Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltnetzteil versaut mir die ganze Schaltung!


von Zen (Gast)


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Hi,

schon lustig, wenn eine Schaltung auf dem Steckbrett funktioniert, auf 
dem SMD-Board dann aber nicht mehr.

Ein 500mA Schaltnetzteil ist 2cm neben einem Atmel. Der Atmel läuft 
sowas von amok, das habe ich noch nicht gesehen....

Auf dem Oszi sehe ich Spikes von 1V bei einem 5V Ausgangsspannung. Die 
Spikes sind 200MHz im Abstand von 2us, was die Schaltfrequenz des 
Wandlers ist. Offensichtlich reichen die Ausgangskondensatoren 
(2x22uF+1x100nF) nicht aus, um den Rotz da rauszufiltern.

Hat jemand eine Idee? Ich dachte an eine kleine Drossel direkt nach den 
Ausgangskondensatoren. Leider habe ich nirgendwo in den App Notes von 
egal welchem DCDC HErsteller sowas gefunden. Die Standard Typical 
Application Circuits haben immer nur Ausgangskondensatoren. Wieso baut 
man da keine Drossel ein? Die sollte die Spannung doch glatt wie ein 
Babypopo machen?
(Natürlich braucht es dann nach der Drossel wieder neue 
"Ausgangskondensatoren", um die Verbraucherstromspitzen abzufangen.)

: Verschoben durch Admin
von (prx) A. K. (prx)


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Zen schrieb:
> Hat jemand eine Idee?

Ja. Bilder vom Aufbau und Layout machen. Und Schaltbild.

: Bearbeitet durch User
von Thomas E. (picalic)


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Offenbar ist (allein von der Beschreibung her zu schließen) Dein 
SMD-Board einfach schlecht designed...

von Wolfgang (Gast)


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Zen schrieb:
> Hat jemand eine Idee?

Vernünftiges Massekonzept, stromflächenminimiertes Wandlerlayout, 
Pi-Filter am Ausgang. Das wären so ein paar Grundsätze.

Gelangen die Störungen Leitungsgebunden oder durch die Luft auf deine 
"Atmel"-Schaltung? Und wie misst du mit dem Oszi - nicht dass du dir die 
Störungen mit deinen Oszi-Messstrippen einsammelst?

von Thomas R. (dt_roll)


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> 200MHz
> 2x22uF+1x100nF

Dann schau mal die Impedanz eines 100nF bei 200MHz an, der ist eine 
Spule. Der Elektrolyt ist sowieso eine Spule. Mach mal zuseatzlich einen 
1nF dort hin.

Ein Schema, ein Layout und ein Foto sind erbeten.

von Zen (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier ist das Layout. Leider arbeite ich nicht mit Altium, sondern nur 
mit dem Sprint-Layout (kein Schema vorhanden...). Ich muss also jeden 
Winkel selber ziehen. Ausserdem bin ich nur Hobbybastler und habe keine 
Ausbildung in dem Bereich. Es wäre nett, wenn die Berufsplatinenlayouter 
mir hier ein paar Tipps geben können. Das meiste ist nämlich eher vom 
Gefühl her gemacht und weniger gerechnet.

Da ich nur einlagige Platinen machen kann, muss ich da auch mehr 
Hirnleistung investieren. Ist halt nicht so einfach. Die gelbe unsaubere 
Linie dort ist noch eine Verbindung ohne Lösung. Da nehme ich wohl eine 
Drahtbrücke. Ich will die Massefläche da nicht "zumachen". Nebenbei 
finde ich es toll, dass beim DC-Wandler GND auf beiden Seiten angebunden 
ist :)

Wahrscheinlich sind trotzdem zig Anfängerfehler drin. Ich bitte um 
Feedback.

von Toni Tester (Gast)


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Zen schrieb:
> chon lustig, wenn eine Schaltung auf dem Steckbrett funktioniert, auf
> dem SMD-Board dann aber nicht mehr.

Kommt in der Entwicklung schon mal vor - selbst wenn der Entwickler 
weiß, was er da tut, wird schon einmal ein Parameter übersehen.

> Der Atmel läuft sowas von amok, das habe ich noch nicht gesehen....

Tja; einmal ist immer das erste Mal. Nannte man fräher (TM) 
"Erfahrung(en) sammeln".

> Leider habe ich nirgendwo in den App Notes von
> egal welchem DCDC HErsteller sowas gefunden. Die Standard Typical
> Application Circuits haben immer nur Ausgangskondensatoren.

"Entwicklung" ist mehr als das stumpfsinnige Abkupfern von 
Standardschaltungen - wäre dies so, wären zahlreiche Entwickler 
arbeitslos (und könnten auch durch preisgünstige z. B. Werbetexter 
ersetzt werden).
Eine hohe Fachkompetenz, bestehend aus gelerntem Fachwissen und über die 
Jahre geaammelten Erfahrungen, erlabut es dem professionellen 
Entwickler, die Schaltung individuell auf die jeweiligen Anforderungen 
auszulegen, so dass diese nicht nur irgendwie mehr oder weniger zufällig 
funktioniert, sondern zuverlässig unter allen Betriebsbedingungen - und 
nebenbei noch alle einschlägigen Normen (z. B. EMV) einhält.

> Wieso baut man da keine Drossel ein? Die sollte die Spannung doch glatt wie ein 
Babypopo machen?

Wer ist "man"? Die Leute, die die Standardschaltungen malen? - Woher 
sollen die deine Anforderungen gekannt haben? Eine Glaskugel werden sie 
wohl kaum gehabt haben.

> (Natürlich braucht es dann nach der Drossel wieder neue
> "Ausgangskondensatoren", um die Verbraucherstromspitzen abzufangen.)

Aha... - Na, wenn du das sagst... - Wie gesagt, da dies designabhängig 
ist, kann letztendlich nur der Schaltungsentwickler (d. h. du) das so 
entscheiden.

von Anti-Schwarzmaler (Gast)


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hallo

ein komplettes bild wäre hilfreicher, schematic kann mann auch 
einscannen oder abfotographieren .

von Thomas E. (picalic)


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Hmmm - als erste Massnahme würde ich mal vorschlagen, so einen 22µF MLCC 
direkt am MCP1625 zwischen VIN und GND zu löten.

von Der Andere (Gast)


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Thomas E. schrieb:
> 22µF MLCC

Der bei 100Mhz und mehr eine viel zu große Eigeninduktivität hat.

Zen schrieb:
> (kein Schema vorhanden...)

Disqualifikation!

von Joe F. (easylife)


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Zen schrieb:
> Auf dem Oszi sehe ich Spikes von 1V bei einem 5V Ausgangsspannung.

Das kann man kaum mehr "Regler" nennen.

Deine Ausgangskapazität ist viel zu groß.
Löte mal den ausgangsseitigen 820uF Elko wieder aus.
Auch am Eingang benötigst du einen Low-ESR Kondensator.
Zusätzliche 22uF Keramik könnten helfen.
Wie groß ist die Induktivität?

von DerDieDas (Gast)


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Vielleicht hilft der Link zu Lothar's Seite Dir weiter.
Dort wird gezeigt wie man so ein vernünftiges Layout für einen 
Schaltregler erstellt, plus Hintergrundwissen wieso warum...

http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/40-Layout-Schaltregler

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Hallo,

1. Ausgangskapazität viel zu groß, Microchip empfiehlt mindestens 10µF 
bis maximal 47µF, hier haben wir 864µF.

2. Entkoppelkondensatoren am Attiny quasi wirkungslos da sie nicht 
direkt im Strompfad liegen sondern einfach nur unten an die dicke 
Leiterbahn "angehängt" wurden.

http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/14-Entkopplung

3. Layout suboptimal, hier könnte man sich wenigstens an der EMpfehlung 
von Microchip orientieren.

Gruß
Daniel

von Noch einer (Gast)


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Die Chinesen hatten da eine geniale Idee. Bauen das billigst designte 
Netzteil in den Stecker, weit weg von der Platine.

von Hannes L. (hannes)


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Also ich benutze billige chinesische Buck-Regler, um die 5 V für 
Tiny2313 und RC-Funkempfänger (2,4 GHz) aus den etwa 12 V einer 
3s-Batterie Li-Ion 18650 zu erzeugen. Das klappt bestens. Auch dann, 
wenn der Akku mit der PWM des Motors (28,8 kHz) belastet wird. Eine 
zusätzliche Drossel zwischen Schaltregler und 5V-Stromkreis war nicht 
nötig. Allerdings ist der 5V-Kreis mit Kerkos 10nF, 100nF und 1µF 
abgeblockt. Die Schaltregler-Platine sitzt dabei huckepack auf der 
Controllerplatine.

...

von Jan (Gast)


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@Thomas: Danke für den Hinweis. Den Eingangskerko habe ich wohl beim 
andauernden rumschieben und "mal kurz löschen" irgendwann vergessen 
wieder einzubauen.

@Der Andere: Dafür ist noch der 100n da.

@Daniel H.: Der 100n liegt doch direkt zwischen Vcc und Gnd des Atmels? 
Was willst du mehr?

von oszi40 (Gast)


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1.Jeder Draht ist eine Antenne.
2.Hast Du Lothars Seite gelesen und verinnerlicht?

von Thomas E. (picalic)


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Der Andere schrieb:
> Der bei 100Mhz und mehr eine viel zu große Eigeninduktivität hat.

Ach ja?
Schlaumeier, dann geh' mal auf die Webseite von Murata->Simsurfing und 
guck Dir die ESL-Werte von entsprechenden Kondensatoren bei 100 MHz an, 
wenn Du dann belastbare Infos über bessere Alternativen hast, kannst Du 
die hier schreiben!

von Der Andere (Gast)


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Thomas E. schrieb:
> wenn Du dann belastbare Infos über bessere Alternativen hast,

Zusätzlich kleinere, die dann normalerweise eine geringere Induktivität 
aufweisen.
Was der TO ja sogar gemacht hat.

von Thomas E. (picalic)


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Der Andere schrieb:
> Zusätzlich kleinere, die dann normalerweise eine geringere Induktivität
> aufweisen.

Interessanterweise hat ein kleinerer Kondensator (z.B. 1µF) ein größeres 
ESL, als ein größerer (22µF) im gleichen Gehäuse (z.B. 0805)!
(Offenbar hast Du Dir die Daten der Kondensatoren also nicht angeschaut)

: Bearbeitet durch User
von SMPSssss (Gast)


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Die Bauteilauswahl wäre einfacher und die Layouteinflüsse geringer,
wenn man sich beim ersten Versuch nicht an einen 500kHz-,
sondern z.B. an einen 100kHz-Schaltregler richtet.

"Auf dem Oszi sehe ich Spikes von 1V bei einem 5V Ausgangsspannung. Die
Spikes sind 200MHz im Abstand von 2us,"

Nach mal zur Sicherheit: Es gibt Einbrüche auf 1V oder auf 4V in Bursts
alle 500kHz mit 200MHz. Frage ist auch, wie lang die Bursts sind.

Wie wurden diese denn gemessen? Mit welchem Gerät und an welcher Stelle
genau?

Kann man die Aufnahme mal sehen?

von SMPSssss (Gast)


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Außerdem fehlen hier viele Infos.

-> Welcher Regler ist es denn genau?

-> Der Feedback-Spannungsteiler ist extrem hochohmig. Wenn das der
möglichen Batterie-Versorgung geschuldet ist, dann Prost Mahlzeit.
Der ist so hochohmig, dass das Signal am Feedback-Pin extrem 
störanfällig
wird. Netterweise sitzt da auch gleich die ungeschirmte Drossel quasi
daneben.

-> Und dann das ganze Layout... Der Regler so hübsch klein er ist
freut sich auch über schnuckelige kleine Bauteile. Die Elkos sind
absolut fehl am Platz.

-> Der EN-Widerstand kann bestimmt auch noch mal auf einen passenden
Wert reduziert werden. Ich weiß auch nicht, was Bat+ hart auf EN und 
dann
mit 150k an den Mikrocontroller zu suchen hat. Batteriespannung messen?
Dann gehört da eine vernünftige Messschaltung hin.

-> Beim Mikrocontroller fehlt die Kerbe im Overlay.

Mann mann mann, da kann man noch richtig viel Energie rein stecken.

von SMPSssss (Gast)


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Zen schrieb:
> Der Atmel läuft
> sowas von amok, das habe ich noch nicht gesehen....

Zen schrieb:
> um den Rotz da rauszufiltern.


Und dann noch von nichts ne Ahnung aber eine Sprache an den Tag legen,
dass einem übel wird.
"Kollege" du musst noch viel lernen.

von Joe F. (easylife)


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SMPSssss schrieb:
> Und dann noch von nichts ne Ahnung

Aber du?

SMPSssss schrieb:
> -> Welcher Regler ist es denn genau?

guckst du Plan von TO:
MCP1625X

Layout ist nicht 100% optimal, aber auch nicht total beschissen.
GND Pfade sind so kurz wie möglich, und das FB Netzwerk ist im 
Datenblatt so hochohmig "erlaubt".

Schlecht ist eben die extrem große Ausgangskapazität. Da sieht der 
Regler nur noch DC am FB, und kann gar nicht mehr ordentlich arbeiten.
Deswegen ja: erster Schritt, den Elko am Ausgang entfernen. Dann ist 
vermutlich schon alles im Lot.
Und da Batterien relativ hochohmig sind, zusätzliche 22uF Keramik an den 
Eingang.

: Bearbeitet durch User
von Windows (Gast)


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SMPSssss schrieb:
> Und dann noch von nichts ne Ahnung aber eine Sprache an den Tag legen,
> dass einem übel wird.
> "Kollege" du musst noch viel lernen.

Mit dem falschen Fuß aufgestanden, "Kollege"?

von AltiumLinks (Gast)


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Joe F. schrieb:
> SMPSssss schrieb:
>> Und dann noch von nichts ne Ahnung
>
> Aber du?

Da kannst Du Gift drauf nehmen.

> SMPSssss schrieb:
>> -> Welcher Regler ist es denn genau?
>
> guckst du Plan von TO:
> MCP1625X

Ja, genau das X war die Frage. Soweit bin ich auch schon gekommen!

> Layout ist nicht 100% optimal, aber auch nicht total beschissen.

Das Layout ist der letzte Sch# und geht kaum noch schlechter.

> GND Pfade sind so kurz wie möglich, und das FB Netzwerk ist im
> Datenblatt so hochohmig "erlaubt".

Nicht alles, was erlaubt ist, ist auch richtig.

> Schlecht ist eben die extrem große Ausgangskapazität. Da sieht der
> Regler nur noch DC am FB, und kann gar nicht mehr ordentlich arbeiten.
> Deswegen ja: erster Schritt, den Elko am Ausgang entfernen. Dann ist
> vermutlich schon alles im Lot.
> Und da Batterien relativ hochohmig sind, zusätzliche 22uF Keramik an den
> Eingang.


Windows schrieb:
> Mit dem falschen Fuß aufgestanden, "Kollege"?

Geht so.

von 6a66 (Gast)


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Zen schrieb:
> Auf dem Oszi sehe ich Spikes von 1V bei einem 5V Ausgangsspannung. Die
> Spikes sind 200MHz im Abstand von 2us, was die Schaltfrequenz des
> Wandlers ist. Offensichtlich reichen die Ausgangskondensatoren
> (2x22uF+1x100nF) nicht aus, um den Rotz da rauszufiltern.

Hast Du noch andere Lasten die den Regler impusmäßig belasten? Wie sieht 
die Eingangsspannung aus? Ohne bessere Info (gesamter Schaltplan) ist 
das hier Glaskugellesen.

Nur mit Sprint Layout gemacht? Dann versuche Dein nächstes Design mit 
einem VERNÜNFTIGEN CAD Tool zu machen ...

rgds

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Jan schrieb:
> @Daniel H.: Der 100n liegt doch direkt zwischen Vcc und Gnd des Atmels?
> Was willst du mehr?

Siehe http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/14-Entkopplung

Deine Versorgungs-Pins sind suboptimal entkoppelt, da die 100nF (vom 
Regler aus gesehen) hinter dem VCC-Pin liegen.

von Jan (Gast)


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Danke für die Antworten. Ich habe den Fehler gefunden. Die Kerkos waren 
kaputt :D

von Thomas E. (picalic)


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Jan schrieb:
> Die Kerkos waren
> kaputt

Die soll man ja auch anlöten und nicht mit einem Hammer auf die Platine 
kloppen... ;)

von Mani W. (e-doc)


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Jan schrieb:
> Die Kerkos waren
> kaputt

Wie viele Kerko hast Du denn verbaut?

Und die waren alle dahin?


Sorry, ich glaube Dir nicht!

von hauspapa (Gast)


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Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Leiterplatte. Paar Kleinigkeiten, dann 
bringst Du die zum Laufen. Keine Panik. Was du machst ist schon mehr als 
viele die hier ewig mitlesen und den Lötkolben nur noch aus der guten 
alten Zeit in Erinnerung haben.

Ein paar Kleinigkeiten:
Du hast eine ungeschirmte Drossel. Pass auf das die dich beim messen 
nicht mit eingekoppelten Feldern betrügt.


Die 200Mhz sprechen dafür das du ordentliches Messequipment hast. 
Trotzdem glaube ich nicht wirklich das das so direkt mess und anwendbar 
ist. Die paar pF vom Tastkopf, ein bisschen Massefaden, da sieht man 
alles mögliche.

Der erste Schritt:
Keramikkondensatoren dicht an den Eingang vom NCP. Dimensionierung: 
22uF+100nF hast Du ja eh grad zu Hand. Direkt an die Pins, zwischen die 
Leiterbahnen. Ich hoffe Du hast um sowas wie Y5U und Co einen grossen 
Bogen gemacht. Was mit X anfängt ist ok. Klassisch X7R.

Zum Layouttool: Privat habe ich mich jetzt mit Kicad angefreundet. Hat 
wenn man andere kennt noch Luft nach oben, sollte für Deine Zwecke aber 
sehr gut geeignet sein.

viel Erfolg
hauspapa

von stromtuner (Gast)


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Schade um die Zeit, die bei diesem Thread drauf ging...

StromTuner

von Taz G. (taz1971)


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Hi,
an der oberen Diskussion möchte ich mich nicht beteiligen und auch keine 
Neue starten. Nur ein paar Dinge, die mir so auf den ersten Blick 
auffallen.
Die ganze Schaltung sieht nach einer Hochstrom Anwendung aus.
Im Datenblatt vom Wandler steht aber nur etwa 600mA (peak). Daher 
empfinde ich die Elkos und die Leiterbahnbreiten als viel zu 
überdimensioniert (Breite Leiterbahnen sind ja nicht schlecht aber hier 
nehmen sie den Platz für eine vernüpftige GND Plane. Die Elkos würde ich 
kleiner machen und lieber eine Kombination aus Keramisch - Tantal und 
Elko wählen (Das Elkos für Hochfrequenz quasi nicht da sind, wurde ja 
schon erläutert).
Die Leiterbahnen an der C-L-Wandler Kombination würde ich fett lassen.
Was mir persönlich noch stört sind die fehlenden Wärmefallen an den 22uF 
bzw 100nF da muss man mit viel Hitze löten was Stress für die Kerkos 
bedeutet, wundert mich nicht wenn die kaputt gehen.
(Die Feedback Widerstände würde ich auch in SMD wählen, sind 
gefühlsmäßig die kleineren Antennen)

Nur so als Anregung
Taz

von Jan (Gast)


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Zu den Leiterbahnen: Es ist eine Batterieanwendung und mein persönliches 
Ziel war eine möglichst hohe Effizienz zu erreichen. Man hätte das ganze 
auch um Faktor 3-4 kleiner machen können, jedoch wäre es dann 5% 
uneffizienter gewesen. Klar, macht sowas niemand, weil der Kunde ja eh 
die Batterien zahlt und beim Kauf eines Gadgets nur auf den Preis 
schielt, aber hier war es eine persönliche Zielsetzung und es ist ja 
auch kein kommerzielles Projekt.

von Jan (Gast)


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Zum Ausgangselko: Ja, die Sache verstehe ich wirklich nicht. In der 
Beschreibung zum Wandler steht, es dürfen maximal 47uF Ausgangskapazität 
vorhanden sein. Warum diese blöde Grenze, steht da leider nicht 
beschrieben. Weiss das jemand hier? Ich habe auch andere Wandler, aber 
die haben diese Vorgabe nicht. Ich habe den Elko mal rausgenommen, aber 
mit Elko sah die Rippelspannung wirklich schöner aus. Da hat es ein 
200mA LED-Display, welches sehr starke Stromspitzen hat. Mit Elko sieht 
das viel besser aus.

von Jan (Gast)


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Und wenn man zum ersten mal SMD lötet, geht schonmal das eine oder 
andere kaputt ;)

von Andreas M. (amesser)


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SMD Kerkos mögen den Temperatursprung zwischen Lötspitze und kalter 
Platine gar nicht. Die bekommen dann Mikrorisse. Hatte ich auch schon. 
Entweder Lötpaste benutzen und sanft drauf fönen oder zumindest die 
Platine + Kondensatoren ordentlich vorwärmen.

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Jan schrieb:
> Ja, die Sache verstehe ich wirklich nicht. In der
> Beschreibung zum Wandler steht, es dürfen maximal 47uF Ausgangskapazität
> vorhanden sein. Warum diese blöde Grenze, steht da leider nicht
> beschrieben.

Steht doch im Datenblatt, Abschnitt 5.4 "Output Capacitor Selection":

> The MCP16251/2 is internally compensated, so the output capacitance range
> is limited. See Table 5-1 for the recommended output capacitor range.

von Joe F. (easylife)


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Jan schrieb:
> Zum Ausgangselko: Ja, die Sache verstehe ich wirklich nicht. In der
> Beschreibung zum Wandler steht, es dürfen maximal 47uF Ausgangskapazität
> vorhanden sein. Warum diese blöde Grenze, steht da leider nicht
> beschrieben.

Doch es steht dort.
Auch wenn es dir blöd vorkommt, diese Regler besitzen eine sehr komplexe 
Regelung, die mit der Phasenverschiebung duch den Ausgangskondensator 
klar kommen muss.
Im Datenblatt steht, dass diese Kompensation intern vorhanden ist, und 
auf einen definierten Kapazitätsbereich ausgelegt ist (4.2.6 INTERNAL 
COMPENSATION und 5.4 Output Capacitor Selection): minimum 10uF, maximum 
47uF sind okay.
Ansonsten wird der Regler instabil.

Das mag dir nicht auffallen, wenn die Last gleichbleibend ist.
Bei Lastsprüngen wirst du aber wesentlich größere Spannungsabweichungen 
feststellen.
Im Extremfall detektiert der Regler den größeren Strom durch eine zu 
ladende und zu große Ausgangskapazität als Overcurrent und schaltet 
zeitweise ganz ab -> große Spannungseinbrüche sind die Folge.

Nachtrag:
Der im Datenblatt angegebene zu erwartende Ripple bei geringer Last ist 
150mV.
Das ist für die allermeisten Anwendungsfälle der Digitaltechnik 
vollkommen akzeptabel.
Wenn du (z.B. für Audio) eine sauberere Versorgung benötigst, kann ein 
nachgeschalteter Filter, oder ein nachgeschalteter LDO helfen.

: Bearbeitet durch User
von Taz G. (taz1971)


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Jan schrieb:
> Zu den Leiterbahnen: Es ist eine Batterieanwendung und mein persönliches
> Ziel war eine möglichst hohe Effizienz zu erreichen. Man hätte das ganze
> auch um Faktor 3-4 kleiner machen können, jedoch wäre es dann 5%
> uneffizienter gewesen. Klar, macht sowas niemand, weil der Kunde ja eh
> die Batterien zahlt und beim Kauf eines Gadgets nur auf den Preis
> schielt, aber hier war es eine persönliche Zielsetzung und es ist ja
> auch kein kommerzielles Projekt.

Jetzt nur interessehalber, was hat die Leiterbahnbreite mit der 
Effizienz oder dem Preis zu tun ??
Bei so kurzen dicken Leiterbahnen wird der Widerstand bei sehr kleinen 
milli Ohms liegen, selbst bei einer halbierung der Breite -> immer noch 
wenige milli Ohms. Wie kommt man da auf 5% uneffizienter ?
Oder fliessen da Ströme von einigen Ampere.

von Joe F. (easylife)


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Jan schrieb:
> Zu den Leiterbahnen: Es ist eine Batterieanwendung und mein persönliches
> Ziel war eine möglichst hohe Effizienz zu erreichen.

Da würde ich dann aber auch den Eingangselko nochmal überdenken.
Elkos haben in der Regel einen Leckstrom in der Größenordnung 0.01CV, in 
deinem Fall also

0.01 x 820uF x 6,3V = 52uA. In 24h summiert sich das auf 1,2mAh...

: Bearbeitet durch User
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