Forum: Offtopic Magnetismus und elektrostatische Aufladung


von Stefan H. (fourier)


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Hallo zusammen,

wenn ich einen Glasstab mit Katzenfell reibe, kann ich ihn 
elektrostatisch aufladen und zwar mit einem Überschuss an negativen 
Ladungssträgern (Elektronen). Kann ich mit einem Stabmagneten jetzt den 
elektrostatisch aufgeladenen Glasstab anziehen? Die vorhandenen 
Elektronen auf dem Glasstab besitzen doch ein magnetisches Spinmoment.

Gruß

von Kurt B. (kurt-b)


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Stefan H. schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> wenn ich einen Glasstab mit Katzenfell reibe,

Stefan, du wirst doch nicht die Katze...

> Elektronen auf dem Glasstab besitzen doch ein magnetisches Spinmoment.
>

Was stellst du dir denn darunter vor?

 Kurt

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Stefan H. schrieb:
> Kann ich mit einem Stabmagneten jetzt den elektrostatisch aufgeladenen
> Glasstab anziehen? Die vorhandenen Elektronen auf dem Glasstab besitzen
> doch ein magnetisches Spinmoment.

Ein homogenes Magnetfeld übt auf ein Objekt mit magnetischem Moment 
keine Kraft aus, sondern lediglich ein Drehmoment.  Bei Abwesenheit von 
Reibung führt das lediglich zu einer Präzession des Objekts um die 
Richtung der Feldlinien.  Bei Anwesenheit von Reibung richten sich die 
Drehachsen mit einer bestimmten Relaxationszeit neu aus, siehe z.B.

https://de.wikipedia.org/wiki/Einstein-de-Haas-Effekt

Übrigens sind fast alle Materialien magnetisch, z.B. para- oder 
diamagnatisch.  Nimm etwa ein Stück Kreide und hänge es an einem dünnen, 
langen Faden auf und warte, bis es sich eingependelt hat.  Mit einem 
starken Magneten kann man dann das Kreidestück langsam wegdrücken ohne 
es zu berühren und so in Rotation versetzen.  Nähert man hingegen ein 
Stück Holz o.ö. (um auszuschließen, dass Luftwirbel das Kreidestück 
bewegten) passiert nix.  Kreide ist also diamagnetisch.

Um eine Kraft auf die magnetischen Momente auszuüben braucht es ein 
inhomogenes Magnetfeld wie im Stern-Gerlach-Versuch.  Übrigens ist die 
elektrische Ladung dabei ziemlich hinderlich, weil deren Effekte um 
Größenordnungen stärker sind.  Daher arbeitet man bei 
Stern-Gerlach-Experimenten besser mit neutralen Atomen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Stern-Gerlach-Versuch

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