Hallo zusammen, ich bin recht neu hier, ein echter Noob sozusagen. Das Thema reizt mich schon länger aber ich konnte mich bisher nie richtig dazu durchringen. Nun habe ich von meinem Onkel eine riesige Sammlung "Elektroschrott" bekommen. Eigentlich wollte man das alles direkt entsorgen, aber ich habe dann doch einige Kisten und Sortierkästen retten können. Nachdem diese nun in der Garage gelagert waren, habe ich heute mal etwas genauer nachgeschaut, schließlich muss ich ja irgendwann mal etwas damit machen. Auf Glück habe ich dann mal 4 Chips rausgegriffen mit folgender Kennzeichnungen: WD37C65B-PL (Diskettenlaufwerk-Kontroller, Samsung) 3FT-905667 (von AMI) K104884 (von AMI) KS82C59A-8CP (programmable interupter, Samsung) Meine Frage ist, sind diese (genannten) Chips und die vielen anderen die noch in den Kästen liegen auch anderweitig zu verwenden, oder ausschließlich in den beschriebenen Kontexten. Ich habe zwar noch ein Diskettenlaufwerk, wollte mir aber eigentlich kein neues Bauen und ein selbstgebasteltetes Motherboard brauche ich derzeit auch nicht Ironie. Also was machen mit dem "Kram"? Beste Grüße Ben
Christoph B. schrieb: > WD37C65B-PL Der Baustein ist von Western Digital, nicht Samsung. Man benötigt ihn auch nicht, um ein Diskettenlaufwerk zu bauen, sondern um ein solches an einen Rechner anzuschließen. Heutzutage sind aber auch viele schnöde Microcontroller so schnell, dass man auf ihnen den seriellen Datenstrom für ein Diskettenlaufwerk in Software erzeugen bzw. auswerten kann. Für Lernzwecke kann es aber sehr interessant sein, solch einen Baustein an einen 5V-tauglichen Microcontroller oder Mikroprozessor anzuschließen und zu programmieren. Ich hatte damals sehr viel gelernt, als ich einen uPD765 an einer KatCE mit 68000 zum Laufen brachte und mein eigenes Dateisystem implementierte. > 3FT-905667 (von AMI) > K104884 (von AMI) Befindet sich auf den Bausteinen jeweils ein abziehbarer Aufkleber, unter dem man ein kleines Fenster mit darunter befindlichem Chip sieht? Mit Glück könnten das wiederverwendbare EPROMs mit einem BIOS von AMI sein. > KS82C59A-8CP Samsung ist nur Zweitlieferant für den damals extrem verbreiteten i82C59A. Heutzutage wäre er auch nur noch begrenzt sinnvoll in konventionell aufgebauten 5V-kompatiblen Rechnern.
mach erst mal ein paar Fotos. Vielleicht kannst du ein paar Bastler glücklich machen, wenn du diesen deine Chips gegen aufgerundets Porto zusendest. Ansonsten kannst du ja gerne mit entsprechenden kundigen Leuten in Kontakt kommen, falls du dei Teile selber "nutzen" möchtest
Christoph B. schrieb: > Also was machen mit dem "Kram"? Der Wert der Hinterlassenschaft ist schwer zu schätzen. Viele alte Teile wird kein Mensch mehr brauchen, aber die NASA hat auch schon medizinische Geräte aufgekauft nur weil sie einen ganz bestimmten Prozessor als Ersatzteil brauchte...
Hallo ich würde mal sagen: "Nein" diese ICs sind zu speziell, selbst das Ausnutzen von sinnvollen Teilfunktionen (Motorsteuerung des Disketten Laufwerkcontroller ?) ist einfach zu Aufwendig, da es viel bessere und geeignete ICs zu hauf gibt. Desweiteren ist es bei diesen sehr speziellen ICs oft gar nicht möglich "richtige" Datenblätter zu bekommen. In sehr seltenen Ausnahmen können solch alte und spezielle ICs aber wertvoll sein: Wenn sie als Ersatz in speziellen Anwendungen benötigt werden, bei die jede kleinste Änderung schon neue, umfangreiche Tests und Abnahmen benötigen würde, also meist in der Avionik, Bahnwesen, Raumfahrt und ähnliche Bereiche. Aber das sich die gesuchten ICs in deiner Sammlung befinden halte ich für sehr unwahrscheinlich... Praktiker
Christoph B. schrieb: > Meine Frage ist, sind diese (genannten) Chips und die vielen anderen die > noch in den Kästen liegen auch anderweitig zu verwenden Nein. Über eBay verramschen, nichts wertvolles.
Praktiker schrieb: > (Motorsteuerung des Disketten Laufwerkcontroller ?) Nein. Der Baustein wurde auf dem Host eingesetzt, nicht im Diskettenlaufwerk selbst. Er wäre allerdings für Basteleien ideal, weil bei ihm sehr viele Signale herausgeführt sind.
Bin ja auch irgendwie so ein Sammler. Tut mir immer leid, noch funktionierende elektronische Teile wegzuwerfen. Aber irgendwann wächst einem das über den Kopf. Eigentlich weiss man, dass man den Kram nie wieder anpacken wird. Geht ja schon damit los, dass man gar nicht mehr weiss, was man alles hat, wenn mal jemand was braucht. Man müsste den Bestand penibel pflegen und sich ein sinnvolles Lagersystem ausdenken, dass die Teile dann auch in akzeptabler Zeit gefunden würden, lohnt sich alles nicht. Ab und zu entwickeln sich einzelne Teile zu Goldstaub, ist aber selten und man weiss es natürlich nicht vorher. Das allermeiste ist einfach nur Müll und bleibt es auch für immer.
Nabend zusammen, ich habe mich auch eigentlich weniger hier gemeldet, weil ich das große Geld wittere, sondern eigentlich, weil ich damit (bevor sie in den Müll wandern) selber etwas basteln wollte. Ich bin Physiker, kann eigentlich recht gut C und auch C++ programmieren. Was ein IC ist weiß ich auch und ich finde auch selbständig bei einer Batterie den Plus- und Minuspol :D. Controller sind schon etwas anderes, das ist mir klar, trotzdem wollte ich das immer mal was mit "machen". Jetzt liegen die vielen kleinen Dinger hier und die Frage ist, welche kann man wirklich noch verwenden und welche sind einfach nur Müll, weil zu spezifisch, schlecht dokumentiert etc. (und wenn ich das habe, dann gehe ich die Elkos, Taster, Relais etc an :| ) Schweigstill schrieb: > Er wäre allerdings für Basteleien ideal, weil > bei ihm sehr viele Signale herausgeführt sind. Ja Pins hat er viele, nur wie kann man die nutzen? Wenn ich es richtig sehe, kann man diese spezialisierten Bauteile nur in größere Schaltungen einbauen, indem man einzelne Funktionen anspricht und fremd nutzt. 'Umprogrammieren' im klassischen Sinne geht ja wohl wahrscheinlich nicht. Andreas S. schrieb: >> 3FT-905667 (von AMI) >> K104884 (von AMI) > > Befindet sich auf den Bausteinen jeweils ein abziehbarer Aufkleber, > unter dem man ein kleines Fenster mit darunter befindlichem Chip sieht? > Mit Glück könnten das wiederverwendbare EPROMs mit einem BIOS von AMI > sein. Abziehbare Aufkleber ja, bei einem leider keine Fenster zum 'flashen'. Wie ich gerade sehe wurden die AMI's wohl gelabelt. In wirklichkeit sind sie von NEC bzw. NMC: 3FT-905667 (von AMI) -> NMC 27C256020 (hat ein Fenster!) K104884 (von AMI) -> NEC D80C42C 244 Offenbar ist der NMC Chip ein reiner Speicher ... ups jetzt ist er wohl geflasht :P (http://www.datasheetbay.com/pdf/545050/NMC27C256.html) Der NEC ist ein programmierbarer Chip/Prozessor (?) (http://www.datasheetbay.com/pdf/517078/D80C42C223.html) Leider konnt ich für den NEC kein original Blatt finden sonder nur mit der 223-Endung, statt mit der 224. H.Joachim Seifert schrieb > Man müsste den Bestand penibel pflegen und sich ein sinnvolles > Lagersystem ausdenken, dass die Teile dann auch in akzeptabler Zeit > gefunden würden, lohnt sich alles nicht. Wie recht du hast. Ich schaffe das ja nicht mal für meine Schrauben- und Mutternsammlung. Trotzdem muss ich das jetzt sortieren und dann behalten oder entsorgen. Ich kann ja nicht den Rest meines Lebens die Garage dafür hergeben. Wegstaben V. schrieb: > mach erst mal ein paar Fotos. > > Vielleicht kannst du ein paar Bastler glücklich machen, wenn du diesen > deine Chips gegen aufgerundets Porto zusendest. Wenn tatsächlich an einem Chip, den ich nicht verwenden kann, wie z.B. diesen Disketten Controller, Interesse besteht, mache ich das gerne. Photos kommen morgen, okay? :) Liebe Grüße und Gute Nacht Ben PS: Die genannten Chips sind in diesem Fall übrigens komplett neu und ungebraucht.
Ben B. schrieb: > Ja Pins hat er viele, nur wie kann man die nutzen? Wenn ich es richtig > sehe, kann man diese spezialisierten Bauteile nur in größere Schaltungen > einbauen, indem man einzelne Funktionen anspricht und fremd nutzt. Bei dem Baustein sehe ich auch nur die Möglichkeit, ihn zur Ansteuerung eines Diskettenlaufwerks zu verwenden. > 'Umprogrammieren' im klassischen Sinne geht ja wohl wahrscheinlich > nicht. Das chipinterne ROM, in dem die State Machine realisiert ist, wird höchstwahrscheinlich maskenprogrammiert sein. Wenn man die Gehäuseoberseite abgetragen hat, kann man unter einem Rasterelektronenmikroskop oder vermutlich auch einem sehr gute Lichtmikroskop das Programm ablesen. Mit einem geeigneten mikromechanischen Werkzeug könnte man vielleicht sogar einige Bits dieses Programms ändern. Das zumindest das Auslesen der Chip-Verdrahtung oder chipinterner Speicher mit geringem Aufwand möglich ist, sieht man hier: http://www.cs.virginia.edu/~evans/pubs/usenix08/mifare.html Und hier (Kapitel 5): https://sar.informatik.hu-berlin.de/research/publications/SAR-PR-2008-21/SAR-PR-2008-21_.pdf > Offenbar ist der NMC Chip ein reiner Speicher ... ups jetzt ist er wohl > geflasht :P > (http://www.datasheetbay.com/pdf/545050/NMC27C256.html) Auf Grund des Fensters kann man ihn mit UV-Strahlung auch wieder löschen und anschließend neu programmieren. http://www.batronix.com/versand/geraete/eprom-loeschgeraet-ler121a.html > Der NEC ist ein programmierbarer Chip/Prozessor (?) > (http://www.datasheetbay.com/pdf/517078/D80C42C223.html) > Leider konnt ich für den NEC kein original Blatt finden sonder nur mit > der 223-Endung, statt mit der 224. Der 80C42 war ein extrem verbreiteter Microcontroller von Intel, der aus der gleichen Baureihe wie 8031, 8051 usw. stammen. Der 80(C)42 ist allerdings wahlweise maskenprogrammiert oder als OTP (one-time programmable EPROM) erhältlich. Er hat nur als PS/2-Tastatur- und Maus-Controller für PCs nennenswerte Verbreitung gefunden. > PS: Die genannten Chips sind in diesem Fall übrigens komplett neu und > ungebraucht. Das wage ich sehr deutlich zu bezweifeln. Insbesondere das BIOS-EPROM dürfte nicht auf dem freien Markt erhältlich, sondern von AMI für ein ganz bestimmtes PC-Motherboard programmiert worden sein. 80(C)42 gab es zwar auch z.B. von Intel mit vorprogrammierter PS/2-Software, aber der Aufkleber deutet auch sehr darauf hin, dass er für bestimmte Motherboards gedacht war. Damals(tm) wurden genau diese beiden Bausteine auf den meisten Motherboards übrigens gesockelt ausgeliefert. BIOS-Updates konnte man damals nicht per einfachem Anwendungsprogramm direkt auf dem PC durchführen, sondern man benötigte immer einen separaten (PC mit) EPROM-Brenner. Nachtrag: Das ominöse A20-Gate war eine weitere wichtige Funktion des 8042 und hat sich sicherlich auch noch als Kompatibilitätsrelikt bis in aktuelle PC-Chipsätze erhalten.
:
Bearbeitet durch User
Andreas S. schrieb: > Der 80C42 war ein extrem verbreiteter Microcontroller von Intel, der aus > der gleichen Baureihe wie 8031, 8051 usw. stammen. Nicht ganz. Der '42 gehört zur MSC-48-Familie, das ist der Vorgänger der MCS-51-Familie (zu der '31, '51 etc. gehören), und ist damit doch um einiges primitiver. https://de.wikipedia.org/wiki/Intel_MCS-48 https://de.wikipedia.org/wiki/Intel_MCS-51
Servus, ich sehe es schon kommen: Trödeltrupp bei RTL2. Du bist bald ihr Kunde. mfg
Ben B. schrieb: > Also was machen mit dem "Kram"? Schmeiß weg. Elektronik veraltet schneller, als die Zeitung von gestern. Wenn man heutzutage was basteln will, nimmt man keine Spezial-ICs mehr, sondern universell programmierbare Mikrocontroller. Es sein denn, Du bist Nostalgiker, aber die sammeln eher alte Röhrenverstärker und Nixie-Anzeigen. Ich bin da immer wieder entsetzt, wieviel Zeit und Geld die bereit sind, darin zu versenken.
Ben B. schrieb: > Meine Frage ist, sind diese (genannten) Chips und die vielen anderen die > noch in den Kästen liegen auch anderweitig zu verwenden, oder > ausschließlich in den beschriebenen Kontexten. Man kann die immer verwenden um's Löten zu lernen/üben.
Bitwurschtler schrieb: > Man kann die immer verwenden um's Löten zu lernen/üben. Löten Üben? kauf Dir eine SMD Rasterplatte und 100 Stück 0204/0603/0805 Widerstände. Das sind geschätzt etwa 10EUR. Wenn Du danach nicht löten kannnst lass die Finger davon :) Aber dafür ganze Kisten Altmetall horten???? rgds
6a66 schrieb: > Löten Üben? > > kauf Dir eine SMD Rasterplatte und 100 Stück 0204/0603/0805 Widerstände. > Das sind geschätzt etwa 10EUR. Funktioniert nicht für Anfänger. Sobald diese wegen der Kolophoniumdämpfe das niesen anfangen sind die SMD's wech. Bei den DIL-IC's hat man wenigstens ne Chance die wiederzufinden. ;-)
Bitwurschtler schrieb: > wegen der > Kolophoniumdämpfe > das niesen anfangen sind die SMD's wech <OT> :) Wer mehr als sofort benötigt aus dem Gurt nimmt den bestraft das Leben. Bleibt zu überlegen was schädlicher ist: Kolophoniumdampf oder geschnupfte 0402. </OT>
Bitwurschtler schrieb: > Funktioniert nicht für Anfänger Alternativ für Anfänger: Widerstandsmännchen löten. H.Joachim S. schrieb: > Bin ja auch irgendwie so ein Sammler. Tut mir immer leid, noch > funktionierende elektronische Teile wegzuwerfen. Das Herz blutet auch mir. Aber mit dem Alter muss mann lernen abzugeben. Erst das Material, dann die Zähne und zum Schluss den Löffel. Aber wir können das Zeuch halt nicht mitnehmen. Sammelkasten oder sehr begrenzte Vitrine wäre noch 'ne Alternative. rgds
6a66 schrieb: > Sammelkasten oder sehr begrenzte Vitrine wäre noch 'ne Alternative. Die moderne Version der Briefmarkensammlung. 'Komm mit, ich zeig dir meine Chipsammlung. Der hier ist was ganz besonderes, ein 1983er TCL8932. Der wurde nur in ganz geringer Auflage von 20 Millionen Stück hergestellt.' :D
Ben B. schrieb: > Also was machen mit dem "Kram"? wegschmeißen bis auf eventuelle Andenken. Ich hab auch noch nen 8086+8087 - beide im Keramikgehäuse mit vergoldeten Pins. Eben Andenken, nicht zum etwaigen Benutzen. W.S.
ok ok, ich habe es verstanden. Ich werde morgen mal eine Stunde oder so investieren und die Chipsammlung sortieren und durchschauen. Dann kann man wahrscheinlich die eine Hälfte wegschmeißen, ein paar werde ich vielleicht behalten und wer von euch was dann haben mag, der bekommts. Am besten ist es aber wahrscheinlich auch, wenn ich das dann noch mal in die Börse poste? Ich hatte ja eigentlich gehofft, dass manche davon neu zu programmieren sind. Aber das zeigt sich dann wohl erst bei der kompletten Durchsicht. Im Anhang findet ihr Bilder von den ersten 4 genannten Chips. Andreas S. schrieb: >> PS: Die genannten Chips sind in diesem Fall übrigens komplett neu und >> ungebraucht. > > Das wage ich sehr deutlich zu bezweifeln. Insbesondere das BIOS-EPROM > dürfte nicht auf dem freien Markt erhältlich, sondern von AMI für ein > ganz bestimmtes PC-Motherboard programmiert worden sein. 80(C)42 gab es > zwar auch z.B. von Intel mit vorprogrammierter PS/2-Software, aber der > Aufkleber deutet auch sehr darauf hin, dass er für bestimmte > Motherboards gedacht war. Du kannst ja mal schauen, aber ich kann an den Chips absolut keine Verarbeitungsspuren erkennen und die müsste es ja zumindest vom Ausbau geben. Die AMI-Kleber wurden jetzt von mir abgelöst um mal darunter zuschauen. Schönen Abend noch! Ben
Wieviele von den KS82C59A-8CP wären denn da? Wäre nen passender IRQ Controller für den MIPS TTL Rechner.
Es lohnt sich eigentlich immer einen Blick drauf zu werfen und nicht gleich alles wegzuschmeißen. Bei einer Kiste voll ausgelöteter 74xx natürlich nicht, aber bei Analog-Chips würde ich aber zumindest mal kurz die Bezeichnungen bei Ebay eintippen. Du kannst da durchaus Überraschungen erleben: Z.b. ua726 - geht so für 100€ pro Stück weg. Auch Zeug, was vor 10 Jahren noch Pfennigware war ist mittlerweile was Wert geworden, weil es einfach nicht mehr hergestellt wird (CA3080, CA3046 usw).
Ben B. schrieb: > Du kannst ja mal schauen, aber ich kann an den Chips absolut keine > Verarbeitungsspuren erkennen und die müsste es ja zumindest vom Ausbau > geben. Die Dinger waren gesockelt, und damit natürlich schon im Einsatz. Verwertbar sind das EPROM, der Floppy- und der Interruptcontroller. Mit dem Tastaturcontroller (8042) kann man eher weniger anfangen, das Ding wäre nur für die Reparatur eines entsprechend alten PCs interessant, der ebenfalls ein "AMI"-BIOS hatte ("American Megatrends") und aus der gleichen Zeit stammte. In späten Inkarnationen enthielt dieser Controller auch die Unterstützung für die PS/2-Maus, was beim Urdesign von 1984 von IBM natürlich nicht vorhergesehen werden konnte.
Rufus Τ. F. schrieb: > In späten Inkarnationen enthielt dieser > Controller auch die Unterstützung für die PS/2-Maus, was beim Urdesign > von 1984 von IBM natürlich nicht vorhergesehen werden konnte. Wenn ich das richtig sehe, ist der Chip mindestens von 1986 (zumindest laut (C)-Angabe. Frag mich jetzt nicht ob er schon PS/2 Unterstützung hat ist aber ja auch in erster Linie nicht relefant. Ich werde jetzt erst einmal eine vollständige Liste erstellen :) Bezüglich dem Sockel: Ja, die Chips sind auf einem Sockel, aber fest damit verbunden. Daher wäre ich davon ausgegangen, dass das original schon immer so war. Wenn den jemand selbst auf den Sockel gesetzt hätte gäbe es ja irgendwelche Spuren von der Verarbeitungen, aber gerade beim Keyboardcontroller ist die Chiphülle durchgehend verschmolzen, bzw. gepresst (siehe Bild). Aber da seid Ihr natürlich die besseren Experten :) . Grüße
Nein, die folgenden beiden Artikel wären typische IC-Sockel in billiger und hochwertiger Ausführung: https://cdn-reichelt.de/bilder/web/xxl_ws/C130/GS_40.png https://cdn-reichelt.de/bilder/web/xxl_ws/C130/GS_40P.png Das, was Du als Sockel bezeichnest, trägt üblicherweise die Bezeichnung Leadframe und hier sehr gut zu sehen: https://de.wikipedia.org/wiki/Leadframe http://www.mitsuihightec.com/ic-semiconductor2.htm Der vereinzelte Chip wird auf den Leadframe geklebt und anschließend mit Golddrähten an die einzelnen Pins verdrahtet (bonding). Alles zusammen wird dann mit Kunststoffmasse vergossen, anschließend das fertige IC aus dem Rand des Leadframes herausgetrennt. Das, was Du an der Stirnseite des ICs siehst, sind die Haltestege des Leadframes für den eigentlichen Chip, nicht der Chip selbst.
:
Bearbeitet durch User
Hmmm ok. Ich gebe es zu ich habe es (-noch nicht 100% verstanden, bin aber auch gerade mit dem Kopf nicht ganz da-) erst beim 2. Durchlauf ganz verstanden. Dank dir für Erklärung. :) Trotzdem sind die Chips/Leadframes auf einem Sockel. Und wenn der Chip fest mit dem Sockel vergossen ist wie auf meinem Bild erkennbar, dann gehe ich ehrlich gesagt davon aus, dass das Ding noch nicht verbaut war und damit 'neu' ist. Ich habe jetzt die erste Kiste mit Chips sortiert. Waren nicht ganz soviele wie ich gedacht habe aber ich glaube es sind ein paar gute dabei, die man durchaus verwenden könnte. Ich bin auch der Empfehlung gefolgt und habe die mal bei Ebay eingetippt. Ist das wirklich war, dass die Chips um die 5-10 EUR kosten? Oder werden dort dann immer gleich mehrere verkauft? Bsp: der Goldstar GM71C4256A-80 variiert zwischen 17 und 4 EUR o.O Da frage ich mich dann auch welche Rolle die Nummer neben dem Herstellungsland spielt. Bei mir ist dies in dem Bsp: 9117, bei ebay ist dies bspw. 9119 oder 9107 Sind das Versionsnummern, Chargen? Macht das beim Chip einen unterschied? Hier eine Liste der Chips die ich bisher habe inkl. Anzahl. Soweit ich das sehe sind einiges davon RAMs GM71C4256A-80 8Stk PAL16L8ACN PAL16L8BCN PAL20L10ANC LH2164-20 8Stk HM6818P HY53C256S-10 4Stk WD37C65B-PL UM82C11 UM82450 D80C42C-199 D80C42C-244 KS82C37A-8CP 2Stk KS82C59A-8CP 2Stk KS82C54A-10CP D8749H NMC27C256Q-20 2Stk NMC27C256Q-200 2Stk So jetzt kann ich einen Taschenrechner bauen ? :P
:
Bearbeitet durch User
6a66 schrieb: > Aber mit dem Alter muss mann lernen abzugeben. > Erst das Material, dann die Zähne und zum Schluss den Löffel. Ist das schön! :-))) Ganz prima. MfG Paul
Paul B. schrieb: > Ist das schön! Ich mag's ja auch nicht gerne. Aber leider ist's so. :) Was hast Du so auf der Löffelliste? rgds
Ben B. schrieb: > IMG_6580.JPG Man sieht auf dem Bild schon, das der Chip schon mal gesockelt war. Ein nagelneuer z.B. EPROM wie der 27C256 spreizt nämlich die Beinchen etwas und man muss sie rechtwinklig runterbiegen, wenn er in den Sockel kommt. Das ist bei dem auf dem Foto schon passiert. Wenn auf den PAL Chips übrigens ein Aufkleber war, kannst du die getrost wegwerfen. Das sind einmalig programmierbare Logikarrays und nur in der für sie vorgesehenen Schaltung nochmal zu verwenden. Umprogrammieren ist nicht - ist also Schrott, denn du weisst ja nicht, woher sie kommen.
:
Bearbeitet durch User
Guten Abend zusammen. Matthias S. schrieb: > Man sieht auf dem Bild schon, das der Chip schon mal gesockelt war. Danke für den Hinweis. Ich habe eben auch ein paar Sockel in der Sortierkiste gefunden. Jetzt weiß ich auch warum die Chips alle so sauber sind :) . Zum Glück habe ich für meine zweite Sortierkiste eine Auflistung gefunden, die die vorherige Aufstellung ergänzt. Für die interessierten habe ich sie mal hochgeladen. Keine Garantie auf Vollständigkeit :) Liebe Grüße Ben
Andreas S. schrieb: > Das, was Du als Sockel bezeichnest, trägt üblicherweise die Bezeichnung > Leadframe und hier sehr gut zu sehen: Er hat aber recht. Die Anordnung der Pins am Bauteil nennt sich Sockel, und ebendiesen steckt man in eine Fassung. Das war schon bei Röhren so. Und wer diese Begriffe beim Jogi verwechselt, der wird deutlich unfreundlicher darauf hingewiesen ;-)
Ben B. schrieb: > GM71C4256A-80 8Stk > PAL16L8ACN PAL16L8BCN PAL20L10ANC > LH2164-20 8Stk HM6818P HY53C256S-10 4Stk > WD37C65B-PL UM82C11 UM82450 > D80C42C-199 D80C42C-244 KS82C37A-8CP 2Stk KS82C59A-8CP 2Stk KS82C54A-10CP D8749H > NMC27C256Q-20 2Stk NMC27C256Q-200 2Stk Da hat jemand alte PC-motherboards geschlachtet. ;-) PS: "Bitte reduzieren Sie die Anzahl der Zitatzeilen" Was ist denn das?
google schrieb: > Da hat jemand alte PC-motherboards geschlachtet. ;-) oder welche gebaut. Keine Ahnung wo die Chips alle herkommen. Ich habe hier auch noch 3 alte Macs aus der Zeit stehen. Vll sind die ja als Ersatzteile gedacht :D. Aber bei den PCs bin ich noch nicht. Ich habe gerade 13 INTEL DB 2708 gefunden (nicht in der Aufstellung). Die sind mit Klebezetteln versehen und wahrscheinlich auch programmiert. So wie das aussieht waren die jeweils in 3 er paaren in irgend einer Schaltung drinnen. Kann man die neu programmieren und wieder verwenden? Ich habe jetzt mal eine vollständige Liste angehangen. Die sind derzeitig nur nach PIN-Zahl sortiert. Ab "RUND" sind die Chips in der Bauweise mit einem runden Kopf (weiß nicht mehr wie man das nennt ). Ich hoffe die xls/ods lässt sich bei euch öffnen. Liebe Grüße
Ben B. schrieb: > Kann man die neu programmieren und wieder verwenden? Wenn Du ein entsprechend archaisches Programmiergerät hast, das die benötigten bizarren drei Versorgungsspannungen liefern kann, ja. Aber ... welchen Sinn hat das, bei gerade mal 1024 Byte Speicherkapazität?
Ben B. schrieb: > Zum Glück habe ich für meine zweite Sortierkiste eine Auflistung > gefunden, die die vorherige Aufstellung ergänzt. Für die interessierten > habe ich sie mal hochgeladen. FLH141 = 7440, SGS1723 = uA723 14002 = MC14002 = CD4002 usw. bis auf 1408 = MC1408 = DAC0808 Die ganze Spalte mit 70xx ist mir aber unbekannt, vielleicht Harris/Intersil. Am meisten wert dürfte CA3005 sein, ein paar Euro per eBay, und TBA400 und TBA550 auch ein paar EUR wenn man jemanden findet der ihn braucht, MC1710 auch aufheben, die SN15 als alte DTL könnte auch ihre Liebhaber finden, http://bitsavers.trailing-edge.com/pdf/ti/_dataBooks/1971_TI_IntegratedCircuits/11.pdf der Rest kann eigentlich in den Müll, jederzeit neu zu kaufen, keiner nimmt noch Standard-TTL und die interessanten 74141/7441 fehlen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.