In einem Projekt soll einer Drehbewegung eine definierte Kraft entgegengebracht werden (wird gemessen mit DMS). Dafür sind DC-Motoren vorhanden, die per elektronischer Last gebremst werden. In einem Projektgespräch sagte ich, dass wir notfalls auch Netzteile zum Bremsen nehmen könnten, daraufhin hiess es nur, dass das nicht funktioniert und etwas kaputt gehen wird. Erklärt wurde mir das allerdings nicht. Deshalb jetzt meine Frage: Wenn ich einen Gleichstrommotor drehe und mit einem Netzteil eine entgegengesetzte Spannung anlege, bremse ich doch den Motor? Zerstört sich dabei etwas?
@ Verwirrter (Gast) >vorhanden, die per elektronischer Last gebremst werden. In einem >Projektgespräch sagte ich, dass wir notfalls auch Netzteile zum Bremsen >nehmen könnten, Kann man, wenn diese eine Stromregelung haben. Das Drehmoment ist linear proportional zum Strom der Wicklung. >daraufhin hiess es nur, dass das nicht funktioniert und >etwas kaputt gehen wird. Man kriegt alles kaputt, wenn man es falsch macht. >einem Netzteil eine entgegengesetzte Spannung anlege, bremse ich doch >den Motor? Ja. > Zerstört sich dabei etwas? Im Normalfall nicht, wenn der Strom nicht zu hoch ist und der Motor nicht überhitzt.
Viele Netzteil können allerdings keinen Strom senken. Und der Motor wird versuchen Strom ins Netzteil zu schieben.
@ Philipp C. (e61_phil) >Viele Netzteil können allerdings keinen Strom senken. AUA! Und andere keinen vernünftigen Satz schreiben, bei dem sich nicht die Fußnägel aufrollen! Wenn schon dann "Viele Netzteil können allerdings keinen Strom aufnehmen, sprich, sie können keinen 2 Quadratenbetrieb". >Und der Motor wird versuchen Strom ins Netzteil zu schieben. Ob Strom ins Netzteil fließt hängt von der Drehzahl ab.
>>Viele Netzteil können allerdings keinen Strom senken. >AUA! Oberlehrer Falk mal wieder. Was war denn da falsch? Dein Satz ist auch nicht besser. Pluralform von Netzteil ist Netzteile.
Laut Duden gibt es folgende Beispiele: "die Taucherglocke ins Wasser, den Sarg ins Grab senken" Ebenso könnte das Wasser die Taucherglocke aufnehmen oder das Grab den Sarg. Ich sehe da also wirklich kein Problem bis auf das fehlende "e". Zum Thema: Solange der Motor keinen Strom in Richtung Netzteil fließen lässt wird er auch nicht gebremst.
Nur weil im Englischen von sink/source gesprochen wird, heißt das noch lange nicht auf Deutsch so! Das nennt man einen falschen Freund, so wie Handy und Wellness! https://de.wikipedia.org/wiki/Falscher_Freund
Zum Bremsen könnte man ja das Netzteil umpolen ...
Falk B. schrieb: > "Viele Netzteil können allerdings keinen Strom aufnehmen, sprich, sie > können keinen 2 Quadratenbetrieb". und noch weniger beherrschen den 4-Quadrantenbetrieb, hier steht sowas noch rum 70V/100A, müsste mal repariert werden die WaKü leckte (ich mag WaKü nicht)
Es gibt auch im Deutschen eine Senke und entsprechende Beispiele die ich bereits zittiert habe. "Aufnehmen" finde ich da nicht besser, der Strom kommt ja am anderen Ende wieder raus. Aber egal, meinetwegen störe dich dran im Thema bringt uns diese Diskussion nicht weiter. Sagen wir einfach es wird ein Netzteil mit mind. 2 Quadrantenbetrieb benötigt.
elektrofan schrieb: > Zum Bremsen könnte man ja das Netzteil umpolen ... Dann muss trotzdem die Spannung am Netzteil negativ werden, damit ein positiver Strom fürs Netzteil fließt. Oder auf die Frage des TO: Nein, ein Netzteil geht im Normalfall nicht.
>> Zum Bremsen könnte man ja das Netzteil umpolen ... > Dann muss trotzdem die Spannung am Netzteil negativ werden, damit ein > positiver Strom fürs Netzteil fließt. Nein, die Spannung am Netzteil kann sogar null sein: In diesem Fall wäre der Bremsstrom die (generierte) Ankerspannung geteilt durch den Ankerwiderstand, und genau diesen Strom würde das Netzteil liefern ...
Philipp C. schrieb: > Nein, ein Netzteil geht im Normalfall nicht. für "unnormal Fälle" gibts http://www.toellner.de/html/pages/de-startseite-unternehmen-meldungen-termine-news_7621.htm http://www.datatec.de/Keysight-SMU-B2961A.htm http://www.deg-messtechnik.at/4-quadranten-netzgeraete.html
elektrofan schrieb: > Zum Bremsen könnte man ja das Netzteil umpolen ... > > Dann muss trotzdem die Spannung am Netzteil negativ werden, damit ein > positiver Strom fürs Netzteil fließt. > > Nein, die Spannung am Netzteil kann sogar null sein: In diesem Fall wäre > der Bremsstrom die (generierte) Ankerspannung geteilt durch den > Ankerwiderstand, und genau diesen Strom würde das Netzteil liefern ... Nein, 0A ist der Grenzfall. Wenn Du den Strom regeln möchtest geht es nicht. Für 0V reicht auch ein Kabel am Motor. Da braucht es kein Netzteil.
> Nein, 0A ist der Grenzfall.
Nein, es geht auch "mehr"; Beispiel:
Ein 24 V-Motor mit Nennstrom von 4A und einem
Ankerwiderstand von 1 Ohm hätte bei Nenndrehzahl eine Generatorspannung
von 20 V.
Wenn der noch mit 1/10 Nenndrehzahl läuft und ein entsprechend
"starkes", s.u., Netzteil mit 10 V in "Bremsrichtung" angeschlossen ist,
dann fliessen eben
I=-(10V + 2V)/1 Ohm.
d.h. es wird "satt" gebremst.
Das gilt natürlich nur genau für diese Drehzahl; wie man das regelt, ist
eine andere Frage.
elektrofan schrieb: > Nein, 0A ist der Grenzfall. > > Nein, es geht auch "mehr"; Beispiel: > Ein 24 V-Motor mit Nennstrom von 4A und einem Ankerwiderstand von 1 Ohm > hätte bei Nenndrehzahl eine Generatorspannung von 20 V. > Wenn der noch mit 1/10 Nenndrehzahl läuft und ein entsprechend > "starkes", s.u., Netzteil mit 10 V in "Bremsrichtung" angeschlossen ist, > dann fliessen eben > I=-(10V + 2V)/1 Ohm. > d.h. es wird "satt" gebremst. Das gilt natürlich nur genau für diese > Drehzahl; wie man das regelt, ist eine andere Frage. Es bleibt bei der Antwort: Nein, ein normales Netzteil kann die elektronische Last nicht ersetzen
Verwirrter schrieb: > Wenn ich einen Gleichstrommotor drehe und mit > einem Netzteil eine entgegengesetzte Spannung anlege, bremse ich doch > den Motor? Zerstört sich dabei etwas? Der drehende Motor produziert eine Spannung, und zwar in derselben Polarität wie er zur Vorwärtsfahrt benötigen würde, nur um die Verluste geringer. Das Netzteil, welches eine dazu verpolte Spannung anlegen will, bekommt also eine negative Spannng am Ausgang serviert. Je nach dem, wer stärker ist, der Motor oder das (strombegrenzte) Netzteil, gewinnt dabei einer und zieht die Gesamtspannnug in seine Richtung. Die meisten Netzteile mögen aber keine verpolte Spannung am Ausgang. Daher geht das mit einem billigen Labornetzteil nicht, mit einem 4-Quadranten-Steller schon.
Michael B. schrieb: > Der drehende Motor produziert eine Spannung, und zwar in derselben > Polarität wie er zur Vorwärtsfahrt benötigen würde, nur um die Verluste > geringer. > > Das Netzteil, welches eine dazu verpolte Spannung anlegen will, bekommt > also eine negative Spannng am Ausgang serviert. > > Je nach dem, wer stärker ist, der Motor oder das (strombegrenzte) > Netzteil, gewinnt dabei einer und zieht die Gesamtspannnug in seine > Richtung. > > Die meisten Netzteile mögen aber keine verpolte Spannung am Ausgang. > > Daher geht das mit einem billigen Labornetzteil nicht, mit einem > 4-Quadranten-Steller schon. echt jetzt? Das sind ja ganz neue Fakten und die geben diesem Thread natürlich eine komplett andere Wende
Zusammenfassend kann man also sagen, dass das Vorhaben gelingen würde, solange das Netzteil stärker ist, also mehr Energie abgibt, als der Motor generatorisch erzeugt, während der Motor gleichzeitig in seiner SOA bleibt? Anders ausgedrückt muss die Netzteilspannung größer 0V bleiben? Ich würde das Ganze testen wollen, indem ich einen zulässigen Dauerstrom am Motor anlege und ihn langsam entgegen seiner Drehrichtung beschleunige, bis die Spannung am NT droht, auf 0V zu sinken - einverstanden?
Verwirrter schrieb: > Zusammenfassend kann man also sagen, dass das Vorhaben gelingen würde, > solange das Netzteil stärker ist, also mehr Energie abgibt, als der > Motor generatorisch erzeugt, während der Motor gleichzeitig in seiner > SOA bleibt? Nein. Dann dreht der Motor kräftig rückwärts. Das Netzteil darf nicht immer stärker sein als der Motor.
@ Verwirrter (Gast) >Zusammenfassend kann man also sagen, dass das Vorhaben gelingen würde, >solange das Netzteil stärker ist, also mehr Energie abgibt, als der >Motor generatorisch erzeugt, während der Motor gleichzeitig in seiner >SOA bleibt? >Anders ausgedrückt muss die Netzteilspannung größer 0V bleiben? Nein. Das Netzteil muss den 2-Quadrantenbetrieb beherrschen, das können nur sehr wenige. Denn das Netzteil muss als Verbraucher arbeiten! >Ich würde das Ganze testen wollen, indem ich einen zulässigen Dauerstrom >am Motor anlege und ihn langsam entgegen seiner Drehrichtung >beschleunige, bis die Spannung am NT droht, auf 0V zu sinken - >einverstanden? Mach mal, aber erstmal mit weniger Strom ;-) Wenn es ein eher kleiner Motor ist, geht da auch nix so schnell kaputt. P S Man könnte es vielleicht mit einem normalen Netzteil schaffen, wenn man einen passenden Lastwiderstand in Reihe schaltet. Damit bleibt das Netzteil immer im 1. Quadranten und der Widerstand "überbrückt" den Polaritätswechsel, einer muss ja die generierte Energie verheizen. Der Widerstand wird über die Generatorspannung bei gewünschter Drehzahl und Bremsstrom berechnet. Dann regelt das Netzteil gerade auf 0V bei Konstantstrom, bei geringeren Drehzahlen sinkt das Potential des unteren Widerstandsanschlußes nach unten. R = U / I Verlustleistung beachten ;-)
Sorry galt dem verwirrten Die Reihenwiderstandsgeschichte hat Elektrofan ja auch angesprochen, aber das geht halt nicht über den ganzen Bereich. Fazit: Es geht mit einem Netzteil nicht (1-Quadrant)
Hm. Wenn ich darüber nachdenke, sehe ich auch, dass meine Annahme nur wegen der parasitären Widerstände funktioniert, denn nur deshalb ist bei Motor mit Strom im Stillstand nicht die Spannung am NT 0V, sondern höher. Dann sollte es aber bei der Widerstandslösung möglich sein, eine Diode zum garantierten Schutz des Netzteils in den Stromkreis zu integrieren?
Hallo, Verwirrter schrieb: > In einem Projekt soll einer Drehbewegung eine definierte Kraft > entgegengebracht werden (wird gemessen mit DMS). (...) > Deshalb jetzt meine Frage: Wenn ich einen Gleichstrommotor drehe und mit > einem Netzteil eine entgegengesetzte Spannung anlege, bremse ich doch > den Motor? Jain. Wenn Du die Richtung des Ankerstroms umkehrst, kehrst Du auch das Vorzeichen des Drehmoments um, also genau das, was Du erreichen willst. Da das Drehmoment proportional zum Strom ist, sollte das Netzteil also als Stromquelle betrieben werden. Die korrekte Bezeichnung für diese Betriebsart ist "Gegenstrom-Bremsbetrieb". Unter diesem Stichwort sollte sich genügend Literatur finden. > Zerstört sich dabei etwas? Gute Frage! Wenn man's richtig macht, nicht. :-) Da mir meine Glaskugel im Augenblick leider kein Bild Deines Versuchsaufbaus, des Motors und der geforderten Momente liefert, kann ich Dir leider nicht genauer antworten -- das Kügelchen muss wohl mal wieder justiert werden. :-/ Es ist nunmal ein kleiner Unterschied, ob wir von einem Spielzeugmotor mit ein paar Ncm oder einem "richtigen" Motor mit mehreren kNm reden... Folgende Randbedingungen solltest Du einhalten: 1. Bremsstrom kleiner als Anker-Nennstrom 2. Wenn sich der Anker nicht bewegt, könnten Kommutator und Bürsten leiden, bzw. zerstört werden -- ibs. wenn Bürsten und Kommutator noch nicht eingelaufen sind. 3. Der Motor wird sich in der "falschen" Drehrichtung bewegen, wenn das Gegenstrom-Bremsmoment größer wird als das mech. an den Motor angelegte Drehmoment. 4. Im Motor werden sowohl die Verluste durch den Bremsstrom als auch die mechanisch zugeführte el. Leistung in Wärme umgesetzt. Also Vorsicht bei höheren Drehzahlen 5. Wenn der Motor selbstbelüftet ist, liegt bei geringen Drehzahlen keine ausreichende Kühlung vor. Grüßle, Volker.
@Verwirrter (Gast) >Dann sollte es aber bei der Widerstandslösung möglich sein, eine Diode >zum garantierten Schutz des Netzteils in den Stromkreis zu integrieren? Kann man machen. Wenn dann aber die Generatorspannung zu hoch wird, ist auch die Bremswirkung weg ;-)
Volker B. schrieb: > 4. Im Motor werden sowohl die Verluste durch den Bremsstrom als auch die > mechanisch zugeführte el. Leistung in Wärme umgesetzt. Also Vorsicht bei > höheren Drehzahlen ...mechanisch zugeführte Leistung... natürlich. > Grüßle, > Volker.
Und das alles nun um krampfthaft recht zu behalten vor den Kollegen? Du kannst statt den Widerstand auch einen FET, OP und bissel R und C an zwischen Motor und Netzteil schalten, damit kann es dann richtig gut funktionieren.. ;) :P
Hallo Volker, >> Deshalb jetzt meine Frage: Wenn ich einen Gleichstrommotor drehe und mit >> einem Netzteil eine entgegengesetzte Spannung anlege, bremse ich doch >> den Motor? > > Jain. Wenn Du die Richtung des Ankerstroms umkehrst, kehrst Du auch das > Vorzeichen des Drehmoments um, also genau das, was Du erreichen willst. > Da das Drehmoment proportional zum Strom ist, sollte das Netzteil also > als Stromquelle betrieben werden. Nein. Der Motor arbeitet als Generator, liefert also Strom. Der Strom muss irgendwohin (->Kirchohffsches Gesetz), also muss das Netzteil ihn aufnehmen. Bei "großen" Servoantrieben braucht man für sowas einen Umrichter der ins Netz zurückspeisen kann, oder einen mit Bremswiderständen. Bei kleinen Antrieben entsprechend Bremswiderstände oder eine elektrische Last. Ein Netzteil ist da nur kontraproduktiv. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Hallo Thorsten, Thorsten O. schrieb: > Nein. Der Motor arbeitet als Generator, liefert also Strom. Der Strom > muss irgendwohin (->Kirchohffsches Gesetz), also muss das Netzteil ihn > aufnehmen. Das ist der generatorische Bremsbetrieb. Aber wie willst Du bei geringen Drehzahlen oder im Stillstand bei einer Gleichstrommaschine generatorisch ein Bremsmoment aufbringen? Genau, das funktioniert nicht! Und deshalb haben schlaue Leute schon vor vielen vielen Jahren den Gegenstrombremsbetrieb "erfunden". > Bei "großen" Servoantrieben braucht man für sowas einen Umrichter der > ins Netz zurückspeisen kann, oder einen mit Bremswiderständen. Bei > kleinen Antrieben entsprechend Bremswiderstände oder eine elektrische > Last. Ein Netzteil ist da nur kontraproduktiv. Tu' Dir und mir bitte den Gefallen und lese nach, was es mit der Gegenstrombremsung von Gleichstrommaschinen auf sich hat. Grüßle, Volker.
Um mal etwas aufzuklären: Ein Maschinenbaukollege hat in einem Prototypen ungünstige Motoren verbaut zum Bremsen. Ursprünglicher Plan war, mit Lasten zu bremsen, ich befürchte aber, dass die Motoren nicht genug Drehmoment "fressen"(weil sie in einem kurzen Test heute selbst kurzgeschlossen bei etwa 1kRPM kaum fühlbar bremsten). Deshalb war der Gedanke, mit Netzteilen die Bremsleistung künstlich zu erhöhen... Naja, es hat sich auch noch ergeben, dass die Motoren vmtl zu klein sind und sowieso die Dauerleistung nicht vertragen. Genau nachrechnen kann ich das nicht, weil die zu bremsenden Antriebe sehr nichtlineare, noch zu vermessende und ausserdem gegenseitig rückwirkende Kennlinien haben. Wir werden sehen. Hat noch jemand 2 Gleichstrommotoren über mit <60mm Durchmesser, die ein paar hundert Watt Dauerleistung schaffen? ;)
Verwirrter schrieb: > (...) ich befürchte aber, dass die Motoren nicht > genug Drehmoment "fressen"(weil sie in einem kurzen Test heute selbst > kurzgeschlossen bei etwa 1kRPM kaum fühlbar bremsten). Dafür gibt es den schönen Kennwert des (Nenn-)Drehmoments. Du wirst es aufgrund der Sättigung nicht schaffen, mit einem Motor deutlich mehr als dieses Drehmoment zu erzeugen. Das gilt sowohl für den Motor- als auch für den generatorischen oder den Gegenstrombremsbetrieb -- sorry, da ist leider die Physik schuld :-( Also wäre es interessant, wenn Du freundlicherweise konkrete Werte für Dein Projekt nenen könntest... > Hat noch jemand 2 Gleichstrommotoren über mit <60mm Durchmesser, die ein > paar hundert Watt Dauerleistung schaffen? ;) Die Leistung bingt Dir nichts! Du musst den Motor nach dem Drehmoment auswählen oder ein passendes Getriebe nachschalten. Grüßle, Volker.
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Volker B. schrieb: > Verwirrter schrieb: > >> (...) ich befürchte aber, dass die Motoren nicht >> genug Drehmoment "fressen"(weil sie in einem kurzen Test heute selbst >> kurzgeschlossen bei etwa 1kRPM kaum fühlbar bremsten). > > Dafür gibt es den schönen Kennwert des (Nenn-)Drehmoments. Du wirst es > aufgrund der Sättigung nicht schaffen, mit einem Motor deutlich mehr > als dieses Drehmoment zu erzeugen. Das gilt sowohl für den Motor- als > auch für den generatorischen oder den Gegenstrombremsbetrieb -- sorry, > da ist leider die Physik schuld :-( Der Motor schafft ja das Drehmoment bei (kurz) erlaubtem Strom, aber quasi zu spät. Beispiel: Ich möchte ab 1kRPM mit 400mNm bremsen können, und dafür wäre nach Drehmomentkonstante Strom X nötig. Der Strom fliesst aber selbst bei Kurzschluss erst bei 10kRPM. Gegenstrombremsbetrieb hätte in diesem Fall möglich gemacht, den Motor doch zu benutzen, korrekt? Ideal wäre ein Motor, in dem kurzgeschlossen schon vor 1kRPM Strom X fliesst, damit man mit der Last schön Betriebspunkte anfahren kann. Konkret nach meiner Einschätzung braucht der Motor Folgendes: -Betriebsbereich 1..6kRPM, vmtl durch andere Riemenscheiben leicht anpassbar -ab 1kRPM 400mNm Drehmoment bei Kurzschluss (damit eine Last reicht, um damit zu bremsen) -400mNm Drehmoment über o.g. Drehzahlbereich -300W Dauerleistung -<60mm Aussendurchmesser -vll bis 30A (wegen der Querschnitte) in genannten Betriebsbereichen, notfalls gingen auch bis 100A -wenige zig h Lebensdauer
Verwirrter schrieb: > Der Motor schafft ja das Drehmoment bei (kurz) erlaubtem Strom, aber > quasi zu spät. Beispiel: Ich möchte ab 1kRPM mit 400mNm bremsen können, > und dafür wäre nach Drehmomentkonstante Strom X nötig. Der Strom fliesst > aber selbst bei Kurzschluss erst bei 10kRPM. Nein, da kommt nicht der Strom "zu spät" sondern die induzierte Spannung des Motors ist zu gering, um den erforderlichen Strom über Ankerwicklung, Kommutator, Bürsten und externe Beschaltung zu treiben. Da Du die ersten drei genannten Parameter aber nicht ändern kannst, bleiben nur zwei Möglichkeiten: 1. Dafür sorgen, dass sich der Motor schneller dreht als die Last. Das dazu erforderliche "Gerät" wurde bereits vor Jahrhunderten erfunden und wird allgemein als "Getriebe" bezeichnet. 2. Du sorgst durch eine externe Spannungsquelle dafür, dass der gewünschte Strom auch schon bei geringer induzierter Spannung fließt und das wäre genau der: > (...) Gegenstrombremsbetrieb > hätte in diesem Fall möglich gemacht, den Motor doch zu benutzen, > korrekt? Exakt! > Ideal wäre ein Motor, in dem kurzgeschlossen schon vor 1kRPM > Strom X fliesst, damit man mit der Last schön Betriebspunkte anfahren > kann. Dann musst Du leider ein bisschen rechnen: Aus der Drehzahl-Drehmoment-Kennlinie des Motors kannst Du den Ankerwiderstand abschätzen. Bei Deiner "Wunschdrehzahl" muss die induzierte Spannung also so groß sein, dass über den Ankerwiderstand (plus externe Beschaltung) mindestens der gewünschte Strom fließt (Erwärmung und die damit verbundene Erhöhung der Widerstände beachten!). > Konkret nach meiner Einschätzung braucht der Motor Folgendes: > -Betriebsbereich 1..6kRPM, vmtl durch andere Riemenscheiben leicht > anpassbar ...genau: ein Getriebe! > -ab 1kRPM 400mNm Drehmoment bei Kurzschluss (damit eine Last reicht, um > damit zu bremsen) Das oben erwähnte Getriebe hätte auch noch den Vorteil, dass es das Drehmoment des Motors ggü. der Last im selben Maße "übersetzt", wie die Drehzahl der Last ggü dem Motor. > -400mNm Drehmoment über o.g. Drehzahlbereich > -300W Dauerleistung > -<60mm Aussendurchmesser > -vll bis 30A (wegen der Querschnitte) in genannten Betriebsbereichen, > notfalls gingen auch bis 100A > -wenige zig h Lebensdauer Sorry, ich kann Dir leider keine passenden Motoren anbieten und, um jetzt die Datenblätter sämtlicher Hersteller zu wälzen, fehlt mir leider die Zeit. Aber, falls Du noch einen geeigneten Dienstleister suchst, könnte ich Dir einen solchen vermitteln. :-) Grüßle, Volker.
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Volker B. schrieb: > Verwirrter schrieb: > >> Der Motor schafft ja das Drehmoment bei (kurz) erlaubtem Strom, aber >> quasi zu spät. Beispiel: Ich möchte ab 1kRPM mit 400mNm bremsen können, >> und dafür wäre nach Drehmomentkonstante Strom X nötig. Der Strom fliesst >> aber selbst bei Kurzschluss erst bei 10kRPM. > > Nein, da kommt nicht der Strom "zu spät" sondern die induzierte Spannung > des Motors ist zu gering, um den erforderlichen Strom über > Ankerwicklung, Kommutator, Bürsten und externe Beschaltung zu treiben. Ja, das ist klar. Ein Getriebe ist bereits verbaut, aber mehr als die Riemenscheiben ist nicht zu ändern. Ist halt alles nicht auf meinem Mist gewachsen. Ich werde mal dem Kollegen schmackhaft machen, das Übersetzungsverhältnis anzupassen, und dann werden wir weitersehen. Ich danke auf jeden Fall allen für die Hilfe!
Klar, irgendwann wird die Sättigung erreicht. (Wann dies genau der Fall ist, bleibt eine willkürliche Festlegung.) Nochmal: Wenn ein (fremd- bzw. permanenterregter) DC-Motor "langsam" dreht, kann man ihn natürlich stärker (bis zur Sättigung) bremsen, indem man ihn mit einer Spannung, "verkehrt herum", beaufschlagt. Dann fliesst höherer Bremsstrom, als der Motor bei reinem Kurzschluss selber generieren würde. Ist dieser Lastfall des Motors konstant, könnte man so etwas z.B. auch mit einem hinreichend "starken" Labornetzteil bewirken. Dass dieser Fall in der Praxis höchst selten vorkommt, ändert daran nichts.
Nimm eine Lichtmaschine (Generator) aus einem PKW oder besser LKW. Da ist die Riemenscheibe schon dran. Evtl. Regler rausbauen, am Ausgang einen Lastwiderstand dran, Erregerspule mit einem Netzteil versorgen. Alternativ einen dickeren BLDC aus dem Modellbaubereich, die arbeiten sehr gut auch als Generator.
eProfi schrieb: > Nimm eine Lichtmaschine (Generator) aus einem PKW oder besser LKW. > Da ist die Riemenscheibe schon dran. > Evtl. Regler rausbauen, am Ausgang einen Lastwiderstand dran, > Erregerspule mit einem Netzteil versorgen. Wie schon geschrieben passt in die Konstruktion nichts >60mm Durchmesser (und wie gesagt ist das nicht meine Konstruktion). > Alternativ einen dickeren BLDC aus dem Modellbaubereich, die arbeiten > sehr gut auch als Generator. Und wie bremst du den auf bestimmte Drehmomente?
> Und wie bremst du den auf bestimmte Drehmomente? Mit einer einstellbaren "Konstantstromsenke" (elektronische Last). Schau dir mal den BLDC GX25 / GX35 an, der in diesem Generator verbaut ist: http://t-gen.torcman.de/#xl_Gen35
falscher Fehler, GX sind die Motoren, die Generatoren sind NT430-30 bzw. NT430-30-18W
eProfi schrieb: >> Und wie bremst du den auf bestimmte Drehmomente? > Mit einer einstellbaren "Konstantstromsenke" (elektronische Last). Ja, aber davor brauchts ja mindestens einen Gleichrichter
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