Angeregt durch einen Thread habe ich mich entschieden im Rahmen einer Projektarbeit eine vergleichende Messung verschiedener Spektrum-Analysatoren zu machen. Im Rennen sind da: - SPECTRAN HF-60100 V4 von Aaronia - RSA306B USB von Tektronix - als Quasi-Referenz einen älteren HP (konkretes Modell gerade nicht im Kopf) Ich denke, dass die Ergebnisse von allgemeinem Interesse sein dürften. Da ich bisher keine Erfahrung auf diesem Gebiet habe, wäre ich für Anregungen und konstruktive Kritik dankbar. Zunächst wäre die Frage nach den Testszenarien. Bisher umfasst die Liste folgende Tests: - Messung der Eingangsimpedanz - Rauschzahl des SA über der Frequenz - Phasenrauschen des LO - IP3 und IP2 - 1dB-Kompressionspunkt - Spiegelfrequenzunterdrückung / Spurs im Spektrum - LO-Abstrahlung - ... Vielleicht mag jemand die Liste noch ergänzen. Ich hab wie gesagt bisher keine Erfahrung auf dem Gebiet und mich bisher lediglich in das Buch von Rauscher (R&S) reingelesen.
M-a-r-k-u-s schrieb: > - SPECTRAN HF-60100 V4 von Aaronia > - RSA306B USB von Tektronix > - als Quasi-Referenz einen älteren HP (konkretes Modell gerade nicht im > Kopf) Schön wäre da auch noch diesen hier in die Liste mit aufzunehmen: https://signalhound.com/products/bb60c/
Ist das an der Uni/FH (klingt so)? Wenn ja: Frag mal bei Keysight an, ob sie dir als Referenz was ausleihen. Deine bisherige Liste klingt nicht wirklich nach Mainstream (ein USB-Teil, ein Aaronia und ein Rentner), deswegen wäre der Vergleich mit was Aktuellem sicher von Vorteil. Max
Dann nimm mal den aktuellen Rigol mit in die Liste auf. Vielleicht stellt man dir ja ein Gerät zum testen zur Verfügung. Achte besonders auf das Phasenrauschen des 1. LO Ralph Berres
Ist vielleicht etwas Äpfel mit Birnen vergleichen, was ich da vor habe. Ich hatte bei einem Prof. angefragt, ob ich eine Projektarbeit mit dem Aaronia machen kann, weil ich wissen will, was das Gerät taugt (liegt preislich im Studentenbudget). Der Prof. hatte sich kurz zuvor den Tek-SA gekauft, daher der Vergleich beider Geräte. Eine Publikation der Ergebnisse in einer Fachzeitung ist geplant. Aaronia wollte mir nicht noch einen "kleineren" Spectran als zusätzliches Gerät zur Verfügung stellen. Bei den "Großen" hatte ich gar nicht angefragt. Sollte ich vielleicht noch nachholen. Mal mit dem Prof. besprechen, der hat da sicher Kontakte ;-) Ansonsten wäre meine Frage an die alten Hasen, ob obige Liste in punkto Testszenarien noch ergänzt werden kann. Ihr habt da sicher Erfahrung, was in der Praxis besonders kritisch ist. Ich halte euch auf dem Laufenden.
du könntest doch auch den neuen Spectran V5 Real-Time testen. Wenn Du schon den RSA306 vergleichst.
Was soll den bei den Messungen heraus kommen? Das ein vernünftiger älterer HP die besseren Messwerte hat ist doch schon eigentlich im Vorfeld klar oder? Keines von den anderen Geräten hat einen YIG-Lo drin. Also wird da auch nichts besser. Nimm zur Messung noch einen Tek 494P oder so, der wird höchstens etwas schlecker als der HP sein. Ich habe einige Analyzer schon gehabt auch die neuen Handheld von R&S und Agilent, haben den alten Geräten nicht das Wasser reichen können in Punkto SSB-Phase noise. Und ich sehe bei dem Test eher einen Vergleich zwischen Äpfel und Bananen (oder besser gesagt krummen Gurken). Gruß Sascha
Sascha schrieb: > Und ich sehe bei dem Test eher einen Vergleich zwischen Äpfel und > Bananen > (oder besser gesagt krummen Gurken). Es geht einfach drum zu schauen was man bei diesen Handhelds fürs Geld kriegt oder eben auch nicht.
Vergiss nicht auf die Unterdrückung von Spurs aus der digitalen Elektronik zu schauen. Manche Geräte rechnen die Messung "hübsch". Wann das passiert, kann man im Inet teilweise finden. Da sind die alten analogen Geräte oft ehrlicher.
Ich versuche mal, diesen alten Thread wieder zum Leben zu erwecken und zitiere den Ersteller: "- SPECTRAN HF-60100 V4 von Aaronia - RSA306B USB von Tektronix - als Quasi-Referenz einen älteren HP (konkretes Modell gerade nicht im Kopf) Ich denke, dass die Ergebnisse von allgemeinem Interesse sein dürften." Ich gehöre zu der Allgemeinheit, die an dem Ergebnis interessiert wäre, und schließe mich dem Wunsch an, auch noch Signal Hound BB60(A/)C aufzunehmen. Hallo M-a-r-k-u-s, wurde der Vergleich durchgeführt, was ist dabei herausgekommen, kann man die Ergebnisse einsehen? "Eine Publikation der Ergebnisse in einer Fachzeitung ist geplant." Ist diese Publikation erschienen? Ich kann sie nicht finden. Oder kennt ein anderer Mitleser einen solchen qualifizierten Vergleich? Ich habe jetzt tagelang das Internet durchsucht, ich finde nur Pauschalurteile wie "Äpfel mit Bananen vergleichen" oder die peinlichen Jubelhymnen von Aaronia-Claqueuren. Beides hilft nicht bei der Entscheidungsfindung.
Ich habe beide Aaronia Analyzer seit Jahren im Einsatz und auch mit Keysight EXA verglichen. Der NF5020 ist Super aber bei LowFreq unter 100 Hz sehr lahm. Der HF 60100 V4 ist nur für höhere Signalpegel zu gebrauchen, bei EMI Messungen ist ein externer Vorverstärker mit 40dB absolutes muss. Die Eigenfrequenzen des Spectran mit 10MHz bzw 20MHz mit allen Oberwellen muss man aber kennen und in der Messung auch richtig interpretieren. Das in der MCS selektierbare Filter zur Unterdrückung der 10MHz oder 20 MHz Eigenfrequenzen (DSP-Clock Generator im Spectran) unterdrückt natürlich auch im Raster von 10MHz/20MHz alle zu messenden Frequenzen, die man eigentlich mit der Antenne ja erfassen will. Mit diesen Einschränkungen und viel Spectran-Messpraxis sind beide dennoch brauchbar und im Preis mit der kostenlosen Software im Preis unschlagbar. Die Software ist genial und enthält alles, was man braucht. Bei den großen Analyser-Herstellern bezahlt man da für jede Option wie Wasserfall, EMI-Kalibrierfiles oder anderes zur Freischaltung noch mal extra, die die MCS-Software schon kostenlos in Top Quality drinne hat, wirklich ein Vermögen von bis zu 10.000 Euro extra...
Dieter R. schrieb: > Ist diese Publikation erschienen? Ich kann sie nicht finden. Nein natürlich nicht. Hast du dir mal die Liste angeschaut was er testen möchte? Um einen SA zu charakterisieren braucht man schon ein HF-Labor von ausgesprochener Exzellenz ... > Oder kennt ein anderer Mitleser einen solchen qualifizierten Vergleich? > Ich habe jetzt tagelang das Internet durchsucht, ich finde nur > Pauschalurteile wie "Äpfel mit Bananen vergleichen" oder die peinlichen > Jubelhymnen von Aaronia-Claqueuren. Beides hilft nicht bei der > Entscheidungsfindung. Die bessere Frage ist: Was willst du messen? Was willst du genau machen? Das musst du schon sehr genau wissen ... für das eine reichen 1000€, für das andere kommst du mit 100000€ nicht hin.
FuSiEMC schrieb: > Der HF 60100 V4 ist nur für höhere Signalpegel zu gebrauchen, bei EMI > Messungen ist ein externer Vorverstärker mit 40dB absolutes muss. Das verstehe ich nicht. Der 60100 V4 ist laut Datenblatt empfindlicher als andere Spectrum Analyzer (Beispiel: Rigol, Bedienung lästig, EMC-Software dazu unbrauchbar, aber nach meiner eigenen Erfahrung technisch ausreichend für Precompliance-Messungen im Labor) und dann gibt es auch noch für wenig Aufpreis einen internen 15dB-Vorverstärker. Wieso braucht man da 40dB extern? Kannst du das erläutern?
Ohne externen Vorverstärker liegen die störendenden Eigenfrequenzen von 10MHz und 20MHz mit allen Oberwellen bis hinauf zu 2GHz sogar noch über den CISPR Limitlines. Zu dem ist der alte Spectran für einen kompletten EMI Sweep von 30-1000 MHz viel zu lahm (Schneckentempo, Kaffeepause) Kurzeitige und zufällige Störer werden nicht erfasst. Hier braucht man den Realtime Analyzer von Aaronia.
Ich hatte (im Vertrauen auf die Datenblattangaben von Aaronia) zeitweilig ein HF-60100 V4. Es stellte sich heraus, dass tatsächlich in Teilbereichen des Spektrums das geräteinterne Rauschen bereits über Grenzwert lag und je nach Einstellung auf zufälligen Frequenzen irgendwelche Störsignale angezeigt wurden, die mit dem realen Messobjekt nichts zu tun hatten. Noch schlimmer war, dass auch manche Nutzsignale mit Frequenzen abseits von einem 10- oder 100MHz-Raster je nach Eingangsabschwächer und Bandbreite mit Phantasiewerten angezeigt wurden. Reklamation ergab, dass das Gerät defekt sein könnte, weshalb es zur Überprüfung eingeschickt wurde. Es war aber nicht defekt, es war der Stand der Technik bei Aaronia. Der mehrfache Versuch, mit einem technischen Ansprechpartner bei Aaronia Kontakt aufzunehmen, blieb erfolglos. Über die Sekretärin mit keinerlei Fachkenntnissen, aber dafür um so vehementerer Meinungsäußerung, bin ich nicht hinausgekommen. Immerhin hat sie schriftlich zugegeben, wörtliches Zitat einschließlich Tippfehler: "nach Rücksprache mit unseren Technikern sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir ihnen keine besser Performance des Gerätes anbieten können". Das Gerät wurde schließlich zurückgenommen, auch das war ein Drama für sich. Der geringe Rauschabstand wurde so kommentiert: "Der Min. Noise Floor ist bei 3,66GHz spezifiziert, nicht linear und im kompletten Frequenzbereich möglich." Abgesehen davon, dass die Grammatik dieses Satzes ziemlich verunglückt ist, stand zumindest in der seinerzeitigen Spezifikation nichts davon, dass diese nur für 3,66 GHz gelten soll und anderswo 15dB schlechter ist. Aber der Entwickler gibt nicht auf. Inzwischen scheint er ja bei V5 angekommen zu sein. Da ist bestimmt alles besser, und wieder gibt es den weltbesten Rauschabstand. Ich habe inzwischen ein gebrauchtes, aber noch aktuelles Gerät von Anritsu gekauft. Das war kostengünstiger, hat Top-Qualität und hält seine Spezifikationen ein!
Ich habe mich an 13 Jahre alte Diskussionen zu Handheld-Species in de.sci.electronics erinnert. Einfach mal durchlesen. https://de.sci.electronics.narkive.com/gkuTdgii/preiswerte-feldstaerkemessgeraete-aaronia
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