Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Stromverbrauch für kapazitive Taster


von Bauchspeck (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen

ich plane gerade eine akkubetriebene Elektronik. Es ist wichtig, dass 
sie einige Monate mit einer Akkufüllung (ca. 600mAh) auskommt. Da sie 
nur hin und wieder ein paar Sensoren auslesen muss und ggf. piepsen 
soll, müsste das auch kein Problem sein. Eigentlich wollte ich sie mit 
einem Poti bedienen. Da ich mir aber Sorgen um Feuchtigkeit mache und 
auch auch aus konstruktiven Gründen ein Poti nicht so gut passen würde, 
wären kapazitive Taster ideal. Außerdem sind die Dinger einfach cool ;) 
Das lässt sich ja sehr einfach über simple Kupferpads realisieren, deren 
Kapazität von µC gemessen wird. Über den Pads läge dann ein dünnes 
Kunststoffgehäuse. Als Feedback ändert sich bei Betätigung ein 
LED-Balken. Es soll einen Plus- und einen Minus- Taster geben. Bevor ich 
nun viel Zeit in eigene Tests investiere, wollte ich mal fragen, ob 
meine Vorstellung zum Stromverbrauch realistisch ist.
Ich gehe mal von 250ms Abtastintervallen aus.
Auf einen µC habe ich mich noch nicht festgelegt. Da ich keinen 
leistungsstarken µC benötige, gehe ich einfach mal von 0,5mA aus. Wenn 
ich davon ausgehe, dass ich innerhalb von zwei Millisekunden aufwachen, 
messen und wieder schlafen kann, würde mich die Funktion im Mittel nur 
4µA kosten. Nun sind da aber viele Annahmen dabei, bei denen ich mangels 
Erfahrung unsicher bin.
Was meint ihr zu dazu?
sind 250ms zu selten?
sind 0,5mA zu wenig im Betrieb?
ist 1ms zu kurz für eine Messung?

von Pandur S. (jetztnicht)


Lesenswert?

Wenn ich mir da zB den AD7151 anschaue, ist der mit 70uA fuer 100 S/s 
angegeben. Der 2 kanalige AD7150 zieht dann 100uA.
Einen Controller wuerde man nebenherlaufen lassen und eigentlich meist 
im Sleep lassen.

: Bearbeitet durch User
von Bauchspeck (Gast)


Lesenswert?

100 S/s ist ja schon ganz schön viel. Stellt sich die Frage, ob das 
wirklich nötig ist.
Insgesamt wäre der eigentlich ideal. Ich würde mir allerdings ganz gerne 
einen zusätzlichen Chip sparen. Wenn es funktioniert, will ich gleich 
ein paar mehr davon aufbauen, darum sollte es möglichst günstig werden. 
Außerdem habe ich Lust es selbst zu machen ;)

von Bauchspeck (Gast)


Lesenswert?

Dazu auch gleich noch eine andere Frage. Die Taster sollten am besten 
stirnseitig, rechtwinkelig zur Platine angeordnet sein. Am einfachsten 
wäre da einfach ein rechtwinkeliges Blech. Das könnte ich natürlich 
selber basteln, aber ich möchte die Elektronik einmal von einem 
Bestücker herstellen lassen. Hat jemand eine Idee, wo ich so ein 
einfaches Bauteil finden könnte? Ich würde ungern dafür extra ein 
Werkzeug bauen lassen. Sowas muss es ja schon irgendwo geben...

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Bauchspeck schrieb:
> Da ich mir aber Sorgen um Feuchtigkeit mache

arbeiten kapazitive Taster überhaupt zuverlässig, wenn die Sensorfläche 
feucht, verschmutzt oder betaut ist, also leitfähigen Überzug hat?

Bauchspeck schrieb:
> Es ist wichtig, dass
> sie einige Monate mit einer Akkufüllung (ca. 600mAh) auskommt

sind "einige Monate" nicht schon länger als die Selbstentladungszeit der 
Akkus?  Besonders wenn die Akkus schon einigemals durch Tiefentladung 
oder Überladung gequält worden sind?

Einfache mechanische Kurzhubtaster sind durch Folie hindurch auch 
betätigbar, dann kann man den Kontroller z.B. durch pinchange-int aus 
dem sleep-Status holen. Das erspart den Stromverbrauch der kap. Taster.

Auch wieder so ein Geheimthread. Ja nix von dem eigentlichen Projekt 
erzählen. Andrerseits willst Du von Allen Tipps, wie Dein Problem zu 
lösen ist.

Bauchspeck schrieb:
> Die Taster sollten am besten
> stirnseitig, rechtwinkelig zur Platine angeordnet sein

da gibts Taster, an denen schon einlötbare Blechwinkel montiert sind.

: Bearbeitet durch User
von Bauchspeck (Gast)


Lesenswert?

Peter R. schrieb:
> arbeiten kapazitive Taster überhaupt zuverlässig, wenn die Sensorfläche
> feucht, verschmutzt oder betaut ist, also leitfähigen Überzug hat?
Von einem Kollegen, der damit Erfahrung hat, habe ich erfahren, dass 
sich das durchaus kompensieren lässt. Es gibt dazu sehr aufwendige 
libraries, die alle Störungen kompensieren sollen.

Peter R. schrieb:
> sind "einige Monate" nicht schon länger als die Selbstentladungszeit der
> Akkus?  Besonders wenn die Akkus schon einigemals durch Tiefentladung
> oder Überladung gequält worden sind?
Kommt auf die Qualität der Akkus an. Hochwertige Li-Ion Akkus kommen 
locker auf <1%/Monat. Tiefentladung muss natürlich generell vermieden 
werden.

Peter R. schrieb:
> Einfache mechanische Kurzhubtaster sind durch Folie hindurch auch
> betätigbar, dann kann man den Kontroller z.B. durch pinchange-int aus
> dem sleep-Status holen. Das erspart den Stromverbrauch der kap. Taster.
Das wäre natürlich auch eine gute Möglichkeit. Zwar nicht ganz so cool, 
aber dafür geringeres Entwicklungsrisiko...

Peter R. schrieb:
> Auch wieder so ein Geheimthread. Ja nix von dem eigentlichen Projekt
> erzählen. Andrerseits willst Du von Allen Tipps, wie Dein Problem zu
> lösen ist.
Ich weiß, dass das etwas blöd ist, aber habe bitte Verständnis. Ich 
HASSE es angestellt zu sein und habe nun endlich eine Idee, bei der ich 
hoffe, dass sie zu einem profitablen Geschäftsmodell führen kann. Die 
plaudere ich natürlich nicht gleich im Internet aus. Danke, dass du 
trotzdem hilfst.

Peter R. schrieb:
> da gibts Taster, an denen schon einlötbare Blechwinkel montiert sind.
Ja, wenn es Taster werden sollen, ist das kein Problem.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.