Wird das grafische Verfahren zur Arbeitspunktbestimmung über eine Arbeitsgerade in der Praxis überhaupt verwendet? Ich habe den Eindruck, es kommt nur in Übungsaufgaben vor. Und was sind die Gruende dafuer? Folgendes fällt mir ein: - Kurven fehlen in Datenblättern - Temperaturabhängigkeit der Kurven - starke Exemplarstreuungen für bestimmte Kurven Allerdings gelten diese Gründe auch, wenn man von Hand rechnet (ohne Grafik). Und bei einer Simulation bekommt man das auch nur mit einer Monte-Carlo Analyse in den Griff, oder? Und für eine Simulation braucht man ja auch zuerst die Werte für die Bauelemente. Ich habe keine spezielle Schaltung. Ich bin einfach nur neugierig was für eine Analyse in der Praxis verwendet wird. Vielen Dank für alle Antworten.
Josef C. schrieb: > Wird das grafische Verfahren zur Arbeitspunktbestimmung über eine > Arbeitsgerade in der Praxis überhaupt verwendet? Nein. > Ich habe den Eindruck, es kommt nur in Übungsaufgaben vor. Ganz recht. > Und was sind die Gruende dafuer? Es ist unpraktisch. Andererseits ist es sehr anschaulich und deswegen gut geeignet für die Ausbildung. Der Praktiker verwendet Schaltungen, bei denen der Arbeitspunkt gerade nicht vom konkreten Verlauf der Kurven in einem Datenblatt abhängt. Bei einer Emitterschaltung z.B. die Variante mit Gegenkopplungs- Widerstand im Emitterzweig. Wenn man dann Details wissen will, z.B. wie sehr der Arbeitspunkt unter dem Einfluß von Bauteilkennwerten und Temperatur schwanken wird, dann verwendet man ein Simulationstool.
Solltest Du mal einen Transistor finden, der mit Deinen "Kurven" übereinstimmt: Nimm sie. Außerhalb von Büchern sind sie nur sehr selten zu finden... Schau' hierzu einfach mal ins Datenblatt und Du wirst feststellen, dass die hier angegebenen dollen Ranzen nicht nur ein bisschen daneben liegen.
Josef C. schrieb: > in der Praxis verwendet wird. In der Praxis baut man eine übliche Schaltung so, daß möglichst jeder Tansistor in jeder Lebenslage funktioniert. Stichwort Gegenkopplung und bei Schaltstufen reichlich Basisstrom damit auch bei niedriger Stromverstärkung noch sauber geschaltet und nicht sinnlos geheizt wird. http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/1506301.htm
Der Zauber mit Arbeitsgerade ist sehr hilfreich, um die Vorgänge zu erklären, die mit den Grenzen des Arbeitsbereichs zusammenhängen. Wie willst Du sonst erklären, aus welchen Größen man den optimalen Lastwiderstand berechnet und warum in der Gleichung dann bestimmte Faktoren (v.a. 2 oder 1/2) auftauchen. Wie willst Du etwa die Vorgänge bei induktiver Last erklären bzw. begreifen? Oder wie willst Du ohne dieses Diagramm erklären, wann am Transistor maximale Verlustleistung auftritt?
Hat man z.B. einen gewöhnlichen 3~Asynchronmotor und eine gegebene Lastkennlinie, ist solch ein Diagramm anschaulich: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/ba/Arbeitspunkt_stabil.svg/220px-Arbeitspunkt_stabil.svg.png
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