Liebes Forum! Ich hoffe die Frage wird nicht jeden Tag gestellt, doch bei der Suchfunktion bin ich auch nicht wirklich fündig geworden. Wie oben erwähnt geht es um die Kathoden-Basis-Schaltung, die ich versuche zu verstehen. Irgendwann sollte mal ein kleiner Verstärker gebaut werden, aber das ist noch sehr weite Zukunftsmusik, da ich zuerst mal verstehen möchte, was ich da eigentlich bauen will. Als Ressource dient diese Seite : http://www.elektronikinfo.de/strom/katodenbasisschaltung.htm Hab ich das so richtig verstande? -> im Leerlauf (= kein Signal am Eingang) liegt das Gitter auf Masse sprich 0V. Wenn die Kathode jetzt über einen Widerstand auf Masse gelegt wurde, dann hab ich doch lt. Ohm immer einen Spannungsabfall ( ich nenn das mal jetzt Urk) sprich die Kathode ist um diesen Wert positiver als das Gitter. Dann würde doch gelten bei Leerlauf: Ug=Ug+Urk oderr irre ich hier? Heißt für mich im Vergleich zu einem NPN-Transistor genau verkehrt rum? Vielen Dank und schönen Abend! Heinrich
Richtig. Die Triode läuft mit einer negativen Gittervorspannung. Wie ein selbstleitender Mosfet (BF245). Theoretisch kann man auch die Kathode an Masse legen und R1 in Bild 1 auf eine negative Spannung, aber das ist (in solchen einfachen Vorstufenverstärkerschaltungen) selten sinnvoll. Der Kathodenwiderstand ist einfacher und stabilisiert außerdem den Arbeitspunkt. Wie negativ die Gittervorspannung (oder wie positiv die Kathodenspannung) sein muss, wird später in der Gegend um Bild 5 klar.
Hello > Hab ich das so richtig verstande? > -> im Leerlauf (= kein Signal am Eingang) liegt das Gitter auf Masse > sprich 0V. Wenn die Kathode jetzt über einen Widerstand auf Masse gelegt > wurde, dann hab ich doch lt. Ohm immer einen Spannungsabfall ( ich nenn > das mal jetzt Urk) sprich die Kathode ist um diesen Wert positiver als > das Gitter. Ja genau. Das Gate hat also eine negative Spannung gegenüber der Kathode erhalten, um in den gewünschten Arbeitspunkt zu kommen. >Dann würde doch gelten bei Leerlauf: Ug=Ug+Urk oderr irre > ich hier? Das ist natürlich mathematisch falsch. Nenn es lieber UgKatode=UgMasse-UkMasse > Heißt für mich im Vergleich zu einem NPN-Transistor genau verkehrt rum? Insofern richtig, als das ein npn-Transistor nicht mit negativer Basis Vorspannung funktionieren würde. MfG Matthias
Heinrich schrieb: > sprich die Kathode ist um diesen Wert positiver als > das Gitter. Das ist bei den meisten Schaltungen mit Verstärkerröhren der Fall. Dadurch, dass das Gitter negativ gegenüber der Kathode ist, landen auch keine der aus der Glühkathode herausgekochten Elektronen auf dem Gitter, uns solange das so bleibt, benötigt man auch keinen Steuerstrom.
Heinrich schrieb: > Wie oben erwähnt geht es um die Kathoden-Basis-Schaltung Üblicherweise heißt die "Basis" bei Röhren "Gitter". ;-)
Wolfgang schrieb: > Üblicherweise heißt die "Basis" bei Röhren "Gitter". ;-) Warum nur müssen sich immer wieder Personen zu Wort melden, nur um ihre Ahnungslosigkeit kund zu tun? Die Basis ist das von Eingang und Ausgang gemeinsam benutzte Bezugspotential, gemeinhin auch als Masse bezeichnet. Wie anders wäre es möglich, dass z.B. eine EC88 als Gitterbasisstufe spezifiziert ist?
Hp M. schrieb: > Warum nur müssen sich immer wieder Personen zu Wort melden, nur um ihre > Ahnungslosigkeit kund zu tun? Das ist ein allgemeines Phänomen bei Audiofragen hier im Forum und tritt extrem verstärkt auf, wenn irgendwie Röhren vorkommen.
Hallo Tom in Deinem Buch fehlt eine Grundschaltung: http://4.bp.blogspot.com/_oCEpds9YoPw/SRVVJro-81I/AAAAAAAAAis/tZesr1ZJ03g/s1600-h/Landee_Davis_Albrecht.JPG Anode ist Eingang und Katode ist Ausgang. LG old.
Vielen Dank für die Antworten! Habt mir wirklich geholfen und ich bin wieder ein Stückchen näher! Eine Frage zu dieser Schaltung hab ich noch. Bei fehlendem Eingangssignal wird das Gitter ja auf 0V gelegt. Somit müsste das doch im Betrieb der "worst-case" sein? Oder besser gesagt der Punkt an dem die Röhre am meisten arbeitet. Falls die Annahme stimmt, müsste im wirklichen Betrieb nie mehr als der Ruhestrom fliessen oder habe ich das falsch aufgefasst? Schönen Tag und tausen Dank! Heinrich
Heinrich schrieb: > Als Ressource dient diese Seite : > http://www.elektronikinfo.de/strom/katodenbasisschaltung.htm Da Du ja gerade neu anfängst: http://www.elektronikinfo.de/techpic/strom/roehrenkennlinie1.gif Für Trioden gibt es eine weitere Eingangskennlinie die weit wichtiger ist. Bei dieser ist auf der X-Achse die Gitterspannung ug und auf der Y-Achse die Anodenspannung ua eingezeichnet. Diese Kennlinie ist weit weniger "gekrümmt" und unabhängiger von der Röhrenalterung als die im Bild gezeigte. Um sie zu nutzen muss man einige Randbedingungen beachten. Dazu bedarf es allerdings Grips. Sie ist so wenig gekrümmt, dass es genügt einen Faktor µ dafür anzugeben, zeichnen überflüssig. Also ua=µ*ug. Die Verstärkung ist dann logischerweise ganz von selbst linear. Egal wo Dein "Arbeitspunkt" auf der gezeigten Stromsteuerkennlinie liegt. Diesen Faktor µ kann man nur bei Trioden nutzen. LG old.
Heinrich schrieb: > Eine Frage zu dieser Schaltung hab ich noch. Bei fehlendem > Eingangssignal wird das Gitter ja auf 0V gelegt. Diese Betriebsart gibt es, wenn Du mit Gittergleichrichtung arbeitest. In Beispiel bewegt sich die Eingangsspannung um eine negative Vorspannung herum. http://www.elektronikinfo.de/techpic/strom/katodebasis.gif Wenn Du die Masse vom Messgerät an die Katode legst, wirst Du am Gitter eine negative Spannung messen. Diese fällt am Katodenwiderstand ab. Im Bild Uk. Die höhe der Spannung Uk, bzw. der Wert von R3, hängt von der maximal zu erwartenden Signalspannung (kleiner Buchstabe u dafür) ab. Du musst ja darauf achten, nicht an den Gitterstrombereich zu kommen, weil dann evtl. Dein Eingasngssignal oben gestaucht wird und Gittergleichrichtung auftritt die den Arbeitspunkt verschiebt. LG old. PS: Lade Dir LTspice runter und spiele damit.
Heinrich schrieb: > Falls die Annahme stimmt, müsste im > wirklichen Betrieb nie mehr als der Ruhestrom fliessen Im wirklichen Betrieb wird die negative Gitterspannung (immer auf die Kathode bezogen) aber noch von der Signalwechselspannung überlagert und kann somit betragmäßig kleiner und größer werden. Wenn nun eine positive Halbwelle der Steuerspannung anliegt, dann verringert sich die Differenzspannung zwischen Gitter und Kathode, und bei einer negativen Halbwelle passiert das umgekehrte. Entsprechend pendelt der Anodenstrom um einen Mittelwert, den Ruhestrom.
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