Hallo zusammen, vielleicht geht es manchem von euch auch so, vielleicht weiß auch jemand einen Grund oder gar eine Lösung: Ich arbeite seit Jahren mit Weller WECPs und mache immer wieder die selbe Erfahrung: Wenn ich eine neue Lötspitze einsetze, ist die nach eher einigen Minuten als Stunden unbrauchbar oder erst nach vielen Monaten - ohne dass ich eine Idee hätte, woran es liegen könnte. Das Foto zeigt so ein ca. eine Stunde "altes" Exemplar: Der größte Teil der Spitze nimmt kein Lötzinn mehr an. Er ist auch thermisch gut isoliert. Vernünftig Löten oder gar SMD-Löten geht damit nicht. Ein Belag ist offensichtlich nicht Schuld, also scheint irgendeine Schicht verschwunden zu sein. Ich habe mal was von Eisen aufgeschnappt. Weiß jemand was da passiert? Wie man es vermeidet? Wie man so eine Spitze wohl möglich wieder reaktiviert? Ich bin etwas angefressen über dieses Glücksspiel, ob die neue Spitze gut oder, wie hier, wieder ein Reinfall ist. Grüße, Uwe
...ich nutze täglich die ZD-931 mit den Billigspitzen, einwandfrei. Bei der Weller auf der Arbeit ist nach ca. 50 Std der Kolben hin. Die Ersa TIP260 Spitzen zB leiden extrem unter bleifrei. Die Zhongdi Dinger interessiert das ein Scheiß. Klaus.
JBC kaufen ... ? Mit den Problemen des TO ärgere ich mich schon lange nicht mehr rum Ich habe noch keine Lötspitze von JBC verschlissen.
Hardy F. schrieb: > JBC kaufen ... ? > > Mit den Problemen des TO ärgere ich mich schon lange nicht mehr rum > > Ich habe noch keine Lötspitze von JBC verschlissen. Dem kann ich mich nur anschließen. Hab seit 4 Jahren bisher nur dann neue Spitzen gekauft, wenn ich noch andere Formen haben wollte. Und es sehen immer noch alle so aus als würden sie mir noch lange erhalten bleiben.
Tobias L. schrieb: > Wie heiss loetest du? 350°C, ausschließlich verbleit. Früher Schwämmchen, jetzt fast nur noch Wolle. Manche Spitzen können's ab, bis die Spitze so dünn und mürbe geworden ist, dass sie abbricht, andere eben nicht mal ein paar Stunden. (Manchmal auch bis zu 450°C, das hat die guten Lötspitzen aber auch über viele Stunden nie gestört. Die photographierte hat nur 350°C erlebt.) Welche Temperatur habt ihr eingestellt? S. K. schrieb: > schon mal Weller Tip Activator probiert? Kenne ich (noch) nicht. Hat man bei dem beschriebenen Phänomen (ich vermute einen Materialverlust) damit eine Chance? Ich wäre sofort dabei. Torben K. schrieb: > Kurz in Fittingslötpaste dippen und abwischen. Hat das Erfolg bei demselben(!) Phänomen gebracht? Dann laufe ich der Fittingslötpaste gleich morgen hinterher. Keiner scheint dasselbe Phänomen beobachtet zu haben... Das sind zweifellos Lösungen, aber auch für das, was ich beobachte? Hardy F. schrieb: > Mit den Problemen des TO ärgere ich mich schon lange nicht mehr rum Hast du es denn gehabt??? Kennst du es überhaupt? Genau so? Alexander v. G. schrieb: > Dem kann ich mich nur anschließen. Die selbe Frage.
Uwe B. schrieb: >> Wie heiss loetest du? > 350°C, ausschließlich verbleit. Früher Schwämmchen, jetzt fast nur noch > Wolle. Alpaka oder Angora?
Hmm ich benutze hier eine 30 Jahre alte Ersa Microtip, und eine billige 15€ Dimmerlötstation, für dickes Zeugs. Die Ersa hat in 30 Jahren erst die zweite Lötspitze gesehen, und die ist auch schon mindestens 10 Jahre alt. Löttemperaturen sind zwischen 350 C und Vollgas. Lötzinn nur verbleit. Keinerlei Verschleiss sichtbar. Das Billigteil hat jetzt 3 Jahre auf dem Buckel, und kennt eigentlich nur volle Leistung, auch keinerlei Verschleiss. Entweder löt ich zuwenig (ca. 250 gr Lötzinn im Jahr), oder ich hab einfach nur Glück gehabt. Auch tagelanges eingeschaltet lassen hat beide nicht beeindruckt. Spitze mal kurz geputzt (Wolle und nass) und weiter gehts.
Ist ja interessant wie verschieden diese Erfahrungen sein können. Aber solche schlechten Erfahrungen habe ich bis jetzt noch nicht gemacht. Ich kaufe immer die Original Lötspitzen für WPCT und WESD51 und hatte in über 40 Jahren noch keinen einzigen Versager wie hier beschrieben. Die Spitzen halten bei mir jahrelang. Ich löte hauptsächlich mit traditionellem 63/37 Lötdraht bei ca. 350 Grad und säubere sie entweder mit dem nassen Schwamm oder Messingwolle. Bleifreies Lot mit den höheren Temperaturen der Spitze ist bei mir im Hobbybereich verboten:-) Allerdings säubere ich die Spitze immer vor dem Abschalten und verzinne sie dann reichlich mit frischem Lot so daß der aktive Lötbereich der Spitze mit frischem Lot ganz überzogen ist. Das wurde auch irgendwo in einer App Note von Weller so empfohlen. Es gibt von Weller übrigens einen Reinigungsstein der bei Bedarf und heisser Spitze irgendwelche störende Schichten wegnehmen soll. Darf man aber nicht übertreiben weil der ähnlich wie feines Schmirgelpapier arbeitet. Wie gesagt, Deine Erfahrungen sind schon etwas mysteriös. Hier sind noch einige Infos zum Thema zu finden: http://www.weller-toolsus.com/MagentoShare/media/mannuals/109A%20Soldering%20Tip%20Care%20and%20Use.pdf http://www.eis-inc.com/Files/pdf/supplier_showcase_page_downloads/weller/Renewing_An_Oxidized_Soldering_Tip.pdf http://www.elexp.com/Images/Weller_Coping_with_Lead_Free.pdf http://www.inlandcraft.com/uguides/tipcare.htm http://www.newark.com/pdfs/techarticles/plato/SolderingIronTipsCare.pdf https://cdn-shop.adafruit.com/datasheets/hakkotips.pdf http://www.mouser.com/pdfdocs/TechspraySolderTips.pdf https://www.astro.umd.edu/~harris/docs/WellerSoldering.pdf Grüße, Gerhard
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moin moin, mir geht es so wie dem TO, nutze einen WSP80+PU81. Dabei löte ich bei ca. 320°C und mit Blei. Mit Gruß Pieter
> Wie gesagt, Deine Erfahrungen sind schon etwas mysteriös. Hier sind noch > einige Infos zum Thema zu finden: Dem stimme ich zu. Ich nutze seit vielen Jahren auch unterschiedliche Wellerstationen und kann das Problem nicht bestaetigen. Genauer gesagt kenne ich nur zwei Probleme: 1. Ich hab mal irgendwann auf einem Flohmarkt guenstig eine Tuete sehr spitz auslaufender 8er Loetspitzen fuer meinen WTCP gekauft. Sollten angeblich orginal sein. Da sah der erste 1mm der Spitze farblich etwas anders aus als der Rest und die waren alle nach 2-3Wochen kaputt. Keine Ahnung ob das daran liegt das es 8er waren, ich nutze sonst nur 7er, oder ein Produktionsfehler. 2. In der Firma haben wir viel die ganz duennen 0.2mm Spitzen. Die halten bei mir auf dem Schreibtisch so 6Monate, am Mikroskop wo jeder dran arbeitet so 1Monat. Das liegt aber IMHO eher daran das diese duenne Spitze sehr empfindlich gegen mechanische Belastung ist. Ich hab da auch schonmal eine gekillt indem ich beim zurueckstecken des Loetkolbend gegen den Staender gehauen habe. Ansonsten kann ich das nicht bestaetigen. Ich habe Spitzen die teilweise 20-30Jahre alt sind. Vielleicht ist aber der Loetkoblen defekt und ueberhitzt? Olaf
Uwe B. schrieb: > S. K. schrieb: >> schon mal Weller Tip Activator probiert? > Kenne ich (noch) nicht. Hat man bei dem beschriebenen Phänomen (ich > vermute einen Materialverlust) damit eine Chance? Ich wäre sofort dabei. Diese Pasten (gibt es von verschiedenen Firmen), enthalten im Prinzip Ammoniak und kleinen Zinnkügelchen. Damit sollen / werden passive Oxydationsschichten weggeätzt und das Zinn legt sich über die Stelle um eine erneute Oxydation zu verhindern. Das Ganze ist so eine Sache, weil man sich damit eine Spitze endgültig ruinieren kann. Das Zinn heilt die Spitze nicht dauerhaft wenn da vorher Material fehlte. Im Gegenteil, die Paste ätzt an beschädigten Stellen eventuell noch mehr Material weg. Es ist mehr so ein letzter Versuch bevor man eine Spitze weg wirft falls wirklich nur eine hartnäckige Oxydationsschichten das Problem war. > Torben K. schrieb: >> Kurz in Fittingslötpaste dippen und abwischen. > Hat das Erfolg bei demselben(!) Phänomen gebracht? Dann laufe ich der > Fittingslötpaste gleich morgen hinterher. Das ist das gleiche Prinzip und das gleiche Problem. Nur ätzt Fittingslötpaste noch stärker. Ich glaube es ist meist eine Chlorverbindung und Kupfer. Es entstehen giftige Dämpfe die neben der menschlichen Lunge auch umliegende Metalle, z.B. am Lötkolben und der Platine die man lötet, angreifen. Das Zeug, genau wie Lötfett oder ein Salmiakstein, gehört absolut nicht an eine beschichtete Lötspitze für Elektronik. Empfindliche Spitzen überleben das nicht, robuste Spitzen kann man schonender reinigen.
Das von Weller selbst produzierte Zeug ist von Weller für Weller-Lötspitzen gedacht und wird daher (von Verschwörungstheorien abgesehen) nicht sonderlich zerstörerisch mit den Lötspitzen umgehen. http://media-weller.de/weller/data/Sicherheitsdatenblaetter/Tip-Activator/Tip-Tinner_Activator_CH.pdf
Ich bringe oxidierte Spitzen immer so in Ordnung: Bei kalter Lötspitze wickle ich dünnen Lötdraht eng um die Spitze, bis sie vollkommen umwickelt ist. Dann schalte ich den Kolben ein und rubble das heiße Zinn + den Gammel mit einem Tuch ab.
Rufus Τ. F. schrieb: > Das von Weller selbst produzierte Zeug Sagen wir mal von Weller vertrieben. Das Zeug von Weller ist nichts besonderes, außer dass der Weller-Markenname draufsteht. Diese Mischung gibt es auch von anderen Herstellern, zum Beispiel Edsyn oder Plato. > ist von Weller für > Weller-Lötspitzen gedacht und wird daher (von Verschwörungstheorien > abgesehen) nicht sonderlich zerstörerisch mit den Lötspitzen umgehen. > > http://media-weller.de/weller/data/Sicherheitsdate... Natürlich kann Weller das bei Oxydationsproblemen empfehlen. Es bringt bei unbenutzbaren Spitzen möglicherweise eine sofortige Verbesserung wenn das Problem Oxydation war --> Kunde zufrieden, er muss die unbenutzbare Spitze nicht sofort austauschen und hat noch was von ihr. Was es nicht macht ist in irgendeiner Form Fehlstellen in der Beschichtung zu reparieren, wonach der OP gefragt hat. Nach dem Motto kaputt ist kaputt ist es dann auch egal, wenn die Fehlstellen durch das aggressive Mittel schneller größer werden.
> Ich glaube es ist meist eine Chlorverbindung und Kupfer.
Zinkchlorid. Du sollst auch nicht den ganzen Pott mit dem Lötkolben
durchgaren. Und eine Absaugung zum Löten schadet so oder so nie.
Schaut euch mal die Sicherheitsdatenblätter der Lötspitzenreiniger an,
das ist meistens ein etwas aggressiveres Flußmittel/Aktivator und
Lötzinn.
Uwe B. schrieb: > Das Foto zeigt so ein ca. eine Stunde "altes" Exemplar: Der größte Teil > der Spitze nimmt kein Lötzinn mehr an. Er ist auch thermisch gut > isoliert. Die Spitze ist mit einer feinen Oxidhaut bedeckt. Den Effekt kenne ich, er ist m.W. typisch und bei Magnastatspitzen schier unvermeidlich. ABER: Man besorge sich genügend Kolophonium und dazu noch so ein kleines Döschen Spitzenverziner oder wie das zeugs sich nennt. Ist eine Mischung aus Zinn und einem eher schwer schmelzenden weißlichen Flusßmittel-Zeugs. Man muß die Spitze hineindrücken und nicht nur hineinhalten. Als Alternative hab ich häufig ein ganz kurzes Reagenzglas, wo ein größerer tropfen Zinn und ein noch größerer tropfen Kolo drin ist. Spitze reinhalten, bis sie wieder komplett von Zinn benetzt ist. Den Hintergrund sehe ich bei mir darin, daß die LP häufig mit einer eher fetten HAL-Schicht überzogen sind. Das mischt sich bim Löten mit dem eigentlichen Lot und das gibt dann eine Mischung, die weit vom Eutektikum entfernt ist und eben schlecht bis garnicht fließt und miserable Benetzungseigenschaften hat - eben so wie du es im Bild gezeigt hast. W.S.
zum Beitrag von W.S. gibts eigentlich nichts hinzuzufügen, das Problem ist auf den Punkt genau beschrieben. Einige Leiterplattenhersteller liefern ENIG (Gold) für einen sehr geringen Aufpreis. Das lohnt sich immer, und das beschriebene Problem mit den oxydierten Spitzen tritt viel weniger auf. Auch sind die Spitzen meist für bleifreies Lötzinn mit dem entsprechenden Flußmittel optimiert. Mit normalem Blei-Lötzinn und dem darin befindlichen Flußmittel verkrusten die Spitzen deutlich schneller.
Es sind ja doch eine Menge Erfahrungen und Informationen zusammen gekommen, das hätte ich nicht erwartet. Einige scheinen das Phänomen nicht zu kennen, für andere ist es selbstverständlich. Sehr informativ und wissenschaftlich fundiert fand ich die Links von Gerhard (Beitrag "Re: Lötzpitzen - Dauerläufer und Sofortverschleißer"). Wie ich mir schon dachte, ist die Spitzer vereisent. (Das Wort sieht blöde aus, müsste aber korrekt sein.) Nachdem ich erfahren hatte, dass das nicht nur ein dünner Film, sondern eine dicke Schicht ist, habe ich mich getraut, die (wahrscheinliche) Oxdschicht mit Sandpapier gründlich abzuschleifen. Eigentlich müsste die Spitze dadurch ja wieder in einen Zustand wie neu kommen, außer dass das Eisen eine Nuance dünner ist. Dann bei 200°C verzinnt. Erfolg: Auf dem größten Teil der Fläche war wieder alles in Ordnung, nur ein kleiner Bereich wollte, trotz erheblichem Nachschleifen, nach wie vor partout kein Zinn annehmen. Und nach 40 anschließend aufgelöteten SMDs war alles wieder beim Alten und noch eine Weile später noch viel schlimmer. Auch diese Leiterplatten hatten HAL. Mit der alten Lötspitze, die eher mehrere Jahre als Monate alt geworden war, gab es diese Probleme bei identischem Einsatz nicht. Es wäre naheliegend, einen Produktionsfehler anzunehmen. Gibt es zum WECP (nicht WTCP) bzw. LR-21 kompatible Lötspitzen anderer Hersteller? Kann ich auch selber suchen. Erfahrungen? Das "Zeugs" zum Reaktivieren würde ich auch gerne mal ausprobieren. Muss ich mir bei Gelegenheit besorgen. Kolophonium habe ich, das hat aber bei einem einfachen Versuch nichts gebracht. Salmiakstein und Lötfett - das habe ich bei meinem Vater auch noch kennen gelernt. Das waren noch Zeiten... Da habe ich seinen Lötkolben noch zwischen die glühenden Kohlen im Ofen gesteckt, weil er (der Lötkolben, Holzgriff, 30 cm lang, 8 mm Löt"spitze") so ewig lange zum Anheizen brauchte... (Heute würde man das eine "pragmatische Lösung" nennen, sodass jeder anerkennend mit dem Kopf nickt.) Viele Grüße, Uwe
> Da habe ich seinen Lötkolben noch zwischen die glühenden > Kohlen im Ofen gesteckt, weil er (der Lötkolben, Holzgriff, 30 cm lang, > 8 mm Löt"spitze") so ewig lange zum Anheizen brauchte... (Heute würde > man das eine "pragmatische Lösung" nennen, sodass jeder anerkennend mit > dem Kopf nickt.) Gute Idee. Werde mal Reflowlöten im Smoker probieren.
habe hier uralte Weller-Stationen mit ebenso uralten Spitzen. Nie Probleme. mit Schwamm nur in grauer Vorzeit gearbeitet, nutze also seit fast immer 'nen alten Topfschwamm aus Edelstahlwolle. nein nicht diese Seifenpads, sondern pure Metallspiral-Wolle. Ich achte auch selten darauf, dass de Spitze immer Zinn dran hat - egal. Irgendwie vor 10 Jahren bei einer Station mal Spitzen gewechselt. die 2. Station nutze ich auch zum Heisskleben. dafür ist dann nur 'ne Stumpfe Schrott-Spitze am Start. ansonsten ist das auch die Station wo ich immer mal je nach anforderung andere Spitzen (gerne eine breite Meisselspitze zum Bauteile ernten nutze. -Bei ICs z.B. mindestens 2 Pins gleichzeitig erhitzen und weglutschen. auch hier sind diese Spitzen uralt, werden auch schon mal zusätzlich mit Gas noch mehr erhitzt als es die Station selbst kann (dicke Teile entlöten und so). keine Probleme.
> auch hier sind diese Spitzen uralt, werden auch schon mal zusätzlich mit
Das ist bei mir fuer sehr viele Spitzen auch der Fall. Wobei das ja auch
Teil des Problems sein kann. Vielleicht sind neuere Weller-Spitzen nicht
mehr so gut wie die alten. Der Gedanke war mir naemlich auch schonmal
gekommen. Im Prinzip ist es ja so das man alle Spitzen die man nur
selten mal braucht nur einmal im Leben kaufen muss. Nur die
Standardspitze die man immer drin hat weil man sie taeglich braucht muss
man alle paar Jahre mal erneuern. Ich hab z.b eine ganz dicke 8er Spitze
die gut ist um TO220 direkt ans Kupfer an/ab zu loeten. Die ist
mindestens 30Jahre alt. Aber die nutze ich auch hoechstens einmal pro
Jahr.
BTW: Die Qualitaet von NoName Ersatzspitzen (fuer WTCP) ist IMHO
schlechter wie Originale. Wobei ich aber schon lange keine Nachbauten
mehr gesehen habe.
Olaf
Klaus R. schrieb: > ...ich nutze täglich die ZD-931 mit den Billigspitzen, einwandfrei. > > Klaus. Kann ich bestätigen hab gerade eine nach 3 Jahren ausgetauscht die extrem viel benutzt wurde und die hab ich nur ausgetauscht weil sie auch irgendwelchen Gründen verbogen war. Bei meiner ERSA ist meist nach 3 Monaten die obere Schicht an der spitze Kaput gegangen und dann löst sich die Spitze recht schnell auf.
ich hab im Fundus noch ne alte ehemals ziemlich lange Spitze, die mal abgebrochen ist das Kupfer lag frei und ist mit weiterem Gebrauch entflohen. wenn ich mal etliche Drähte zu verzinnen habe, nutze ich diese Spitze noch, weil das quasi ein Töpfchen ist. das geht damit 1a. BTW alte Spitzen kann man gut verschiessen. das kommt einer Projektilform ja recht nahe.
Wir haben im Geschäft wegen ROHS bleifrei verordnet bekommen und dann wurde alles bleihaltige entsorgt und irgendwas bleifreies gekauft... Mittlerweile löte ich mit illegal organisiertem bleihaltigen Lot denn die Bleifreischeiße schaffte es doch tatsächlich neue Weller Lötspitzen zu passivieren so dass dies gar kein Lot mehr annahmen. Ichbin
Olaf schrieb: >> auch hier sind diese Spitzen uralt, werden auch schon mal... Vielleicht sind neuere Weller-Spitzen nicht mehr so gut wie die alten. Der Gedanke war mir naemlich auch schon... > Olaf ...ist mir auch schon mal in den Sinn gekommen. Vielleicht hat die Qualität nachgelassen??? Neuerdings halten die Lötspitzen bei mir nur noch drei Monate. Dann ist wieder eine neue fällig! Ich habe verschiedene Sachen ausprobiert. Auf Dauer war es aber nicht die Lösung s. Bild. Leider gelingt es mir nicht, das Gold vom Armreif in die passende Form zu bringen. Eine komplette Spitze aus Gold gießen kann ich nicht; dazu fehlen mir die nötigen Geräte. Aus Kostengründen müßte man auch vorher wissen, wie hoch die Standzeit mit Gold wäre. Ansonsten wäre der Mißerfolg ersten Grades! Welches Material könnte man noch nehmen, was das Lötzinn gut annimmt, aber nie wegoxydiert...was Jahrzehnte hält?...auch wenn Herr Weller das jetzt nicht so gerne hört!
es ist ja nicht nur das oxidieren. Allem voran darf es sich nicht mit Zinn legieren. Da Gold wie auch Silber der selben Gruppe im PSE angehört, dürfte das mit Gold eine ähnlich schlechte Standzeit wie Kupfer haben. wenn nicht sogar noch schlechter! Gold oxidiert zwar nicht, aber es wird eben legiert. Kupfer bildet dazu dann noch den schwarzen Oxidüberzug. Die Spitzen sind aussen mit Eisen oder Nickel beschichtet. Diese Metalle legieren nicht oder nur sehr wenig mit Lötzinn.
Ich löte relativ viel mit einer JBL station. Wenn die Spitze kein Zinn mehr annehmen will, muss ein Aktivator her. Gibt es von verschiedenen Firmen. Ich habe den hier und der funzt wirklich einwandfrei: http://www.shop.display3000.com/werkstatt/loetzubehoer/loetspitzenreiniger.html So alle 2 Wochen merke ich, dass die Spitze nicht mehr so richtig will und nutze kurz den Aktivator (einfach die heiße Spitze drauflegen und 1x drehen) und dann habe ich wieder für 2 Wochen Ruhe. Früher habe ich dann auch mit Schmirgelpapier etc. gearbeitet. Das hat viellicht 1 oder 2 Wochen gehalten, dann musste die Spitze entgültig getauscht werden. Einen ekligen Schwamm als Abstreifer nutze ich übrigens auch schon seit Ewigkeiten mehr, sondern einen Abstreifer aus Bronzegewebe. Das trägt sicher zum langen Leben bei. Ich löte fast täglich und eine neue Spitze brauche ich vielleicht 1x im Jahr, vielleicht sogar seltener, so genau weiß ich das nicht. Früher, d.h. vor der Zeit mit Aktivator und Bronze Abstreifer mussten alle paar Wochen neue Spitzen her.
▶ J-A von der H. schrieb: > es ist ja nicht nur das oxidieren. > > Allem voran darf es sich nicht mit Zinn legieren. Da Gold wie auch > Silber der selben Gruppe im PSE angehört, dürfte das mit Gold eine > ähnlich schlechte Standzeit wie Kupfer haben. wenn nicht sogar noch > schlechter! > > Gold oxidiert zwar nicht, aber es wird eben legiert. Vielen Dank für den Beitrag. Dann werde ich in der Richtung nicht mehr weitermachen.
Uwe B. schrieb: > Wenn ich eine neue Lötspitze einsetze, ist die nach > eher einigen Minuten als Stunden unbrauchbar oder erst nach vielen > Monaten - ohne dass ich eine Idee hätte, woran es liegen könnte. Unbrauchbar nach Minuten oder Stunden oder vielen Monaten?? Kann doch eigentlich nur daran liegen, daß es sich dabei um Dreckszeug handelt. ;) > Das Foto zeigt so ein ca. eine Stunde "altes" Exemplar: Der größte Teil > der Spitze nimmt kein Lötzinn mehr an. Er ist auch thermisch gut > isoliert. Vernünftig Löten oder gar SMD-Löten geht damit nicht. Wegschmeißen und etwas ordentliches besorgen, auf das Verlaß ist. Seit mehreren Jahrzehnten löte ich hauptsächlich mit zwei Lötkolben: 1) Ersa Tip 260 (220 V, 16 W) 2) Äußerst solider "alter Hund", Hersteller unbekannt (220 V, 120 W), "Lötspitze" habe ich selbst nachgefertigt: Cu-Stab, D 8 mm, in den Lötkolben einschieb- und konterbar. 1) und 2) sind wie alle weiteren Lötkolben, die ich verwende, ungeregelt, was ja nicht verkehrt ist, wenn man ordentlich löten können will. :D An der einen Spitze (ca. 60°) von 2) sieht man deutlich, wie schnell Lötdraht mit Flußmittel drin reines Cu wegfrißt bzw. regelrecht "ausmuschelt". Stört weiter nicht - nur ab und zu feile ich die Spitze nach. Bei 1) führt die Abschrägung der Spitze (ca. 45°) dazu, daß die Fläche für die Aufnahme des Lötzinnes eine Ellipse ist. Die Spitze selbst ist auf den Rohrheizkörper des Lötkolbens aufgeschoben und vorne (sich verjüngend auslaufend) auf D von ca. 3 mm reduziert, wodurch sich eine ganz stattliche Fläche der gen. Ellipse für die Aufnahme des Lötzinnes ergibt. Der wesentlich springende Punkt ist dabei die Ausführung der Spitze: Es handelt sich bei ihr um ein Verbundmaterial; d.h. die äußere Umhüllung (ca. 0,5 mm) der Spitze ist ein härteres/zäheres Material als der Kern von ihr, der vermutlich eine Cu-Legierung ist. Auch diese Cu-Legierung wird allmählich "ausgemuschelt", aber bei weitem nicht so stark/schnell wie bei reinem Cu. Die Umhüllung verzinnt sich nur äußerst widerwillig. An ihr sammeln sich nach und nach die üblichen Verkrustungen, die ich ab und zu einfach mit einem Messer abkratze oder wegfeile, was der Umhüllung nichts "wegtut". Die Ausmuschelung auf der Kern-Fläche gestattet es, je nach beabsichtigter Lötung mehr oder weniger Lötzinn aufzubringen. Im Extremfall kann ich da auch stark nach oben gewölbtes Zinn "anbatzen". Als Flußmittel verwende ich immer in Spiritus aufgelöstes Kolophonium. Aus meiner Sicht ist es völlig unsinnig, sich mit untauglichen Lötspitzen "abzukarpfen". Deshalb nochmal mein Rat: Schmeiß den ganzen Mist weg und besorg Dir geeignete Lötspitzen. Denn die gibt es durchaus, und es tut denen auch gar nichts, wenn man mal vergißt, den Lötkolben abzuschalten. ;)
L. H. schrieb: > 1) und 2) sind wie alle weiteren Lötkolben, die ich verwende, > ungeregelt, was ja nicht verkehrt ist, wenn man ordentlich löten können > will. :D Sehe nur ich hier einen deutlichen Widerspruch?
Rufus Τ. F. schrieb: > Sehe nur ich hier einen deutlichen Widerspruch? Wenn "geregelt" sowas wie ELV LS50¹ bedeutet, ungeregelt ein kräftiges Brateisen und die Bauteile groß sind und Drähte haben, kann ich das nachvollziehen.
L. H. schrieb: > Stört weiter nicht - nur ab und zu feile ich die Spitze nach. Dafür hätte ich dich verprügelt... Also mal im Ernst: Lötspitzen aus Kupfer feilt man nicht, sondern man dengelt sie aus. Also Kaltschmieden, bis die Spitze wieder so ist wie man sie haben will. Durch die Kaltverformung hält die Spitze deutlich länger als eine lediglich gefeilte. Der Effekt läßt allerdings nach einigen Erwärmungen/Abkühlungen nach (quasi weichglühen..), so daß man gut tut, eine reine Kupferspitze auch ohne Not gelegentlich kalt nachzzschmieden. W.S.
Rufus Τ. F. schrieb: > Sehe nur ich hier einen deutlichen Widerspruch? Welchen "deutlichen" Widerspruch siehst Du denn? Tom schrieb: > Wenn "geregelt" sowas wie ELV LS50¹ bedeutet, ungeregelt ein kräftiges > Brateisen und die Bauteile groß sind und Drähte haben, kann ich das > nachvollziehen. "Brateisen" trifft den Nagel auf den Kopf. :) Der "alte Hund" mit 120 W geht schon etwas in diese Richtung und ist relativ häufig im Einsatz. In Fällen, bei denen man z.B. mit 16 W gar nicht erst anzufangen braucht, weil das mangels Wärmeeintrag nichts wird. Ein richtiges Brateisen baute ich mir mal selbst: - aus Cu-Block 25 x 25 x 100 - Spitze unter 60° und frei schwenkbar bis ca. 90° - bestückt mit Rohrheizkörper 200 W => für z.B. die Einsatzzwecke: - Löten von Dachrinnen - Fein-"Verziehen" von aufgebrachten Aufzinnungen im KFZ-Karosserie-Bereich - o.ä. Fälle, bei denen der Einsatz - selbst einer "weichen" offenen Flamme - recht schnell kritisch werden kann. ;) W.S. schrieb: > Dafür hätte ich dich verprügelt... Also mal im Ernst: Lötspitzen aus > Kupfer feilt man nicht, sondern man dengelt sie aus. Also Kaltschmieden, > bis die Spitze wieder so ist wie man sie haben will. Den 8 mm-Cu-Rundstab im "alten Hund" habe ich nur einseitig ausgedengelt. Aber nicht wegen der Kalt-Verformung/-Verhärtung, die, wie Du ganz richtig sagst, nach einigen Erhitzungen sowieso "beim Teufel" ist. ;) Sondern wegen der Flächenvergrößerung. Das sieht ungefähr so aus, wie die Schneide einer Axt mit einer Schneidenlänge von ca. 16 mm. Damit kann ich Thermoplaste reparieren/"verziehen", wenn das Aufbringen einer Schweißnaht (per Leister-Heißluft-Gebläse) etwas "überzogen" wäre. Die 120 W reichen dazu völlig aus. Die andere Seite des Rundstabes hat eine Spitze mit ca. 60°. Und bevor Du mich verprügeln wolltest, müßtest Du mir erst mal erklären können, wie Du eine Spitze mit 60° dengeln willst. Denn so einfach wie das Sensendengeln geht das nicht. :D Also mal im Ernst: Die Spitze rausnehmen, "entkrusten" und in einem Gesenk o.ä. einspannen, um sie "auf Umschlag" dengeln zu können?? Dabei wohl wissend, daß die dadurch erreichbare Verhärtung nach kurzer Zeit "für die Katz" ist/war?? Dem gegenüber ziehe ich es schon vor, die Spitze einfach gelegentlich abzufeilen. :)
L. H. schrieb: > Welchen "deutlichen" Widerspruch siehst Du denn? Dieses Forum ist kein Spenglerforum, sondern hier geht es um das Löten elektronischer Bauelemente. Nichts von dem, was Du da beschreibst, hat damit irgendetwas zu tun, niemand, der elektronische Bauelemente verlötet, kann etwas mit Deinen Dachrinnenlötkolbenhinweisen anfangen. Und geregelte Lötkolben werden für Lötungen bei elektronischen Bauelementen schon seit Jahrzehnten aus sehr guten Gründen verwendet.
Rufus Τ. F. schrieb: > Und geregelte Lötkolben werden für Lötungen bei elektronischen > Bauelementen schon seit Jahrzehnten aus sehr guten Gründen verwendet. Dann präzisiere doch bitte mal die "sehr guten Gründe", welche geregelte Lötkolben erforderlich machen (sollten). :) Im Übrigen sprach ich anfangs nur von zwei Lötkolben, die ich überwiegend verwende. Und, ob Du es glaubst oder nicht, mit dem geschilderten ungeregelten 16 W-Lötkolben löte ich seit Jahrzehnten auch elektronische Bauelemente. Ohne dabei jemals eines thermisch zerstört zu haben. Rufus Τ. F. schrieb: > L. H. schrieb: >> Welchen "deutlichen" Widerspruch siehst Du denn? Der deutliche Widerspruch bezog sich auf etwas anderes. Nämlich das hier: 1) und 2) sind wie alle weiteren Lötkolben, die ich verwende, ungeregelt, was ja nicht verkehrt ist, wenn man ordentlich löten können will. :D Insoweit bliebst Du mir eine Erklärung dazu schuldig. :) Denn das ist m.E. keine geeignete: > Dieses Forum ist kein Spenglerforum, sondern hier geht es um das Löten > elektronischer Bauelemente. Schon klar. > Nichts von dem, was Du da beschreibst, hat > damit irgendetwas zu tun, niemand, der elektronische Bauelemente > verlötet, kann etwas mit Deinen Dachrinnenlötkolbenhinweisen anfangen. Prinzipiell hängen erfolgreiche Lötungen von geeigneten Werkzeugen und bestimmten Voraussetzungen ab. Das ist beim Löten von elektronischen Bauelementen auch nicht anders als bei allen anderen Lötungen. Völlig egal, in welchem technischen Bereich gelötet wird! Zugegeben - die "Abschweifung" in Richtung "Brateisen" ergab sich aus der Diskussion. Um wieder zum Anliegen des TE "Lötspitzen - Dauerläufer und Sofortverschleißer" zurückzukommen: Zweifellos sind Sofortverschleißer ungeeignete Werkzeuge => wegschmeißen. ;) Es gibt auch noch andere ungeeignete Werkzeuge, wie z.B. "Lötpistolen". Die man an ihrer Spitze bis in die Rotglut fahren kann. An der Spitze lassen die sich jedoch meist nicht ordentlich verzinnen, und auf Platinen, die an ihrer Unterseite unterbrochene Lötpunkte oder durchgehend vorverzinnte Leiterbahnen haben, braucht man mit denen erst gar nicht zu versuchen, ordentlich löten zu wollen, weil das nichts wird. Was zeichnet also Dauerläufer aus, wenn nicht eine jahrzehntelange Gebrauchstauglichkeit? Oder müßten wir vielleicht eher über Vorgehensweisen/Verfahrenstechniken diskutieren, die zu erfolgreichen Lötungen führen müssen. Auch z.B. im Bereich elektronischer Bauelemente. Sicher hat hierzu jeder andere Erfahrungen gesammelt, die er auch erfolgreich praktiziert. Denke aber eher nicht, daß der Erfolg von geeigneten Lötspitzen - ob nun geregelt oder ungeregelt - abhängt.
L. H. schrieb: > löte ich seit Jahrzehnten Es ist ein kleiner Unterschied zwischen Fließbandarbeit und Hobby. Bei Fließandarbeit machst Du 1000de Lötstellen und hast mechanischen Verschleiß und bei Hobby ist die Spitze heiß und verzundert eher durch die Hitze bei Deinen 3 Lötstellen pro Stunde.
L. H. schrieb: > "Lötspitzen - Dauerläufer und Sofortverschleißer" Was bedeuted jetzt "Sofortverschleißer"? Pro Bauteil eine neue Lötspitze oder doch pro Stunde > eine Stunde "altes" Exemplar MfG Klaus
@L.H. (Holzkopf) Könntest Du vielleicht mal ein Bild von Deinen Lötspitzen hier reinstellen? Nur anhand der Beschreibung kann ich mir nicht richtig vorstellen, wie so kleine elektronische Bauelemente nach dem Verfahren verlötet werden können. An besten auch gleich noch ein Bild, welches den praktischen Einsatz veranschaulicht.
jürgen schrieb: > Könntest Du vielleicht mal ein Bild von Deinen Lötspitzen hier > reinstellen? Die Lötspitze, mit der ich elektronische Bauteile in Platinen einlöte sieht etwa so aus: http://www.ersa-shop.com/ersa-ersadur-lötspitze-für-minor-angeschrägt-p-2668.html Der Durchmesser der Verjüngung ist ca. 3 mm, und sie ist jetzt noch ca. 15 mm lang. Kann sein, daß die Verjüngung mal 20 mm lang war - weiß ich nicht mehr. Durch die 45°-Abschrägung erhält man die w.o. beschriebene elliptische Fläche, die bestens verzinnbar ist. Je nachdem, wieviel Zinn man für die Verlötung braucht.
Rufus Τ. F. schrieb: > niemand, der elektronische Bauelemente > verlötet, kann etwas mit Deinen Dachrinnenlötkolbenhinweisen anfangen. ausser man lötet an Motherboards herum. Insbesondere zum Ersetzen mexikanisch entladener Elkos kann man einen 150Watter schon mal ganz gut gebtrauchen.
▶ J-A von der H. schrieb: > ausser man lötet an Motherboards herum. Nein, auch dann nicht. Dann sind zwar 150 Watt kein Luxus, aber doch bitte nicht ungeregelt.
Rufus Τ. F. schrieb: > Nein, auch dann nicht. Dann sind zwar 150 Watt kein Luxus, aber doch > bitte nicht ungeregelt. Glaubst Du im Ernst, es "interessiert" eine Lötstelle auch nur im Mindesten, ob der Wärmeeintrag für ihre Lötung bzw. Entlötung geregelt oder ungeregelt erfolgt?? "Sichere", d.h. qualitativ gute Lötungen sind immer dadurch erreichbar, wenn mit einem Wärmeeintrags-"Überhang" gearbeitet wird. :)
L. H. schrieb: > Glaubst Du im Ernst, es "interessiert" eine Lötstelle auch nur im > Mindesten, ob der Wärmeeintrag für ihre Lötung bzw. Entlötung geregelt > oder ungeregelt erfolgt?? Glaubst Du im ernst, es wäre völlig wurscht, mit welcher Temperatur gelötet wird?
ich geh zum Elkos entlöten bei MoBos auch schonmal mit ner Gasflamme ran. als Preheat sozusagen. Halte ich durchaus für brauchbarer als mit grossen HeissluftPhasern da ranzugehen. Dass man das nur machen kann, wenn man das ein paar Mal an Schrott-Boards probiert hat, sollte klar sein. soviel mal zur Regelung ;)
Rufus Τ. F. schrieb: > L. H. schrieb: >> Glaubst Du im Ernst, es "interessiert" eine Lötstelle auch nur im >> Mindesten, ob der Wärmeeintrag für ihre Lötung bzw. Entlötung geregelt >> oder ungeregelt erfolgt?? > > Glaubst Du im ernst, es wäre völlig wurscht, mit welcher Temperatur > gelötet wird? Ich verstehe nicht so recht, warum Du den Sinn des Zitierten entstellst. Da ist nur vom Wärmeeintrag für Lötungen die Rede sowie davon, daß es wurscht ist, ob der geregelt oder ungeregelt erfolgt. Nicht jedoch davon, daß es wurscht sei, mit welcher T gelötet wird. Nur das von mir nachfolgend dazu Erläuterte zum Wärmeeintrags-Überhang: > "Sichere", d.h. qualitativ gute Lötungen sind immer dadurch > erreichbar, wenn mit einem Wärmeeintrags-"Überhang" gearbeitet wird. :) bezieht sich auf eine T. Genauer gesagt auf die Schmelz-T des jeweiligen Lotes, die natürlich unterschiedlich sein kann.
L. H. schrieb: > Nicht jedoch davon, daß es wurscht sei, mit welcher T gelötet wird. Und, wie willst Du bei Verwendung ungeregelter Lötkolben auch nur irgendwelche Rückschlüsse auf die Temperatur ziehen, die über "hoppla, jetzt scheint's zu schmelzen" hinausgehen? Wenn man Röhrenverstärker verdrahtet, dann kann man so arbeiten. Irgendwann sehen die Lötstellen dann halt nicht mehr so schön aus, dann ist's wohl zu heiß. ▶ J-A von der H. schrieb: > ich geh zum Elkos entlöten bei MoBos auch schonmal mit ner Gasflamme > ran. Halte ich durchaus für brauchbarer als mit grossen HeissluftPhasern da ranzugehen. Das ist die Agbogbloshie-Methode. Was sollen "Heißluftphaser" sein?
jaja du glaubst natürlich, dass ich einen Schweissbrenner nehme,
Acetylen und Sauerstoff. Und dann halte ich da mindestens 2 Minuten
drauf, ja?
"Gasflamme" erzeugt so gewisse Assoziationen, nech? hust
>Was sollen "Heißluftphaser" sein?
3 mal darfst Du raten ;)
Das ist mir völlig wurscht, ob Du 'ne Lötlampe, 'nen Bunsenbrenner, 'n Teelicht oder auch Deinen Gasherd verwendest. Allen ist die erheblich zu hohe Temperatur gemein.
Rufus Τ. F. schrieb: > Allen ist die erheblich zu hohe Temperatur gemein. um erstmal eine "Grundwärme" an die Lötstelle zu bekommen. -oh sorry fürs Pre-Heating. Löten selbst natürlich mit dem Kolben. fürs Pre-Heating ist mir eine Heissluftpistole (Phaser) zuviel. Die macht mir einfach viel zuviel vom Board heiss. Und >Das ist mir völlig wurscht was Du darüber denkst. Da bin ich dann mal genauso unflexibel im Kopp
Rufus Τ. F. schrieb: > L. H. schrieb: >> Nicht jedoch davon, daß es wurscht sei, mit welcher T gelötet wird. > > Und, wie willst Du bei Verwendung ungeregelter Lötkolben auch nur > irgendwelche Rückschlüsse auf die Temperatur ziehen, die über "hoppla, > jetzt scheint's zu schmelzen" hinausgehen? Irgendwie scheint mir, Du hast nicht richtig verstanden, was mit dem Löten per Wärmeeintrag-Überhang tatsächlich gemeint ist. Oder Du hast gar keine Ahnung davon, worin ausnahmslos bei allen Lötungen eine Gemeinsamkeit vorhanden ist. Nämlich exakt die, eines mindestens erforderlichen Wärmeeintrages, um eine ordentliche Lötung erreichen zu können. Wobei es völlig unerheblich ist, wie der erforderliche Wärmeeintrag erfolgt oder welcher Mittel sich man dabei bedient. Das Problem: "hoppla, jetzt scheint's zu schmelzen" stellt sich m.E. beim Sonderfall von Weichlötungen, auf die Du ja in Deinen Argumentationen vermutlich abstellst, an sich genau so wenig, wie bei x-beliebigen anderen Lötungen. :) Denn die Voraussetzung dafür, daß ein Lot alle mit ihm zu benetzende Stellen oder Spalte "ausfüllen" kann, ist bei allen Lötungen ausnahmslos die gleiche: Die T aller beteiligten Teile muß über der Schmelz-T des Lotes liegen. Anderenfalls erstarrt das Lot nämlich durch Wärmeentzug vorzeitig ohne die gewünschte Benetzung erreichen zu können. Schlage vor, daß wir uns dem tatsächlichen Sachverhalt bei Weichlötungen am besten von Hartlötungen ausgehend nähern. Nehmen wir z.B. eine Hartlötung von Cu-Rohren (Winkel mit Muffe an ein Rohr anzufügen) mit offener Flamme her. Mühelos kann man die T von Cu so weit "hochfahren", daß das Lot bei körperlichem Kontakt zum Cu schmilzt und nachfolgend mit 100 % Sicherheit den Spalt ausfüllt. Im technischen Klartext bedeutet dies folglich, daß der im Cu "gespeicherte Wärmeüberhang" so groß ist, daß nicht nur das Lot beim Antippen an das Cu schmilzt, sondern auch, daß es beim Herumführen um das Rohr (oberhalb des Spaltes) weiterhin schmilzt, obwohl dabei dem Cu Wärme entzogen wird. Bei Lötungen mit Silberlot und offener Flamme läuft das analog auf einem niedrigeren T-Niveau ab. Nun ist es natürlich etwas problematisch, z.B. bei Elektronik-Platinen im Weichlötungs-Bereich, mit offener Flamme löten zu wollen. :) Weshalb man hier Lötkolben hernimmt. Vermag das aber irgendetwas daran verändern zu können, daß der prinzipielle Ablauf dieser Lötungen genau der gleiche ist?? Ich denke eindeutig: Nein, weil der rein technische Ablauf gar kein anderer sein kann!! Man bedient sich hier nur anderer Mittel für die überhöhte Erwärmung sowie anderer "Wärmeträger-Medien", wozu durchaus auch geschmolzenes Lötzinn dienen kann. Womit wir wieder beim Thema Lötspitzen wären: Wie viel w.o. von mir beschrieben, erlauben die "abgeschrägten" Lötspitzen mit ihren elliptischen Flächen die Aufnahme von geschmolzenem Lötzinn in der jeweils für eine Lötung erforderlichen Menge. Womit das hier: "hoppla, jetzt scheint's zu schmelzen" schon mal "vom Tisch ist". Gleichzeitig dient das bereits geschmolzene Lötzinn als Wärmeträger-Medium. Das auf Grund seiner überhöhten T "locker" dazu in der Lage ist, die mit ihm sicher zu erwärmenden und mit ihm zu benetzenden beteiligten Teile einwandfrei verlöten zu können. Und wozu sollte ich dazu einen geregelten Lötkolben benötigen?? Kannst ja jetzt mal richtig "loslegen", um argumentativ auch das erhärten zu können, wofür Du hartnäckig ständig plädierst. :) Nach meinem Eindruck - wenn Du mir die Bemerkung erlaubst - etwas unangemessen. Klar - jeder hat so seine Erfahrungen mit Lötungen/Entlötungen. Aber die einfach unter Hinweis: 'Geht nur mit geregelten Lötkolben' vom "Tisch wischen" zu wollen, halte ich einfach für unangemessen. Denn was zählt, ist letztlich nur ein befriedigendes bis gutes Ergebnis. Besser ist natürlich ein gutes, wenn man ganz genau weiß, wie das auch erreichbar ist. :)
ich bin mit einem geregelten Lötkolben schon oft genug nullkomma nix
etwas geworden.
Es gibt halt auch Gerätschaften, wo mal nicht 100 Bauteile auf 3
Quadratzentimetern untergebracht sind.
sondern wo man alleine 10mm Platinenmaterial durchwärmen muss,
bis da mal was passiert.
da kannst mit nem 50W Kolben lange dran sitzen.
>>>mach ma' hin, der Aussendienst muss inner Fidd'lstunde los"
Manchmal müssen selbst Sternenflotten-Regeln
über den Haufen geworfen werden.
▶ J-A von der H. schrieb: > sondern wo man alleine 10mm Platinenmaterial durchwärmen muss, bis da > mal was passiert. > da kannst mit nem 50W Kolben lange dran sitzen. Es mag Dich überraschen, aber es gibt ernstgemeinte geregelte Lötkolben mit erheblich größeren Leistungen. Die sind unter anderem für solche Anwendungen da. L. H. schrieb: > Irgendwie scheint mir, Du hast nicht richtig verstanden, was mit dem > Löten per Wärmeeintrag-Überhang tatsächlich gemeint ist. > Oder Du hast gar keine Ahnung davon, worin ausnahmslos bei allen > Lötungen eine Gemeinsamkeit vorhanden ist. Deine Grundlagenbetrachtungen in Ehren, aber dies ist ein Forum, in dem es in erster Linie um das Löten elektronischer Bauelemente geht. Und ich habe wirklich schon genug Lötstellen gesehen, die Leute "angestellt" haben, denen jemand im gleichen Brustton der Überzeugung wie Du ihn hast, gesagt hat, daß man das mit einer "Lötnadel" oder irgendwas anderem ungeregelten problemlos hinbekäme. Auch wenn Du es für Dich tatsächlich hinbekommen solltest, brauchbare Lötungen zu erstellen (wovon auch immer; hast auch Du schon Bauteile in einem Raster < 0.1" verlötet?), so ist es nicht förderlich, hier darauf zu beharren, daß die schlechtestmögliche Löttechnik, die schon vor dreißig Jahren veraltet war, ausreichen würde und problemlose Ergebnisse liefern würde. Hier lesen auch weniger erfahrene Leute mit, und das Thema "richtig löten" ist mit eine der Problemzonen, die viele bei ihren ersten Bastelaufbauten haben. Ich habe mir zur Studentenzeit mein Geld auch mal als Bestücker verdient; ich denke daher, mich nicht zu sehr aus dem Fenster zu lehnen, wenn ich behaupte, auf dem Gebiet nicht frei von Erfahrung zu sein. Oh, und Hartlöten bzw. Weichlöten mit der Lötlampe habe ich auch mal gelernt (und letzteres auch an einigen Wasserrohren praktiziert). Dennoch: Dem Anfänger das schlechteste aller Werkzeuge in die Hand zu drücken sorgt bei dem für optimal schlechte Ergebnisse und Frustration. Ist das Dein Ziel?
Rufus Τ. F. schrieb: > Es mag Dich überraschen, nö das überrascht mich nicht Überraschend sind oft die Arbeitsmittel, die man in Firmen so hat. Gas"löten" und Spulenwickeln mit Akkuschraubern BTW: in Deutschland.
Rufus Τ. F. schrieb: > Dennoch: Dem Anfänger das schlechteste aller Werkzeuge in die Hand zu > drücken sorgt bei dem für optimal schlechte Ergebnisse und Frustration. > Ist das Dein Ziel? Jeder kann selbst beurteilen, welche Argumente stichhaltig sind. Es soll Dir unbenommen sein, einen Lötkolben, der es erlaubt, mit einem Wärmeeintrags-Überhang löten zu können, als das schlechteste aller Werkzeuge zu deklarieren. Stellen wir dazu einfach unterschiedliche Sichtweisen fest und belassen es dabei. :)
Uwe B. schrieb: > Weiß jemand was da passiert? Wie man es vermeidet? Wie man so eine > Spitze wohl möglich wieder reaktiviert? Dein Bild erinnert mich an meinen letzten Schwung Ersa-Spitzen, welche allesamt als ROHS daherkamen und mit meinem 70er-Jahre Blei von Anfang an so reagierten. Abhilfe brachte ein "Wundermittel" von Banggood für ca. 5$, ein Tip refresher von Best. Evtl. fährst Du Deine Spitzen auch etwas zu heiss, wenn sie so fix oxidieren, das passiert bei mir auch häufiger.
Mmh, also ich habe eine Xytronic LF-1600 (also das günstige Ding von Reichelt, Spitzen kompatibel zu Weller und Hakko) mit einer 0.4er Spitze die ich fast ausschließlich benutze. Ich habe damit jetzt schon einige 100 Platinen komplett bestückt (~ 50 Bauteile, darunter auch TQFP, SO8 etc, DFN etc). Ich löte ausschließlich verbleit mit ca. 320-340°C. Reinigen mache ich nur mit Messingwolle. Tja und meine Spitze hält inzwischen 5 Jahre und geht noch einwandfrei ohne dass ich irgendwelche Tip Activator Dinger verwendet habe. Zwischendurch arbeite ich auch mit 450°C wenn ich mal wieder irgendwelche Hohlbuchsen von Laptops oder so austauschen muss und da eine riesige Massefläche dran klebt, dann aber auch mit breiterer Spitze. Ich habe mir zum spaß gerade ein 12er Set Lötspitzen aus China für 4,9€ gekauft. Mal schauen wie die sich auf Dauer schlagen.
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Diese Erfahrungen kann ich bestätigen. Die LF-1600 ist echt ein guter Tipp. Nicht sehr teuer aber auch nicht der übliche China Schrott
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bianchifan schrieb: > Evtl. fährst Du Deine Spitzen auch etwas zu heiss, wenn sie so fix > oxidieren, das passiert bei mir auch häufiger. Na ja, etwas zu heiß kann es schlecht sein, wenn nach nur einer Stunde(!) die Dinger nicht mehr wollen. Timmo H. schrieb: > Ich löte ausschließlich verbleit mit ca. 320-340°C. Reinigen mache ich > nur mit Messingwolle. ... > Zwischendurch arbeite ich auch mit 450°C wenn... Genau so ist es auch bei mir. Aaaaber, jetzt kommt der Hammer (na ja, das Hämmerchen): Ich habe diese oben gezeigte Lötspitze nicht ausgewechselt. Es gab wenig zu löten, die Spitze wurde immer schlechter, so dass sie nur noch an einer kleinen Stelle Zinn annahm. Egal, für den Moment hatte es gereicht. Ich habe mich nicht weiter darum gekümmert und sie hat, völlig unnötig, fleißig weiter die Umwelt geheizt (Asche auf mein Haupt). Jetzt wollte ich wieder löten, und siehe da: Das Ding ist in 100%-ig einwandfreiem Zustand! Sie nimmt rundum Zinn an, das spitze Ende ist pikobello... Ja, bin ich hier denn bei der versteckten Kamera? Ich habe nichts, aber auch überhaupt nichts gemacht, ich habe sie eigentlich weiter vergammeln lasse! Ich gehe davon aus, dass die jetzt wieder so lange leben wird, bis die weiter oben beschriebenen metallurgischen Effekte sie so mürbe gemacht haben, dass das vordere Ende in ein paar Monaten oder Jahren wegen einer kleinen Krafteinwirkung wegknickt. Tja... Dennoch, danke für die vielen Tipps und Erfahrungsberichte! Ich werde mal etwas flexibler und experimentierfreudiger bei der nächsten Beschaffung von Lötutensilien sein. Grüße, Uwe
Vielen Dank für die Mitteilung Deiner Erfahrungen Uwe B. schrieb: > bianchifan schrieb: > > Aaaaber, jetzt kommt der Hammer (na ja, das Hämmerchen): Ich habe diese > oben gezeigte Lötspitze nicht ausgewechselt. Es gab wenig zu löten, die > Spitze wurde immer schlechter, so dass sie nur noch an einer kleinen > Stelle Zinn annahm. Egal, für den Moment hatte es gereicht. Ich habe > mich nicht weiter darum gekümmert und sie hat, völlig unnötig, fleißig > weiter die Umwelt geheizt (Asche auf mein Haupt). Jetzt wollte ich > wieder löten, und siehe da: > > Das Ding ist in 100%-ig einwandfreiem Zustand! Sie nimmt rundum Zinn an, > das spitze Ende ist pikobello... Ja, bin ich hier denn bei der > versteckten Kamera? Ich habe nichts, aber auch überhaupt nichts gemacht, > ich habe sie eigentlich weiter vergammeln lasse! > > Ich gehe davon aus, dass die jetzt wieder so lange leben wird, bis die > weiter oben beschriebenen metallurgischen Effekte sie so mürbe gemacht > haben, dass das vordere Ende in ein paar Monaten oder Jahren wegen einer > kleinen Krafteinwirkung wegknickt. > > > Grüße, Uwe Vielen Dank für die Mitteilung Deiner Beobachtung! Aber bei meinen kaputten Lötspitzen ist ja die Spitze total wegerodiert!! Die ist nun sehr stumpf. Auch bei längerer Wartezeit/Beobachtung kommt die Spitze nicht wieder zurück. @L.H. Holzkopf Vielen Dank für den Link zur Lötspitzenseite von Ersa. Ich kann mir jedoch immer noch nicht vorstellen, wie Du das genau meinst, mit dem Lötbad auf der Spitze...wie das aussehen soll!!?? Wäre es wohl möglich, genau ein Bild von Deiner!!! (bearbeiteten) Lötspitze hier reinzustellen? Zur temperaturgeregelten Lötstation möchte ich darüberhinaus noch sagen: Vor einiger Zeit bin ich auf ein Uniprojekt aufmerksam geworden. Das Netzteil dieser Lötstation war mit einem übermäßig großen Netztrafo ausgestattet, was eine Anheizzeit der Lötspitze von unter 8 Sekunden ermöglichte. Natürlich ist bei dieser starken Stromversorgung eine Temperaturregelung unbedingt erforderlich, da ansonsten ohne Regelung die Lötspitze schnell zur Weißglut gebracht wird. Mit welcher Anheizzeit wäre denn bei Deinem ungeregelten Lötkolben zu rechnen? Grüße Jürgen
Hallo Jürgen, Jürgen schrieb: > Aber bei meinen > kaputten Lötspitzen ist ja die Spitze total wegerodiert!! Na ja, das passiert bei mir auch. Aber erst nach sehr langer Zeit, und damit kann ich auch gut leben. Wie gesagt (oder geschrieben), hier geht es um einen Effekt auf der Oberfläche. Die Lötspitze, um die es hier ging, war neu, nach einer Stunde Benutzung kaum noch zu gebrauchen, nach einigen weiteren Stunden oder Tagen praktisch völlig unbrauchbar, und einige Tage später plötzlich wieder in perfektem Zustand, wie neu! Ich gehe davon aus, dass das jetzt dauerhaft bis zum "natürlichen Lebensende" so bleibt. Sie hat sich also von einem Sofortverschleißer zu einem Dauerläufer verwandelt. Was Ähnliches ist ja auch schon mal mit Wasser und Wein passiert. Die Lötspitze auf dem Foto war ihr Vorgänger, ein Dauerläufer. Ich weiß nicht, wie viele Monate oder Jahre bzw. Betriebsstunden oder Lötstellen sie hinter sich hat. Sie nimmt nach wie vor noch gut Zinn an, und wenn sie immer genug Zinn hat, sieht man den Schaden erst, wenn die Spitze durch etwas Druck abknickt. In einer der früheren Antworten ist gut erklärt, was da in dem Metall passiert. Grüße, Uwe
Uwe B. schrieb: > Die Lötspitze auf dem Foto war ihr Vorgänger, ein Dauerläufer. Ich weiß > nicht, wie viele Monate oder Jahre bzw. Betriebsstunden oder Lötstellen > sie hinter sich hat. Krass, sowas habe ich noch nie gesehen. Wie schafft man sowas? Zu aggressives Flussmittel? Ich meine ich habe ja auch viel mit Lackdraht gearbeitet, also viel den Lack mit der Spitze abgebrutzelt, aber das sieht ja aus wie weggeätzt. So sieht meine nach wie gesagt 5 Jahren aus. Nimmt noch überall brav Zinn an.
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Jürgen schrieb: > Vielen Dank für den Link zur Lötspitzenseite von Ersa. > Ich kann mir jedoch immer noch nicht vorstellen, wie Du das genau > meinst, > mit dem Lötbad auf der Spitze...wie das aussehen soll!!?? > > Wäre es wohl möglich, genau ein Bild von Deiner!!! (bearbeiteten) > Lötspitze hier reinzustellen? Gern geschehen. :) Ein Bild hatte ich schon gemacht. Darauf erkennt man aber (ohne Blitz) nichts und mit Blitz auch nichts, weil die verzinnte Fläche zu grell wird. Kenne ich auch von manch anderen Aufnahmen, die ich dann bei Sonnenlicht machte. Denke aber, wir kommen auch so zurecht: Hole Dir ein besseres Bild her, auf dem Du die elliptische Fläche besser erkennen kannst als bei der vorherigen Schnitt-Zeichnung. http://www.ersa-shop.de/index.php?cat=c291_Serie-0172-Serie-0172.html Nun kannst Du Dir sicher vorstellen, daß ich den Lötkolben so halte, daß die elliptische Fläche etwa waagrecht ist. Der innere Cu-Kern ist gegenüber der äußeren (härteren) Umhüllung etwas "weggefressen"; d.h. tieferliegend. Das ist nicht viel Absenkung - vielleicht 0,1 bis 0,2 mm. Jedenfalls habe ich da so eine Art Mini-Wanne, die ich mit flüssigem Lötzinn befüllen kann. :D Bis zum äußeren Rand (waagrecht) sowieso, aber auch nach oben "überwölbt", wenn das für eine Lötung erforderlich ist. D.h. ich kann die Menge des bereits verflüssigt "vorgehaltenen" Lötzinns x-beliebig variieren. Das hat mit dem w.o. beschriebenen Wärmeeintrags-Überhang zu tun, den ich von vornherein bereitstelle. Nur im Ausnahmefall führe ich an der Lötstelle noch Lötzinndraht zu. Für übliche elektronische Bauteile verwende ich solche Platinen: https://www.conrad.de/de/europlatine-epoxyd-l-x-b-160-mm-x-100-mm-35-m-rastermass-254-mm-conrad-su527427-inhalt-1-st-530173.htm Die gibt es auch mit vorverzinnten Leiterbahnen, weshalb die Verlötung von Bauteilen an/mit ihnen an sich ein "Kinderspiel" ist. Außerdem sind sie äußerst robust und völlig unempfindlich bzgl. Vibrationen, wenn sie z.B. an/in Maschinen verbaut werden. Die Bauteile stecke ich von oben mit ihren Drähten durch. Die Drähte verbiege ich dann so, daß die Bauteile nicht mehr herausfallen können. Und zwicke sie dann mit einem Finger-Nagelzwicker so ab, daß sie, wie erforderlich, noch herausstehen. Dies auch deshalb, damit mir (lang) herausstehende Drähte nicht im Weg sind, wenn ich die Lötspitze an die Lötstelle führe. Meistens löte ich von der Seite; d.h. die Längsachse der Ellipse ist dabei parallel zu den Leiterbahnen geführt. Der (Punkt-)Lötstelle nähere ich mich in Schräglage der Querachse der Ellipse, und erst dann, wenn ich Körperkontakt zu dem Draht und/oder der Leiterbahn habe, drehe ich die Querachse in die Vertikale, damit das Lötzinn problemlos an die Lötstelle "abfließen" kann. Vorher tränke ich die Lötstelle mit Spiritus-/Kolophonium-Lösung ein. Die Lötstelle selbst sieht nach der Lötung - bedingt durch die längsorientierten Leiterbahnen - etwas anders aus als wenn man an runden oder quadratischen "Platinen-Lötpunkten" lötet. Zwar "zieht" sich das Lot, wie gewünscht, auch überall am Draht hoch, aber es "wandert" auch längs der Leiterbahn. Allerdings nicht so weit, daß die nächsten Löcher "verstopft" werden. Dazu geht das alles viel zu schnell und außerdem wird dem Lot längs des (längeren) Weges Wärme entzogen. Vor evtl. zu viel Wärme-Eintrag in "sensible" elektronische Bauteile schützte ich die früher immer mit Pinzetten oder gekröpften Schnabelzangen , die ich an die entspr. "Beinchen" oder Drähte anlegte. War immer etwas "nerviges" Affentheater: Keine Sicht mehr darauf, ob der Körperkontakt auch noch i.O. ist, sowie eine Hand durch den Spannvorgang "blockiert". Irgendwann beendete ich das dann dadurch, daß ich mir OP-Besteck besorgte. :D http://www.bing.com/images/search?q=OP-Besteck&view=detailv2&&id=4A0A6C2FE2E595CD9CDD193295EE55A9A260D12D&selectedIndex=0&ccid=4uP7VBK8&simid=608023931102692762&thid=OIP.Me2e3fb5412bcea0f575397ed0fd42384o0&ajaxhist=0 Diese scherenartigen Bestecke sind bestens für Löt-/Entlötzwecke verwendbar: - sind aus Federstahl und haben an den Schnäbeln Querriffelungen - wirken an den Schnäbeln wie Grip-Zangen - haben hinten Festsetz-Rasterung; d.h. man kann die Spannkraft vorne variieren Seit ich die dann an den Beinchen od. Drähten ggf. "anhängte", war die erforderliche Wärmeabfuhr sowieso sichergestellt. Und was viel wichtiger war/ist: Eine Hand war/ist nicht mehr "blockiert". ;) > Mit welcher Anheizzeit wäre denn bei Deinem ungeregelten Lötkolben zu > rechnen? Weiß ich nicht (genau), könnte das aber mal messen, wenn Dich das "brennend" interessiert. :) Ich aktiviere meine Lötkolben per Netzstecker, und dann laufen die permanent. Manchmal auch über Nacht, wenn ich vergesse, sie vom Netz abzuziehen. Tut denen keinen Abbruch. ;) Ich könnte sie auch per Variac betreiben, sah jedoch bisher keine Veranlassung dazu.
L. H. schrieb: > Für übliche elektronische Bauteile verwende ich solche Platinen: > https://www.conrad.de/de/europlatine-epoxyd-l-x-b-160-mm-x-100-mm-35-m-rastermass-254-mm-conrad-su527427-inhalt-1-st-530173.htm > Die gibt es auch mit vorverzinnten Leiterbahnen, weshalb die Verlötung > von Bauteilen an/mit ihnen an sich ein "Kinderspiel" ist. > Außerdem sind sie äußerst robust und völlig unempfindlich bzgl. > Vibrationen, wenn sie z.B. an/in Maschinen verbaut werden. Link geht nicht, bei dir fehlt das "l" von .html https://www.conrad.de/de/europlatine-epoxyd-l-x-b-160-mm-x-100-mm-35-m-rastermass-254-mm-conrad-su527427-inhalt-1-st-530173.html Ich verwende ganz gerne die beiseitigen aus China, kostet nichts: http://www.aliexpress.com/item/Free-Shipping-Dropshipping-20pcs-5x7-4x6-3x7-2x8cm-double-Side-Copper-prototype-pcb-Universal-Board-Fiberglass/1919352343.html?spm=2114.01010208.3.56.J6mW3n&ws_ab_test=searchweb201556_10,searchweb201602_4_10037_10017_10021_507_10022_10032_10009_10020_10008_10018_10019_101,searchweb201603_2&btsid=9fc37bc4-f058-42c5-bfba-675bf0cbfb0e
Ohne jetzt den ganzen Thread durchgelesen zu haben gehen die Loetspitzen wegen der Legierung der Metalle kaputt. Bleifrei ist etwas agressiver und die Temperatur ist auch hoeher. Deswegen haben die neuen Bleifrei Loetstaionen den Abschaltmodus. Dh eine Weller WD1000 hat einen Magneten im Staender, und wenn der Kolben in den Staender gelegt wird, wird abgeschalten. Das geht insofern, als die Loetspitze viel mehr Power hat. Die elektrische Leistung ist zwar immer noch 80W, aber die Masse viel kleiner, daher ist sie auch nach nur ein paar Sekunden auf Temperatur. Die sptzen halten daher sehr lange. Eine Spitze ersetzen bedeutet aber die Heizung erseten, und daher kostet so eine Spitze auch um die 30Euro.
Timmo H. schrieb: > Krass, sowas habe ich noch nie gesehen. Wie schafft man sowas? Zu > aggressives Flussmittel? Gute Frage. Also zunächst nehme ich ein spezielles Lötfett aus Nord-Korea, verfeinere das mit etwas Salzsäure und löte mit Plutonium-haltigen Weichschweißdraht. War ein Scherz, echt jetzt. Frag' mich was Leichteres. Es hat sicherlich etwas mit Metallurgie zu tun. Es ist ja nicht die mechanisch beanspruchte Spitze sondern ein Übergangsbereich dahinter betroffen. Ich löte mit Weller seit einigen Jahrzehnten, an verschiedenen Arbeitsplätzen, unter verschiedenen Umständen und habe, soweit ich mich erinnern kann, immer wieder diesen Effekt, den ich als normal betrachte (isso!). Um den geht es mir ja auch gar nicht, denn das passiert eher erst nach Jahren als nach Monaten. Oh D. schrieb: > Ohne jetzt den ganzen Thread durchgelesen zu haben gehen die Loetspitzen > wegen der Legierung der Metalle kaputt. Das war jetzt auch ein Scherz von Oh D. Lötspitzen können nicht lesen! Und wenn sie es könnten, würden sie trotzdem kaputt gehen, wetten? ;-) Ansonsten: Wenn ich in deine Aussage etwas interpretiere, was du nicht geschrieben hast, sprichst du aus, was auch ich meine.
Uwe B. schrieb: > Also zunächst nehme ich ein spezielles Lötfett aus > Nord-Korea Uwe B. schrieb: > War ein Scherz wennnicht, dann hätte ich Dich dank Deiner kontakte mal nach einem "Kim-Jong-Un-Hemd" gefragt. Das Design gefällt mir. das könnte glatt als Elektriker-Berufsbekleidung durchgehen.
@L.H. Holzkopf Vielen Dank für Deine Ausführungen. L.G. ... Deswegen haben die neuen Bleifrei > Loetstaionen den Abschaltmodus. Dh eine Weller WD1000 hat einen Magneten > im Staender, und wenn der Kolben in den Staender gelegt wird, wird > abgeschalten. Das geht insofern, als die Loetspitze viel mehr Power hat. > Die elektrische Leistung ist zwar immer noch 80W, aber die Masse viel > kleiner, daher ist sie auch nach nur ein paar Sekunden auf Temperatur. Die Masse viel kleiner??? ...das habe ich jetzt nicht verstanden. Ich denke, der Strom zum Netztrafo wird nicht komplett abgeschaltet, sodaß der Lötkolben immer noch eine gewisse Temperatur hat und somit schneller auf Betriebstemperatur kommt. Die Masse ändert sich dabei ja gar nicht! Ich hatte auch schon mal daran gedacht, so eine Standby-Schaltung an meine Weller-Station einzurichten (Fühler in der Lötspitze). Dann hat die Lötspitze nur während des Lötvorgangs eine hohe Temperatur. Könnte allerdings nervig sein, weil bei jedem neuen Arbeitsgang doch noch ein wenig auf die Aufheizung gewartet werden muß? Ich kann jetzt aber nicht sagen, ob das in der Praxis wirklich einen Gewinn bringt. L.G.
Juergen schrieb: > Die Masse viel kleiner??? ...das habe ich jetzt nicht verstanden. > Ich denke, der Strom zum Netztrafo wird nicht komplett abgeschaltet, > sodaß der Lötkolben immer noch eine gewisse Temperatur hat und somit > schneller auf Betriebstemperatur kommt. Die Masse ändert sich dabei ja > gar nicht! Naja, moderne Lötkolben von JBC, Hakko etc. haben das Heizelement direkt in der Lötspitze. Dadurch wird die Heizleistung direkt an der Spitze entfaltet was sie sehr viel effizienter macht. Dafür sind die Spitzen natürlich auch eine ganze Ecke teurer, weil man immer gleich das Heizelement mitkauft. Darum funktioniert dieser 8W USB Lötkolben auch erstaunlich gut ( http://www.ebay.de/itm/121905081416 ). Habe ihn mir mal aus Spaß gekauft und war echt verblüfft wie gut das Teil funktioniert. Zieht ~1.4A, also lieber nicht vom PC aus betreiben sondern Powerbank oder Handy-Ladegerät mit 2A
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> Juergen schrieb: > Die Masse viel kleiner??? ...das habe ich jetzt nicht verstanden. > Ich denke, der Strom zum Netztrafo wird nicht komplett abgeschaltet, > sodaß der Lötkolben immer noch eine gewisse Temperatur hat und somit > schneller auf Betriebstemperatur kommt. Die Masse ändert sich dabei ja > gar nicht! Nein, der Strom zur Loetspitze wird abgeschaltet. Die Spitze wird kalt. Die Loetsation hat auch eine Temperaturanzeige. Die Masse an Metall ist viel kleiner im Vergleich zu einem aelteren Kolben. Ich haett jetzt auf 0.5 ml geschaetzt, und deswegen ist sie viel schneller heiss wie eine Aeltere.
Timmo H. schrieb: > Link geht nicht, bei dir fehlt das "l" von .html > https://www.conrad.de/de/europlatine-epoxyd-l-x-b-160-mm-x-100-mm-35-m-rastermass-254-mm-conrad-su527427-inhalt-1-st-530173.html Danke für den Hinweis und Deine Korrektur der Verbindung. :)
Timmo H. schrieb: > Naja, moderne Lötkolben von JBC, Hakko etc. haben das Heizelement direkt > in der Lötspitze. Dadurch wird die Heizleistung direkt an der Spitze > entfaltet was sie sehr viel effizienter macht. Dafür sind die Spitzen > natürlich auch eine ganze Ecke teurer, weil man immer gleich das > Heizelement mitkauft. > Danke! Jetzt ist alles klar!
Nach 9 Monaten... Nur zur Erheiterung. Ich habe in der Zwischenzeit sehr wenig gelötet, für das bisschen war sie sogar noch brauchbar. Heute wird es wieder ernst, jetzt gibt's 'ne neue.
wie sah da die Reinigung aus? Metallwolle oder Schwamm und Wasser?
Früher nur feuchtes Schhwämmchen, jetzt nur Wolle. Auch früher hatte ich diesen Effekt, an zwei völlig getrennten Arbeitsplätzen (Büro & Zuhause), sogar mit unterschiedlichem Lötzinn. Wenn es nur mir so geht, muss es wohl an mir persönlich liegen...
Uwe B. schrieb: > Nach 9 Monaten... Unfassbar. Meine sieht nach der gleichen Zeit immernoch genau so aus wie auf dem Foto von 2016 Beitrag "Re: Lötzpitzen - Dauerläufer und Sofortverschleißer" Ich habe jetzt auch schon viel mit den billigen China dingern gearbeitet und die sehen quasi noch aus wie am ersten Tag. (benutze ausschließlich Messingwolle)
Der Thread ist zwar schon etwas älter, aber noch lange nicht so alt wie meine WECP, die mich seit ca. 35 Jahre durch dick und dünn begleitet. Genauso alt sind die beiden Lötspitzen, eine kurze breite und eine lange schmale, wobei ich praktisch nur letztere benutze. Ich löte zwar nicht allzu oft damit (nur für's Hobby), aber wenn, dann mache ich alles falsch, was man falsch machen kann (und in 35 Jahren kommen schon einige Betriebsstunden zusammen): - Um etwas Grobes zu löten, wechsle ich nicht etwa auf die breite Lötspitze, sondern benutze weiterhin die schmale, drehe aber, um den schlechteren Wärmeübergang zu kompensieren, die Temperatur auf Maximum (450°C) auf. - Abgewischt wird die Spitze nicht am feuchten, sondern am patschnassen Schwamm, was der Spitze natürlich jedesmal einen Kälteschock verpasst. Mache ich den Schwamm nur feucht, trocknet er immer so schnell aus, und ich muss ihn spätestens nach einem Tag wieder anfeuchten. Das ist mir einfach zu lästig ;-) - Natürlich benutze ich den Lötkolben auch, um Schrumpfschläuche zu schrumpfen, wenn gerade mal kein Heißluftfön in Reichweite liegt. Irgendetwas diffundiert aus den Schrumpfschläuchen aber heraus, was die Spitze schwarz und unansehnlich macht. - Brauche ich für besonders fiese Löstellen zusätzliches Flussmittel, stecke ich die heiße Spitze einfach kurz in ein Döschen mit (festem) Kolophonium, welches mit viel Qualm an der Spitze schmilzt, und bringe dieses damit auf die Löstelle auf. Da das Kolophonium immer so schnell verdampft, muss ich den Vorgang natürlich mehrmals wiederholen, bis die Lötung perfekt ist. Man kann sich vorstellen, wie die Spitze danach aussieht :) - Da ich keine Fräsmaschine habe und auch eine Säge oder Bohrmaschine nicht immer zur Hand ist, nutze ich den Lötkolben auch als Ersatz für diese Gerätschaften, bspw. um Löcher und Aussparungen in Kunststoff- gehäuse zu schmelzen, oder um bei einem zu dicken Kunststoffteil Material abzutragen. Da das ziemlich qualmt, öffne ich dabei natürlich das Fenster ;-) - Nach der Arbeit mit Kolophonium und erst recht nach der Kunststoff- bearbeitung ist die Spitze logischerweise mit einer dicken, schwarzen Kruste bedeckt und deswegen zunächst nur noch sehr eingeschränkt für normale Lötarbeiten einsetzbar. Um den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen, heize ich den Kolben auf, und schabe die Kruste mit einem Teppichbodenmesser ab. Auf die bereits abgeschabten Stellen trage ich etwas Zinn auf, damit sich die Kruste nicht sofort wieder festsetzt. Normalerweise würde man annehmen, dass ich unter diesen Bedingungen die Lötspitze spätestens alle paar Wochen erneuern müsste. Dem ist aber absolut nicht so: Die Spitze ist nach 35 Jahren zwar in dem nicht beschichteten Bereich etwas grau geworden, funktioniert aber noch wie am ersten Tag (genau genommen sogar noch deutlich besser, weil sie am ersten Tag noch nicht eingelötet war). Sie sieht überhaupt nicht angefressen aus, und die Eisenbeschichtung scheint noch völlig intakt zu sein. Vielleicht habe ich ja nur Glück gehabt und ein besonders gutes Exemplar erwischt. Vielleicht war aber auch einfach die Qualität der Spitzen vor 35 Jahren noch etwas besser als heute :)
Nach über fast 50 Jahren Weller Magnastat bis zur jetzigen Rework Station und diversen anderen kenne ich nur einen sicheren Weg zu kaputten Spitzen. Einfach Lötzinn ohne Silberanteil verwenden und wie durch Zauberhand zerstört man jede Lötspitze. Bei unveredelten Lötspitze wie an meinem Weller 300 Watt Dachrinnenlötkolben (reines Kupfer) kann man den Effekt sehr schön beobachten wie immer ein bisschen Kupfer in der Lötstelle verschwindet und als neuer Legierungsbestandteil verwendet wird. Der geringe Silberanteil im guten Lötzinn schützt die Veredelung der Spitze ich habe einige die im Magnastat mehr als 3Kg Lötzinn verarbeitet haben. mfg Michael
Uwe Beis, hast du mal die Temperatur gemessen? Sind das Original-Lötspitzen? Ich denke, die Temperatur ist zu hoch. Eine abgefressene Spitze hatte ich nach sehr langer Zeit und nach Entlötorgien mit erhöhter Temperatur.
Michael Ohlhorst schrieb: > Einfach Lötzinn ohne Silberanteil verwenden und wie > durch Zauberhand zerstört man jede Lötspitze. Mhh, verwende seit 10 Jahren eigentlich Pb60Sn40 (manchmal auch Cu2), alle Spitzen noch Heile. Löte mit durchschnittlich 320-340°C bisher noch nichtmal einen Ansatz Lochfraß an den Spitzen. Von daher glaube ich nicht das Ag der Ausschlaggebende Punkt ist. Was benutzt der Uwe denn? Hat er glaub ich noch nicht gesagt. Vielleicht auch bleifrei und dann ist das das Problem?!
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Mit meiner Fake- Hakko T15 Spitze habe ich bereits 3kg bleihaltiges lot verarbeitet ohne bemerkbaren Materialabtrag. Das in der Spitze eingebaute Heizelement wird von meiner Chinesischen Fake- Station mit erhöhter spannung angesteuert und leistet damit 100W, durch die tolle Regelung ist die Temeperatur steif wie hulle, so dass man problemlos mit 235°C löten kann. Das flussmittel raucht deshalb nicht direkt weg und ist noch min 15 bis 30s benutzbar, bevor das zinn auf der spitze matt wird. Masseflächen und Motherboard-Elkos sind mir auch noch nicht zum problem geworden. Dafür braucht man meiner meinung nach die regelung. Nicht der Minimale Wärmeeintrag wird beim Löten kleiner dinge zum problem, sondern die hohe Temperatur, die ohne regelung zu schnell das flussmittel zerstört und dadurch die lötstelle nicht korekt benetzt. Meinen mittlerweile auch durch einen geregelten außgetauschten Unterwegs-Lötkolben (30W) musste ich besonders beim löten an SMDs regelmäßig aus der steckdose ziehen, um vernünftige lötstellen zu produzieren. Kennengelernt habe ich dieses sündhaft teure Hakko Equipment als originalausfühung in meiner Ausbildung, mit silberhaltigem Bleifreilot bei 350°C war die standzeit nur 1 Jahr im produktionsumfeld. bis die spitzen sehr schlecht zinn annahmen. Privat nutze ich ein zusammengekauftes equipment aus china für insgesamt 80€ und die günstigst-möglichen spitzen, bisher wurde ich nicht enttäuscht und das system mit direkter wärmekopplung und thermoelement vorn im kopf der spitze ist schlichtweg überlegen. Das will ich nie mehr missen. Selbst für SMDs nutze ich wenn es der platz zulässt meine universalspitze, eine der größten spitzen: T15-K https://www.hakko.com/english/tip_selection/img/tip/T15-K.jpg , die fixe Arbeitsweise durch den großflächigen wärmeübergang macht richtig spaß und die fläche der spitze ersetzt bei kleinem pin Pitch beim "drag soldering" die Hohlkehle zum abziehen des überschüssigen zinns.
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Yalu X. schrieb: > Der Thread ist zwar schon etwas älter, aber noch lange nicht so alt wie > meine WECP, die mich seit ca. 35 Jahre durch dick und dünn begleitet. > Genauso alt sind die beiden Lötspitzen, eine kurze breite und eine lange > schmale, wobei ich praktisch nur letztere benutze. Ich löte zwar nicht > allzu oft damit (nur für's Hobby), aber wenn, dann mache ich alles > falsch, was man falsch machen kann (und in 35 Jahren kommen schon einige > Betriebsstunden zusammen): Na da brauch ich mich nicht wundern, das ich meine unbenutzte alte Magnastat Meißelspitze lang Nr.7, nich mal geschenkt loswerde ;)
Yalu X. schrieb: zusammen): > > - Um etwas Grobes zu löten, wechsle ich nicht etwa auf die breite > Lötspitze, sondern benutze weiterhin die schmale, drehe aber, um den > schlechteren Wärmeübergang zu kompensieren, die Temperatur auf Maximum > (450°C) auf. Wenn größere Sachen gelötet werden müssen, verwende ich dafür meine zweite WTCP-Lötstation mit Meißelspitze (7). > > - Abgewischt wird die Spitze nicht am feuchten, sondern am patschnassen > Schwamm, was der Spitze natürlich jedesmal einen Kälteschock verpasst. > Mache ich den Schwamm nur feucht, trocknet er immer so schnell aus, > und ich muss ihn spätestens nach einem Tag wieder anfeuchten. Das ist > mir einfach zu lästig ;-) Fürs Säubern der Lötspitze verwende ich meine "Schiesser-Feinripp-Unterwäsche". Es gibt nichts besseres dafür! > - Da ich keine Fräsmaschine habe und auch eine Säge oder Bohrmaschine > nicht immer zur Hand ist, nutze ich den Lötkolben auch als Ersatz für > diese Gerätschaften, bspw. um Löcher und Aussparungen in Kunststoff- > gehäuse zu schmelzen, oder um bei einem zu dicken Kunststoffteil > Material abzutragen. Da das ziemlich qualmt, öffne ich dabei natürlich > das Fenster ;-) Den Beiträgen bisher habe ich entnommen, daß dabei Säure freigesetzt wird, was die Spitze schnell für Lötzinn unbrauchbar machen kann. > > - Nach der Arbeit mit Kolophonium und erst recht nach der Kunststoff- > bearbeitung ist die Spitze logischerweise mit einer dicken, schwarzen > Kruste bedeckt und deswegen zunächst nur noch sehr eingeschränkt für > normale Lötarbeiten einsetzbar. Um den ursprünglichen Zustand > wiederherzustellen, heize ich den Kolben auf, und schabe die Kruste > mit einem Teppichbodenmesser ab. Na, ich weiß nicht, ob das für die Beschichtung gut ist? > Normalerweise würde man annehmen, dass ich unter diesen Bedingungen die > Lötspitze spätestens alle paar Wochen erneuern müsste. Dem ist aber > absolut nicht so: Die Spitze ist nach 35 Jahren zwar in dem nicht > beschichteten Bereich etwas grau geworden, funktioniert aber noch wie am > ersten Tag (genau genommen sogar noch deutlich besser, weil sie am > ersten Tag noch nicht eingelötet war). Sie sieht überhaupt nicht > angefressen aus, und die Eisenbeschichtung scheint noch völlig intakt zu > sein. > M. E. ein Phänomen. > Vielleicht habe ich ja nur Glück gehabt und ein besonders gutes Exemplar > erwischt. Vielleicht war aber auch einfach die Qualität der Spitzen vor > 35 Jahren noch etwas besser als heute :) Das mußte ich allerdings auch schon feststellen. Die Qualität scheint nachgelassen zu haben.
Bei mir war es zunächst kurz nach der Umstellung auf bleifreies Zinn so, die sonst so gutmütigen und langlebigen Spitzen waren plötzlich nach wenigen Wochen kaputt. Die Erklärung mit dem Silberanteil könnte stimmen, seit ich das speziell für Handlötungen empfohlene Almit-Lot nehme, das auch wieder ordentlich Silber enthält, ist das Problem erledigt. Die Spitzen halten wieder so lange wie früher. Nachteil, wenn man die Preise z.B. bei Conrad für silberhaltiges und -freies Lot vergleicht, liegt man etwa bei einem Faktor Zwei.
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