Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Große stromsparende Textdisplays für 3.3V?


von Timm T. (Gast)


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Ich nehme an, es ist ein technologischer Widerspruch wegens des Umladens 
der Pixel, aber: Gibt es große stromsparende LC-Textdisplays (4x20 oder 
4x40, 6mm Zeichenhöhe), die an 3.3V laufen und mit unter 1mA im Mittel 
zufrieden sind? (Batteriebetrieb aus LiIon-Akku mit 3.3V Vcc, dauerhafte 
Anzeige von Sensordaten).

Das Sparsamste scheinen mir die EA DOG-M Displays zu sein, die mit 250µA 
auskommen, aber die gibt es leider nur bis 3x16 Zeichen und mit recht 
kleiner Anzeigefläche und Zeichenhöhe.

Achso, und natürlich sollten die Displays transflective oder reflective 
sein, denn eine Hintergrundbeleuchtung wollen wir auch nicht oder nur 
kurzzeitig zuschaltbar.

Also ich habe nichts gefunden und ich nehme an, das gibt es nicht, weil 
erstens die Displays mit 4x20 oder 4x40 mehrere Displaycontroller haben 
und zweitens das Umladen der Pixel doch einen gewissen Stromverbrauch 
bedeutet.

Es gab zwar diese Textdisplays in Einkaufswagen, die müssen ja mit 
Batterie gelaufen sein. Aber die habe ich auch nicht gefunden, obwohl 
ich dachte, Pollin hatte die mal.

Oder Displays mit 16-Segment-Zeichen, sind die sparsamer? Mit 4 Zeilen 
und 20 Zeichen hab ich die aber auch noch nicht bewußt wahrgenommen.

Vielleicht habe ich ja Glück und es gibt doch was in der Richtung...

von Stefan (Gast)


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E-Ink-Displays. Oder E-Paper ...
Gibt es aber meines Wissens nur als Grphikdisplays.

Gruß, Stefan

von Besucher (Gast)


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Schau mal bei Sharp, die bauen schön stromsparende Dinger. Sind aber 
glaube ich auch alles nur GLCDs.

http://www.sharpmemorylcd.com/

von Timm T. (Gast)


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Stefan schrieb:
> Gibt es aber meines Wissens nur als Grphikdisplays.

Den Aufriß mit Grafikdisplay wollte ich mir eigentlich sparen, es soll 
auf einem Atmega328 laufen (nicht Arduino).

von (prx) A. K. (prx)


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Die bei einem LCD verwendete Spannung wird von der Technik des LCD 
vorgegeben. Weshalb die Display-Controller der EA DOG Typen einen 
Spannungswandler enthalten, um auch bei 3V ausreichend Spannung für das 
Display zu Verfügung zu haben. Weshalb einfache billige Text-LCDs auch 
heute noch meist mit 5V angeboten werden, denn da ist ein Wandler nicht 
erforderlich.

Dass die Umladerei nicht das zentrale Problem sein sollte erkennt man an 
digitalen Armbanduhren. Die sind zwar klein, aber die Batterie ist es 
auch und hält trotzdem etliche Jahre durch. Auch hochskaliert muss da 
also kein Stromfresser draus werden.

Standard-LCDs orientieren sich am Massenmarkt. Wer spezielle Wünsche 
hat, der lässt sie sich nach Bedarf herstellen.

von (prx) A. K. (prx)


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Drinnen oder draussen? Die Kontrastspannung von LCDs ist möglicherweise 
temperaturabhängig. Ohne nachgesteuerte Spannung kann das Ergebnis 
draussen deshalb unbefriedigend sein.

von Timm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Dass die Umladerei nicht das zentrale Problem sein sollte erkennt man an
> digitalen Armbanduhren.

Daher vermutete ich ja, daß es bei den Textdisplays einfach die Anzahl 
der Pixel ausmacht, denn es müssen deutlich mehr Transistoren (Zeilen 
und Spalten) umgeschaltet werden als bei einer Armbanduhr, wo ja meist 
nur die Segmente gegen die Backplane geschaltet sind.

Und insofern vielleicht ein 16-Segment-Display sparsamer als eine 
Punktmatrix mit gleicher Zeichenanzahl sein kann (ja, die Punktmatrix 
kann mehr Zeichenformen darstellen, ist hier aber egal).

A. K. schrieb:
> Die Kontrastspannung von LCDs ist
> temperaturabhängig.

Draußen, bei den DOG-M kann man den Kontrast über Befehle einstellen, 
wenn ich mich recht erinnere. Kann der µC also anhand der Temperatur 
kompensieren. Bei einem an 3.3V betriebenen Display mit Wandler für die 
negative Kontrastspannung kann man anscheinend die Spannung über die 
Frequenz einstellen, dazu gibts was hier im Forum zu 5V Displays an 3.3V 
=> es ist meist möglich, aber man muß eine negative Kontrastspannung um 
-1.5 bis -0.5V erzeugen.

von (prx) A. K. (prx)


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Timm T. schrieb:
> Daher vermutete ich ja, daß es bei den Textdisplays einfach die Anzahl
> der Pixel ausmacht, denn es müssen deutlich mehr Transistoren (Zeilen
> und Spalten) umgeschaltet werden als bei einer Armbanduhr, wo ja meist
> nur die Segmente gegen die Backplane geschaltet sind.

Ich wiederum würde aus dem Bauch raus eher die Fläche als die Anzahl als 
Parameter sehen - gleiche Display-Technologie vorausgesetzt.

Dein AVR enthält deutlich mehr in jedem Takt geschaltete Transistoren 
als das angepeilte Display Pixel hat, läuft aber mit 1mA schon ganz 
wacker. Den Unterschied macht m.E. die geschaltete Last, nicht so sehr 
die Anzahl an Schaltern.

Ok, der Vergleich mir der Uhr mag hinken, weil nicht muxed.

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