Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug M12 Außengewinde: Welle dreht im Schraubstock


von urs_alpha (Gast)


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Hallo,
ich möchte ein M12 Gewinde auf eine Welle aus Silberstahl 1.2210 
schneiden.
In meinem 100m Schraubstock dreht die Welle durch die Kräfte aber immer 
durch. Weil die Welle auch härter ist als Baustahl.

Bei einem großen Schraubstock geht es, dort hab ich mehr Kraft, um sie 
festzuspannen. (den hab ich aber zur Zeit nicht verfügbar).

Gibt es ein Hausmittelchen, wie ich die Welle in den Backen besser 
fixieren kann?

Aluminiumwinkel "haften" ein kleines bisschen besser, obwohl diese im 
Gegensatz zu den Stahlbacken sogar glatt sind. Reicht aber noch nicht.

Grüße Urs

von Oliver R. (orb)


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Versuch mal die Welle in ein Bohrfutter zu spannen und das fixierst Du 
dann im Schraubstock.
Ansonsten spann ich runde Sachen oft mit Leder im Schraubstock.

von Christian M. (Gast)


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Hallo,

ich hatte das Problem grad vor ein paar Tagen auch, aber nur M6. Habe 
einfach genug angezogen...

Probier mal Schleifpapier dazwischen zu spannen. Oder einen 
Verdrehschutz anzuschweissen, wenn Du ihn wieder wegflexen kannst.

Gruss Chregu

von urs_alpha (Gast)


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Bohrfutter habe ich leider keines da.

Leder und Sandpapier hab ich grad versucht. Dreht dann noch leichter 
durch. Die Oberfläche des Stahls ist halt härter als bei ST37.

von F. F. (foldi)


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Hast du Prismenbacken benutzt?

von Jonas G. (jstjst)


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Auch wenn es dir nicht direkt hilft du musst halt ordentlich spannen. 
Die Härte entscheidet nur ob du die Welle im Schraubstock zerquetscht 
oder nicht.
Ansonsten Bohrmaschine oder Drehbank aber das wurde bereits genannt.

Gruß Jonas

von Christian M. (Gast)


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Eben, und kannst Du nix anschweissen und dann abschneiden, oder eine 
Fläche anfeilen, die Du dann auch für den Schlüssel verwenden kannst...? 
Ziehst Du dann zwei Muttern gegeneinander an, dass Du keine Fläche 
brauchst? Die Welle (?) darf nicht verletzt werden?

Fragen über Fragen...

Gruss Chregu

von wendelsberg (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Ziehst Du dann zwei Muttern gegeneinander an, dass Du keine Fläche
> brauchst?

Das Gewinde ist ja noch nicht drauf...

wendelsberg

von Utz (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Ziehst Du dann zwei Muttern gegeneinander an, dass Du keine Fläche
> brauchst? Die Welle (?) darf nicht verletzt werden?
>
> Fragen über Fragen...

...die ganz einfach durch LESEN beantwortet werden können :-)

urs_alpha schrieb:
> ich möchte ein M12 Gewinde auf eine Welle aus Silberstahl 1.2210
> schneiden.

von Harald W. (wilhelms)


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urs_alpha schrieb:

> ich möchte ein M12 Gewinde auf eine Welle aus Silberstahl 1.2210
> schneiden.

Machst Du das auch "richtig", indem Du Schneidöl benutzt und nach
ca. 1/2 bis 1 Umdehung wieder 1/2 umdrehung rückwärts drehst?
Übrigens sollte der Aussendurchmesser für M12 leicht unter 12mm
liegen. Wieviel genau habe ich vergessen; das sollte aber in
einschlägigen Tabellenbüchern stehen.

von Taka (Gast)


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Eventuell lässt sich mit Gummifolie was machen. Ich hoffe Du versuchst 
nicht, das Gewinde in einem Durchgang zu schneiden oder?

von Christian M. (Gast)


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@Utz:

Nein, damit ist überhaupt nicht beantwortet, ob schon VORHER eine Fläche 
in die Welle gefeilt werden darf.

Chregu

von Old P. (Gast)


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Taka schrieb:
> Eventuell lässt sich mit Gummifolie was machen. Ich hoffe Du versuchst
> nicht, das Gewinde in einem Durchgang zu schneiden oder?

Ein Außengewinde wird händisch immer in einem Durchgang geschnitten. 
Allerdings ist M12 und "Silberstahl" schon sehr sportlich! Ich behaupte, 
wenn Du das Material irgendwann wirklich fest gespannt hast (ein 
Rohrschraubstock vom Klempner wäre ideal), dann zerbricht Dir das 
Schneideisen! Ich mach sowas auf einer Drehbank und dort in mehreren 
Durchgängen. Hast Du eine Dreherei in Deiner Umgebung?

Nochwas: Hast Du das Schneideisen richtig herum angesetzt? Gerade bei 
den preiswerten ist häufig nur eine Seite richtig frei und scharf 
geschliffen.

Old-Papa

von Utz (Gast)


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Christian M. schrieb:
> @Utz:
>
> Nein, damit ist überhaupt nicht beantwortet, ob schon VORHER eine Fläche
> in die Welle gefeilt werden darf.
>
> Chregu

Und auf die Fläche drehst du dann die Muttern? ;-)
Was glaubst du, warum ich gerade das zitiert habe?

von Christian M. (Gast)


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Mit Mechanik hast noch nicht so viel Erfahrung, oder? Soll nicht 
abwertend sein. Aber hast Du mal die Kolbenstange eines 
Pneumatikzylinders angeschaut? Die Fläche(n) kann man ja HINTER dem 
Gewinde anfeilen...

Chregu

von Christian M. (Gast)


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Das mit der Mutter fragte ich deswegen, weil wenn er nur eine Mutter 
draufmacht, braucht er die Flächen eh zum Gegenhalten...

Chregu

von Harald W. (wilhelms)


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Utz schrieb:

> Und auf die Fläche drehst du dann die Muttern? ;-)

Für die meisten Anwendungen ist das kein Problem. Solche Gewinde
sieht man z.B. häufiger an Fahrrädern.

von Pfusch am Samstag (Gast)


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urs_alpha schrieb:

> Gibt es ein Hausmittelchen, wie ich die Welle in den Backen besser
> fixieren kann?


Spannflaeche vergroessern.

 Holzkloetzchen nehmen, weiches zieht sich bei.
Wenn nur was haerteres rumliegt einfach einkerben.

Leder oder ein Gummie oder aehnliches taugt halt nur fuer kleine 
Durchmesser.

von L. H. (holzkopf)


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urs_alpha schrieb:
> Gibt es ein Hausmittelchen, wie ich die Welle in den Backen besser
> fixieren kann?
>
> Aluminiumwinkel "haften" ein kleines bisschen besser, obwohl diese im
> Gegensatz zu den Stahlbacken sogar glatt sind. Reicht aber noch nicht.

Die Tatsache, daß (eingelegte) Al-Winkel etwas besser haften als 
(glatte) Stahlbacken, ist darauf zurückzuführen, daß die Haftreibung 
dadurch erhöht wird, daß sich das Al (auf den Umfang der Welle bezogen) 
besser anschmiegen kann als Stahl.
Ähnliches geschieht beim Einlegen von (glatten nicht 
unterteilten)Spannprismen:
Die Linienpressung wird dabei von zwei Linien auf vier Linien erhöht. => 
Erhöhung der Haftreibung.

Um die Haftreibung erhöhen zu können, gibt es ein weiteres bewährtes 
Hilfsmittel:
Hülse (mit Wandstärke ca. 5 mm) drehen, die gerade noch über die Welle 
überschiebbar ist.
Dann die Hülse längs schlitzen (aufsägen).
Die "schnappt" dann zwar etwas auf, aber darum geht es nicht.
Sondern darum, daß beim Spannen (Schlitz oben mittig zwischen den 
Backen) die Hülse auf zwei weiten Bögen die Welle "packen" kann. :D

Alternativ bleibt eigentlich nur noch eine Konterung übrig:
An einem Ende der Welle ein rechteckiges Stahlteil mit Breite knapp 12 
mm anschweißen.
Notfalls durch eine Bohrung 10 mm hindurch stirnseitig an die Welle 
anschweißen, damit die Welle samt der Konterung im Schraubstock noch 
spannbar ist.

Weniger Arbeit als eine Hülse anzufertigen ist das auch nicht, weil Du 
hinterher die Konterung wieder entfernen mußt.
Außerdem kannst Du solche gen. Hülsen immer wieder auch zum Spannen in 
Drehmaschinen verwenden.
Wenn Du z.B. dünnwandige Rohre oder Kunststoff-Teile sicher spannen 
können willst. ;)

von Tany (Gast)


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Ein M12 auf Silberstahl mit Baumark-Schneideisen schneiden, halte ich 
für sehr gewagt.
Wenn schon, dann muß die Welle ca. 0.1mm runter gedreht sein. Und ja, 
ohne Schneidöl oder ähnlich wird's nix.

von STK500-Besitzer (Gast)


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L. H. schrieb:
> Um die Haftreibung erhöhen zu können, gibt es ein weiteres bewährtes
> Hilfsmittel:
> Hülse (mit Wandstärke ca. 5 mm) drehen, die gerade noch über die Welle
> überschiebbar ist.

Wozu braucht man noch die Schraubstock-Methde, wenn man eine Drehbank 
greifbar hat?

von Tany (Gast)


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Wenn's unbedingt sein muß, kannst du versuchen:
- nimmt Stück Stahl ca 20 mm  dick
- bohre 12er Loch in den Stück.
- Trenn den Stück mittig mittels düner Trennscheibe in 2 Hälfte.
Die 2 Hälfte dann als "Spannbacken" benutzen.

von F. F. (foldi)


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Der TO ist doch schon längst fertig, sonst würde er sich doch noch mal 
gemeldet haben.

Wenn er Prismenbacken nimmt, dann muss das schon klappen.
Wir kennen seinen Schraubstock auch nicht. Wer weiß was der ab kann?!

Ich habe einen guten, alten Schlegel. Den kann man auch als Presse 
benutzen.

von urs_alpha (Gast)


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>Der TO ist doch schon längst fertig, sonst würde er sich doch noch mal
>gemeldet haben.
Der TO sitzt nicht den ganzen Tag vorm Computer.
Ich werde ein paar Tipps heute Nachmittag mal probieren.
An einem größeren Schraubstock hab ich's schon hinbekommen. Meinen 100mm 
Schrabstock hab ich so fest angezogen, wie es mir möglich war.

von urs_alpha (Gast)


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>Auch wenn es dir nicht direkt hilft du musst halt ordentlich spannen.
Der Hebel ist schon ordentlich verbogen. (Hab mit 1m 30mm 25CrMo4 Rohr 
nachgeholfen)

>Spannflaeche vergroessern.

>Wenn's unbedingt sein muß, kannst du versuchen:
>- nimmt Stück Stahl ca 20 mm  dick
>- bohre 12er Loch in den Stück.
>- Trenn den Stück mittig mittels düner Trennscheibe in 2 Hälfte.
>Die 2 Hälfte dann als "Spannbacken" benutzen.
Hab's mit einem Block Alu gemacht und mit Bügelsäge durchgesägt.

PERFEKT!!

Es hatgeklappt. Die 2 M12 Gewinde sind jetzt drauf.

Danke Euch allen für die gute Hilfe!!

von F. F. (foldi)


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... und gemäß dem Spruch, "Was des Schlossers Armes Kraft nicht schafft, 
der Schlosser mit dem Hebel macht!", nimmste nächstes Mal ein Rohr auf 
dem Knebel vom Schraubstock.

von Paul B. (paul_baumann)


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F. F. schrieb:
> ... und gemäß dem Spruch, "Was des Schlossers Armes Kraft nicht schafft,
> der Schlosser mit dem Hebel macht!",

Riesig ist des Schlossers Kraft,
wenn er mit Verläng'rung schafft!

> nimmste nächstes Mal ein Rohr auf
> dem Knebel vom Schraubstock.

Ouuhhhh.... Das gibt Mecker vom Meister! (und von Eckehart)
;-)
"Da liegt ein zöllig Rohr, das neh'm wir als Verlängerung!"
"Das treckt doch noch... Komm, halt mal mit bie!"

MfG Paul

von Carl D. (jcw2)


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Paul B. schrieb:
> F. F. schrieb:
> Ouuhhhh.... Das gibt Mecker vom Meister! (und von Eckehart)
> ;-)
> "Da liegt ein zöllig Rohr, das neh'm wir als Verlängerung!"
> "Das treckt doch noch... Komm, halt mal mit bie!"
>
> MfG Paul

Kein Mecker von Meister, denn:
der Meister höchst selbst hat mit dem zöllig Rohr die Heizung gekillt!

von Walter T. (nicolas)


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Jetzt würde mich aber trotzdem interessieren, welche Art von 
Schneideisen der TO für Silberstahl genutzt hat.

von Bernd F. (metallfunk)


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Der Schlossermeister sagt: das wird so nichts.

M 12 auf ein gezogenes 12 mm Material, da verreckt der Gewindeschneider.
Da muss erst mal ein Zehntel runter. Normalerweise auf der Drehbank,
auf der Baustelle geht das auch mit dem Winkelschleifer:)

Grüße Bernd

von urs_alpha (Gast)


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>Jetzt würde mich aber trotzdem interessieren, welche Art von
>Schneideisen der TO für Silberstahl genutzt hat.

Das für 7,80€ http://www.ebay.de/itm/251853586966

von Carl D. (jcw2)


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Der hat auch eines für 30€, das ist für dein Material vorgesehen.

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