Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik ICL7665 und Li-Ion Unterspannungsschutz


von beschalter (Gast)


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Ich habe eine Zelle Li-Ion. Bei 2.5V soll die Last getrennt werden, das 
möchte ich mit dem ICL7665 erreichen.

Im Anhang meine Schaltung. Funktioniert das so? R11 habe ich zu 820k 
gewählt Vset ist 1.3V laut Datenblatt. VL(ower) ist das die 2.5V bei der 
die Last getrennt werden soll? Und Vu(pper) habe ich als 2.6V angenommen 
um 100mV Hysterese zu bekommen.

ormeln stehen auf Seite 8. Stimmt meine Schaltung und meine Rechnung?

von beschalter (Gast)


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Der R? neben dem Akku soll die Last darstellen.

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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beschalter schrieb:
> Stimmt meine Schaltung und meine Rechnung?

Hallo,
leider kann ich aus deinem Schaltplan nicht die Werte von R21 und R31 
entnehmen.

Ferner habe ich im Datenblatt des ICL7665 keine Beispiel-Schaltung für 
den von die beschriebenen Einsatz gefunden (was aber nicht unbedingt 
heißt, dass es nicht trotzdem funktioniert).

Welcher Gedanke sich mir nur aufdrängt: Warum nutzt du nicht ein 
speziell für diese Aufgabe entwickeltes IC, wie z.B. bq2970 (Texas 
Instruments) oder SA57608 (NXP)?

Viele Grüße,
Alex

von Michael B. (laberkopp)


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beschalter schrieb:
> Funktioniert das so?

Nein.

OUT1 ist nur ein Transistor nach Masse, d.h. er kann deinen MOSFET 
einschalten, aber nicht ausschalten.

Du brauchst entweder einen Widerstand als pull up (ca. 10k) durch den 
bei eingeschaltetem MOSFET (und eingeschalteter Last) dann ständig etwas 
Strom fliesst, oder du nutzt HYST2 und OUT2 als push pull Endstufe.

Dann finde ich deine Hysterese etwas klein. So ein Akku erholt sich, 
wenn die Belastung weg geht, man will dann wohl nicht immer schnell aus 
und wieder einschalten, sondern erst nach dem Nachladen wieder 
einschalten.

von beschalter (Gast)


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Alex B. schrieb:
> Welcher Gedanke sich mir nur aufdrängt: Warum nutzt du nicht ein
> speziell für diese Aufgabe entwickeltes IC, wie z.B. bq2970 (Texas
> Instruments) oder SA57608 (NXP)?

Weil man nirgends dies Chips online kaufen kann. Der ICL7665 ist der 
einzige der wenig strom zieht und bei reichelt zu kaufen ist. Zudem auch 
nocht von Hand lötbar ist.

Michael B. schrieb:
> Du brauchst entweder einen Widerstand als pull up (ca. 10k) durch den
> bei eingeschaltetem MOSFET (und eingeschalteter Last) dann ständig etwas
> Strom fliesst, oder du nutzt HYST2 und OUT2 als push pull Endstufe.

Okay, habe das mal ergänzt, stimmt das so?
Oder wie realisiert man das mit HYST2 und OUT2?

Michael B. schrieb:
> Dann finde ich deine Hysterese etwas klein.

Das habe ich ich sowieso etwas falsch verstanden denke ich. Habe jetzt 
die Obere Grenze bei 3V und untere bei 2,5V. Bedeutet es wenn die 
Spannung auf 2,5V abfällt geht das Gerät aus. Erst wenn der Akku wieder 
bei 3V ist schaltet es wieder ein?

von beschalter (Gast)


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Habe die Bilder vergessen..

von Michael B. (laberkopp)


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beschalter schrieb:
> Bedeutet es wenn die
> Spannung auf 2,5V abfällt geht das Gerät aus. Erst wenn der Akku wieder
> bei 3V ist schaltet es wieder ein?

Genau.

beschalter schrieb:
> Okay, habe das mal ergänzt, stimmt das so?

Passt.

> Oder wie realisiert man das mit HYST2 und OUT2?
1
HYST2 --+
2
        |
3
        +--MOSFET
4
        |
5
OUT2 ---+
Da dann die Polarität unterschiedlich ist, schaltet man mit einem 
NMOSFET Masse. Weil HYST belegt ist, nimmt man den ersten Komparator, 
der mit SET die Gate-Spannung des MOSFETs überprüft und nutzt dessen 
HYST.

von Klaus R. (klaus2)


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Wieso nicht die elektr aus einem handyakku pimpen?

Klaus.

von beschalter (Gast)


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Wenn ich das so lasse wie in der Schaltung. Wie muss ich HYST2, Set2, 
out2 beschalten? Offen lassen?

Welche Eigenschaften muss der PMOSFET haben damit er hier reinpasst?

Und nochmal zum Verständnis, wenn der Akku eine Spannung größer 3V hat 
geht der OUT1 auf 'OUT1 = ON = LOW' heißt es da ist Nullpotenzial? Und 
der Angelegte Pmosfet dan leitet weil am Gate die Spannung kleiner als 
an Source ist? Ich glaube ich habe hier noch ein Verständnisproblem.



Michael B. schrieb:
> Da dann die Polarität unterschiedlich ist, schaltet man mit einem
> NMOSFET Masse. Weil HYST belegt ist, nimmt man den ersten Komparator,
> der mit SET die Gate-Spannung des MOSFETs überprüft und nutzt dessen
> HYST.

Hm verstehe es nicht.. Könntest du das erläutern mit 
Dimensionierungsvorschlag vielleicht?

von beschalter (Gast)


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beschalter schrieb:
> Welche Eigenschaften muss der PMOSFET haben damit er hier reinpasst?

Ich versuche mal meine Fragen zu beantworten. Er muss bei VGS_threshold 
so klein wie möglich haben. Idrain und Vds ist vernachlässigbar klein.
Welche Spannung kommt den aus dem OUT1 des ICL7665 raus?
Passt der IRLML2502 ?

Dann würde ich mich freuen wenn mir jemand das erklärt wann wieso der 
pmosfet öffnet, was habe ich am OUT1 in dem Moment und wann zieht der 
Pull up ihn hoch bzw. sperrt den fet wieder?

von MaWin (Gast)


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beschalter schrieb:
> Wenn ich das so lasse wie in der Schaltung. Wie muss ich HYST2,
> Set2, out2 beschalten? Offen lassen?

Nicht verwendetes Set2 sollte man anschliessen, z.B. Masse,
obwohl bei diesem IC keein Problem auftritt wenn an SET2
Spannungen zwischen GND und VCC anliegen.

> Welche Eigenschaften muss der PMOSFET haben damit er hier reinpasst?

Er muss auch bei deiner geringsten Batteriespannung noch durchschlaten 
könne, also ein bei 2.5V definierter MOSFET sein.

> Und nochmal zum Verständnis, wenn der Akku eine Spannung größer 3V hat
> geht der OUT1 auf 'OUT1 = ON = LOW' heißt es da ist Nullpotenzial?

Ja, OUT2 verbunden mit GND=0V.

> Und der Angelegte Pmosfet dan leitet weil am Gate die Spannung
> kleiner als an Source ist?

Ja, ausreichend viel kleiner.

> Hm verstehe es nicht.. Könntest du das erläutern mit
> Dimensionierungsvorschlag vielleicht?

Lassen wir das, bei so viel Grundlagenunwissen...

beschalter schrieb:
> Ich versuche mal meine Fragen zu beantworten. Er muss bei VGS_threshold
> so klein wie möglich haben. Idrain und Vds ist vernachlässigbar klein.
> Welche Spannung kommt den aus dem OUT1 des ICL7665 raus?
> Passt der IRLML2502 ?
>
> Dann würde ich mich freuen wenn mir jemand das erklärt wann wieso der
> pmosfet öffnet, was habe ich am OUT1 in dem Moment

offen, keine Verbindung irgendwohin ausser den Schutzdioden. Das ist die 
Innenschaltung des ICL7665 Ausgangs:
1
     chipintern  :  aussen
2
VCC -----|<|--+  :
3
              |  :
4
      +-------+----- OUT2
5
      |       |  :
6
   --|I       |  :
7
      |S      |  :
8
GND --+--|>|--+  :
9
                 :

> und wann zieht der Pull up ihn hoch

Sofort.

> bzw. sperrt den fet wieder?

Natürlich, weil UGS dann 0V ist.

von beschalter (Gast)


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MaWin schrieb:
> Er muss auch bei deiner geringsten Batteriespannung noch durchschlaten
> könne, also ein bei 2.5V definierter MOSFET sein.

Dann tut es der IRLML6401 VGS(th),max: -0,95V ansonsten finde ich keine 
passende Angabe.

MaWin schrieb:
>> und wann zieht der Pull up ihn hoch
>
> Sofort.

Also wenn OUT1 auf HIGH geht (wie viel Volt ist High bei dem ICL7665?) 
besteht die Verbindung von Gate an die Versorgungsspannung(wo auch 
Source hängt) über den Pullup und beide haben die Selbe Spannung deshalb 
sperrt er. Richtig?

MaWin schrieb:
>> Und nochmal zum Verständnis, wenn der Akku eine Spannung größer 3V hat
>> geht der OUT1 auf 'OUT1 = ON = LOW' heißt es da ist Nullpotenzial?
>
> Ja, OUT2 verbunden mit GND=0V.

Du meinst OUT1 nicht out2?
Da ist doch jeweils der NICHT Balken im Datenblatt. Das iritiert. 
Überspannung_Nicht würde  bedeuten bei 2,5V das er eigentlich auf High 
stellen müsste!?

von Jonny S. (zonk)


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Erfahrungsnotiz:

Siehe Anlage.

lg

von Bernd K. (bmk)


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beschalter schrieb:
> Ich habe eine Zelle Li-Ion. Bei 2.5V soll die Last getrennt werden, das
> möchte ich mit dem ICL7665 erreichen.

Warum erst beim absolut erlaubtem Minimum? Akkus leben länger, wenn die 
Entladetiefe nicht bis zur Grenze ausgereizt wird. Zumal der Akku bei
3V (nahezu) genauso leer ist wie bei 2,5V. Siehe Entladekurve:

http://www.pedelecforum.de/forum/index.php?attachments/us18650vtc4-jpg.30398/

Das gilt allerdings nur bei moderaten Entladeströmen, nicht bei 
Hochstromanwendungen. Darüber haben wir hier noch nichts erfahren.

Und was auch schon gesagt wurde: Wenn der Akku nach dem Abschalten voll 
entlastet wird, geht die Leerlaufspannung erheblich in die Höhe. Und 
führt zum erneuten Einschalten usw. wenn die Hysterese zu klein gewählt 
wurde.

Daher meine Empfehlung: Abschaltpunkt bei 3V und Wiedereinschaltpunkt 
bei 3,6...3,8V. Denn: Wenn abgeschaltet wurde, muss der Akku ohnehin 
aufgeladen werden.

Der IRLML6401 ist übrigens eine gute Wahl. Aber weniger wegen 
VGS(th),max: -0,95V sondern weil der RDSon bei -1,8V spezifiziert ist.

von MaWin (Gast)


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beschalter schrieb:
> Also wenn OUT1 auf HIGH geht (wie viel Volt ist High bei dem ICL7665?)
> besteht die Verbindung von Gate an die Versorgungsspannung(wo auch
> Source hängt) über den Pullup und beide haben die Selbe Spannung deshalb
> sperrt er. Richtig?

Neein.

OUT geht nicht auf high.

OUT unterbricht nur die Verbindung nach Masse.

Nach high geht es, weil der pull up Widerstand nach high zieht.

Also kommen auch VCC bei raus.

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