Ich habe hier ein Bluetooth-Audio-Modul (WT32i von Bluegiga) welches für jeden Audiokanal einen differenziellen Signalausgang hat. Auf den Ausgängen befinden sich heftige Gleichtaktstörungen. Die differenziellen Ausgangssignale schwingen um den Mittelwert von VCC/2. Wenn ich diese durch einen als Differenzverstärker beschalteten OpAmp schicke erhalte ich am Ausgang die Differenz der beiden differenziellen Ausgangssignale, allerdings auf GND bezogen. D.h. der OpAmp bräuchte eine negative Versorgungsspannung um die negativen Halbwellen auszugeben. Lieber wäre mir, ich könnte eine einfache Versorgungsspannung nutzen und das Audio-Signal dann einfach über Kondensatoren auskoppeln. Ich habe schon mal drüber nachgedacht, wie man einen OpAmp dazu beschalten könnte, dass er die Differenzspannung am Ausgang mit einem gewissen Offset ausgibt, so dass diese immer im positiven Bereich liegt, aber sofern ich nichts übersehen habe scheint das gar nicht so trivial zu sein? Ist es überhaupt möglich, das mit nur einem OpAmp zu bewerkstelligen oder brauche ich auf jeden Fall zwei? Wenn ich einem der Eingangssignale ein Offset verpasse dürfte dieses ja am Ausgang wieder erscheinen. Dafür brauche ich aber wohl auch wieder einen zweiten OpAmp. Geht das auch anders? Ich bin gerade nicht mehr allzu fit in der Materie und übersehe da vielleicht etwas. Möglicherweise kann mir jemand hier ganz schnell sagen: nö, geht nicht. Oder mir Tipps für die nötige Außenbeschaltung geben. lg Paul
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Du meinst wahrscheinlich diese Schaltung hier: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0210153.htm Darin musst du nur R4 durch 2·R4 ersetzen und einen weiteren Widerstand R5 = 2·R4 vom nichtinvertierenden Eingang nach VCC schalten. Dadurch wird VCC/2 zum Ausgangssignal hinzuaddiert.
Paul H. schrieb: >Lieber wäre mir, ich könnte eine einfache >Versorgungsspannung nutzen und das Audio-Signal dann einfach über >Kondensatoren auskoppeln. Koppelkondensatoren kannst du auch an den Eingängen benutzen, und schon hast du daß was du willst. Bei einem Audio-Signal braucht ja die Gleichspnnung nicht übertragen werden.
Yalu X. schrieb: > Du meinst wahrscheinlich diese Schaltung hier: > > http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0210153.htm > > Darin musst du nur R4 durch 2·R4 ersetzen und einen weiteren Widerstand > R5 = 2·R4 vom nichtinvertierenden Eingang nach VCC schalten. Dadurch > wird VCC/2 zum Ausgangssignal hinzuaddiert. That's it. Danke, so einfach war das, aber von alleine wär ich nicht drauf gekommen. Ich rechne das mal durch um das zu vertiefen :-)
Alternativ könnte man auch einen (single ended) I2S Codec eigener Wahl anschließen...
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Yalu X. schrieb: > Du meinst wahrscheinlich diese Schaltung hier: > > http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0210153.htm > > Darin musst du nur R4 durch 2·R4 ersetzen und einen weiteren Widerstand > R5 = 2·R4 vom nichtinvertierenden Eingang nach VCC schalten. Dadurch > wird VCC/2 zum Ausgangssignal hinzuaddiert. Ich habe das mal aufgebaut, festgestellt, dass es sich nicht wie gewünscht verhält und dann versucht durchzurechnen. Mit dieser Rechnung komme ich auf keine Lösung, wenn ich möchte, dass Ua = U2 - U1 + Vcc/2 ist, also die beiden Eingangsspannungen U2 und U1 nicht skaliert werden. Dazu müssten R3/R5 = R2/R1 sein und wenn das so ist muss R3/R4 = 0 sein. Das haut ja nicht hin.
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Paul H. schrieb: > Ich habe das mal aufgebaut, festgestellt, dass es sich nicht wie > gewünscht verhält Wie verhält es sich dann? In der Simulation funktioniert die Schaltung perfekt (s. Anhang). Es ist wie gewünscht Ua = U2 - U1 + VCC/2. Das wird auch in der Realtität nicht anders sein, solange die Eingangs- und Ausgangsspannungen innerhalb der Spezifikation des verwendeten Opamp liegen.
Danke! Das lag in der Tat an meinem Aufbau, die Werte waren falsch. Habs selbst grade auch noch mal simuliert und das passt. Jedoch stimmt dann die Formel im Wiki zum Potenzialdifferenzverstärker nicht oder ist zumindest auf diesen Fall nicht anwendbar, was mathematisch gesehen doch ziemlich seltsam ist, oder? Mir ist aufgefallen: Wenn ich an einem Eingang einfach Vcc anschließe dann schleuse ich mir leider sämtliche Störungen, die auf Vcc liegen und normalerweise vom OpAmp ausgeregelt werden, mit ins Signal ein. Mir steht aber bereits eine geregelte Vcc/2 von anderer Stelle zur Verfügung. Gibt es irgendwie eine möglichkeit, stattdessen diese zu nehmen?
Paul H. schrieb: > Jedoch stimmt dann die Formel im Wiki zum Potenzialdifferenzverstärker > nicht Doch, die stimmt schon, aber > ist zumindest auf diesen Fall nicht anwendbar Die angegebene Formel
stellt eine gewichtete Summe dar und ist anwendbar unter der Bedingung, dass
Diese Bedingung sagt nichts anderes aus, als dass die Summe der Gewichte in der oberen Formel 0 sein muss. Bei dir sind aber die gewünschten Gewichte 1 (U₂), -1 (U₁) und ½ (Vcc), d.h. ihre Summe ist ½ und nicht 0. > Mir ist aufgefallen: Wenn ich an einem Eingang einfach Vcc anschließe > dann schleuse ich mir leider sämtliche Störungen, die auf Vcc liegen und > normalerweise vom OpAmp ausgeregelt werden, mit ins Signal ein. Ja, Vcc ist hier als Signalspannung zu betrachten, folglich gelten dafür dieselben Qualitätsanforderungen wie für die Differenzspannung U₂-U₁. > Mir steht aber bereits eine geregelte Vcc/2 von anderer Stelle zur > Verfügung. Gibt es irgendwie eine möglichkeit, stattdessen diese zu > nehmen? Klar, das vereinfacht die Sache sogar: Du nimmst einfach die klassische Subtrahiererschaltung mit vier gleichen Widerständen, legst aber den einen Widerstand, der normalerweise an GND liegt, stattdessen an Vcc/2.
Aha! Yalu X. schrieb: > Klar, das vereinfacht die Sache sogar: Du nimmst einfach die klassische > Subtrahiererschaltung mit vier gleichen Widerständen, legst aber den > einen Widerstand, der normalerweise an GND liegt, stattdessen an Vcc/2. Grandios! Mir fällt dabei witzigerweise auf, dass ich auf die gleiche Idee gestern Abend schon mal beim Einschlafen gekommen bin, diese aber wohl wieder vergessen habe, bis eben :-D Das probier ich gleich mal aus, danke!
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