Hallo, ich würde gerne bei 2 Geräten die (vermutlich) via DTMF Signalen kommunizieren die paar Bits dir übertragen werden auslesen. Leider verwenden die keine Pausen zwischen den verschiedenen Tönen, daher lässt es sich furchtbar schwer optisch herauslesen. Ich dachte dabei eine FFT zu erstellen, habe dazu auch das komplette Signal als .csv Datei vorliegen, frage mich aber nun wie ich es am einfachsten anstelle, das Signal zu analysieren. Gibt es gute Programme die mit csv Dateien gespeist werden können, und FFTs ausgeben und eventuell noch andere Funktionen beinhalten, wie eine Bestimmte Frequenz subtrahieren? K. Gustav
Hast du ein altes Analog-Modem in Reichweite? Das kann man prima als Echtzeit-DTMF-Decoder verwenden.
Georg G. schrieb: > "dtmf decoder software" bei Google eingegeben bringt viele > Treffer. Ja, aber die sind alle auf Telefon Signale ausgelegt, das hilft nichts. Andere Frequenzen und dort werden definierte mindest - Stopp - Zeiten verwendet. Alex S. (Gast) schrieb: > Hast du ein altes Analog-Modem in Reichweite? > Das kann man prima als Echtzeit-DTMF-Decoder verwenden. Leider nein, müsste ich mich umhören ob noch jemand eines herumliegen hat. Lassen sich damit auch benutzerdefinierte Frequenzpaare decodieren?
Um welche Geräte handelt es sich? Kann du eine Aufzeichnung einer Kommunikation anhängen?
K. Gustav schrieb: > auf Telefon Signale ausgelegt Möchtest du den Würfelzucker direkt....? Was ist so schwer daran, eines dieser Programme (PD, Source verfügbar) als Vorlage zu nehmen und die FFT anzupassen? Was mich wundert: Tonsignale als csv Datei ist eher ungebräuchlich. Ich hätte wav oder ähnlich erwartet.
Handelt sich um Leitungsmessgeräte, die miteinander kommunizieren. die .csv ist sehr groß, habe mal 3 Bilder angehängt, sieht stark nach DTMF aus, auch laut FFT Analyse direkt am Scope, sind 2 Sinusschwingungen zu sehen.
Es gibt die proprietäre Software "Origin" und mittlerweile auch gute OpenSource Klone wie SciDaVis. Das kann csv einlesen, und dann steht dir die ganze Welt an Analysemöglichkeiten offen. FFT ist noch die leichteste Übung.
K. Gustav schrieb: > Gibt es gute Programme die mit csv Dateien gespeist werden können, und > FFTs ausgeben und eventuell noch andere Funktionen beinhalten, wie eine > Bestimmte Frequenz subtrahieren? Spice, z.B. das beliebte LTSpice. Das bietet die Möglichkeit, Spannungsquellen zu erzeugen, die aus einer PWL-Datei "gespeist" werden. Man muss dazu nur noch wissen, dass PWL-Dateien im Prinzip die gleiche Struktur haben wie CSV-Dateien, bloß halt statt Komma Whitespaces als Feldtrennzeichen verwenden. Sprich: man braucht in erster Näherung nur einen Texteditor mit der Möglichkeit zum Suchen&Ersetzen, um aus der CSV eine PWL zu machen. Suche ",", ersetze durch " ". Etwas komplizierter wird das mit den CSV-Dateien von Oszis, wenn mehrere Signale darin enthalten sind. Dann geht das zwar prinzipiell genauso, aber der Editor braucht zusätzlich die Fähigkeit, das Suchen&Ersetzen mittels regulärer Ausdrücke vorzunehmen, um die Spalten der jeweils unerwünschten Signale zu entfernen. Damit kann man dann eine CSV-Datei in mehrere PWL-Dateien (entsprechend der Signalzahl) zerlegen.
Super, danke für Eure Tipps! Werde es gleich am Wochenende testen und Rückmelden wie es gelaufen ist. Eine Frage noch am Rande, ist eine Datenübertragung via DTMF effektiver / weniger Störanfällig als eine "normale" FSK Übertragung? Ich frage deshalb, da das Kabelmessgerät natürlich dort eingesetzt wird, wo schlechte Kabelzustände herrschen ( Erde Schleife Fremdspannung ). Da ist eine gewisse Robustheit natürlich gefordert. Eingesetzt wird der CMX868A zur Übertragung, der sowhl DTMF als auch FSK kann, deshalb wundert es mich, dass gerade DTMF eingesetzt wird, obwohl ich davon ausgegangen wäre, dass FSK störunempfindlicher ist, irre ich mich?
K. Gustav schrieb: > Eine Frage noch am Rande, ist eine Datenübertragung via DTMF effektiver > / weniger Störanfällig als eine "normale" FSK Übertragung? Effektiver ist sie nicht, aber weniger störanfällig. > Ich frage deshalb, da das Kabelmessgerät natürlich dort eingesetzt wird, > wo schlechte Kabelzustände herrschen ( Erde Schleife Fremdspannung > ). Da ist eine gewisse Robustheit natürlich gefordert. Eben deshalb wird man sich wohl auch für DTMF entschieden haben. Der Trick ist doch klar: DTMF enthält einfach mehr Redundanz. Mehr Redundanz drückt erstmal zwingend die spektrale Effizienz. Aber, wenn der Empfänger sie entsprechend nutzt, erhöht sie auch den Störabstand. Dieser Effekt ist also leider nicht automagisch und zwingend, sondern tritt nur bei entsprechendem Einsatz von Hirnschmalz ein...
c-hater schrieb: > K. Gustav schrieb: > >> Eine Frage noch am Rande, ist eine Datenübertragung via DTMF effektiver >> / weniger Störanfällig als eine "normale" FSK Übertragung? > > Effektiver ist sie nicht, aber weniger störanfällig. > >> Ich frage deshalb, da das Kabelmessgerät natürlich dort eingesetzt wird, >> wo schlechte Kabelzustände herrschen ( Erde Schleife Fremdspannung >> ). Da ist eine gewisse Robustheit natürlich gefordert. > > Eben deshalb wird man sich wohl auch für DTMF entschieden haben. > > Der Trick ist doch klar: DTMF enthält einfach mehr Redundanz. > > Mehr Redundanz drückt erstmal zwingend die spektrale Effizienz. Aber, > wenn der Empfänger sie entsprechend nutzt, erhöht sie auch den > Störabstand. Dieser Effekt ist also leider nicht automagisch und > zwingend, sondern tritt nur bei entsprechendem Einsatz von Hirnschmalz > ein... Kannst du das eventuell etwas weiter ausführen? Das heißt dadurch, dass ich 2 Frequenzen im Spektrum habe, und nicht nur eine, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass eine der Beiden erkennbar sind, und ich dadurch die Daten rekonstruieren kann?
Hallo nochmal, hat vl. jemand Lust das nochmal genauer auszuführen, wieso diese Übertragung besser ist? Geht es darum, dass ich zb. auf Frequenz 1.5kHz und 2.2kHz schauen kann, und sobald eine der beiden erkannt wird, gilt es als 1 ( zb. ). Nur der CMX868 hat eigentlich nur die Fähigkeit sämtliche FSK QAM DPSK sowie standard DTMF zu erkennen + zusätzlich kann man 2 Frequenzen einstellen, auf die er suchen soll. Deshalb verstehe ich nicht ganz, wie damit gearbeitet wird in diesem System.
K. Gustav schrieb: > Geht es darum, dass ich zb. auf Frequenz 1.5kHz und 2.2kHz schauen kann, > und sobald eine der beiden erkannt wird, gilt es als 1 ( zb. ). nein, es geht um das Gegenteil. Es soll verhindert werden, dass fälschlicherweise ein Ton erkannt wird, wo keiner ist. Nur wenn beide Frequenzen vorhanden sind und das Amplitudenverhältnis der beiden Frequenzen in einem bestimmten Bereich liegt, wird es als DTMF-Ton erkannt. DTMF-Signale wurden zum Wählen beim Telefon erfunden. Dort werden sie im Sprachkanal übertragen und müssen zuverlässig von anderen Tönen (Sprache, Musik, Nebengeräusche) unterschieden werden können. Sie bestehen aus zwei Frequenzen, die keine Harmonischen sind. Derartige Töne kommen in der Natur kaum vor und entstehen auch nicht durch Verzerrungen in der Übertragungsstrecke. Deshalb können Waldorfschüler nur ihren Namen tanzen, aber nicht ihre Telefonnummer singen.
Earl S. schrieb: > K. Gustav schrieb: >> Geht es darum, dass ich zb. auf Frequenz 1.5kHz und 2.2kHz schauen kann, >> und sobald eine der beiden erkannt wird, gilt es als 1 ( zb. ). > > nein, es geht um das Gegenteil. Es soll verhindert werden, dass > fälschlicherweise ein Ton erkannt wird, wo keiner ist. > Nur wenn beide Frequenzen vorhanden sind und das Amplitudenverhältnis > der beiden Frequenzen in einem bestimmten Bereich liegt, wird es als > DTMF-Ton erkannt. > > DTMF-Signale wurden zum Wählen beim Telefon erfunden. Dort werden sie im > Sprachkanal übertragen und müssen zuverlässig von anderen Tönen > (Sprache, Musik, Nebengeräusche) unterschieden werden können. Sie > bestehen aus zwei Frequenzen, die keine Harmonischen sind. Derartige > Töne kommen in der Natur kaum vor und entstehen auch nicht durch > Verzerrungen in der Übertragungsstrecke. > Deshalb können Waldorfschüler nur ihren Namen tanzen, aber nicht ihre > Telefonnummer singen. Danke für die Erklärung. Und in welchem Bereich muss nun das nötige "Hirnschmalz" angewendet werden wie c-hater schrieb, um das ganze so Übertragungssicher zu machen? Laut deiner Aussage, wäre dies ja Standardmäßig DTMF bedingt schon so der Fall?
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