Forum: Offtopic falsche Kilometerstände?


von Autofahrer (Gast)


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Hallo,

mein Auto zeigt - vorschriftsmäßig - eine höhere Geschwindigkeit an, als 
ich tatsächlich fahre.
Dies erkenne ich daran, wenn ich das Navi einschalte und die 
Geschwindigkeit vom Navi mit der vom Tacho vergleiche.

Ich fahre exakt 5Km/h langsamer, als der Tacho es behauptet.

Nun aber die eigentliche Frage.

Rechnet der Kilometerzähler ebenfalls falsch?
Wenn dieser sich nämlich an dem Tacho orientiert, dann hieße es, dass 
bei überwiegendem Stadtverkehr gut und gerne 5% bis 10% weniger Distanz 
zurückgelegt worden ist, als der Kilometerzähler angibt.

Folge wäre, dass ein Wagen mit 100.000km Laufleistung in Wahrheit nur 
ca. ~93.000km zurückgelegt hat. Der Wertverlust des Wagens wäre also um 
die zuviel angezeigten Kilometer zum Nachteil des Kunden höher, 
Wartungsintervalle wären verkürzt, Versicherungsprämien aufgrund 
angeblicher höherer Laufleistung höher und der Spritverbrauch pro 
Kilometer um ebenjene Prozente angehoben.

Der Nachteil des Kunden ist enorm!

Weiß jemand genaueres?

: Verschoben durch User
von Ihlum (Gast)


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Ich rate mal: du fährst einen VW?

von Walter T. (nicolas)


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Autofahrer schrieb:
> Der Nachteil des Kunden ist enorm!

Hast Du schon ausgerechnet, wieviel Geld Du sparst, wenn Du bei jedem 
Reifenwechsel den Tacho auf die neuen Reifen kalibrieren läßt?

von Bernhard (Gast)


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Es sind nicht genau 5 km/h, sondern eine Kombination aus Offset und 
prozentualer Abweichung. Bei 180 km/h habe ich mehr Abweichung als bei 
50 km/h, wo es bei mir auch etwa 5 km/h sind.

Der Kilometerzähler zählt bei mir recht genau, ich habe vor einiger Zeit 
eine längere Strecke die ich gefahren bin auf Google Earth abgesteckt 
und hatte auf 30km Entfernung keine 300m Abweichung.

von nemesis... (Gast)


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Der zurückgelegte Kilometerstand wurde früher über ein Tachowelle
über Zahnräder recht genau auf einen mechanischen Zähler übertragen
wo der Fehler minimal nur vom Reifenabrieb abhängig war.
Bei der Geschwindigkeit wird die Drehbewegung über eine
Filzreibscheibe, die zwischen zwei Kunststoffscheiben klemmte,
und gegen eine Drehfeder wirkte, dann mit einem Zeiger angezeigt.
Quasi ein etwas komplexer mechanischer Regler der auch mal
ungenau sein konnte. Aber ansich war das schon sehr zuverlässig.

Heute werden die Daten wohl über Sensoren erfasst und elektronisch
dem Kilometerzähler zugeführt. Die Geschwindigkeit wird dann über
eine Zeitbasis herausgerechnet. Selbst wenn die Zeitbasis ein
Quartz ist, kann die Rechnung durch Toleranzen natürlich daneben
liegen. Viel darf das aber nicht sein, weil Messtoleranzen nicht
beliebig sein dürfen. 5km Abweichung bei 10km/h Geschwindigkeit
wären ja schon 50%. Bei 50km wären das 10% und bei 100km/h wären
das 5%. Meines Erachtens muss der Messfehler im einstelligen
Bereich gleich groß sein, aber ich will mich da nicht so genau
fest legen.

von Georg G. (df2au)


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Autofahrer schrieb:
> Rechnet der Kilometerzähler ebenfalls falsch?

Üblich ist es in der Industrie, dass Toleranzen zum Vorteil des 
Erzeugers genutzt werden. Daher legt man den Wegstreckenzähler so aus, 
dass er tendenziell mehr anzeigt. Da der Kunde den Verbrauch nach 
Tachostrecke rechnen wird, kommt er auf bessere Werte und freut sich. 
Als Begründung kann man aber auch anführen, dass im Laufe der Zeit sich 
die Reifen abnutzen, der Umfang kleiner wird und es dann besser passt.

Bei vielen Fahrzeugen kann man per Diagnosegerät den tatsächlichen 
Reifenumfang eingeben und bekommt dann bessere Werte. Aber lohnt sich 
der Aufwand?

Nachsatz: Der Verbrauch nach Norm wird aus der tatsächlichen Wegstrecke 
auf der Rolle unter Normbedingungen aus dem Abgas zurück gerechnet. Mit 
PLU Durchflussmessern arbeite man schon seit Jahrzehnten nicht mehr.

von Der Andere (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Hast Du schon ausgerechnet, wieviel Geld Du sparst, wenn Du bei jedem
> Reifenwechsel den Tacho auf die neuen Reifen kalibrieren läßt?

Nicht nur das. Wenn er mit zu wenig Luftdruck fährt, dann gaukelt ihm 
der Tacho auch eine zu große Strecke vor.

Genauso bei abgefahrenen Reifen, also besser jährlich neue Reifen drauf, 
spätestens aber nach 5000 gefahrenen km.

Autofahrer schrieb:
> Rechnet der Kilometerzähler ebenfalls falsch?

Nimm doch dein Navi, oder ein GPS und vergleiche Tachostand mit der laut 
GPS gefahrenen Strecke.
Im allgemeinen hat(te) der Tacho eine größere Abweichung als der km 
Zähler, ausserdem durften die Tachos nicht oder nur wenig "nachgehen" 
also wurden sie vom Hersteller so designt dass sie im Mittel etwas 
vorgehen damit über die Produktionsstreuung keiner /nur wenige 
nachgehen.

Ausserdem war es schon immer wichtig dass die Tachos vorgehen, damit 
auch der letzte Honk mit seinem 70 PS Auto am Stammtisch behaupten 
konnte sein Auto liefe mindestens 200.
Heutzutage ist das mit der Verbrauchsanzeige so, weil höchtens 1% der 
Leute wirklich mal den tatsächlichen Verbrauch ausrechnen, die meisten 
aber prahlen dass sie 180 auf der Autobahn fahren und dabei nur 
3,5l/100km brauchen, nur weil die Verbrauchsanzeige das anzeigt.

Autofahrer schrieb:
> Wartungsintervalle wären verkürzt
Wartungsintervalle ermitteln moderne Fahrzeuge intern, ist also obsolet.

Autofahrer schrieb:
> Versicherungsprämien aufgrund angeblicher höherer Laufleistung höher
na und, dann würden die Versicherungen alle Prämien entsprechend 
anpassen dass sie wieder auf ihren Gewinn kommen.

Autofahrer schrieb:
> höher und der Spritverbrauch pro Kilometer um ebenjene Prozente angehoben
Sag blos du glaubst was die Hersteller dir versprechen? Ob der 
Unterschied jetzt 40 oder 42% sind ist wirklich nicht mehr wesentlich.

von Jürgen S. (jurs)


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Autofahrer schrieb:
> Ich fahre exakt 5Km/h langsamer, als der Tacho es behauptet.

Ja, und?

Dass Tachos vorgehen müssen, ist Gesetz. Aber Kfz-Fahrer schaffen es 
durch Fehlbedienung ihres Kfz locker, die gesetzlich vorgesehene 
Tachovoreilung zu übertreffen.

Zum Beispiel: Dein Tacho ist auf eine andere Reifengröße ausgelegt als 
Du aufgezogen hast. Oder Du fährst mit zu wenig Luftdruck.


> Nun aber die eigentliche Frage.
>
> Rechnet der Kilometerzähler ebenfalls falsch?

Ja, warum sollte es anders sein?

von Cyblord -. (cyblord)


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Es ist ja nun auch so, dass in Wahrheit die gefahrenen Kilometer 
niemanden wirklich interessieren. Sondern man ist am Verschleiß 
interessiert. Die gefahrenen Kilometer sind ja nur Mittel zum Zweck. 
Wenn somit alle Autos diesen Fehler aufweisen, kommt es auch wieder aufs 
gleiche raus.

von Der Andere (Gast)


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nemesis... schrieb:
> Bei 50km wären das 10% und bei 100km/h wären
> das 5%. Meines Erachtens muss der Messfehler im einstelligen
> Bereich gleich groß sein, aber ich will mich da nicht so genau
> fest legen.

Bei meinem VAG Betrugsdiesel ist der Unterschied Tacho zu Navi (Garmin) 
bei 40 km/h ca 2 km/h, bei 70 schon etwa 4-5km/h und bei 140 fast 10 
km/h.
Tacho zeigt zu viel an.
Aber da geht auch die Uhr pro Woche fast eine Minute nach.

Die Japaner können das aber auch, die Verbrauchsanzeige meines Toyota 
Coroll Diesels, den ich vorher hatte zeigte fast 30% weniger an, als das 
Auto tatsächlich verbrauchte.

In beiden Fällen sah sich die Vertagswerkstatt ausser stande das zu 
korrigieren, bei Toyota wollten sie mir eine komplette Radio 
Bordcomputer Einheit neu einbauen was ich dankend abgelehnt habe.
Und das im Zeitalter von OBD2 und µCs für jeden Scheiß in die man bequem 
Korrekturfaktoren ablegen könnte.

von Thorsten (Gast)


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Bei meinem Auto zeigt der Tacho ca 6% mehr an, die über OBD2 ausgelesene 
Geschwindigkeit stimmt aber selbst bei hohen Geschwindigkeiten praktisch 
mit der GPS Geschwindigkeit überein. Dann sollte eigentlich auch der 
Kilometerstand recht genau sein.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Jürgen,

> Ja, und?
>
> Dass Tachos vorgehen müssen, ist Gesetz. Aber Kfz-Fahrer schaffen es
> durch Fehlbedienung ihres Kfz locker, die gesetzlich vorgesehene
> Tachovoreilung zu übertreffen.

Soweit, so richtig.

> Zum Beispiel: Dein Tacho ist auf eine andere Reifengröße ausgelegt als
> Du aufgezogen hast.

Das ist Unsinn. Man darf ja nur die Reifen aufziehen, die freigegeben 
oder eingetragen sind. Und da wird vom TÜV natürlich darauf geachtet, 
dass die Tachovoreilung erhalten bleibt, aber auch nicht zu groß wird.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Student (Gast)


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Also dieses Gelaber von wegen "die Industrie will den Armen Armen 
Verbraucher reinlegen, er will es ja so" ist schlicht falsch.

Die EU Richtlinie schreibt vor, dass ein Tacho NIEMALS um KEIN PROMILL 
nachgehen darf.
Er darf nur genau gehen bzw. eine Voreilung von 4km/h + 10% der 
gefahrenen Geschwindigkeit haben.

Da kommen deine 5km/h relativ genau hin.

Jetzt kommt aber der Knackpunkt: Wird jemand geblitzt und es lässt sich 
nachweisen, dass der Tacho eine Nacheilung hatte, wird das teuer für den 
Hersteller. Alleine der Rückruf ist knackig.


Dazu kommt, dass man einfach Toleranzen braucht: Das sind jetzt gar 
nicht Dinge, an die wir in der Elektronik denken würden, tatsächlich ist 
es auch nicht unbedingt der Reifenverschleiß, sondern z.B. die 
Winterreifen: Wer wechselt da nicht einen Durchmesser geringer? Oder 
vorrausgesetzt sie sind gleichgroß, haben einen größeren Durchmesser, 
weil die Sommerreifen sehr flach sind.

Da keiner ein Fahrzeug kauft, bei dem man jede Saison den Tacho neu 
kalibrieren muss, ist das mit drin. Genauso die Leute die mit 0.8bar und 
3.5bar fahren.

Dann gibt es noch mechanische Toleranzen (Der Radumfang ist abhängig von 
Rollgeschwindigkeit und Beladung).


Da ist einfach die Überlegung: Wir gehen kein Risiko ein und 
dimensionieren es großzügig. Tatsächlich sind die internen Signale 
genauer (wichtig wegen ABS), aber es wird immer nur ein erhöhter Betrag 
angezeigt.

Das hat also nichts mit dem bösen Kapitalismus zu tun sondern ist 
einfach EU-Gesetzgebung.
Wie schon manche oben geschrieben haben, ist der KM Zähler daher relativ 
genau.

Außerdem: Das mit den 200 stimmt auch nicht ganz. Ein bei 250km/h 
abgeregeltes Auto fährt daher auch 255km/h, ggf. 265km/h, regelt also 
erst bei der echten Geschwindigkeit ab.

Und es ist tatsächlich Wumpe: Wie viel ein Auto mit 110tkm Wert ist vs 
100tkm bestimmt sich auch darüber, wie solide die Technik ist. Würde der 
Kilometerstand übertreiben, wären sie auch mehr Wert bei 110tkm.

Weiterhin kommt es da wirklich eher auf den Zustand als auf die KM an...

von Tim (Gast)


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Jürgen S. schrieb:
> Ja, warum sollte es anders sein?

Weil der Tacho (und der Kilometerzähler) nicht mehr mechanisch sind und 
auch nicht voneinander abhängen.
Die Kilometer werden richtig gezählt (habe ich mit dem GPS verglichen) 
und die angezeigte Geschwindigkeit wird um ein paar Prozent erhöht, um 
dem Gesetzgeber Rechnung zu tragen. Und diese ist (wie ein Vorredner 
schon richtig sagte) eine Summe aus Offset und prozentualer Abweichung.

@TO: Die km stimmen, die angezeigten km/h sind etwas zu viel.

von Autofahrer (Gast)


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danke für die Antworten.

haben sich neben mir ja offenbar schon andere diese Frage gestellt.

von Steffen (Gast)


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Im Werkstattmenü unseres 2009er BMW 5er kann man sogar die tatsächliche 
Geschwindigkeit und die angezeigte Geschwindigkeit anzeigen lassen. Die 
Geschwindigkeit, die das Auto als "tatsächliche" bezeichnet ist kleiner 
und die "angezeigte" stimmt mit der Tachonadel überein.

von The D. (thedaz)


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Wie genau sind überhaupt Geschwindigkeitsmessungen mit dem Navi in 
Prozent?

von Joe F. (easylife)


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The D. schrieb:
> Wie genau sind überhaupt Geschwindigkeitsmessungen mit dem Navi in
> Prozent?

Hängt von einigen Faktoren ab.
Deine Geschwindigkeit, aktuelle GPS Genauigkeit und Mittelungszeit 
deines Navis.
Die GPS Positionsdaten kommen üblicherweise 1x pro Sekunde rein, bei 
einem GPS Fehler von 100m und gefahrenen 20km/h ist die 
Geschwindigkeitsberechnung ungenauer als bei 10m Positionsabweichung und 
einer Geschwindigkeit von 250km/h.

: Bearbeitet durch User
von Abrollumfang (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Nicht nur das. Wenn er mit zu wenig Luftdruck fährt, dann gaukelt ihm
> der Tacho auch eine zu große Strecke vor.
>
> Genauso bei abgefahrenen Reifen, also besser jährlich neue Reifen drauf,
> spätestens aber nach 5000 gefahrenen km.

Hajo.

Pff, was juckt das eine Prozent gegen Ende der Nutzungungsdauer und 
einer mal angenommenen Laufleistung von 20TKm.

Um wieviel wird man sich 'vermessen' haben? ~100/200Km tops

---
Abweichungen durch Profilabnutzung und Luftdruckänderung
https://de.wikipedia.org/wiki/Abrollumfang

von Rick M. (rick-nrw)


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Autofahrer schrieb:
> Ich fahre exakt 5Km/h langsamer, als der Tacho es behauptet.

Das heisst, wenn das Tacho 0km/h anzeigt rollst du rückwärts?

von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


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Mein "Dienst"wagen W211 220CDI zeigt durchgehend 3Km/h zuviel an. Der 
Kilometerzähler und das geeichte Taxamater lagen nach 410km keine 300m 
auseinander. Ist natürlich noch die Frage, wie genau der GPS-Tacho 
ist...

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Autofahrer schrieb:
> Hallo,
>
> mein Auto zeigt - vorschriftsmäßig - eine höhere Geschwindigkeit an,
> als ich tatsächlich fahre.
> Rechnet der Kilometerzähler ebenfalls falsch?

Kommt auch vor, ist aber normalerweise deutlich weniger als die
Tachovoreilung. Die Abweichung lässt sich auch verhältnismäßig
einfach bei einer längeren Autobahnfahrt anhand der Kilometer-
tafeln überprüfen. Die Teststrecke sollte da aber schon mindes-
tens 10, besser 50km lang sein.

von Stephan S. (outsider)


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Der Andere schrieb:
> Ausserdem war es schon immer wichtig dass die Tachos vorgehen, damit
> auch der letzte Honk mit seinem 70 PS Auto am Stammtisch behaupten
> konnte sein Auto liefe mindestens 200.
> Heutzutage ist das mit der Verbrauchsanzeige so, weil höchtens 1% der
> Leute wirklich mal den tatsächlichen Verbrauch ausrechnen, die meisten
> aber prahlen dass sie 180 auf der Autobahn fahren und dabei nur
> 3,5l/100km brauchen, nur weil die Verbrauchsanzeige das anzeigt.

Also bei mir stimmt das tatsächlich auf etwa 0,05 l/100 km genau. Ich 
protokolliere seit knapp 16 Jahren lückenlos meinen Verbrauch. Lediglich 
im Winter stimmen die Werte nicht genau, weil dann die Standheizung 
immer etwas Sprit abzweigt.

Bei älteren Fahrzeugen konnte man auch oft die "echte" Geschwindigkeit 
über eine Tastenkombination im Navi oder Klimasteuerung anzeigen lassen.

Dieser Sicherheitsabstand zur tatsächlichen Geschwindigkeit hat auch mit 
verschiedenen Rad/Reifen-Kombinationen zu tun. Auf meinem Fahrzeug waren 
z.B. schon 195/65/15, 215/45/17, 235/40/17 und 225/35/19 Reifen. 
Zulässig wären auch noch 205/55/16 und 225/45/17. Wenn ich nen kleineren 
Motor hätte, dann wären auch 175/80/14 zulässig. Auf die Felgen wo jetzt 
225/35/19 drauf sind, werde ich wohl nächstes mal 215/35/19 Reifen 
aufziehen, wenn die 225er endlich mal abgefahren sind. Aber ich hab den 
Eindruck der zerbröseln eher mal als dass sich noch was am Profil weg 
fahren würde...

Worauf ich raus wollte: All diese Reifen/Felgen-Kombinationen haben 
nicht den gleichen Abrollumfang und somit fährt man bei verschiedenen 
Bereifungen in gewissem Rahmen auch verschieden schnell, bei gleicher 
Tachoanzeige. Das muss abgedeckt sein. Aktuell habe ich nur die 
225/35/19 im Sommer und 195/65/15 im Winter und das merkt man schon sehr 
deutlich dass er auf den 19ern höher da steht.

von Joe F. (easylife)


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Harald W. schrieb:
> Die Teststrecke sollte da aber schon mindes-
> tens 10, besser 50km lang sein.

...und zwischendurch nicht die Spur wechseln... ;-)

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Dann ist also der Kilometerzähler bis auf 1-2% richtig und die 
Wartungsintervalle, Versicherungsprämien und der Restwert korrekt? 
Schade, wollte mich so gerne darüber aufregen!

Muss ich doch selbst Hand anlegen und vor jedem Servicetermin per OBD 
den Tacho um 5.000km zurück drehen.

von H. O. (oster)


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Stephan S. schrieb:
> verschiedenen Rad/Reifen-Kombinationen zu tun. Auf meinem Fahrzeug waren
> z.B. schon 195/65/15, 215/45/17, 235/40/17 und 225/35/19 Reifen.

195/65/15 634,5mm
215/45/17 625,3mm
235/40/17 619,8mm
225/35/19 640,1mm

ca 10mm diff. im Radius,


> und das merkt man schon sehr
> deutlich dass er auf den 19ern höher da steht.

Sicher :) Jeder Zentimeter zaehlt..

Kann nat sein das die einen bisl verscheissern
http://www.kfz-tech.de/Formelsammlung/Reifenberechnung.htm

von Stephan S. (outsider)


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Das sind immerhin schon mal 10 mm die das Auto mit den 17ern tiefer 
liegt als mit den 19ern. Aber in der Realität ist das noch viel mehr. 
Die 195/65/15 drücken sich insbesondere im Stand sehr viel mehr platt 
als die 225/25/19. Ich frage mich nur immer wie sehr sich das mit 
höheren Geschwindigkeiten durch die Fliehkraft der Karkasse und 
Laufläche sowie Walkarbeit wieder anhebt.

von H. O. (oster)


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Stephan S. schrieb:
> Das sind immerhin schon mal 10 mm die das Auto mit den 17ern tiefer

Nee eigentlich nicht, verguckt.


Ist ist noch deutlicher der Hoehenunterschied.
Satte 2,8mm.


> 225/35/19 im Sommer und 195/65/15 im Winter

(640,1 - 634,5)/2

Alle Achtung wenn das dein Popometer registriert :)

von Stephan S. (outsider)


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Deswegen hab ich ja die 17er mit 19ern verglichen. Also:

235/40/17 619,8mm
225/35/19 640,1mm

(640,1-619,8)/2 = 10,15

von Stephan S. (outsider)


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Gefühlt nehmen die 19er allerdings unendlich viel mehr Leistung weg. Das 
liegt aber dann wohl weniger am gering abweichenden Abrollumfang, 
sondern mehr am viel höheren Trägheitsmoment. Die sind einfach 
unglaublich schwer. Etwa 12 kg mehr pro Rad als die 15er auf 
Stahlfelgen. Aber da ich kein sportlicher Fahrer bin, ist das nicht so 
relevant. Hat sogar den Vorteil dass ich mit 1000 1/min im 5. oder 6. in 
der Stadt rollen kann ohne dass der Motor ruckelt und brummelt. So 
gesehen sind die Räder super Schwingungsdämpfer. Mit den Stahlfelgen 
wäre das nicht denkbar.

von J.-u. G. (juwe)


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H. O. schrieb:
> 195/65/15 634,5mm
> 215/45/17 625,3mm
> 235/40/17 619,8mm
> 225/35/19 640,1mm

Die Angabe von Nachkommastellen gaukelt eine unrealistische Genauigkeit 
vor. Selbst bei ein- und demselben Reifen liegen zwischen Neuzustand und 
Abgenutzt ja durchaus mehr als 10mm im Durchmesser. Weiterhin gibt es 
Abweichungen zwischen den diversen Typen/Fabrikaten. Wie bereits weiter 
oben angeführt kommen noch Einflüsse des Reifendrucks und der 
Fahrzeugbeladung hinzu.

> ca 10mm diff. im Radius,
Also ca. 3 Prozent. Mit den anderen Einflüssen ist man dann schnell bei 
5 bis 6 Prozent. Falls der Kilometerstand anhand der Radumdrehungen 
ermittelt wird, kann der im Allgemeinen nicht viel genauer sein (bei 
einer einzelnen Stichprobe natürlich schon).

: Bearbeitet durch User
von J.-u. G. (juwe)


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Stephan S. schrieb:
> Das
> liegt aber dann wohl weniger am gering abweichenden Abrollumfang,
> sondern mehr am viel höheren Trägheitsmoment. Die sind einfach
> unglaublich schwer. Etwa 12 kg mehr pro Rad als die 15er auf
> Stahlfelgen.

Viel mehr als die pure Masse ist für das Trägheitsmoment die 
Masseverteilung eine Rolle. Konkret trägt der Abstand der Masse vom 
Mittelpunkt quadratisch zum Trägheitsmoment bei. Insbesondere hier 
ergibt sich der Nachteil großer Felgendurchmesser.

von Stephan S. (outsider)


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J.-u. G. schrieb:
> Viel mehr als die pure Masse ist für das Trägheitsmoment die
> Masseverteilung eine Rolle.

Naja, also wenn man mal davon ausgeht dass der Durchmesser annährend 
gleich bleibt, dann ist der Unterschied nicht quadratisch, sondern 
zwischen vollflächiger Masseverteilung auf der Kreisscheibe und Masse 
außen im Ring nur der Unterschied zwischen J=0,5mr² und J=mr², also 
konstant 0,5 und nichts quadratisches.

Bei nem Rad mit kleiner Stahlfelge und viel Gummi oben drauf ist die 
Masse vermutlich immer noch etwas mehr in der Gegend der Lauffläche als 
gleichverteilt und bei ner großen "Leichtmetallfelge" ist zwar bestimmt 
mehr Massenanteil im äußeren Ring, aber auch nicht alles. Somit würde 
ich sagen wird aus Faktor 0,5 in diesem Vergleich Faktor 0,7 oder so?

Aber es kommen halt einige Faktoren zusammen. Deutlich größere Masse an 
sich, höheres Trägheitsmoment, größerer Radius und somit weniger 
Vortriebsmoment, mehr Luftwiderstand durch größere Breite, Mehr 
Luftwiderstand durch außen offene Felge ggü. geschlossener Stahlfelge 
und noch höherer Luftwiderstand des gesamten Fahrzeugs weil es 10 mm 
höher liegt.

von H. O. (oster)


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J.-u. G. schrieb:
> Die Angabe von Nachkommastellen gaukelt eine unrealistische Genauigkeit
> vor. Selbst bei ein- und demselben Reifen liegen zwischen Neuzustand und
> Abgenutzt ja durchaus mehr als 10mm im Durchmesser.

Und das erkennst du ohne auf die Reifen zu schauen, das dein Auto nach 
20/30TKm 5mm tiefer liegt?

Nehmt das mal nicht zu Ernst.
Stand in einem konkreten Kontext,

> Aktuell habe ich nur die
> 225/35/19 im Sommer und 195/65/15 im Winter und das merkt man schon sehr
> deutlich dass er auf den 19ern höher da steht.

von Harald W. (wilhelms)


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Stephan S. schrieb:

> so gesehen sind die Räder super Schwingungsdämpfer.
> Mit den Stahlfelgen wäre das nicht denkbar.

Direkt auf den Stahlfelgen fährt man ja auch selten.

von Harald W. (wilhelms)


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Joe F. schrieb:

>> Die Teststrecke sollte da aber schon mindestens 10, besser 50km lang sein.

> ...und zwischendurch nicht die Spur wechseln... ;-)

Wenn Du nicht dauernd pendelst oder gar Serpentinenstrecken fährst,
ist der Fehler durch Spurwechsel vernachlässigbar.

von Stephan S. (outsider)


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H. O. schrieb:

> Und das erkennst du ohne auf die Reifen zu schauen, das dein Auto nach
> 20/30TKm 5mm tiefer liegt?

Bei ursprünglich 15 cm Bodenfreiheit merkt man das natürlich nicht. Aber 
bei 8 cm merkt man jeden Millimeter wenn man auf einmal bei Spurrinnen 
aufsetzt wenn man durch ne Bodenwelle fährt, wo es früher nie gekratzt 
hat. Ich hab auf dem Heimweg von der Arbeit so ne Stelle. Mit 
Sommerrädern kann ich da ohne besondere Achtsamkeit durch fahren, 
während ich mit Winterreifen etwas langsamer fahren muss oder eben nicht 
in den Rinnen fahren. Das war auch einer der Gründe warum ich damals auf 
19" gewechselt bin. Das Auto war echt zu tief. Mit den 19ern konnte ich 
das Fahrwerk hoch stellen ohne dass es doof aussieht mit leeren 
Radkästen und kleinen 17" Rädern drin. Seitdem musste ich auch nie mehr 
Manschetten auf Gelenkwellen ersetze, die zuvor laufend kaputt waren. 
Vermutlich weil die Wellen so um die Ecke gelaufen sind. Oder ich hatte 
alle originalen mittlerweile ersetzt und die neuen sind besser. Wer weiß 
das schon...

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Stephan,

> Naja, also wenn man mal davon ausgeht dass der Durchmesser annährend
> gleich bleibt, dann ist der Unterschied nicht quadratisch, sondern
> zwischen vollflächiger Masseverteilung auf der Kreisscheibe und Masse
> außen im Ring nur der Unterschied zwischen J=0,5mr² und J=mr², also
> konstant 0,5 und nichts quadratisches.

So so...

> Bei nem Rad mit kleiner Stahlfelge und viel Gummi oben drauf ist die
> Masse vermutlich immer noch etwas mehr in der Gegend der Lauffläche als
> gleichverteilt und bei ner großen "Leichtmetallfelge" ist zwar bestimmt
> mehr Massenanteil im äußeren Ring, aber auch nicht alles. Somit würde
> ich sagen wird aus Faktor 0,5 in diesem Vergleich Faktor 0,7 oder so?

Man merkt, dass du noch nie einen Reifen ohne Felge und eine Felge ohne 
Reifen in der Hand hattest. Sonst würdest du nicht solchen Unsinn 
erzählen. Natürlich hat eine 19" Felge ein deutlich(!) höheres 
Massenträgheitsmoment als eine 15" Felge. Du kannst das ja mal 
nachrechnen, in dem du die Felge als Hohlzylinder annäherst und die 
Speichen zunächst vernachlässigst. Hinweis: Bei 19" ist r=24,1cm bzw. 
r²=581, bei 15" ist r=19,1cm bzw. r2=365. Da liegt alleine Aufgrund der 
Geometrie ein Faktor von 1,6 dazwischen. Wenn dann die Felge wie üblich 
noch breiter ist als die 15" Serienfelge, liegst du schnell bei Faktor 
2.

Bei den Reifen dürfte der Unterschied deutlich kleiner sein, wenn man 
eine gleiche Reifenbreite unterstellt, alleine weil der Reifen deutlich 
leichter ist, aber auch weil nur die Reifen-Seitenwand den Unterschied 
ausmacht.

> Aber es kommen halt einige Faktoren zusammen. Deutlich größere Masse an
> sich, höheres Trägheitsmoment, größerer Radius und somit weniger
> Vortriebsmoment, mehr Luftwiderstand durch größere Breite, Mehr
> Luftwiderstand durch außen offene Felge ggü. geschlossener Stahlfelge
> und noch höherer Luftwiderstand des gesamten Fahrzeugs weil es 10 mm
> höher liegt.

Klar, Unterschiede beim Luftwiderstand und den wahnsinning vergrößerten 
Radius wird der geschulte Fahrer natürlich deutlich bemerken und von 
anderen Faktoren wie dem größeren Trägheitsmoment deutlich unterscheiden 
können. (wer Ironie findet, darf sie behalten).

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Eure Probleme möchte ich gerne haben...

von Robert L. (lrlr)


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Autofahrer schrieb:
> Rechnet der Kilometerzähler ebenfalls falsch?

nein,
(zumindest nicht SOO weit falsch wie der tacho)

kann man recht einfach testen->

100km/h laut tacho fahren, tempomat rein, durchschnittsgeschwindigkeit 
auf 0,0 stellen..

nach ein paar metern, zeigt er dir z.b.  95km/h als 
durchschnittsgeschwindigkeit an..

und NEIN du hättest auch sonst keinen nachteil, weil ja alle PKW ähnlich 
daneben liegen..

von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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Einfache Lösung: größere Reifen aufziehen ...

von Harald W. (wilhelms)


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Robert L. schrieb:

> und NEIN du hättest auch sonst keinen nachteil, weil ja alle PKW ähnlich
> daneben liegen..

Nun es gibt jedenfalls Fahrer die in 100er Zonen nach Ihrem Tacho
nur 92 fahren, für den Fall, das Ihr Tacho 8% zu viel anzeigt.
In Wirklichkeit bummeln sie dann mit 85 dahin und die Schlange
dahinter wird immer länger. :-(

von Cyblord -. (cyblord)


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Harald W. schrieb:

> Nun es gibt jedenfalls Fahrer die in 100er Zonen nach Ihrem Tacho
> nur 92 fahren, für den Fall, das Ihr Tacho 8% zu viel anzeigt.

Das ergibt überhaupt keinen Sinn.

von Robert L. (lrlr)


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Harald W. schrieb:
> Robert L. schrieb:
>
>> und NEIN du hättest auch sonst keinen nachteil, weil ja alle PKW ähnlich
>> daneben liegen..
>
> Nun es gibt jedenfalls Fahrer die in 100er Zonen nach Ihrem Tacho
> nur 92 fahren, für den Fall, das Ihr Tacho 8% zu viel anzeigt.
> In Wirklichkeit bummeln sie dann mit 85 dahin und die Schlange
> dahinter wird immer länger. :-(

ich bezog mich auf
>Der Wertverlust des Wagens wäre also um
>die zuviel angezeigten Kilometer zum Nachteil des Kunden höher,

von Michael B. (alter_mann)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>
>> Nun es gibt jedenfalls Fahrer die in 100er Zonen nach Ihrem Tacho
>> nur 92 fahren, für den Fall, das Ihr Tacho 8% zu viel anzeigt.
>
> Das ergibt überhaupt keinen Sinn.

Das hat der Harald auch nicht behauptet.
Und doch fahren welche so bescheuert!

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Harald W. schrieb:
>>
>>> Nun es gibt jedenfalls Fahrer die in 100er Zonen nach Ihrem Tacho
>>> nur 92 fahren, für den Fall, das Ihr Tacho 8% zu viel anzeigt.
>>
>> Das ergibt überhaupt keinen Sinn.
>
> Das hat der Harald auch nicht behauptet.
> Und doch fahren welche so bescheuert!

Und wer bist du? Haralds Pressesprecher?

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