Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Induktive Last mit µC schalten – optimale Bauteile


von Eiernudel (Gast)


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Hallo Leute,

ich möchte mittels µC einen 230 VAC, 200 W Asynchronmotor (mit 
Anlaufkondensator) ein- und ausschalten und habe mir nun einige Beiträge 
und Artikel zum Thema Schutzbeschaltung bei induktiven Lasten und 
galvanische Trennung durchgelesen. Ich bin hier allerdings nicht zu 
einem Schluss gekommen, wie der Aufbau nun am besten wäre. Mir schwebt 
bis jetzt Folgendes vor:

Printnetzteil 5 V > µC > Optokoppler mit Triac (alternativ SSR oder 
herkömmliches Relais)


1.) Schaltbauteil

Einige haben wohl Probleme mit den Triacs/SSR bei induktiven Lasten, 
weshalb manchesmal zu herkömmlichen Relais geraten wird. Da der Motor 
allerdings öfters anläuft, wäre mir ein verschleißfreies 
Halbleiterbauteil lieber. Ich würde demnach also ein SSR bzw. ein Triac 
(zusätzl. galvanisch vom µC getrennt) auswählen, welches 8-fach soviel 
Strom verträgt wie der Motor unter Normallast benötigt. Würde das so 
funktionieren oder müssen auch noch andere Faktoren berücksichtigt 
werden?

2.) Schutzbeschaltung

Verwendet man zur Schutzbeschaltung des Schaltbauteils in meinem Fall 
nun am Besten eine Freilaufdiode, einen Varistor oder ein RC-Glied 
(Snubber) um die Spannungsspitzen beim Abschalten des Motors zu 
eliminieren, oder ist es am Ende völlig egal?

von Stefan F. (Gast)


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> Würde das so funktionieren

Ja

> oder müssen auch noch andere Faktoren berücksichtigt werden?

Du musst ein SSR kaufen, dass für die Phasenverscheibung des Motors 
geeignet ist. Dazu brauchst du erstmal die Daten des Motors. Im 
Datenblatt der SSR steht drin, für welche Phasenverschiebung sie 
geeignet sind.

> Freilaufdiode

Würde bei Wechselspannung einen Kurzschluss verursachen.

> einen Varistor

Verwendet man als Schutz für kurzen Spitzen, die im Idealfall niemals 
vorkommen. Bei regelmäßiger Bleastung gehen die schnell kaputt.

> ein RC-Glied (Snubber)

Nimm das. Werte von Kondensator und Widerstand hängen von den Daten des 
Motors ab. Kann man notfalls experimentiell ermitteln (mit einem 
mechanischen Schalter).

von Eiernudel (Gast)


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Super, danke für die gezielte Erklärung!

von Klick Klack (Gast)


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Eiernudel schrieb:
> Printnetzteil 5 V > µC > Optokoppler mit Triac (alternativ SSR oder
> herkömmliches Relais)

Was spricht gegen ein Relais?

von Noch einer (Gast)


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> Was spricht gegen ein Relais?

Relais für induktive Lasten sind recht groß und teuer. Wenn nichts von 
induktiv im Datenblatt steht, verkleben sie recht schnell.

von Stefan F. (Gast)


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>> Was spricht gegen ein Relais?

Kannst du lesen? Der TO hat schon begründet, warum er kein Relais 
verwenden möchte.

>Einige haben wohl Probleme mit den Triacs/SSR bei induktiven
> Lasten, weshalb manchesmal zu herkömmlichen Relais geraten
> wird. Da der Motor allerdings öfters anläuft, wäre mir ein
> verschleißfreies Halbleiterbauteil lieber.

von MiWI (Gast)


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Noch einer schrieb:
>> Was spricht gegen ein Relais?
>
> Relais für induktive Lasten sind recht groß und teuer.

Halbwissen?

Erstens sind 200W nicht viel und 2. sind die üblichen Relais für solche 
Lasten wie der TO schreibt genauso groß wie alle anderen: nämlich klein, 
29x15x13 ist so ein Standardmaß...

Wenn der TO nun zB. ein  Relais von Schrack, zB. SCHRACK  1-2158100-7 
(http://www.farnell.com/datasheets/2013749.pdf) nimmt dann ist das - 
selbst bei Farnell - nicht einmal teuer (1,5€)


> Wenn nichts von induktiv im Datenblatt steht, verkleben sie recht schnell.

Du verwechselst das mit DC....

MiWi

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