Forum: PC Hard- und Software Übersicht über die Bootzeiten von Mainboard-BIOSen/UEFIs?


von Rolf F. (Firma: G.) (benutzername0)


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Ich verwende einen Messrechner um an einer Maschine Daten zur 
Fehlersuche aufzuzeichnen, aber es zeigt sich das Problem das der 
embedded PC der Maschine viel schneller startet als der Messrechner-PC, 
ein Esprimo E9900, bei dem rund eine halbe Minute vergeht bevor man auch 
nur die erste Meldung vom BIOS sieht.
Deshalb stellt sich die Frage wo man denn die Bootzeiten von 
Mainboard-BIOSen/UEFIs findet, also die Zeit vom Einschalten 
(automatisch starten durch AC Power Loss Restart) bis sich der Bootloder 
meldet.
Es ist klar das je nach Einstellung diese Zeit mal länger oder kürzer 
ist, aber zumindest für den Fall der Default-Werte sollte das doch 
irgendwo angegeben sein.
Bisher finde ich die aber nirgends, nicht einmal in den 
Mainboard-Manuals.
Bleibt da nur kaufen, Messen und wenn zu langsam vom 14tägigen 
Widerrufsrecht Gebrauch zu machen?

von Der Andere (Gast)


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Rolf F. schrieb:
> Ich verwende einen Messrechner um an einer Maschine Daten zur
> Fehlersuche aufzuzeichnen, aber es zeigt sich das Problem das der
> embedded PC der Maschine viel schneller startet als der Messrechner-PC,
> ein Esprimo E9900, bei dem rund eine halbe Minute vergeht bevor man auch
> nur die erste Meldung vom BIOS sieht.

Was ist dein eigentliches Problem?
Sich auf irgendwelche Bootzeiten zu verlassen ist pfusch. Diese zeit 
kann sich ändern wenn Updates installiert werden, ja schon wenn ein 
anderes USB Gerät an der Kiste steckt.
Wenn die beiden Rechner miteinander kommunizieren, dann müssen halt 
beide warten bis der andere sicher hochgefahren und bereit ist.
Wenn der eine beim hochfahren des anderen schon was aufzeichnen muss, 
dann muss er halt sicher vorher hochgefahren sein.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Rolf F. schrieb:
> aber zumindest für den Fall der Default-Werte sollte das doch irgendwo
> angegeben sein.

Wird es nicht sein, sofern sich nicht jemand die Mühe macht, das im 
Einzelfall mit jeder BIOS-Revision und jeder 
Graphikkarten-/RAID-Controller-/Sonstwas-Konstellation durchzuspielen.

Es gibt BIOSe, die eine "Quick Boot" oder "Quick POST"-Funktion bieten, 
man kann das Verhalten von Erweiterungsbiosen der Graphikkarte und 
RAID-Controllern beeinflussen, ist das Booten von USB und von optischen 
Laufwerken oder gar Netzwerkkarten aktiviert oder nicht ... das sind 
bereits bei einem einzelnen PC ziemlich viele Variablen, die das 
Bootverhalten beeinflussen.

Das ist also reichlich müßig.

Du wirst nicht beide Systeme gleichzeitig einschalten können, sondern 
musst Deinen Messrechner vor dem anderen System vollständig hochgefahren 
haben müssen.

von Robert L. (lrlr)


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was ist denn an dem "Messrechner" besonders, dass man ihn nicht durch 
ein Notebook ersetzt, das man überhaupt nicht ausschaltet??
wenn maximal in standby..?

dann wären bootzeiten egal..

von Rolf F. (Firma: G.) (benutzername0)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Es gibt BIOSe, die eine "Quick Boot" oder "Quick POST"-Funktion bieten,
> man kann das Verhalten von Erweiterungsbiosen der Graphikkarte und
> RAID-Controllern beeinflussen, ist das Booten von USB und von optischen
> Laufwerken oder gar Netzwerkkarten aktiviert oder nicht ... das sind
> bereits bei einem einzelnen PC ziemlich viele Variablen, die das
> Bootverhalten beeinflussen.

Ja, das ist aber kein Grund diese wichtige Angabe wegzulassen, denn 
solche komplizierten Details hat man immer, z. B. beim 
Kraftstoffverbrauch eines PKW pro 100 km, der abhängt u. a. davon ob die 
Klimaanlage eingeschaltet ist oder nicht, von der Fahrbahnoberfläche, 
der Außentemperatur, Gewicht von Passagieren und Gepäck etc.. Auch dafür 
dafür gibt es ja standardisierte Testverfahren die zwar den Wert im 
konkreten Einzelfall meist nicht ganz genau wiedergeben, aber a) 
zumindest grob passen und b) Vergleiche ermöglichen; man kann danach 
zumindest eine Rangfolge aufstellen.
Da kommt niemand mit einer Ausrede wie "das geben wir nicht an weil sich 
das mit dem nächsten Updaten der Motorsteuerungs-Software ändern kann".

Ich brauche ja die Zeit bis zum Bootloader nicht auf eine Zehntelsekunde 
genau, aber auf ein bis zwei Sekunden genau sollte es schon sein, für 
den Fall einer minimalen Konfiguration und mit Default-Werten - so wie 
man z. B. den Kraftstoffverbrauch bei PKWs misst und auch im Datenblatt 
angibt.

: Bearbeitet durch User
von Rolf Magnus (Gast)


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Rolf F. schrieb:
> Ja, das ist aber kein Grund diese wichtige Angabe wegzulassen

Offenbar ist sie für die meisten Benutzer nicht so wichtig.

> Da kommt niemand mit einer Ausrede wie "das geben wir nicht an weil sich
> das mit dem nächsten Updaten der Motorsteuerungs-Software ändern kann".

Du weißt aber auch, dass du dich auf die Angabe sowieso nicht verlassen 
kannst. Oder gehst du zum Händler und tauschst dein Auto um, wenn es bei 
dir mehr braucht als im Datenblatt angegeben? Was bringt dir denn 
irgeneine für den PC angegebene Bootzeit?

> Ich brauche ja die Zeit bis zum Bootloader nicht auf eine Zehntelsekunde
> genau, aber auf ein bis zwei Sekunden genau sollte es schon sein, für
> den Fall einer minimalen Konfiguration und mit Default-Werten - so wie
> man z. B. den Kraftstoffverbrauch bei PKWs misst und auch im Datenblatt
> angibt.

Nun, offenbar werden Bootzeiten von PCs nicht für so wichtig erachtet, 
dass man dafür ein genormtes Messverfahren mit genau definierten 
"Default-Werten" einführen würde, mit dem jeder PC-Hersteller die danach 
ermittelten Bootzeiten angeben kann.

von Rolf F. (Firma: G.) (benutzername0)


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Rolf Magnus schrieb:
> Rolf F. schrieb:
>> Ja, das ist aber kein Grund diese wichtige Angabe wegzulassen
>
> Offenbar ist sie für die meisten Benutzer nicht so wichtig.
>
>> Da kommt niemand mit einer Ausrede wie "das geben wir nicht an weil sich
>> das mit dem nächsten Updaten der Motorsteuerungs-Software ändern kann".
>
> Du weißt aber auch, dass du dich auf die Angabe sowieso nicht verlassen
> kannst. Oder gehst du zum Händler und tauschst dein Auto um, wenn es bei
> dir mehr braucht als im Datenblatt angegeben?

Ja, und das sehen auch die Gerichte so:
http://www.heise.de/autos/artikel/Zu-hoher-Verbrauch-Neuwagen-darf-zurueckgegeben-werden-1821597.html

Es gibt ja auch einige Bootdauer-Spezifikationen wie die von Intel für 
Ultrabooks, bei denen auch maximale Bootzeiten definiert sind.
Das fehlt noch bei Mainboards.

: Bearbeitet durch User
von Der Andere (Gast)


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Rolf F. schrieb:
> Auch dafür
> dafür gibt es ja standardisierte Testverfahren die zwar den Wert im
> konkreten Einzelfall meist nicht ganz genau wiedergeben, aber a)
> zumindest grob passen und b) Vergleiche ermöglichen; man kann danach
> zumindest eine Rangfolge aufstellen.

Die beliebig falsch sind.
Diese Zahlen gibt es nur weil sie verpflichtende Zahlen für die 
Typzulassung einen KFZ beim KBA sind.
Dass jedes Mainboard eine Typzulassung bei einer Bundesbehörde braucht 
und dafür der Hersteller solche Zahlen präsentieren muss wäre mir neu.

Dein Ansatz ist falsch, aber das wurde dir ja schon mehrfach gesagt.

von Kaj (Gast)


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Rolf F. schrieb:
> Ja, und das sehen auch die Gerichte so:
> 
http://www.heise.de/autos/artikel/Zu-hoher-Verbrauch-Neuwagen-darf-zurueckgegeben-werden-1821597.html

Hast du den Artikel auch gelesen?
1
Die genannten Verbräuche müssten jedoch unter Testbedingungen
2
reproduzierbar sein. Dies sei auch bei Überprüfung durch einen
3
Sachverständigen nicht der Fall gewesen. Da der hierbei ermittelte
4
kombinierte Verbrauch um mehr als zehn Prozent über dem angegebenen
5
Verbrauch liege, sei das Fahrzeug mangelhaft.
Das heisst: Am Ende war nicht der Mehrverbrauch schuld, sondern das 
nicht reproduzieren koennen der versprochenen Werte.
Das ist ein gewaltiger Unterschied!
Und nur weil die Werte nicht reproduziert werden konnten und die 
ermittelten werte ueber den versprochenen lagen, nur deshalb durfte 
der Kaeufer vom Vertrag zurueck treten.
Haetten die versprochenen Werte reproduziert werden koennen, haette er 
nicht vom Vertrag zurueck treten duerfen.

von Sebastian V. (sebi_s)


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Rolf F. schrieb:
> bei dem rund eine halbe Minute vergeht bevor man auch
> nur die erste Meldung vom BIOS sieht.

Solche POST Zeiten kenne ich sonst nur von Server Mainboards. Bei allen 
Desktop Boards die ich so kenne dauert der POST maximal ein paar 
Sekunden und das dürfte die wenigsten Anwender stören. Genauso spielt 
die Zeit bei den Server Boards nur eine kleine Rolle, da man Server 
höchstens alle paar Monate mal neu startet. Der Sinn einer solchen Liste 
erschließt sich mir daher nicht.

von Georg (Gast)


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Rolf F. schrieb:
> Bleibt da nur kaufen, Messen und wenn zu langsam vom 14tägigen
> Widerrufsrecht Gebrauch zu machen?

Bei deiner Ahnungslosigkeit, wovon die Bootzeit alles abhängt, kannst du 
die Rechner gleich ungeprüft zurückgeben. Da du nicht in der Lage bist, 
erst mal die BIOS-Einstellungen auf Bootzeit zu optimieren, wirst du mit 
keinem Rechner zufrieden sein.

Und selbst wenn dir da ein Fachmann hilft, kann mit der nächsten 
Veränderung alles zunichte sein. Du kannst ja noch nicht mal angeben, 
welches Betriebssystem. Glaubst du, das spielt keine Rolle beim Booten?

Bau ein Zeitrelais ein, das die Maschine verzögert startet. Murks ist 
das System sowieso. Bei ordentlicher Software ist es egal, was zuerst 
startet.

Georg

von uwe (Gast)


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-Quickboot aktivieren
-RAM test deaktivieren
-Boot from LAN deaktivieren
wenns nicht hilft Steckkarten entfernen

von oszi40 (Gast)


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Wenn er ein Betriebssystem von HD bootet kommt es ja auch noch auf die 
Platte an. Zwischen SSD und alter HD oder CD liegen Welten. Wenn der 
eine Rechner unbedingt immer schneller sein soll, könnte man auch in den 
Autostart eine Abfrage einbauen.

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