Moin, baue grade einen kleinen Übungsverstärker für meine E-Gitarre. Habe dazu eine Frage zur Position des Lautsprecherchassis. Soll ich das Lautsprecherchassis genau in der Mitte der Frontplatte setzen? Oder ist das akkustisch ungünstig, weil die Frontplatte dann auf der Eigenresonanz schwingen kann?
Tja, da landest du im Bereich von "know how". Die meisten Gitarrenverstärker mit nur 1 Lautsprecher haben ihn in de Mitte. Aber ob das bei den offenen Chassis den besten Klang gibt, ist keineswegs gesagt. Nicht bloss die Resonanz der Frontplatte, sondern auch die Wege von hinten nach vorne für den akustischen Kurzschluss sind gleich, es wird also ab einer bestimmten Frequenz plötzlich besonders deutliche Lautstärkeunterschiede geben. Das kann gewollt sein oder blöd klingen. So richtig ausrechnen kann man es nicht, man muss es bauen und vermessen und anhören. Es spielen zu viele andere Rahmenbedingungenmit rein, auch der Aufstellort. Es hat seinen Grund, warum bestimmte Modelle bestimmer Hersteller sich einen guten Ruf erworben haben, und andere nicht. Da der Amp meist auf dem Boden steht, ist es günstig den Lautsprecher im unteren Bereich anzuordnen.
Yo, Danke! Der Amp ist hinten offen. MaWin schrieb: > Da der Amp meist auf dem Boden steht, ist es günstig den Lautsprecher im > unteren Bereich anzuordnen. Wegen dem Gewicht?
Schau dir einfach an, wie es die anderen machen und kupfer dann ein Design ab, das dir gefällt: http://www.thomann.de/de/e-gitarren_combos.html
Helge schrieb: > Wegen dem Gewicht? Nein, sondern vor allem um eine hohe Grenzfrequenz der Tiefen-Kopplung zu erreichen.
Habe den Lautsprecher nun etwas nach unten versetzt. Vielleicht könnt Ihr mir noch bei einer anderen Frage helfen? Das Multieffektgerät an der Gitarre ist in Stereo. Würde gerne längerfristig oberhalb vom großen Lautsprecher links und rechts noch je einen kleine Mitteltöner oder Hochtöner montieren. Die beiden Zusatzlautsprecher sollen dann für eine leichte Stereowiedergabe in den mittleren/höheren Frequenzbereichen sorgen sollen. Habe eine Skizze zugefügt. Ich denke mal, diese Zusatzlautsprecher sollten einen Frequenzbereich von 3kHz bis etwa 8kHz (max. 10kHz) abdecken können. Wie baut man so etwas am besten auf?
Um die Stereo-Basis zu verbreitern (fast schon Marketing-Schreib;-), sollten die Mid-/Hochtöner nach außen zeigen. Also nicht nur später Löcher reinbohren, sondern gleich aufwändiger bauen. Werd ich nach rund 30 Jahren denächst auch mal wieder machen ;-)
Wie äußert sich denn der Stereoeffekt bei einer Gitarre?
Man könnte die Löcher für die Mitteltöner mit einer Schablone so fräsen, dass die Mittelachsen um ca. 45° auseinandergehen (statt parallel ausgerichtet zu sein).
Sereogitarre schrieb: > Wie äußert sich denn der Stereoeffekt bei einer Gitarre? Vor allem Chorus und Reverb (Hall) bilden aus dem Monosignal der Gitarre ein Stereobild ab.
Falls du den Verstärker für die E-Gitarre einsetzen willst, lass die "Hochtöner" weg. Der Hauptlautsprecher hat Tiefpass-Charakter mit einer Resonanzspitze bei 3-4 kHz. Dies prägt den Sound der E-Gitarre, der Tiefpass nimmt der E-Gitarre die Schärfe - vor allem bei verzerrtem Spiel. Viel Lesestoff gibt es von Manfred Zoller: Die Physik der Elektrogitarre, https://hps.hs-regensburg.de/~elektrogitarre/ Gruss Insasse
Helge schrieb: > Vor allem Chorus und Reverb (Hall) bilden aus dem Monosignal der Gitarre > ein Stereobild ab. Das bezweifle ich ernsthaft, weil ein verzögertes und zurückgemischtes Mono-Signal ein Mono-Signal bleibt. Selbst ein Frequenz-multipliziertes Mono-Signal bleibt ein Mono-Signal. Es könnte aber sein, dass die Effektwege nicht exakt symmetrisch aufgebaut sind und kleine Verzögerungen/ Phasenschiebungen auftreten. Ansonsten braucht man einen Regler, der die Verzögerung/ Phasenschiebung oder andere Klangbeeinflussungen für das aufgeteilte Mono-Signal für einen Kanal separat bewerkstelligt. Wenn es allerdings ein Gerät zur Raumsimulation ist, sieht es schon anders aus. Da positioniert man die Schallquelle ja in einem virtuellen Gebilde. Phasenverschiebungen und dgl. werden dann rechnerisch ergänzt = simuliert. Sonst läuft man halt zum Gitarrenprofi und beschafft sich einen Stereo-Pickup.
Kenne mich auf mathematischer Ebene mit den Effekten nicht aus. Sie kommen aber als Stereo-Klangbild aus dem Multieffektgerät raus, was sehr plastisch klingt. Wenn man ein bisschen davon in den Übungsverstärker retten kann, bin ich schon zufrieden :-)
Boris O. schrieb: > Das bezweifle ich ernsthaft, weil ein verzögertes und zurückgemischtes > Mono-Signal ein Mono-Signal bleibt. Selbst ein Frequenz-multipliziertes > Mono-Signal bleibt ein Mono-Signal. Witzbold. Natürlich sind extra Schritte notwendig, um aus einem Mono- ein Stereosignal zu machen. > Es könnte aber sein, dass die Effektwege nicht exakt symmetrisch > aufgebaut sind und kleine Verzögerungen/ Phasenschiebungen auftreten. Das ist Absicht. Ein Chorus ist ja nichts andere als (mehrere) kurze Delays (so 10-30ms) die mit einem LFO moduliert werden. Für Stereo hat man dann zwei Delay-Lines die mit einem "etwas" verstimmten (Frequenz und Phase), zweiten LFO moduliert werden. Das ist dann natürlich kein "echtes" Stereo, macht aber den Ton breiter, räumlicher. Im übrigen verwenden Profis gerne eine zwei bis dreifach Setup: Ein Kanal hat nur ein schwach verändertes Signal (z.B. nur EQ oder EQ+Zerre) und auf den zweiten (+ dritten, dann Stereo) Weg laufen dann die Delay, Hall usw. Effekte. Z.B. Steve Vai und Brian May haben so ein dreifach Setup.
Wiki: Stereo-Option Viele Chorus-Modelle bieten die Möglichkeit, den Schwebe-Effekt in Stereo abzubilden. Entweder werden hierfür mehrere, unabhängig voneinander modulierte Chorus-Signale im Stereopanorama verteilt; oder, wenn nur ein Chorus-Signal verfügbar ist, wird dieses links und rechts gleich laut zugemischt, jedoch auf einer Seite mit umgekehrter Phase. Ich bezweifle allerdings auch die Sinnhaftigkeit von Mittel- und Hochtönern für E-Gitarre da damit vorallem störende Nebengeräusche betont werden. Das Typische Frequenzband der E Gitarre liegt eher tiefer. Evtl. für Kombos (mit Gesang) oder Akustische Gitarre.
Da steht Mitteltöner, also bis max 4..5kHz, genau wie das ein typischer 12er Gitarrenlautsprecher auch macht. Da Helge nur einen 10er als "Bass" verbauen will, könnte man auch ein altes Gibson-Design benutzen: 2x 8er auf zweigeteilter, winkliger (120..150 Grad) Schallwand. 2-Kanal-Verstärker reicht dann, statt 2x klein + 1x groß fur Bass.
Habe mich auch immer gefragt wieso Roland das bei den Jazz Chorus Verstärkern nicht auch so (mit versetztem) Lautsprecherwinkel gemacht hat.
Hier mal ein paar Bilder: http://images.gibson.com/Lifestyle/English/aaFeaturesImages2010/GA-79RV-by-Wallace-Marx-Jr_02.jpg http://www.mygear.com/img/item_pictures/large/43545.jpg Die passenden Jensens gibt's in 8, 10 und 12 königsdaumenbreit. Ok, wenn man so fingerfertig ist, daß es AlNiCo sein muß, dann geht nur der 12er. Ich vermute, es geht den meisten wie mir: wir sind es nicht!
buff schrieb: > Ich bezweifle allerdings auch die Sinnhaftigkeit von Mittel- und > Hochtönern für E-Gitarre da damit vorallem störende Nebengeräusche > betont werden. Das Typische Frequenzband der E Gitarre liegt eher > tiefer. Evtl. für Kombos (mit Gesang) oder Akustische Gitarre. Das habe ich auch immer gedacht, bis ich neulich irgendwann über ein PC-Lautsprechersystem mit Subwoofer und zwei Mittel-/Hochtönern spielen musste. Der Subwoofer klang nicht sonderlich gut mit der E-Gitarre, aber die beiden Mittel-/Hochtöner waren eine echte Bereicherung. Ich wusste gar nicht, dass meine E-Gitarre so hohe Töne produzieren kann, wenn man den Tone-Schalter komplett wegnimmt (also keinen Last-C am PU). Das klingt schon fast wie eine elektrisch verstärkte Akkustikgitarre! Dazu die Stereo-Effekte, astrein!!! Für verzerrtes Spiel sind solche Mittel-/Hochtöner dann allerdings doch eher störend, müssen also abschaltbar sein.
Carl D. schrieb: > Hier mal ein paar Bilder: > http://images.gibson.com/Lifestyle/English/aaFeaturesImages2010/GA-79RV-by-Wallace-Marx-Jr_02.jpg > http://www.mygear.com/img/item_pictures/large/43545.jpg Cool!
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