Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Digital Potentiometer Knacken


von Peter (Gast)


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Hallo,

ich habe ein analoges Potentiometer in einen Audioschaltkreis durch das 
Digitalpotentiometer MCP1100 ersetzt. Es funktioniert alles wie geplant, 
allerdings knackt es, wenn das Digitalpotentiometer einen neuen Wert 
annimmt. Ich nehme an, dass das Potentiometer nicht gleich zum 
gewünschten Wert springt, sondern vorher in eine Art Grundstellung 
springt und danach erst den gewünschten Wert annimmt.
Weis jemand wie das Knacken verhindert werden kann? Eventuell durch 
einen Vorwiederstand?

Viele Grüße
Peter

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Mits nicht knackt brauchts nen Digipoti welches im Nullpunkt schaltet.
Sonst knackt es, da kannste nix machen.

Also im DB bei der suche nach:
Zero Crossing Detection
Noise-Free Level Transitions
suchen.

von Wolfgang (Gast)


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Peter schrieb:
> Eventuell durch einen Vorwiederstand?

Und dann noch einen Kondensator?
Deine Audiofrequenzen sollen doch durchkommen,oder?

Was sagt das Datenblatt zu dem Thema? Mein Google spuckt bei Befragung 
nach "MCP1100 datasheet" nur Bullshit aus.

von Klaus R. (klaus2)


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Die von mir verwendeten PT2257 knacken nicht...nimm die.

Klaus.

von MaWin (Gast)


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Peter schrieb:
> allerdings knackt es, wenn das Digitalpotentiometer einen neuen Wert
> annimmt.

Das ist normal, wenn sich der Widerstandswert ändert, während das 
Musiksignal nicht 0V ist.

Als Volume-Steller gedachte Potis schalten daher im Nulldurchgang des 
Audiosignales.

von Peter (Gast)


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Danke für die Hilfe. Mein Potentiometer ist ein MCP41100.

von Peter (Gast)


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Kennt jemand noch geeignete Potis im DIP-8 Format?

von Peter R. (pnu)


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Prüf erst einmal, ob am Eingang oder am Ausgang ein 
Gleichspannungsanteil anliegt.
Wenn z.B. ein Koppelkondensator (Elko) Leckstrom hat, macht sich das bei 
Schichtpotentiometern beim Drehen mit einem Kratzgeräusch bemerkbar, bei 
schaltenden Teilern eben als Knacks.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Das Knacken ist hier die Folge von Lautstärkesprüngen, die es beim 
Analogpoti so nicht gab. Daher ist das nicht so einfach, ein Poti zu 
ersetzen. Bei digitalen Eingabegeräten muss man den analogen Verlauf oft 
mit einem Filter nachbilden. Bei MIDI-Geräten wird das praktisch immer 
so gemacht, um die Grobheit der Stufen zu überwinden. Die Lautstärke 
wird dann automatisch gleichförmig hochgefahren.

Nur im Nullpunkt zu schalten, wie es oben empfohlen wird, reicht 
meistens nicht, weil auch dadurch ein Knick entsteht und ein Knick im 
Audio ist unweigerlich eine Oberwellenemission und damit ein Knack.

von Jakob (Gast)


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Ursache des KNACK-Geräusches:

1) Das Potentiometer MUSS bei Audio wie ein Analog-Potentiometer
betätigt werden: Also nacheinander die Zwischenwerte in nicht zu
kuzer Zeit durchgehen.
- Wenn keine anderen Fehler vorliegen, knackt da nix.

2) Es liegt eine Gleichspannung parallel zum Audiosignal über
dem Poti: Die springt natürlich proportional zur Änderung des
Widerstandswerts und ist bei leisen Audio-Passagen deutlich größer,
als das Audiosignal. - Folge: KNACK!!!
-> Schaltung ändern!

3) Deine Ansteuerung des Potentiometers geht (wie beim Monopoly-
Spiel über LOS) über NULL.
-> Ansteuerungs-Software ändern!

3) Irgendein merkwürdiger Effekt, den die vorherigen (zumindest
bis 20:31) genannt haben.
-> Voodo-Zauber  ;-)

von Klaus R. (klaus2)


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...stimmt den pt2257 rampe ich auch log hoch. War wohl intuitiv richtig 
;)

Klaus.

von Peter (Gast)


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Erst einmal vielen Dank für die Hilfe.
Damit es möglich ist, dass das Digitalpotentiometer nur im Nulldurchgang 
schaltet bräuchte ich einen Eingang mehr an meinem µC. Wäre es möglich, 
dass ich den Chip-Select-Pin(negiert) des MCP41100 dauerhaft auf 
LOW-Potential lege? Die Daten werden über SPI übertragen.

von Peter (Gast)


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Oder wie in diesem Thread 
(Beitrag "SPI Chipselect selbst gemacht") Chipselect und Clock 
verbinden? Die Methode ist mir etwas suspekt, da der Slave nie einen 
LOW-Pegel von dem Clock-Signal erhalten würde.

von MaWin (Gast)


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Peter schrieb:
> Damit es möglich ist, dass das Digitalpotentiometer nur im Nulldurchgang
> schaltet bräuchte ich einen Eingang mehr an meinem µC. Wäre es möglich,
> dass ich den Chip-Select-Pin(negiert) des MCP41100 dauerhaft auf
> LOW-Potential lege? Die Daten werden über SPI übertragen.

Ich glaube nicht, daß du damit schnell genug nach Erkennung des 
Nulldurchgangs schalten kannst. Du brauchst wohl schon Potis mit 
eingebautem zero cross detector wie:

https://datasheets.maximintegrated.com/en/ds/MAX5408-MAX5411.pdf

https://www.maximintegrated.com/en/products/analog/data-converters/digital-potentiometers/MAX5457.html

Stichwort ist clickless switching oder audio taper.

von The D. (thedaz)


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Jürgen S. schrieb:
> Das Knacken ist hier die Folge von Lautstärkesprüngen, die es beim
> Analogpoti so nicht gab. Daher ist das nicht so einfach, ein Poti zu
> ersetzen. Bei digitalen Eingabegeräten muss man den analogen Verlauf oft
> mit einem Filter nachbilden. Bei MIDI-Geräten wird das praktisch immer
> so gemacht, um die Grobheit der Stufen zu überwinden. Die Lautstärke
> wird dann automatisch gleichförmig hochgefahren.
>
> Nur im Nullpunkt zu schalten, wie es oben empfohlen wird, reicht
> meistens nicht, weil auch dadurch ein Knick entsteht und ein Knick im
> Audio ist unweigerlich eine Oberwellenemission und damit ein Knack.

Kannst du das mal näher erläutern, wie diese Filter aussehen ?

von MCUA (Gast)


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>Nur im Nullpunkt zu schalten, wie es oben empfohlen wird, reicht
>meistens nicht, weil auch dadurch ein Knick entsteht und ein Knick im
>Audio ist unweigerlich eine Oberwellenemission und damit ein Knack.
bloss, dass bei realen Audiosignal kein Nullpunkt auszumachen ist.

von Bernd K. (movin)


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Peter schrieb:
> Wäre es möglich,
> dass ich den Chip-Select-Pin(negiert) des MCP41100 dauerhaft auf
> LOW-Potential lege? Die Daten werden über SPI übertragen.

Klar, wenn du über den SPI nix anderes ansprichst. Dann kannst du den 
Pin am µC frei machen.

mfg

von MCUA (Gast)


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>> Wäre es möglich,
>> dass ich den Chip-Select-Pin(negiert) des MCP41100 dauerhaft auf
>> LOW-Potential lege? Die Daten werden über SPI übertragen.
>Klar, wenn du über den SPI nix anderes ansprichst. Dann kannst du den
>Pin am µC frei machen.
Aber dann fehlt das Übernahme-Signal!

von Bernd K. (movin)


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oh, stimmt... sonst rauscht es einfach nur durch... sry

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