Hallo Forum, Ich bin ein sehr ambitionierter Bastler rund um Tontechnik für den Eigenbedarf meines Heimstudios. Als gelernter Metaller bin ich natürlich kein Elektroniker wie Ihr und habe mir während dem Bau meiner Geräte viel Wissen anlesen müssen um die Projekte erfolgreich abschließen zu können. So konnte ich bereits einige schöne Geräte fertiggestellen - Darunter z.B zwei Audiokompressoren und einen Mastering-Equalizer. Es gibt aber auch Dinge bei denen ich wegen fehlender Grundlagen und Verständnisproblemen im Dunkeln tappe und ich nicht mehr weiter weiß: Situation: Der Bau meines Röhrenverstärkers mit 2 ECC86 ist fast abgeschlossen, das Ergebnis kann sich hören lassen. Die Schaltung wurde auf Basis einer erprobten Variante im Netz von mir verdrahtet und arbeitet einwandfrei. Die Haupt-Spannungsversorgung erfolgt zunächst über ein Steckernetzteil mit +12Volt, 1A. Im Inneren des Röhrenverstärkers wird diese Versorgung an zwei von mir getrennt aufgebaute Schaltungen - die für die Spannungsversorgung a)Röhren-Heizung (+6V) sowie b)Bereitstellung der Röhren-Anodenspannung (+9V) zuständig sind - weitergeleitet. Diese Schaltungen bestehen aus klassischen Festspannungsreglern und Kondensatoren wie im Datenblatt empfohlen. Das Audio-Signal wird nun am Ende der Röhren-Schaltung an eine sogenannte "Pegelanpass-Stufe" - die gleichermaßen über eine justierbare Verstärkung bis zu +20dB verfügt - weitergeleitet. Diese zusätzliche Schaltung war notwendig da die Ausgangsleistung der Röhrenschaltung zu gering war. Daraufhin habe ich von einem sehr erfahrenen Elektronik-Menschen welcher exklusive Hifi-Geräte baut diese "Pegelanpass-Stufe" als fertiges Produkt (Platine fertig aufgebaut) erworben. => Auf dieser Schaltung werkelt der OpAmp NE5332p Die Spannungsversorgung von +6V - so teilte er mit - muss zwingend über eine separate Quelle erfolgen da sonst Störungen zu erwarten sind. Besser währe eine symmetrische Versorgung, oder aus den 6V "Pseudo-12V" machen. (Ich weiß was er meint => Virtuelle Masse usw.) Fakt ist, es klappt vorzüglich mit einem weiteren eigenen 6V Netzteil (unsymmetrisch). Alles arbeitet Einwandfrei! Problem, und das stört mich gewaltig: "Zwei Stecker-Netzteile" um ein Audio-Gerät zu versorgen. Das ist doch Banane. Also kurzerhand die Anpass-Stufe entgegen der Empfehlung des Kollegen an die 6V-Versorgung der Röhrenheizung genommen und zunächst super Sound erhalten. Jedoch bricht nach kurzer Zeit erst ein Kanal weg, danach der andere und am Schluss nur noch fürchterlich kratzender Sound. Also vorerst zurück zur doppelten Steckernetzteil-Lösung :-( Das ganze muss doch eleganter zu lösen sein?
AUDI0N schrieb: > Das ganze muss doch eleganter zu lösen sein? Kann schon sein. Allerdings stehen wir ohne den Schaltplan recht dumm da und haben keine Ahnung, was da in deinem Metallchassis vor sich geht. Als erstes fällt mir ein, ein Netzteil zu benutzen, das aus 2 getrennten Wickungen besteht und eben zweimal 12V oder so bereitstellt. Transformatoren mit 2 Wicklungen sind käuflich zu erwerben. > Diese zusätzliche Schaltung war notwendig da die Ausgangsleistung der > Röhrenschaltung zu gering war. Das wundert mich nicht. Bei 9V Anodenspannung kannst du die Röhre vergessen.
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Nur mal so gefragt: Die Röhren kann man sich mit dem Op-Amp aber eigentlich auch komplett sparen, oder geht's da mehr so um die Retro-Optik?
Ganz Falsch. Nehme ich die Röhren Testweise heraus, dann kann sofort feststellen das diese eine sehr entscheidende Rolle spielen. Das signal bricht um die hälfte ein wenn diese nicht im Sockel sind. Richtig ist, dass Signal ohne die Stufe am Ende ist deutlich präsent jedoch ist der Ausganspegel nicht ausreichend genug. Was den hier gefordeten Schaltplan des Verstärkers angeht kann ich lediglich mit dem zur Röhrenschaltung aufwarten den ich im Netz entnommen hatte. Einen Plan für die Pegelanpassung habe ich nicht da diese nicht von mir selbst stammt. Das Layout wurde von jemandem exklusiv angefertigt und findet Platz u.a in einigen Geräten die dieser Mensch äußerst professionell baut. Dieser wird mir sicher nicht den Plan so ohne weiteres zur Verfügung stellen. Seine Schaltung macht auf mich jetzt auch nicht den Eindruck das hier geheimes Hexenwerk stattgefunden hat und so eine Anwendung nicht schon in ähnlicher Form realisiert wurde. Wie schon erwähnt wundere ich mich lediglich darüber warum die Schaltung am Ende nur über eine separate Spannungsversorgung gespeist werden kann damit diese sauber arbeitet. Ich glaube der OpAmp mag es wohl nicht so gerne das er an der gleichen 6V Spannungsversorgung wie die Röhrenheizung hängt. Das scheint sich irgendwie zu beeinflussen. Wenn es eben nicht anders geht müssen eben auf der Rückseite 2 Netzteile für den Betrieb werkeln. (Was eher A-Typisch ist, und extrem beknacktt aussieht). Bei einem meiner anderen Geräte habe ich mittels Spannungswandler-Schaltungen verschiedene Spannungen intern bereitgestellt. Warum das hier nicht geht ist mir ein Rätsel.
Matthias S. schrieb: > Das wundert mich nicht. Bei 9V Anodenspannung kannst du die Röhre > vergessen. Joe F. schrieb: > Nur mal so gefragt: > Die Röhren kann man sich mit dem Op-Amp aber eigentlich auch komplett > sparen, oder geht's da mehr so um die Retro-Optik? Den beiden Aussagen kann ich nur zustimmen, deswegen solltest Du mal schreiben, wozu der Verstärker dienen soll. Statt das 6V Problem zu lösen sollte man dann eine ordentliche Röhrenschaltung mit 100-250V Anodenspannung verwenden oder auf die Röhren verzichten und nur den OP-Verstärker verwenden. Hier der Link zur Schaltung: http://www.b-kainka.de/bastel17.htm Aus der Beschreibung:" Die Bauteilwerte habe ich teils übernommen und teils "aus den Fingern gesogen" in Anlehnung an Ihren Tipp 17. Hier ein Bild der Schaltung. Sie arbeitet -bei mir- besser ("audiophiler"), wenn auch etwas leiser, als der Tipp 17-Verstärker." MfG
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Hallo Von Röhrenschaltungen habe ich keine Ahnung. Wie kommt der DC-Arbeitspunkt zu Stande? Der Teil mit R2, R3 und R4 wirkt auf mich floatend. Kann es sein, dass dieser bei asymmetrischen Störungen davondrifted? Gruss Limi
Limi schrieb: > Der Teil mit R2, R3 und R4 wirkt auf mich > floatend. Kann es sein, dass dieser bei asymmetrischen Störungen > davondrifted? Sollte nicht so sein, die beiden Stufen erzeugen sich über die 100 Ohm Widerstände in der Kathode ihre negative Gittervorspannung, die allerdings bei den 3V, die für jede Röhre übrigbleibt, nur minimal ist. Das Dings bildet mehr oder weniger eine eisenlose Gegentaktstufe, wobei die obere noch die Phasenumkehr für die untere Röhre macht. Würde die obere Röhre mehr Strom ziehen, bleibt für die untere weniger übrig, ihre Gittervorspannung sinkt und damit dreht sie weiter auf. Würde man die Schaltung mit anständiger Spannung betreiben, könnte da sogar was nettes rauskommen. 3V pro System sind allerdings viel zu wenig. Ich hänge mal das Datenblatt der ECC86 mit an. Man sieht, das bei 12V pro System die ganze Sache viel besser aussieht und die Aussteuerungsgrenze deutlich nach oben zieht. Wie bereits oben gesagt, empfehle ich ganz einfach ein Netzteil mit 2 Wicklungen (2 * 6V oder so), aus denen dann die Spannungen galvanisch getrennt gewonnen werden können.
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@Volker Der Verstärker dient als Kopfhörerverstärker für mp3-Player, iPad etc. und bringt schon mehr Output als die Geräte selbst. Zudem klingt das Teil richtig klasse. Da scheinen die Röhren schon etwas zu bewirken. Ist für mich als Laie für Euch Profis schwierig zu beschreiben - ist mir auch bewusst - muss man hier einfach selbst erleben, dass der Verstärker arbeitet (Auch ohne die Anpass-Stufe, jedoch mit geringerer Ausgangsleistung). @Matthias, Ja, das mit den 6Volt :-D Ich habe mir oben genanntes Datenblatt auch schon gezogen und mir die Kennlinie reingezogen. Die Anodenspannung wurde bereits schon sehr früh von mir von 6V schon auf 12V erhöht :-) Das habe ich sofort bemerkt das hier mehr Power herauskommt.
Hallo, hier ist noch der Link zum Vorbild aus der Röhrenbude: http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Ralf-KH-Amp/KH-Amp.html Für niederohmige Kopfhörer wird man einen Ausgangstransformator (z.B. von Reinhöfer) benötigen, siehe das Problem mit 600 Ohm KH in der Beschreibung. Für die Versorgung sollte man einen Trafo 12V oder 2*12V nehmen und eine Verdopplerschaltung nach Delon, dann hat man 24V bzw. 48V für die ECC86. Den NE55xx kann man dann als Vorstufe nehmen und mit 2*12V versorgen. Dann ist das ein sinnvolles Konzept. MfG
Danke an alle beteilgten. Da waren sehr hilfreiche Beiträge dabei. LG
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