Forum: Platinen Wie kann man zuerst Paste drucken und direkt danach Kleber?


von Tobi (Gast)


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Hi!

Irgendwie verstehe ich das Video nicht so ganz.
Wie kann man denn direkt nach dem Pastendruck den Kleber dazwischen 
drücken?
In dem Moment zerquetsch man doch den Rest nochmal...
https://youtu.be/2hDsy_EeDSA?t=2s

Bitte um Aufklärung ;)

von nemesis... (Gast)


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Tobi schrieb:
> Wie kann man denn direkt nach dem Pastendruck den Kleber dazwischen
> drücken?


Rote Klebepunkte sehe ich auf dem Nutzen nicht.
Die Schablone dafür hat auch nur weniger Pads.
Gewöhnlich braucht man auch keinen Kleber, es sei denn, man braucht
den auf der Platinenrückseite, damit die geklebten Bauteile beim
Maschinenlöten durch die Schwerkraft nicht wieder runter fallen.
Allerdings müsste auch auf der Rückseite ja Paste drauf, womit sich
das eigentlich wieder ausschließen würde. Ich kann mir es nur
so vorstellen, das die Rückseite mit Paste dispensert wird, aber
dafür gibts in dem Video keinen Beweis.

> In dem Moment zerquetsch man doch den Rest nochmal...

Das siehst du richtig.

von Mike (Gast)


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Hallo

Man kann Paste und nachher Klebepunkte setzten, ohne dass beim Vorgang
des Klebepunktesetzens die Paste berührt wird.
Hab ich jahrelang bei meinen 1.(tja) Dienstgeber gesehen.
Dieser Klebepunkteapparat war ein umgebauter 2D-Drucker über Rs232 mit 
PC. Ist jetzt schon 20 Jahre her.

Im Film sehe ich nicht, dass Klebepunkte gesetzt werden.
(Pick and Place machine heißt übersetzt aufheben und platzieren)
nette Grüße

von Joe F. (easylife)


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Auch mit Schablonen geht das.
Die Kleberschablone ist allerdings etwas aufwändiger, sie benötigt 
Aussparungen für die bereits gedruckte Paste.

Hier ist das ganz gut zu sehen:
http://laser-stencil.eu/en/step_stencils/

(runterscrollen bis "Two-stage glue printing after solder paste 
application" - Fig. 9).

: Bearbeitet durch User
von Tobi (Gast)


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Oh, interessant.
Solche Bleche kannte ich bisher nicht.

Mit einem Dispenser kann ich es mir ja vorstellen, aber so ein 
Pastenblech hab ich bisher noch nicht gesehen.

Danke Dir!

von nemesis... (Gast)


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Joe F. schrieb:
> Auch mit Schablonen geht das.
> Die Kleberschablone ist allerdings etwas aufwändiger, sie benötigt
> Aussparungen für die bereits gedruckte Paste.

Interessant, du druckst also erst mal mit einer Schablone Kleber
oder Paste und mit einer zweiten Schablone, mit einer weiteren
Schablone, die dann ZUSÄTZLICHE Öffnungen hat, Paste oder Kleber
dazu. Das du dabei aber bei dem zweiten Druck Paste auf den Kleber
oder Kleber auf die Paste schmirst, hast du wohl nicht bedacht?
Das entspricht auch nicht dem Video des TO. Wenn man da genau
drauf achtet, hat das Kleberstencil weniger Öffnungen als das
Pastenstencil.

von Georg A. (georga)


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> die dann ZUSÄTZLICHE Öffnungen hat, Paste oder Kleber dazu.

Schau doch erstmal die verlinkte Seite an...

von nemesis... (Gast)


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Leider kann man auf dem TO-Video nicht erkennen ob das Kleberstencil
solche Schutz-Vertiefungen hat, um den Kleber ohne verschmieren,
sicher zu drucken. Erhebungen auf der Rakelseite sind auch nicht
ersichtlich. Eine derartige Lösung möchte ich nicht ausschließen.

von Jens B. (fernostler)


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Tobi schrieb:
> aber so ein
> Pastenblech hab ich bisher noch nicht gesehen.


Wir hatten damals so eins in der Fertigung.

Die Leiterplatte war oben gemischt bestueckt, unten nur SMD.

Der Ablauf war:

Loetpaste auf die Oberseite
SMD bestuecken, Oberseite
Reflow
Klebepunkte mit Sieb auftragen (Unterseite, Tisch mit Aussparungen)
SMD Bestuecken
Kleber im Reflow aushaerten
Drahtteile bestuecken
Durch die Loetwelle

Anders kenne ich es nicht.

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