Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 1 Ohm Spule mit MOSFET schalten


von Matze (Gast)


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Hallo,

ich möchte eine Einspritzdüse per Mosfet schalten. Anbei mal mein 
bisheriger Schaltplan.

Spule: 1 Ohm - 12 Volt

Frequenz max. 50Hz. Kein PWM (peak & hold).

Ich habe mir andere Beiträge im Forum angesehen und dort wird immer eine 
Z-Diode in Reihe zur Freilaufdiode empfohlen.

Hierzu meine Fragen:
Brauche ich die Z-Diode in diesem Fall? Wenn ja, wo bekomme ich eine 
Z-Diode für 12 Ampere?
Soweit ich weis muss die Freilaufdiode (und dann auch die Z-Diode) den 
Strom der Spule aushalten.

Der Treiber ist ein ICL7667.
Mosfet IRL1404.
Hier noch die Daten zum Mosfet damit nicht unnötig gesucht werden muss:
RDSon: 4mOhm
VDS: 40V
Avalanche Current: 95A
Repetitive Avalanche Energy: 20mJ
Single Pulse Avalanche Energy: 620mJ

An OUT5 & OUT6 ist ein Microcontroller mit 3,3 Volt.

Gruß
Matze

: Verschoben durch Admin
von do it your self or die tryin (Gast)


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Matze schrieb:
> Brauche ich die Z-Diode in diesem Fall? Wenn ja, wo bekomme ich eine
> Z-Diode für 12 Ampere?

kommt drauf an, wie schnell dein strom nach dem sperren des FETs 
abfallen soll. kannst auch ein wiederstand nehmen...

von Matze (Gast)


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Hallo,

vielen Dank!
Leider habe ich keine Ahnung in welcher Größenordnung diese Zeiten 
liegen können. Anders gesagt: Sprechen wir hier über 5000ns oder über 
50ns?

Komme wohl um einen Probeaufbau nicht herum. Habe nur leider kein Oszi 
und in LTSpice fehlen mir die genauen Werte der Spule.

Grrr.... ;-)

Gruß
Matze

von Der Andere (Gast)


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Wenn es moderne PKW Einspritzdüsen sind:
Soweit ich weiss gibt es da extra Treiber für die Einspritzdüsen. Die 
werden nicht nur ein und wieder ausgeschaltet.
Da war vor längerer Zeit auch mal ein Thread hier, wo das besprochen 
wurde, finde ihn aber nicht mehr.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Standort? Vielleicht findet sich eine nette Seele mit Oszi?

von Falk B. (falk)


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@ Matze (Gast)


>ich möchte eine Einspritzdüse per Mosfet schalten. Anbei mal mein
>bisheriger Schaltplan.

>Spule: 1 Ohm - 12 Volt

Induktivität?

>Frequenz max. 50Hz. Kein PWM (peak & hold).

Auch das ist im Endeffekt eine PWM, denn ich glaube nicht, daß die 
Einspritzdüsen dauerhaft Strom sehen wollen. Die werden doch mit Pulsen 
von ein paar Millisekunden angesteuert.

>Ich habe mir andere Beiträge im Forum angesehen und dort wird immer eine
>Z-Diode in Reihe zur Freilaufdiode empfohlen.

Zum schnellen Abfall der Spule.

>Brauche ich die Z-Diode in diesem Fall?

Wahrscheinlich.

>Wenn ja, wo bekomme ich eine Z-Diode für 12 Ampere?

Es gibt Suppressordioden, das sind praktisch sehr leistungsfähige 
Z-Dioden.
P6KExxxCA oder 1.5KExxxCA

Die sind bidirektional sperrend, da braucht man keine normale DIode in 
Reihe

>Der Treiber ist ein ICL7667.

Der Klassiker. Denk dran, der invertiert.

>Mosfet IRL1404.
>Hier noch die Daten zum Mosfet damit nicht unnötig gesucht werden muss:
>RDSon: 4mOhm
>VDS: 40V
>Avalanche Current: 95A
>Repetitive Avalanche Energy: 20mJ
>Single Pulse Avalanche Energy: 620mJ

Totaler Overkill. Man braucht keinen 4mOhm Monster-MOSFET, um lausige 
12A pulsartig zu schalten. Da reicht ein 0815 MOSFET mit 30-50mOhm.

von Matze (Gast)


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Hallo!

erstmal vielen Dank für die Antworten.

Der Andere schrieb:
> Wenn es moderne PKW Einspritzdüsen sind:
Genaugenommen handelt es sich um Einblasdüsen für Autogas.

Falk B. schrieb:
> Auch das ist im Endeffekt eine PWM, denn ich glaube nicht, daß die
> Einspritzdüsen dauerhaft Strom sehen wollen. Die werden doch mit Pulsen
> von ein paar Millisekunden angesteuert.
Ist klar. Es kommt aber (wenn auch nur kurz) vor das diese bei 100% 
sind.

Falk B. schrieb:
> Totaler Overkill. Man braucht keinen 4mOhm Monster-MOSFET, um lausige
> 12A pulsartig zu schalten. Da reicht ein 0815 MOSFET mit 30-50mOhm.
Jep. Aber habe noch 20 Stück. Und schaden tut es doch nicht wenn ich den 
ICL7667 Treiber nehme oder?

Falk B. schrieb:
> Der Klassiker. Denk dran, der invertiert.
Ja. Deswegen die Pull-Ups an den Eingängen.

Falk B. schrieb:
> Induktivität?
Leider keine Ahnung.

Falk B. schrieb:
> Es gibt Suppressordioden, das sind praktisch sehr leistungsfähige
> Z-Dioden.
> P6KExxxCA oder 1.5KExxxCA
Ahh! Wonach die Spannung auswählen? Bei 12 Volt Betriebsspannung 
(Netzteil) die P6KE15CA? Aber wenn ich mir das Datenblatt (Reichelt) so 
ansehe habe ich keine Ahnung ob die das aushält. Wonach muss ich da 
gucken?

Ich baue das mal auf und versuche jemanden mit Oszi aufzutreiben...

Gruß
Matze

von E85 Junkie (Gast)


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Also wenn Deine Einblassventile wirklich nur R=1Ohm haben dann gute 
Nacht bei Dauerbestrommung.
P = U^2 / R = 144W  Verlustleistung wenn die Ventilnadel angezogen 
ist...

Bei 3.000upm und 8ms Einblaszeit ergibt das eine mittlere Leistung von
57,6W. Heizleistung, (ab-)Wärme, pro Ventil !
OK, so kann man bei LPG nach den Kaltstart den Verdampfer 
unterstützen...

Bei Einspritzventilen hat die Freilaufdiode von 2ms Ansteuerung auf 9ms 
verlängert.
(Meine Ventile hatten 15,9Ohm und sind nicht Durchgebrannt)

Ein "schnelllöschen" bei 70V machte die original Einspritzung,
da ist das verzögerte Abfallen des Anker im zweistelligen µS Bereich.

Du willst die in der Induktivität gespeicherte Energie loswerden :
t = W / (U * I) = (1/2) * I^2 * L

Freilaufspannung bei Deiner Diode -> 0.7V
Meine Löscherei passiert mit      -> 70V

Das wäre Faktor 100 !


Obige Gleichung ist nur ein "Schätzeisen" aber für Dich und zum Zeigen 
des Problem genau genug.

von Matze (Gast)


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E85 Junkie schrieb:
> Also wenn Deine Einblassventile wirklich nur R=1Ohm haben dann
> gute
> Nacht bei Dauerbestrommung.
> P = U^2 / R = 144W  Verlustleistung wenn die Ventilnadel angezogen
> ist...
Hast recht! Komme um Peak & Hold nicht herum!

> Ein "schnelllöschen" bei 70V machte die original Einspritzung,
> da ist das verzögerte Abfallen des Anker im zweistelligen µS Bereich.
Wie sieht diese Schaltung aus?

Gruß
Matze

von E85 Junkie (Gast)


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Unterschiedlich ;)

Schau doch mal bei Megasquirt vorbei.
Die haben eine komplette Motorsteuerung mit Zündung gebaut.
Schaltpläne und Sourcecode findest Du auf deren Seite.

Ich brauchte kein Peak and Hold.
Da wir des einfach.
Je nachdem kann man den Avalanche Effekt des Mosfet nutzen.
(wenn er so spezifiziert ist)


Die Nummer von Falk mit der Transildiode taugt auch.


Am Ende musste Du entscheiden je nachdem was du willst und kannst.

von Falk B. (falk)


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@Matze (Gast)

>> Einspritzdüsen dauerhaft Strom sehen wollen. Die werden doch mit Pulsen
>> von ein paar Millisekunden angesteuert.

>Ist klar. Es kommt aber (wenn auch nur kurz) vor das diese bei 100%
>sind.

Falsche Wortwahl und damit irreführend. Das Zauberwort heißt PWM und 
Tastverhältnis. Natürlich ist während der Einschaltphase der Verbraucher 
mit 100% Nennstrom aktiv. Trotzdem nennt man das nicht 100% 
EinschaltDAUER!

>> 12A pulsartig zu schalten. Da reicht ein 0815 MOSFET mit 30-50mOhm.
>Jep. Aber habe noch 20 Stück. Und schaden tut es doch nicht wenn ich den
>ICL7667 Treiber nehme oder?

Jain. Der größte Nachteil dieses FETs ist die geringe Sperrspannugn von 
40V.

>> P6KExxxCA oder 1.5KExxxCA
>Ahh! Wonach die Spannung auswählen? Bei 12 Volt Betriebsspannung
>(Netzteil) die P6KE15CA?

Der MOSFET muss die Summe aus Versorgungsspannung + Z-Spannung + Reserve 
aushalten. Bei einem 40V MOSFET kann die Z-Diode max. 28V haben, real 
eher 20V. Wenn es schnell sein soll würde ich einen 100V MOSFET + 70V 
Suppessordiode nehmen.

> Aber wenn ich mir das Datenblatt (Reichelt) so
>ansehe habe ich keine Ahnung ob die das aushält. Wonach muss ich da
>gucken?

Peak Pulse Current.

von Matze (Gast)


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E85 Junkie schrieb:
> Bei 3.000upm und 8ms Einblaszeit ergibt das eine mittlere Leistung von
> 57,6W. Heizleistung, (ab-)Wärme, pro Ventil !
> OK, so kann man bei LPG nach den Kaltstart den Verdampfer
> unterstützen...

Da komme ich "nur" auf 28,8 Watt.
Habe ich einen Denkfehler?
60s / 3000 = 20ms * 2 = 40ms Zykluszeit
Mit zwei multipliziert weil = 2 Umdrehungen = 720 Grad - 4 Takt
OnZeit = 8ms
OffZeit 32ms
Also 8ms / 40ms = 0,02 * 144W = 28,8Watt im Mittel

Fehler?

Gruß
Matze

von Matze (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Der MOSFET muss die Summe aus Versorgungsspannung + Z-Spannung + Reserve
> aushalten.
OK. Verstanden.

Falk B. schrieb:
> Bei einem 40V MOSFET kann die Z-Diode max. 28V haben, real
> eher 20V. Wenn es schnell sein soll würde ich einen 100V MOSFET + 70V
> Suppessordiode nehmen.
Ich verstehe einfach nicht warum die Spannung der Suppessordiode eher 
"hoch" sein sollte. Wäre es nicht besser die so niedrig wie möglich zu 
nehmen? Damit ein hoher Strom fließt und die Energie schnellstens 
abgebaut wird?
Und bei über 40V sollte der MOSFET doch leitend werden und im "Avalanche 
Betrieb" auch einiges "aushalten"?
Dazu muss ich sagen das ich das Wort "Avalanche" heute zum ersten mal 
gelesen habe....

>> Aber wenn ich mir das Datenblatt (Reichelt) so
>>ansehe habe ich keine Ahnung ob die das aushält. Wonach muss ich da
>>gucken?
>
> Peak Pulse Current.
Und das große Rätzel ist (Trommelwirbel): Wie lang der Peak ist ;-)

Ich brauch ein Oszi damit ich mir das mal angucken kann. Dümmer kann ich 
dadurch nicht werden ;-)
Mein Vater hat noch ein altes analoges... Mal gucken.

Gruß
Matze

von E85 Junkie (Gast)


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> Da komme ich "nur" auf 28,8 Watt.
> Habe ich einen Denkfehler?
> 60s / 3000 = 20ms * 2 = 40ms Zykluszeit
> Mit zwei multipliziert weil = 2 Umdrehungen = 720 Grad - 4 Takt
> OnZeit = 8ms
> OffZeit 32ms
> Also 8ms / 40ms = 0,02 * 144W = 28,8Watt im Mittel


Bei mir wurde nicht sequentiell Eingespritz.
Sondern alle 4 Ventile gleichzeitig 72°KW vor OT.

n = 50/s
Tspritz = 8ms

TonProSekunde = 8ms * 50 = 400ms
T = 1000ms

PWM = 400ms / 1000ms =

Die 80% wären gut passende / ausgerechnete Ventile!
Alleine wegen der Gasqualität die Du so verkauft bekommst.
Jedenfalls bei LPG, CNG wäre was anderes...

Vielleicht hast Du mit dem Faktor 2 bei Deiner Anlage recht.
Aber mit irgendeiner Hausnummer muss man anfangen.

Einen 30W Lötkolben hält man auch net lange fest wenn er eingeschaltet 
ist ;)

von Matze (Gast)


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Matze schrieb:
> Ich verstehe einfach nicht warum die Spannung der Suppessordiode eher
> "hoch" sein sollte. Wäre es nicht besser die so niedrig wie möglich zu
> nehmen? Damit ein hoher Strom fließt und die Energie schnellstens
> abgebaut wird?

Habe ich hier den Wurm drin?

I=U/R
Also bei einer Freilaufdiode mit 0,7V
0,7 / 1 = 0,7A

Diode mit 70V:
70 / 1 = 70A

Dadurch fließt ein 100 Fach höherer Strom und dadurch bricht die Energie 
in der Spule schneller zusammen?

Vom Prinzip richtig?

von Matze (Gast)


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Sorry zu früh geklickt...

Da fehlt ein "oder ist es so"...

Hier nochmal:

Matze schrieb:
> Ich verstehe einfach nicht warum die Spannung der Suppessordiode eher
> "hoch" sein sollte. Wäre es nicht besser die so niedrig wie möglich zu
> nehmen? Damit ein hoher Strom fließt und die Energie schnellstens
> abgebaut wird?

Habe ich hier den Wurm drin?


Oder ist es so:

I=U/R
Also bei einer Freilaufdiode mit 0,7V
0,7 / 1 = 0,7A

Diode mit 70V:
70 / 1 = 70A

Dadurch fließt ein 100 Fach höherer Strom und dadurch bricht die Energie
in der Spule schneller zusammen?

Vom Prinzip richtig?

von Falk B. (falk)


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@Matze (Gast)

>Ich verstehe einfach nicht warum die Spannung der Suppessordiode eher
>"hoch" sein sollte.

Weil dadurch die Energie in der Antriebsspule schneller abgebaut wird. 
Im Gegensatz zum Kondensator, den man mit einem NIEDRIGEN Widerstand 
schneller entladen kann.

>Und bei über 40V sollte der MOSFET doch leitend werden und im "Avalanche
>Betrieb" auch einiges "aushalten"?

Ja, aber eine Suppressordiode hält da deutlich mehr aus als ein MOSFET.

>> Peak Pulse Current.
>Und das große Rätzel ist (Trommelwirbel): Wie lang der Peak ist ;-)

Bei den meisten Standardmessungen 10us ANstiegszeit und 1ms Abfall auf 
1/2 Ipeak.

@ Matze (Gast)

>Habe ich hier den Wurm drin?

Ja.

>I=U/R
>Also bei einer Freilaufdiode mit 0,7V
>0,7 / 1 = 0,7A

Nö.

>Diode mit 70V:
>70 / 1 = 70A

Nö^2

>Dadurch fließt ein 100 Fach höherer Strom und dadurch bricht die Energie
>in der Spule schneller zusammen?

Nö^3

>Vom Prinzip richtig?

Nö ;-)

Eine Spule ist KEIN Kondensator! Der Strom beim Abschalten ist konstant, 
die Spule wirkt dann als Konstantstromquelle. Wenn man nun einen 
kleinen Widerstand bzw. eine Diode als Freilaufdiode nimmt, dann ist die 
Klemmenspannung klein, ebenso wie die umgesetzte Leistung. Nimmt man 
eine Z-Diode mit hoher Spannung, wird deutlich mehr Leistung umgesetzt 
und der Strom fällt deutlich schneller.

Oder einfach als L-R Glied betrachten. Dort gilt tau = L / R, im 
Gegensatz zum Kondensator mit tau = C * R.

von Klaus (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Weil dadurch die Energie in der Antriebsspule schneller abgebaut wird.

Die Energie interessiert da nicht, nur der Strom. Es geht darum das 
Magnetfeld schnell abzubauen und das hängt am Strom, nicht an der 
Energie. Am besten wäre, die Spannung unendlich den Strom aber sofort 
Null werden zu lassen. Also ein FET mit möglichst hoher Spannung und die 
passende Diode, um ihn grad nicht zu Himmeln.

MfG Klaus

von Matze (Gast)


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Auch wenn ich mich jetzt komplett blamiere!

Mal zu mir: Ich befasse mich mit Elektronik seit dem ich 10 bin. Und bin 
gelernter Büroinformationselektroniker. Damals (vor über 20 Jahren) 
gings eher um Kopierer usw. Seit dem im IT-Bereich tätig.
Das will ich nur sagen das Elektronik nun keine komplett unbekannte 
Sache ist.

*Aber ich habe einen absoluten Knoten im Hirn in dieser Sache!*

Falk B. schrieb:
> Eine Spule ist KEIN Kondensator!
Da hast Du meine Denkweise gut erkannt!
Aber es geht doch darum die Energie in der Spule so schnell wie möglich 
zu vernichten!?

Falk B. schrieb:
> Der Strom beim Abschalten ist konstant,
> die Spule wirkt dann als Konstantstromquelle. Wenn man nun einen
> kleinen Widerstand bzw. eine Diode als Freilaufdiode nimmt, dann ist die
> Klemmenspannung klein, ebenso wie die umgesetzte Leistung. Nimmt man
> eine Z-Diode mit hoher Spannung, wird deutlich mehr Leistung umgesetzt
> und der Strom fällt deutlich schneller.
Aber beim/nach dem Abschalten kehrt sich die Polarität der Spule um.
Dadurch wird die Freilaufdiode leitend und entläd die Spule bis auf 
0,7V.
Bei einer z.B. 70V Z-Diode doch nur bis runter 70V.

Zum Beispiel mit der Konstantstromquelle: Das würde ja bedeuten das bei 
einem unendlich großen Widerstand eine unendlich große Leistung 
umgesetzt wird. Kann ja auch nicht sein. (Übertriebenes Beispiel 
wahrscheinlich).

OHH MANN (denkt ihr jetzt auch) aber der Knoten will nicht aufgehen.

Tut mir wirklich leid das ich euch hier die Zeit stehle!
Ich könnte jetzt auch einfach Falks Vorschlag nehmen (100V Mosfet & 70V 
Diode) oder bei anderen Schaltungen im Internet Kopieren.

Aber ich möchte das verstehen!

Gruß
Matze

von Falk B. (falk)


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@Matze (Gast)

>> Eine Spule ist KEIN Kondensator!
>Da hast Du meine Denkweise gut erkannt!
>Aber es geht doch darum die Energie in der Spule so schnell wie möglich
>zu vernichten!?

Genau.

>Aber beim/nach dem Abschalten kehrt sich die Polarität der Spule um.
>Dadurch wird die Freilaufdiode leitend und entläd die Spule bis auf
>0,7V.

Nein. Die Entladespannung ist auf 0,7V begrenzt!

>Bei einer z.B. 70V Z-Diode doch nur bis runter 70V.

Die Spannung über der Freilaufdiode ist während der Entladung nahezu 
konstant.

>Zum Beispiel mit der Konstantstromquelle: Das würde ja bedeuten das bei
>einem unendlich großen Widerstand eine unendlich große Leistung
>umgesetzt wird.

Richtig.

> Kann ja auch nicht sein. (Übertriebenes Beispiel wahrscheinlich).

Sie kann sehr hoch werden.

>Aber ich möchte das verstehen!

Siehe Anhang. Einmal mit 70V Z-Diode, einmal mit einfacher 
Freilaufdiode.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ich denke, ihr liegt alle falsch...
Richtig ist, dass es Betriebsfälle gibt, bei denen das Einspritzventil 
längere Zeit geöffnet bleibt ("Dauerpinkeln").
In diesem Fall wäre nur noch der Ohmsche Widerstand wirksam, was 
tatsächlich zu 12A Strom und gigantischen 144W Verlustleistung führen 
würde.

Das Ventil wird an einer STROMQUELLE betrieben, die sogar modulierbar 
ist (hoher Strom beim ansteuern, wesentlich geringerer Haltestrom, 
kontrollierte Stromverringerung vorm Abschalten).

von Anja (Gast)


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Hallo,

ich würde eine Endstufe mit Kurzschlußschutz verwenden:
z.B. VNP20N07 wenn es wirklich nur ein low-side Schalter sein soll.
Die Z-Diode ist da bereits integriert.
Schließlich soll die Leiterplatte ja nicht wegen eines durchgescheuerten 
Kabels abbrennen.

Allerdings riecht die 1 Ohm Spule förmlich nach Peak+Hold.
Ich glaube nicht daß das LPG die Spule genügend kühlt.

Da ist dann allerdings etwas mehr Aufwand nötig.

Gruß Anja

von E85 Junkie (Gast)


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@ Seifert :

Du liegst falsch.
Wenn er Dauerpinkelt hat er etwas falsch gemacht und sollte schnell auf 
Benzinbetrieb schalten ;)

Peak and Hold haben wir alle erkannt.
(Anja, Falk, Du und ich)

Wie soll er denn das von Dir geschriebene erreichen ?
(Schaltung ?)

Wir sollten doch erstmal den Knoten in seinem Kopf auflösen und dazu 
müssen wir wissen wo es beim TO klemmt.



Also Matze, Micro zu Dir...

von Matze (Gast)


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Guten Morgen!

Erstmal vielen Dank für die tolle Diskussion!

E85 Junkie schrieb:
> Du liegst falsch.
> Wenn er Dauerpinkelt hat er etwas falsch gemacht und sollte schnell auf
> Benzinbetrieb schalten ;)
Hier bin ich eine Information schuldig: Es handelt sich hier um einen 
Stationären Testmotor. Zum Testen von Düsengrößen usw...
Daher kann es schon vorkommen das die "Dauerpinkelt".
Jaja... Manche haben komische Hobbys ;-)

Anja schrieb:
> Allerdings riecht die 1 Ohm Spule förmlich nach Peak+Hold.
Ja! Ist gesetzt. Wird so gemacht.

@Falk:
Vielen Dank für die Simulation!
Es lichtet sich der Nebel.
Wenn Du erlaubst möchte ich die Diagramme mal kommentieren um zu sehen 
ob ich es verstanden habe.

Freilaufdiode.png:
Die Spannung steigt im Abschaltmoment auf 13,5V. Laut Datenblatt der 
1N4001 ist die Forward Voltage bei 12A bei 1,5V.
Also Betriebsspannung 12V + 1,5V = 13,5V
Dadurch dauert es 2,5ms bis der Strom auf 0A gesunken ist.

Richtig soweit?

Freilauf_Z_Diode.png:
Die Spannung steigt im Abschaltmoment auf ca. 87V. Laut Datenblatt hat 
die 1N750 allerdings nur 4,7V. Gehe ich recht in der Annahme das Du in 
der Simulation die Z-Spannung manuell auf 70V geändert hast?
Also 70V + 12V + Forward Voltage D1?
Dann bin ich aber bei 83,5V...
Entstehen die "fehlenden" 3,5V durch die Zeitverzögerung bis die Dioden 
leitend werden?

Durch die hohe Spannung fällt das Magnetfeld in 0,15ms zusammen.

Wenn das soweit richtig ist gehe ich mal auf Bauteil suche.

Gruß
Matthias

von Falk B. (falk)


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@ Matze (Gast)

>Die Spannung steigt im Abschaltmoment auf 13,5V. Laut Datenblatt der
>1N4001 ist die Forward Voltage bei 12A bei 1,5V.
>Also Betriebsspannung 12V + 1,5V = 13,5V
>Dadurch dauert es 2,5ms bis der Strom auf 0A gesunken ist.

Sieht man ja. Die Diode ist praktisch ein Kurzschluß, es fallen gerade 
mal 1,5V darüber ab. Das Abklingen des Magnetfelds wird vom 
Spulenwiderstand dominiert, darum auch die e-Funktion.

>Richtig soweit?

Ja.

>Freilauf_Z_Diode.png:
>Die Spannung steigt im Abschaltmoment auf ca. 87V. Laut Datenblatt hat
>die 1N750 allerdings nur 4,7V. Gehe ich recht in der Annahme das Du in
>der Simulation die Z-Spannung manuell auf 70V geändert hast?

Bingo!

>Also 70V + 12V + Forward Voltage D1?
>Dann bin ich aber bei 83,5V...
>Entstehen die "fehlenden" 3,5V durch die Zeitverzögerung bis die Dioden
>leitend werden?

Nö, durch den parasitären Widerstand in der Z-Diode, die ist nicht für 
12A gedacht ;-)

>Durch die hohe Spannung fällt das Magnetfeld in 0,15ms zusammen.

>Wenn das soweit richtig ist gehe ich mal auf Bauteil suche.

Du siehst es richtig.

von Matze (Gast)


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Hallo,

dann werde ich mal diese Kombination probieren:

ICL7667
IRLU3110Z (100V, 14mOhm)
1.5KE68CA (Bidirektionale Z-Diode 68V)

Gruß
Matze

von E85 Junkie (Gast)


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Anja hatte noch denn Einwand mit der Kurzschlussgefahr.
Die Entwickler von der Megasquirt hatten glaube ich einen 
Sourcewiderstand verbaut.
Der einen NPN Transistor das Gate auf Masse ziehen lässt.

von Matze (Gast)


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E85 Junkie schrieb:
> Anja hatte noch denn Einwand mit der Kurzschlussgefahr.
> Die Entwickler von der Megasquirt hatten glaube ich einen
> Sourcewiderstand verbaut.
> Der einen NPN Transistor das Gate auf Masse ziehen lässt.
Hi E85: Ich denke mal "Anja" soll "Naja" heissen? Wenn nicht grüß Anja 
unbekannter weise von mir ;-)
Ich denke Kurzschlussgefahr ist in diesem Fall nicht gegeben.

Nachdem ich die 1.5KE68CA in Eagle aufs Board gezogen habe muss ich 
sagen: "Ja Mist ist die groß!". Daher ausgetauscht gegen eine SM6T68CA. 
Denke das sollte auch passen.

Aber nochmal zur Schaltung:
Das schnelle Löschen der Spule in 0,15ms (nach Simulation von Falk) 
bedeutet ja auch das ich dieses beim Peak & Hold der PWM Frequenz 
beachten muss. Da das Magnetfeld ja "erneuert" werden muss bevor es 
komplett abgebaut ist (mechanische Verzögerung mal außen vor).

Beispiel für 5ms: 1ms PWM auf 100%, 4ms PWM auf 25%(die 25% sind 
geraten)...

Ich habe nun den halben Tag damit verbracht mit den Werten aus den 
Datenblättern (Rise Time, Gate Kapazität(Ciss) usw.) zusammen mit den 
Daten des ICL7667 mir einen "Eindruck" zu verschaffen zur benötigten und 
möglichen Frequenz.
Und ich bin kläglich gescheitert...

Gibt es da Erfahrungswerte?
Oder einfach ausprobieren und messen?

Gruß
Matze

von Falk B. (falk)


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@ Matze (Gast)

>Das schnelle Löschen der Spule in 0,15ms (nach Simulation von Falk)
>bedeutet ja auch das ich dieses beim Peak & Hold der PWM Frequenz
>beachten muss.

Ja. Aber eine PWM mit 70V Z-Diode ist SEHR exotisch.

> Da das Magnetfeld ja "erneuert" werden muss bevor es
>komplett abgebaut ist (mechanische Verzögerung mal außen vor).

Richtig.

>Ich habe nun den halben Tag damit verbracht mit den Werten aus den
>Datenblättern (Rise Time, Gate Kapazität(Ciss) usw.) zusammen mit den
>Daten des ICL7667 mir einen "Eindruck" zu verschaffen zur benötigten und
>möglichen Frequenz.

Das ist das kleinste Problem. Der ICL7667 + MOSFET geht locker bis 
100kHz, das brauchst du keine Sekunde.

>Oder einfach ausprobieren und messen?

MESSEN! Denn noch weißt du gar nicht, ob du die 70V Z-Diode zum 
schnellen Abschalten WIRKLICH brauchst! Wahrscheinlich reicht eine ganz 
normale PWM mit Freilaufdiode.

von Matze (Gast)


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Falk B. schrieb:
> MESSEN! Denn noch weißt du gar nicht, ob du die 70V Z-Diode zum
> schnellen Abschalten WIRKLICH brauchst! Wahrscheinlich reicht eine ganz
> normale PWM mit Freilaufdiode.

Hi Falk!
Nun machst Du mich fertig ;-)
Oben in der Simulation habe ich ja gesehen das mit "normaler" 
Freilaufdiode der Abbau des Magnetfeldes 2,5ms dauert.
Ich habe mir andere Schaltungen zum Thema "Einspritzdüsen" angesehen. 
Dort wird mit 36V Z-Dioden gearbeitet. Dort haben die Spulen aber ein 
vielfaches des 1Ohm Wiederstandes (10-30).
Die 2,5ms mit normaler Diode sind viel zu lang.
Die benötigten Öffnungszeiten sind 2-20ms. Und ich wollte das eigentlich 
annähernd erreichen ohne das per Software zu kompensieren...

Die Frage bleibt: Wie schnell kann und muss geschaltet werden mit 
ICL7667 und IRLU3110Z?

Aber ich glaube ich muss hier deine Aussage genau nahmen "MESSEN!".

Gruß
Matze

von Anja (Gast)


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Matze schrieb:
> dann werde ich mal diese Kombination probieren:
>
> ICL7667
> IRLU3110Z (100V, 14mOhm)
> 1.5KE68CA (Bidirektionale Z-Diode 68V)

Das reicht nicht für eine Peak + Hold schaltung.
Du brauchst mindestens 2 Schaltelemente (Bei Boosterung sogar 3).
Im Hold-Betrieb wird auf eine normale Freilaufdiode geschaltet.
Nur beim Abschalten geht man zur Schnellöschung auf die Z-Diode.

z.B. siehe Seite 9:
http://www2.st.com/resource/en/datasheet/l99sd01-e.pdf

Gruß Anja

von E85 Junkie (Gast)


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Matze schrieb:
> Hi E85: Ich denke mal "Anja" soll "Naja" heissen? Wenn nicht grüß Anja
> unbekannter weise von mir ;-)

Der war gut !!!


Beitrag "Re: 1 Ohm Spule mit MOSFET schalten"

von Hp M. (nachtmix)


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Matze schrieb:
> Laut Datenblatt der
> 1N4001 ist die Forward Voltage bei 12A bei 1,5V.

Da wirst dich hoffentlich nicht wundern, wenn eine so lahme Diode 
abraucht.
Die ZD und der Transistor dann vielleicht gleich mit.

Im Übrigen wird die ZD einen nicht zu vernachlässigenden Teil der 
mittels PWM aufgebrachten und von der Magnetspule reflektierten 
Treiberleistung verheizen müssen.
Vielleicht überträgt man, mittels geeigneter Steuerschaltung, diese 
Aufgabe doch besser dem Treibertransistor.

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