Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spule 120V/60 Hz für 12V/50Hz neu wickeln


von ChristophK (Gast)


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Ich habe hier eben eine zylindrische Spule für eine Wechselstromklingel, 
die für 120 V/60Hz bestimmt war, abgewickelt auf eine hölzerne 
Garnrolle. Ich möchte statt des verwendeten  Drahtes (0,1mm Durchmesser) 
nun den Wickelraum der Spule wieder füllen, und zwar ausgelegt für 12V 
(Hausklingelanlage).

Meine Frau hört nämlich nie, wenn der Postbote klingelt und meine 
Päckchen mit Elektronikbauteilen bringt :) Das soll sich ändern.

Würdet Ihr sagen, bei gleicher Stromdichte, 10facher Querschnitt => 0.31 
mm DM?

Oder sollte man den Wechselstromwiderstand berücksichtigen auf grund der 
geringeren Windungszahl.

Ich brauche eigentlich nur eine Faustregel. Ich hätte jetzt intuitiv die 
Spule mit 1mm DM neu gewickelt.

--
Christoph

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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ChristophK schrieb:
> Würdet Ihr sagen, bei gleicher Stromdichte, 10facher Querschnitt => 0.31
> mm DM?

Das klingt richtig. Die Impedanz der Spule wird bei 50/60Hz nicht die 
hervorragende Rolle spielen. Für dich ist das Magnetfeld wichtig und 
damit die Stromdichte in der Spule. Ich hoffe, du hast etwa einen 
Überblick, wieviele Windungen auf der Spule waren. 1/10 davon sollten 
wieder rauf.

: Bearbeitet durch User
von Der Andere (Gast)


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ChristophK schrieb:
> Würdet Ihr sagen, bei gleicher Stromdichte, 10facher Querschnitt => 0.31
> mm DM?

Ja

ChristophK schrieb:
> Ich brauche eigentlich nur eine Faustregel. Ich hätte jetzt intuitiv die
> Spule mit 1mm DM neu gewickelt.

Nein, zu dick.
Das wäre zu 0,1mm Durchmesser (DM = Durchmesser?) der 100fache 
Querschnitt. Ich würde bei dem 10fachen bleiben, sonst reicht dir 
wahrscheinlich auch der Wickelraum nicht um 1/10tel der ursprünglichen 
Windungen aufzubringen. Oben hast du ja schon richtig gesagt ca. 0,3mm 
Durchmesser entspricht ca. dem 10fachen Querschnitt im Vergleich zu 
einem 0,1mm Durchmesser Draht.

Der ohmsche Widerstand der Spule ist dann schon nur noch 1/100stel so 
groß wie bei 0,1mm Durchmesser weil der spezifische Widerstand des 
Drahts 10 mal niedriger ist und die Länge auch.
Da aber die Spannung im Quadrat in die Leistung eingeht passt auch das 
wieder mit der 10 mal niedrigeren Spannung, sprich die Spule wird etwa 
die gleiche Verlustleistung haben wie die alte bei 120V.

von Peter R. (pnu)


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Die Faustregel: Das Volumen an Kupfer darf sich nicht ändern. Wenn also 
der Querschnitt um den Faktor 5 größer wird, kann man nur noch ein 
Fünftel der Windungen unterbringen und die Spannung des Relais wird ein 
Fünftel kleiner Der Strom wird um den Faktor 5 größer, sodass die Zahl 
der Ampere-Windungen (der Stromfluss) gleich bleibt.

von hinz (Gast)


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Der Andere schrieb:
[0,31mm]
> Nein, zu dick.
> Das wäre zu 0,1mm Durchmesser (DM = Durchmesser?) der 100fache
> Querschnitt.

Du hast eine andere Mathematik?

von Mani W. (e-doc)


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ChristophK schrieb:
> Ich habe hier eben eine zylindrische Spule für eine Wechselstromklingel,
> die für 120 V/60Hz bestimmt war, abgewickelt auf eine hölzerne
> Garnrolle. Ich möchte statt des verwendeten  Drahtes (0,1mm Durchmesser)
> nun den Wickelraum der Spule wieder füllen, und zwar ausgelegt für 12V
> (Hausklingelanlage).


Keine Angabe von Strombelastbarkeit?


Matthias S. schrieb:
> Die Impedanz der Spule wird bei 50/60Hz nicht die
> hervorragende Rolle spielen.

Eben!

Matthias S. schrieb:
> Ich hoffe, du hast etwa einen
> Überblick, wieviele Windungen auf der Spule waren. 1/10 davon sollten
> wieder rauf.

Genau!


Wenn er es nicht gezählt hat, dann gibt es nur die Möglichkeit,
einige Windungen wieder darauf zu wickeln und die Spannung bei
Nennstrom der neuen Klingel zu messen = Windungen/Volt...


Welche Klingel mit welcher Stromaufnahme wird denn überhaupt
in Zukunft Verwendung finden?

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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ChristophK schrieb:
> Meine Frau hört nämlich nie, wenn der Postbote klingelt und meine
> Päckchen mit Elektronikbauteilen bringt :)

Bist du sicher, dass das an der Klingel liegt?

von Mani W. (e-doc)


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ChristophK schrieb:
> Meine Frau hört nämlich nie, wenn der Postbote klingelt und meine
> Päckchen mit Elektronikbauteilen bringt :) Das soll sich ändern.

Hat die alte 120V Klingel nicht genug gelitten?

Glaubst Du, dass mit 12 Volt alles lauter wird?

von Harald W. (wilhelms)


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Wolfgang schrieb:

> ChristophK schrieb:
>> Meine Frau hört nämlich nie, wenn der Postbote klingelt und meine
>> Päckchen mit Elektronikbauteilen bringt :)
>
> Bist du sicher, dass das an der Klingel liegt?

Das ist das sog. selektive Hören. Wenn der Postbote klingelt,
um das Päckchen mit den neuen Schuhen zu bringen, wird Deine
Frau das Klingeln sicherlich hören. :-)

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