Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik dcdc Spannungswandler und OP für Impedanzwandler gesucht


von Jan K. (jan_k)


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Hallo zusammen,

um eine NI-6351 (http://sine.ni.com/nips/cds/view/p/lang/de/nid/209071) 
zu entlasten, möchte ich einen Impedanzwandler + Anti Alias filter 
entweder selber bauen oder fertig beziehen.

Folgende Eigenschaften wären schön:
- +-10 V Ausgangsspannung
- < 1 kOhm Ausgangsimpedanz (gerne niedriger)
- Bandbreite > 200 kHz
- einstellbare Tiefpass Filterbank, bis zu 100 kHz. Einige wenige 
Schritte reichen (100 kHz, 50 kHz, 1 kHz, 50 Hz oder so). Schneller als 
200 kHz kann ich die NI Box nicht samplen lassen.

Gegeben
- 5 V Spannungsversorgung mit 1 A max

Was ich also suche ist ein Spannungsregler, der von den +5 V mindestens 
+-10 V (falls der OP rail 2 rail kann) macht und einen OP mit wenig 
Rauschen, der als Impedanzwandler arbeitet. Angedacht sind mindestens 8 
Kanäle, besser 16. Aber ich kann ja die Schaltung ggf. duplizieren.

Ich denke als Filter reicht möglicherweise ein RC Netzwerk aus, ich 
brauche kein allzu steiles Sperrband. Sind -40 dB mit passiven 
Komponenten sinnvoll, oder handelt man sich Ärger ein durch die 2 RC 
Glieder?

Benötige ich weitere Hardware zum Abstimmen (Offset o.ä.)? Ich brauche 
keine einstellbare Verstärkung, ich möchte wirklich nur die Signale 
puffern und bandbegrenzen.

Wenn es was fertiges gibt gucke ich mir das auch gerne an.

Danke und schöne Grüße,
Jan

edit: als OP dachte ich z.B. an den hier 
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/ths4631.pdf , oder machen mir die 100 
pA input bias current einen Strich durch die Rechnung?

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Und das Ganze soll ? Was bedeutet entlasten ?

von Jan K. (jan_k)


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Oh D. schrieb:
> Und das Ganze soll ? Was bedeutet entlasten ?

Eine niederomige Quelle nicht zu stark zu belasten. Impedanzwandlung. 
Pufferstufe für die AD Wandler der NI Box.

von Achim S. (Gast)


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wieso sollte die Quelle "zu stark belastet" werden? Die Eingänge deines 
Datenerfassungssungsmoduls sind doch hochohmig, oder? Laut Datenblatt 
der NI-box 10Gohm mit 100pA Biasstrom. Deine Impedanzwandlerstufe wird 
doch wahrscheinlich sehr ähnliche Werte am Eingang haben, oder.

von Jan K. (jan_k)


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Achim S. schrieb:
> wieso sollte die Quelle "zu stark belastet" werden? Die Eingänge deines
> Datenerfassungssungsmoduls sind doch hochohmig, oder? Laut Datenblatt
> der NI-box 10Gohm mit 100pA Biasstrom. Deine Impedanzwandlerstufe wird
> doch wahrscheinlich sehr ähnliche Werte am Eingang haben, oder.

Es hat sich aber gezeigt, dass die Genauigkeit bei steigender 
Ausgangsimpedanz des Sensors ganz rapide sinkt, guckt mal da: 
http://www.ni.com/pdf/manuals/374591c.pdf , Seite 3. Man muss mit der 
Samplerate ganz erheblich runter gehen, um die Fehler gering zu halten. 
Ich schätze, dass die 10 GOhm und 100 pA Biasstrom nur im statischen 
Zustand gelten, nicht wenn mehrere Kanäle gemultiplext werden.

In http://www.ni.com/pdf/manuals/370784g.pdf auf Seite 241 steht 
explizit, dass ich bei crosstalk (den ich sehe) bei höheren 
Ausgangsimpedanzen Spannungsfolger einsetzen muss oder die Samplerate 
erniedrigen. Auf Seite 52. folgende steht, dass man hochimpedante 
Quellen mit Bias Widerständen ausbalancieren sollte, was in gain Fehlern 
resultiert. Ich möchte aber nicht jedes Mal an den Widerständen in der 
Box rum fummeln.

Hinzu kommt das erwähnte Anti Aliasing Filter.

Danke für eure Antworten bisher!

: Bearbeitet durch User
von Achim S. (Gast)


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ok: es geht also nicht darum, dass eine "niederohmige Quelle nicht zu 
stark belastet" wird. Sondern darum, dass du relativ hochohmige Quellen 
hast und die parasitären Kapazitäten beim Umschalten des 
Eingangsmultiplexers der Box nicht schnell genug umgeladen werden, 
richtig?

Dafür kann ein Impedanzwandler vor der NI-box tatsächlich helfen. Wobei 
auch nicht alle OPV-Ausgänge es mögen, wenn sie geschaltete Kapazitäten 
treiben müssen.

von Jan K. (jan_k)


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Scheiße, meine 2. Antwort ist natürlich falsch.

Jan K. schrieb:
> Eine niederomige Quelle nicht zu stark zu belasten.

ist natürlich eine hochohmige Quelle, tut mir Leid zu schnell 
geschrieben und nicht mehr gelesen, danke Achim für die Klarstellung.

Damit kommt wohl eine Anforderung hinzu: Der OP muss die Kapazitäten der 
Multiplexer schnell laden können.

von Achim S. (Gast)


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dann würde ich bei den üblichen Verdächtigen nach ADC-Treibern suchen 
(z.B. 
http://www.analog.com/media/en/news-marketing-collateral/product-selection-guide/ADC-Driver-Selection-Guide_Final.pdf). 
Bei vielen ADCs sitzen ebenfalls geschaltete Kondensatoren am Eingang, 
die Anforderungen an den ADC (schnelles Einschwingen nach einer 
Charge-Injection auf den OPV-Ausgang) sind die selben wie bei dem 
MUX-Eingang deiner NI-Box.

Für die Sensoren, die nur eine Bandbreite haben, ist die billigere 
Lösung ein Kondensator am Sensorausgang: mit dem Innenwiderstand der 
Quelle bildet er den Tiefpass (primitivste Form eines 
Anti-Aliasingfilters). Und er puffert die Charge-Injection ab, wenn der 
Kapazitätswert wesentlich größer ist als die geschaltetet parasitäre 
Kapazität des MUX-Eingang.

von Jan K. (jan_k)


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Danke für den Link und das Buzzword, mit adc driver/buffer findet man ne 
ganze Menge.

Da die Box auch differentiell kann, wird es wohl der 
http://www.analog.com/en/products/amplifiers/adc-drivers/single-ended-differential-amplifiers/ada4922-1.html 
werden.

Wie berücksichtige (falls ich es muss) die Ausgangsimpedanz der Quelle, 
wenn ich das RC Glied vor den Puffer schalte? Durch den Widerstand wird 
die Grenzfrequenz des Filters ja verschoben, kann ich die reellen 
Widerstände einfach addieren?

Danke + schöne Grüße,
Jan

von Achim S. (Gast)


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Jan K. schrieb:
> kann ich die reellen
> Widerstände einfach addieren?

Dein RC wird direkt an die Quelle geschaltet, und der gefilterte Ausgang 
geht auf den Impedanzandler? Dann hängen Quellenwiderstand und der R des 
RC in Serie, und man kann sie addieren (sofern der Ausgangswiderstand 
der Quelle auch reell ist).

von Jan K. (jan_k)


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Achim S. schrieb:
> Dein RC wird direkt an die Quelle geschaltet, und der gefilterte Ausgang
> geht auf den Impedanzandler?

An dieser Frage hänge ich eigentlich gerade. 
http://www.planetanalog.com/author.asp?section_id=483&doc_id=563628 und 
http://www.analog.com/library/analogdialogue/archives/46-12/sar_front_end.html 
zeigen, dass die RC Glieder eher nach dem Puffer kommen. Macht das 
Einstellen der exakten Grenzfrequenz einfacher, aber erhöht den 
Schaltungsaufwand (2x möglichst identische RC Kombinationen, da 
differentielle Ausgangssignale). Handele ich mir damit Probleme ein?

Dankeschön,
Jan

edit: Das Filter muss hinter den Puffer, ich möchte ja unterschiedliche 
Quellen mit unterschiedlichen Ausgangswiderständen messen. Bleibt die 
Frage nach den möglichst gleichen Kapazitäten und Widerständen in der 
Differenzleitung

: Bearbeitet durch User
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