Ich würde gerne viele gebrauchte Akkus zu einem großen Pack verschalten. Die Akkus sind bunt gemischt. Das heißt verschiedene Hersteller, verschiedene Restkapazität, verschiedene Innenwiderstände. Wie das halt mit gebrauchten Zellen so ist. Logischerweise dürfen diese maximal mit der Spannung geladen werden, die die kleinste Zelle im Pack verträgt. Man könnte höchstens einen parallelen Pack z.B. mit 4,2 V Ladeschlussspannung und einen mit 4,3 V baue, diese in Reihe schalten und den Balancer auf passende Spannungen einstellen. Wobei ich mir jetzt nicht so ganz sicher bin, ist wie ich die Zellen idealerweise gruppiere. Ich werde auf jeden Fall vorher die Kapazität der einzelnen Zellen messen. Wenn ich aber jetzt z.B. welche parallel schalte, die verschiedene Kapazität, Innenwiderstand und vielleicht sogar verschiedene Technologie haben und ich ziehe z.B. 10 A aus einem Pack mit 10 Zellen, kommt es doch trotzdem zu großen Unsymmetrien, oder? Ich vermute mal, dass dann die besseren Akkus mehr als je 1 A zum Gesamtstrom beitragen und die schlechteren Akkus weniger. Dadurch altern die guten Zellen viel schneller, weil sie hohe Ströme liefern müssen, während die schlechten Zellen erst dann nennenswerte Ströme liefern, wenn die guten Zellen schon recht weit entladen sind. Ist das so weit richtig gedacht? Heißt das, dass ich beim Selektieren der Akkus eigentlich nicht nach Kapazität, sondern nach Innenwiderstand, bzw. gleiche Spannung bei gewünschtem zu entnehmendem Strom achten müsste? Zum Beispiel: Zelle A hat 1 Ah, Zelle B hat 2 Ah. Beide sollen gleich schnell leer sein. Das heißt Zelle B müsste beim doppelten Strom die gleiche Spannung haben? Von diesen parallelen Packs würde ich dann gerne mehrere in Reihe schalten. Dafür wäre es dann vermutlich sinnvoll, dass die Packs alle eine ähnliche Kapazität haben, auch wenn ein Pack das mal mit mehr oder weniger Zellen erfüllt. Bitte keine Hate Postings wie "schmeiß den Müll weg und kauf was gescheites". Ich weiß dass das eine etwas seltsame Sache ist, und dass auch selektierte Zellen wieder auseinander driften können bei weiterer Alterung. Aber ich würde gerne aus vielen vorhandenen alten Zellen einen großen Akku bauen um sie weiter zu verwenden und nicht ein Pack aus neuen Zellen.
Es ist doch egal welche Kapazität die Zellen haben sie werden von den anderen Zellen gestützt. Wichtig ist nur die Anfangsspannung wenn du sie zu einem parallelen Pack zusammenbaust. Sonst würde ja jeder parallelgeschaltete Akkupack bei einem Zellendefekt komplett zerstört. Ich habe hier 20 Zellen mit gleicher Spannungslage zusammengeschaltet und bisher ist mir keine Zelle zerstört worden. Würde man auch an der gefallenen Gesamtkapazität erkennen. Haben deine Zellen allerdings weniger wie die Hälfte der UrsprungsKapazität ist es eine kosten nutzen frage.
Leider schreibst du nicht, um welche Zellen(chemie) es sich handelt. Auch nicht, welche Ströme du ziehen möchtest. Grundsätzlich nur gleiche Zellenchemien parallel schalten. Also keine LiIon und LiFePo parallel. Wenn nur geringe Ströme entnommen werden sollen, kannst du alles parallelschalten, was Leistung speichern kann. Beim seriellen Verschalten sollten die einzelnen Zellen(packs) annähernd die gleiche Kapazität haben. Dann noch eine Einzelzellenüberwachung über die einzelnen Zelletagen - und fertig ist der Energiespeicher. Aber daran denken, dass dir Zellen mit hoher Selbstentladung einen Strich durch die Rechnung machen werden. Für eine hohe Stromentnahme ist so ein "Kraut und Rüben"-Akku nicht geeignet.
Es ist natürlich sinnvoll die in reihe liegenden packs mit ähnlicher kapazität zu bestücken und die einzelzellen zu selektieren, aber das ist auch sehr aufwendig. Denn nur so bekommst du auch aus allen packs möglichst viel Ladung entnommen.
Brillenputzer schrieb: > Aber daran denken, dass dir Zellen mit hoher Selbstentladung einen > Strich durch die Rechnung machen werden. Gibt es Li-Ion-Akkus mit hoher Selbstentladung? Meine ca. 100 geretteten Zellen aus defekten Akku-Packs liegen schon teilweise mehrere Jahre rum und haben sich noch nicht wesentlich entladen. Nur die Packs, die die Elektronik noch drin hatten, waren nach einigen Monaten alle.
Hermann schrieb: > Gibt es Li-Ion-Akkus mit hoher Selbstentladung? Hoch ist natürlich relativ, wenn ein Akku in Nutzung ist, fällt das kaum auf. Selbst bei den 2300er LiFePo-Wundertüten von A123 habe ich mir nach dem Überwintern eines 12s Packs die Augen gerieben. Vor dem Winter auf 50% geladen, im Frühjahr hatte eine Zelle 2,6V. Ein paar Zellen hatten noch die 50%, der Rest war dazwischen. Ein originaler Thinkpad-Akku war nach wenigen Ladezyklen und paar Monaten liegen in der Schublade platt. Den Pack aufgerissen, ein Zellenpaar hatte Unterspannung. Die Elektronik rausgeworfen und den Pack anderweitig genutzt. Ein Zellenpaar läuft immer wieder aus dem Ruder, ein zweites leicht. Muss die 3 Zellenpaare von Zeit zu Zeit manuell angleichen. Ansonsten sind die Dinger Top in Schuss.
Ich dachte dass ich die Akkus mit maximal 0,5 C entlade um sie nicht übermäßig zu belasten. Ich werde einfach so viele Zellen parallel schalten, dass der Gesamtstrom dann ausreichend ist. Blöd wäre nur wenn sich der Strom dann nicht passend zu der Leistungsfähigkeit der Einzelzellen aufteilt. Ich habe den Strom der einzelnen Zellen gemessen, nachdem sie alle voll, aber noch an der Ladespannung waren. Ich denke mal, dass diejenigen Zellen, deren Strom nicht annährend auf Null geht, auch die höchste Selbstentladung haben. Ich dachte aber auch, dass ich noch einmal alle Zellen lade, einen Monat liegen lasse und dann sehe wie viel noch übrig ist, um die Selbstentladung wirklich zu ermitteln. Jörg E. schrieb: > Es ist doch egal welche Kapazität die Zellen haben sie werden von den > anderen Zellen gestützt. Dann werden diese anderen Zellen aber überlastet, das würde ich gerne vermeiden. Auch wenn sie nicht gleich kaputt gehen, aber auf die Lebensdauer geht das bestimmt deutlich. Und auf den Gesamtwirkungsgrad. Brillenputzer schrieb: > Leider schreibst du nicht, um welche Zellen(chemie) es sich handelt. > Auch nicht, welche Ströme du ziehen möchtest. Das weiß ich ja selbst nicht so genau. Bisher sind alle Zellen aus Notebookakkus. Dort sind wohl keine so krassen Unterschiede zu erwarten wie zwischen Li-Ion und LiFePO Zellen. Aber es gibt ja noch mehr verschiedene Technologien, die sich vielleicht nicht ganz so extrem in der Spannung unterscheiden, aber eben doch nicht gleich sind, z.B. der bereits erwähnte Unterschied zwischen 4,2 und 4,3 V Ladeschlussspannung. Noch ein Phänomen was ich seltsam finde: Ein Akkupack hatte eine Zelle die keine Spannung mehr hatte. Ich wollte auf feuerfester Unterlage mal schauen wie eine Zelle wirklich stirbt wenn man verbotenerweise tiefentladene Zellen wieder lädt (nein, ich hätte sie danach nicht mehr nutzen wollen). Es floss überhaupt kein Ladestrom mehr rein. Ich hab die Zelle dann mechanisch geöffnet und festgestellt, dass sie intern noch ihre Spannung hatte. Da war eine Art Folienleiter, der am Metallknopf kontaktiert war, dort aber keine Verbindung mehr hatte. Gibt es so etwas als Überlast- oder Thermosicherung in der Zelle? Es war keine Elektronik drin, die die Zelle abschalten würde. Oder war das einfach schlecht kontaktiert und ein Fertigungs- oder Konstruktionsfehler? Beim nächsten mal Laden ereilte 4 weiteren Zellen aus dem Pack das gleiche Schicksal. Einfach keine Spannung mehr da.
Manche Zellen haben einen Mechanismus, der bei Überdruck in der Zelle die Verbindung kappt.
Jup Und wenn Du dann zum Öffnen mit dem Seitenschneider am Bördelrand rumknabberst funkts plötzlich noch ordentlich. ;-) ichbin
Das erklärt einiges. Die Zelle ging ganz schön ab auf einmal als ich mit dem Seitenschneider ran ging :-)
Christijan schrieb: > Ich dachte aber auch, dass ich noch einmal alle > Zellen lade, einen Monat liegen lasse und dann sehe wie viel noch übrig > ist, um die Selbstentladung wirklich zu ermitteln. Dann beachte, dass die endgültige Leerlaufspannung erst nach einiger Zeit erreicht wird. Die Spg sackt noch unterschiedlich lange Zeit ab - bei machen viele Stunden. Und vergiss nicht, die Temperatur genau zu erfassen, sie hat einen großen Einfluss. Bei meinen Zellen ist nach einem Monat auf die Art keine Selbstentladung feststellbar.
Ich dachte dass ich nach einem Monat entlade und dabei messe wie viel noch drin ist. Ist vermutlich präziser als nur anhand der Spannung zu urteilen.
Die 18650, die ich bisher in den Fingern hatte, hatten alle eine Art PTC die den maximalen Strom auf ca. 12A begrenzt hat. Mehr bekommt man dort nur durch parallelschalten raus. Das wird wohl das Teil sein was du entdeckt hast und was man in technischen Zeichnungen zu den Zellen auch erkennen kann. Am besten nimmst du deinen Strombedarf und schaltest entsprechend grosszügig deine Zellen parallel. Ich habe einfach die doppelte Anzahl an zellen genommen. Damit das bei dir nicht ausartet einfach die Zellen mit weniger als 50% C wegwerfen oder auf alle Packs gleichmässig verteilen. Solange du dich nicht im zulässigen Grenzbereich vom maximalstrom bewegst, sollten das deine Zellen wegstecken. Und wenn nich, sind doch sowieso schon Schrott ?
PTC glaube ich in dem Fall eher nicht. Dann wäre die Spannung der Zelle ja weiterhin messbar, nur eben nicht hoch belastbar. Das ist schon echt unterbrochen. So in der Art mit "doppelte Anzahl an Zellen" hab ich mir das auch gedacht. Lieber ein größerer Pack und dafür weniger Risiko Zellen zu überlasten. Das ist wohl auch das Konzept vom Tesla. Desto größer der Akku, desto langlebiger wird er, weil die Ströme pro Zelle geringer werden.
Hermann schrieb: > Und vergiss nicht, die Temperatur genau zu > erfassen, sie hat einen großen Einfluss. Das scheint nicht zu stimmen. Ich habe mal recherchiert und überall nur den Temperatureinfluss der Kapazität gefunden - und die ist wohl auch nur bei tiefen Temp von großen Einfluss. Den Verlauf der Leerlauf-Spg gab es nirgends. Vielleicht habt ihr dazu Infos. Ich habe jetzt mal nachgemessen: ein Akkupack in den Ofen gepackt, schön lange bei 45°C backen lassen und gestaunt. Bei 25°C 4,114V und bei 45°C 4,117V. Also gerade mal nur 3mV bei 20°C. Hätte ich nicht gedacht.
Ich bin für meine 25 Ah Akku Packs die gebrauchten 18650er Zellen bestehen, so vorgegangen. Erst die Zellenspannung gemesen, was unter 3V war, kommt weg. Dann auf 4,2V aufgeladen, was dabei warm wurde, weg. Dann auf 3V entladen, dabei die Kapazität gemessen. Dann auf 4.1 V aufgeladen. Die so vermessenen Zellen in 12er und 16er Pack zusammengestellt. Mein aktueller Stand sind jetzt ein 48V Akku mit 500 Ah. Der wird weiter wachsen. Zum Messen hab ich die Imax Ba6 Schätzeisen genommen. Durch die größe des Akkus reicht das.
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