenn ich den Eingangspost richtig interpretiere, möchtest Du die Regelungstechnik am liebsten auf dem Papier bzw. in einem Rechner laufen lassen. Eine gute Idee, da spielt einem wenigstens nicht die Realität nicht dauernd einen Streich. Es kann auch nicht schaden, dem Temperaturregler für das Wohnzimmer, die Rechenleistung eines Handelsüblichen PCs zu spendieren, um die Umgebung für einen MatLab-Regler zur Verfügung zu haben. Und wehe, wenn dann die Sensoren nicht ideal sind.
Sebastian S. schrieb: > Eine gute Idee, da spielt einem wenigstens nicht die Realität nicht > dauernd einen Streich. Wen kümmert schon die Realität, wenn man im akademischen Elfenbeinturm lebt? Die stört da nur.
Regelungstechnik ist angewandte Mathematik und letztendlich nur ein Werkzeug innerhalb vielfältiger technischer Anwendungen. Technisches Verständnis des zu regelnden Prozesses ist genauso wichtig wie die Regelungstechnik selbst. Ohne mathematisches Modell der physikaischen Regelstrecke lässt sich das Ganze nicht simulieren und ein Großteil der Methoden nicht anwenden. Nicht zu vergessen die Schnittstellen wie Messtechnik, Programmierung und Antriebstechnik. Je nach Anwendungsfall erfolgt die Implementierung natürlich auch mal in Form von Programmierung eines Mikrocontrollers. Und an der Uni wirst du in Form von Labor-Praktika eventuell auch mal in diese Abgründe hineingestupst. Ein guter Ingenieur zeichnet sich ja dadurch aus, dass er über den Tellerrand schauen kann und Probleme ganzheitlich versteht. Und in was für einen Job du mal reinkommst, lässt sich ja auch nicht voraussehen. Aber sei unbesorgt, mathematische Arbeit und Matlab/Simulink steht schon im Fokus, zumindest an der Uni. Im Job kommt dann eh nochmal alles anders als an der Uni, dein Posting lässt schon mal einen schönen Praxisschock erwarten wenn es denn soweit ist ;) Wenn du komplexe und herausfordernde Aufgabenstellungen suchst, dann bietet sich z.B. Avionik an, insbesondere militärisch. Da kann man dann einen Job als Simulations- und/oder Regelungstechniker finden und mathematisch arbeiten. In solchen Entwicklungsprojekten bist du halt das Rädchen im Getriebe und oft geht das ganze über eine sehr lange Zeit. Die Mikrocontroller-Programmierung machen dann schon andere... Wenn du eher was praxisnäheres suchst sind Prozessindustrie und Energietechnik ganz interessant. Programmierung erfolgt weniger systemnah über Sprachen wie C/C++; stattdessen sind Funktionspläne weit verbreitet, was Simulink recht nahe kommt. Hier kann man recht praxisnah arbeiten und die Arbeit ist vielseitiger, oft einschließlich längerer Reisen auf Inbetriebnahme. Allzu mathematisch geht es allerdings nicht mehr zu, stattdessen viel Zusammenkopiererei und pi*daumen tuning. Wird halt vor Ort und vielleicht vorher am Simulator ausprobiert und zum Laufen gebracht. Reine Simualtionstechnik-Jobs gibts auch hier, falls du z.B. nicht gerne reist. Nur mal 2 Beispiele...
@Themenstarter Allgemein: Wenn du Regelungstechnik geiler als andere Bereiche findest, dann mach es. Es soll auch welche geben, die regeln noch mit OpVs + RCL Glieder. Andere machen es lieber mit FPGAs. Andere mit uC. Andere nur am PC. Die Umsetzung von Regelkreisen, egal ob PID/mit Zustandsschätzung/adaptiv/linear/nicht linear/..., kann sehr vielfältig sein. Was ich dir damit sagen will: Seine ganzen Vertiefungsfächer im Studium für ("theoretische") Regelungstechnikfächer zu "verschwenden" macht imho nicht viel Sinn. Matrizen und DGl's sind nicht alles. Ein guter Regelungstechniker muss auch programmieren können (C/C++ und nicht nur Matlab/Simulink -> uController), OpV-Schaltungen/Halbleiterbauelemente können (-> analoge Regelkreise), Digitaltechnik können (-> FPGA/VHDL), Leistungselektronik können (-> Regelung von Maschinen und Leistungsflüssen), Bildverarbeitung (-> bildbasierte Regelung), usw. Die Kernkompetenz ist aber immer noch die Regelungstechnik an sich. Bacherlor+Master bieten ja genug Zeit, einige dieser Bereiche (alle geht schlecht) ausreichend kennenzulernen. Es kann natürlich auch sein, dass du in einer großen Firma arbeitest und Fachidiot für Regelungstechnik bist, weil du nur das kannst. Ich würde aber eher davon ausgehen, dass das Anforderungsprofil nach dem Studium deutlich breiter sein wird als Matlab/Simulink. Da du im Bachelor bist, gehe ich einmal davon aus, dass deine Erfahrung mit uControllern sich eventuell auf Hobby-Projekte und Praktika bezieht. Somit ist diese noch sehr überschaubar. Gib der ganzen Sache noch etwas Zeit. uController-Programmierung lernt man nicht in einer so kurzen Zeit. Wenn du erstmal ein Gespür für die Sache bekommst, wird es dir sicherlich Spaß machen in Matlab simulierte Regelkreise auf Hardware zu implementieren und ein reales Problem zu lösen.
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