Forum: Platinen Temperaturdifferenz und Leiterbahnbreite


von cloney (Gast)


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Hallo an alle,

könnte jemand mir erklären, wieviel Ampere(max.) könnte  durch eine 
Leitung der 0.254mm Breite fließen?
Es ist bekannt, dass für die Breite 0.254mm bei Temperaturdifferenz von 
10 Grad 0.5A und bei Temperaturdifferenz von 30 Grad 1 A fließen kann.

Wenn ich gut verstanden habe, diese Temperaturdifferenz ist eigentlich 
die Umgebungstemperatur.
Laut der Graph(siehe Anhang), wenn Temperaturdifferenz 25 Grad ist, dann 
kann durch 0.254mm breite Leitung 0.955  Ampere fließen.
Das heißt, dass wenn die Temperatur im Gehäuse 15 Grad ist, dass durch 
0.25mm breite Leitung 0.75 Ampere fließen kann.

Stimmt meine Meinung?

tool: http://www.leiton.de/leiton-tools-leiterbahnerwaermung.html

Bedanke im Voraus!

LG,
cloney

von Stefan B. (steckersammler)


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Hallo!

Nein, die Temperaturdifferenz ist natürlich nicht die 
Umgebungstemperatur, sondern ein Unterschied (=eine Differenz) zur 
Umgebungstemperatur.

Wenn durch eine 0.254mm Leiterbahn 0.995A fließen, wird diese dadurch 
25°C wärmer als die Umgebung (wenn man die Werte aus deiner Grafik 
verwendet).
Also hätte diese Leiterbahn bei einer Umgebungstemperatur von 15°C dann 
40°C, bei 25°C Umgebungstemperatur wären es 50°C.

In Wirklichkeit sind die Werte natürlich etwas anders, je nach Position 
und Einbausituation der Platine.
Wenn die Platine offen und senkrecht steht, kann die entstehende Wärme 
durch vorbeiströmende Luft natürlich besser abgeführt werden, als wenn 
die Platine in einem kleinen luftdichten Gehäuse verbaut ist.
Deshalb sind das natürlich nur Richtwerte, und man versucht lieber die 
Leiterbahnen etwas breiter zu machen, um ein unnötiges Aufheizen der 
Platine zu vermeiden.

MfG

von groo (Gast)


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Das heißt, wenn durch diese Leitung(0.254mm) 1.15Ampere fließt, dann 
wärmt sich Leiterbahn um 36 Grad mehr als die Umgebungstemperatur 
ist(laut Graph).
Eigentlich Strom verursacht diese Temperaturdifferenz.
Habe ich jetzt richtig verstanden?

LG

von Stefan B. (steckersammler)


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groo schrieb:
> Das heißt, wenn durch diese Leitung(0.254mm) 1.15Ampere fließt, dann
> wärmt sich Leiterbahn um 36 Grad mehr als die Umgebungstemperatur
> ist(laut Graph).

Ja genau, zumindest theoretisch.

groo schrieb:
> Eigentlich Strom verursacht diese Temperaturdifferenz.

Nicht der Strom direkt, sondern der Widerstand der Leiterbahn.
Eine dünne Leiterbahn hat mehr Widerstand als eine dicke Leiterbahn, und 
deshalb mehr Verlustleistung.
Man kann schreiben, P = R * I², also
(Verlust-)Leistung = Widerstand der Leiterbahn * Strom²
Bei gleichbleibendem Strom wird die Verlustleistung also umso größer, je 
größer der Widerstand ist (je dünner die Leiterbahn ist).

Und diese Verlustleistung steht ja am Ende der Leiterbahn nicht mehr zur 
Verfügung, weil sie in Wärme umgewandelt wurde.
Der Leistungsverlust hat natürlich auch einen Spannungsabfall zur Folge.
Deshalb versucht man natürlich, das zu vermeiden, indem man die 
Leiterbahn möglichst breit macht, wenn dort nennenswert Strom 
drüberfließen soll.

Was willst du denn eigentlich konkret machen?
Nur die Theorie verstehen, oder hast du eine bestimmte Problemstellung?

MfG

von Georg (Gast)


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groo schrieb:
> Das heißt, wenn durch diese Leitung(0.254mm) 1.15Ampere fließt, dann
> wärmt sich Leiterbahn um 36 Grad mehr als die Umgebungstemperatur
> ist(laut Graph).

Ja, und was du als maximale Temperatur zulässt ist deine Entscheidung, 
zumindest solange dir nicht der Apparat zusammenschmilzt.

Aber zu beachten ist, dass sich eben die Temperaturen aufaddieren: wenn 
du die LP in ein Gehäuse einbaust, in dem wegen der anderen Bauteile 
schon 30 Grad mehr vorliegen als in der Umgebung, dann addiert sich das 
schon zu 66 Grad (die Temperatur im Gehäuse ist für die LP die 
Umgebungstemperatur!).

Und wenn du das dann im Sommer unter die Frontscheibe des Autos legst...

Georg

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