Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik aufgetrennten Motor anschaffen


von Lehrender (Gast)


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Hi Leuts,

zu Lehrzwecken möchte ich gerne einen aufgeschnittenen Motor anschaffen, 
wo 1/4 herausgeschnitten ist, die Welle noch sichtbar sein soll, man die 
einzelnen Blechpakete sehen kann...

Weis jemand von Euch, ob es eine Firma gibt, die solche Exponate 
herstellt? Oder würdet Ihr eher einen neueren Motor nehmen, den 
auseinander bauen und die einzelnen Teile von einer Metallwerkstatt 
auftrennen lassen?

Ich hab noch keine richtige Idee, über ein paar Tipps von Euch würde ich 
mich sehr freuen.

von Julian B. (julinho)


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Ich würde einen defekten Motor dafür nehmen.

von ;o) (Gast)


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Nimm einfach die Welle aus dem Motor und flexe ihn auf.
Traditionellerweise werden die Schnittkanten rot angemalt.
Danach baut man die Welle wieder ein und fertig.

von Lehrender (Gast)


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Die Idee mit dem Flexen hatte ich auch schon, bin mir nur nicht sicher, 
ob sich die CU-Wicklungen auch so schön abschleifen lassen mit dem 
Trennblatt wie Stahl oder ob es nicht besser wäre, dass in einer 
Metallwerkstatt mit einer Bandsäge machen zu lassen.

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Hallo,

Lehrender schrieb:

> zu Lehrzwecken möchte ich gerne einen aufgeschnittenen Motor anschaffen,
> wo 1/4 herausgeschnitten ist, die Welle noch sichtbar sein soll, man die
> einzelnen Blechpakete sehen kann...

Wird vermutlich nicht ganz so billig werden, da Einzelanfertigung (der 
Markt für Dreiviertelmotoren ist vermutlich nicht so groß, dass sich 
eine Serienfertigung lohnt ;-)

http://www.wuekro.de/produkte_frame.asp
-> Elektr. Maschinen / Antriebstechnik
    -> Elektr. Maschinen - Schnittmodelle


Grüßle,
Volker.

von Wühlhase (Gast)


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Ich glaube die Wicklungen wird die Säge abgewickelt haben noch bevor das 
Sägeblatt wirklich durch die Spule ist. Und du willst da zweimal durch.

Einen alten Motor fleddert es dir auseinander und sieht auch noch 
scheiße aus. Dunkel gewordenes Cu, speckiges Klebeband, der ganze Staub 
über die Jahre...

Nimm besser einen neuen Motor-soll ja ein Ausstellungsstück sein. Und 
dann such dir jemanden, der was mit Carbon/Glasfasergewebe macht. 
Modellflieger sind dafür eine gute Anlaufstelle.Schau dir das 
Vakuum-Infusionsverfahren mal genau an.
https://www.youtube.com/watch?v=Kxa8kBzKHqY

Das würde ich mit den Spulen machen, bevor ich daran herumsäge. Durch 
das Vakuum wird das Harz schön überall "hingesaugt". Damit kannst du aus 
dem losen Draht ein schön stabiles Gebilde machen. Da kann dann gaaanz 
langsam die Säge durchgleiten und die Drahtstücke bleiben dort wo sie 
sein sollen. Wichtig ist, daß das ganze nicht warm wird...sollte 
deutlich unter 60°C bleiben.

von Motorenfütterer (Gast)


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nur sägen ist zu grob: die Schnittflächen sollen danach geschlichtet 
werden (bis hin zu poliert, Aufwand gem. Freizeit...)

Achtung: gehärtete Teile wie Kugellager + Sägeblatt = Fluchtirade.

Ohne Gegenmassnahmen, füllt sich jeder Hohlraum mit Späne/Schleifstaub.
Je nach Objektgrösse erst in glasklaren Harz eingiessen und in 
Unterdruck Luftreste evakuieren. Dann beim Bearbeiten massiv Kühlen.

Sind "kleine" Teile für die Bearbeitung nicht gestützt, zerreissen sie 
wüst und das Ergebnis entspr. unansehlich. (Kupferdrähte, Kugeln/Rollen 
in Lager, usw.)

Von welcher Motorengrösse lebt da die Vorstellung?

Vibralarm im Telefon?
Akkuschrauber?
Küchengerät/Staubsauger?
Werkstattmaschine?
Seilbahnantrieb?
Schiffsmotor?

von L. H. (holzkopf)


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Lehrender schrieb:
> zu Lehrzwecken möchte ich gerne einen aufgeschnittenen Motor anschaffen,
> wo 1/4 herausgeschnitten ist, die Welle noch sichtbar sein soll, man die
> einzelnen Blechpakete sehen kann...

Wäre ganz gut, wenn Du etwas dazu sagen würdest,/welche/ Art von E-Mot. 
Du als Schnittmodell haben willst. :)
Einen DASM, etwa so wie hier?
http://www.bing.com/images/search?q=schnittmodell+elektromotor&view=detailv2&&id=8950F4C55F7093C1B91F75325BAADE78081FD0B4&selectedIndex=110&ccid=H398d7eK&simid=608008585163768990&thid=OIP.M1f7f7c77b78a3f80ea521d585d0f2ac0o0&ajaxhist=0

> Weis jemand von Euch, ob es eine Firma gibt, die solche Exponate
> herstellt?

Gelegentlich mache ich so etwas, wenn andere dazu längst "das Handtuch 
geworfen" haben. ;)
Das "wildeste", das ich jemals machte, war der Längsschnitt einer 
Zündkerze, bei der das "Gutstück" exakt die Hälfte der Zündkerze war. :D

Gib Dich keinen Illusionen hin:
Wenn Du ein exaktes Exponat anfertigen lassen willst, bist Du recht 
schnell mit einigen 1000 Euro "dabei".
Und, nachdem die zur Verfügung stehenden Mittel Lehrender i.d.R. 
(leider) "dünn" sind, würde ich an Deiner Stelle eher in die Richtung 
denken, das Modell weitestgehend selbst anzufertigen.
Zumal es ja für reine Demonstrationszwecke nicht unbedingt auf hohe 
Geometriegenauigkeit der Schnitte ankommt.

> Oder würdet Ihr eher einen neueren Motor nehmen, den
> auseinander bauen und die einzelnen Teile von einer Metallwerkstatt
> auftrennen lassen?

Wozu einen neueren Motor?
Durch die Trennschnitte wird der Motor sowieso komplett mit Spänen 
"versaut" und muß danach gesäubert werden.
An Deine Mittel denkend, holst Du Dir wohl am besten einen E-Mot. bei 
einem Schrotthändler.
Preis / kg vielleicht in der Größenordnung 2 Euro. ;)

Eine Metallwerkstatt, die Dir solche Schnitte macht, wirst Du suchen 
müssen.
Denn die wissen auch, daß es sich dabei um Verbundmaterial handelt, das 
ekelhaft zu trennen ist:
Guß mit Lunkern drin, Cu, das "schmiert" und Dynamoblech mit Si legiert.
Macht übliche scharfe Werkzeuge, wie z.B. Bandsägen, recht schnell 
stumpf/fertig.

> Die Idee mit dem Flexen hatte ich auch schon, bin mir nur nicht sicher,
> ob sich die CU-Wicklungen auch so schön abschleifen lassen mit dem
> Trennblatt wie Stahl...

Wenn Du einigermaßen geschickt mit einer 230er-Flex umgehen kannst:
Besorg Dir nicht Stahl-TS, sondern SC-Stein-TS (bakelitegebunden, 
haben meistens grüne aufgeklebte Kennungspapiere)in der üblichen Stärke 
(so ca. 3 mm) sowie einen stinknormalen Kalksandstein.
Guß und Cu sind am besten mit SC bearbeitbar, und den Schnitt durch das 
Dynamoblech "packen" SC-TS auch noch relativ gut.

Solltest Du merken, daß die TS "zumacht" (nicht mehr schnittfreudig 
ist), gehst Du aus dem Schnitt und fährst einige Eintauch-Schnitte in 
den vorgenäßten Kalksandstein.
Denn der ist hochabrasiv und reißt Dir durch das Eintauchen die TS 
wieder frei. ;)

Bevor Du die 230er-TS einsetzt, besorg Dir (hartes) Paraffin.
Schmelz das in einem Kübel dünnflüssig und tauch dann die TS komplett 
(einzeln) darin unter.
Zieh sie anschließend wieder heraus und warte, bis das Paraffin wieder 
an ihnen erstarrt ist.
Danach sind sie einsatzbereit:
Im Schnitt schmilzt das Paraffin und fungiert dadurch sowohl als Kühl-, 
als auch als Gleit-/Schmiermittel.

Was Die Schnitt-Oberflächen anbelangt:
Dazu kannst Du in mehreren Stufen denken.
Erst mal das Gröbste, z.B. ein Viertel, per 230er-Flex "rausfetzen" und 
anschließend evtl. mit kleinerer Flex die Oberflächen "hochziehen".

Läufer ausbauen wurde bereits genannt - den kannst Du auch separat 
x-beliebig trennen.
Alles andere nicht zerlegen:
Mit einer 230er-Flex kannst Du ohne weiteres auch "Entlastungsschnitte" 
zum Hauptschnitt fahren.
D.h. Du schneidest das Material (schräg seitlich) vom Hauptschnitt ein.
Mit der Zielsetzung, das einfach per Hammer und/oder Meißel 
"abzuplatzen".
Dies v.a. auch deshalb, um Eintauchtiefe der Flex "gewinnen" zu können. 
:D

Eine kostengünstigere Möglichkeit, wie Du Dein Vorhaben realisieren 
könntest, sehe ich nicht.
Hoffe, das hilft Dir etwas weiter. :)

Du brauchst Dich auch nicht zu scheuen, mir evtl. eine PN zu schicken, 
wenn es darum geht, speziellere Schleifmittel für Deinen Zweck 
erhalten/beziehen zu können.
Kenne das "volle Programm" rauf und runter, und es gibt Schleifmittel, 
die weitestgehend unbekannt sind.
Und schon gleich gar nicht über die Bucht oder Amazon oder dgl. mehr 
Unternehmen beziehbar sind. :D
Naja - das gewollte Handels-Monopol derlei zutiefst asozialer 
Unternehmen ist ein ganz anderes Thema.

von Stephan S. (outsider)


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Vielleicht können die ja helfen?

http://www.viertel-motoren.de/

;-)

von Falk B. (falk)


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Das geht viel einfacher.

100g TNT rein und zünden. Dann hat man eine Explosionsdarstellung des 
Motors ;-)

von Fischers Fritz (Gast)


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Kleineren Motot mir Harz füllen und mit nem Stirnfräser den gewünschten 
Schnitt herstellen. Gut kühlen.

von Helmut L. (helmi1)


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Falk B. schrieb:
> 100g TNT rein und zünden. Dann hat man eine Explosionsdarstellung des
> Motors ;-)

Du hast dabei die Highspeed Kamera vergessen.

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