Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Labornetzteil mit Arduino steuern


von Klaus W. (k-laus)


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Hallo Tüftler,

ich habe ein Labornetzteil mit einem Steuereingang (0-2,3V 
Gleichspannung). Über diesen Eingang kann ich die Ausgangsspannung des 
Netzteils regeln. Ich möchte nun per Arduino über diese Schnittstelle 
bestimmte Spannungsverläufe am Ausgang des Netzteils automatisieren.
Wie bekomme ich aus einem Arduino-Pin eine Gleichspannung von 0-2,3V?
Meine Überlegung war es aus einem PWM Signal eine solche Spannung zu 
gewinnen.
Wer hat Ideen?

von Cyblord -. (cyblord)


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Klaus W. schrieb:
> Wer hat Ideen?

Ich sehe..... einen Kondensator.

Alternativ sehe ich einen handelsüblichen DAC mit der von dir 
präferierten Schnittstelle.

von Dirk D. (dicky_d)


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pwm -----
        |
        -
       | | R1
       | |
        -
        |
        *-----*---------------- Steuerspannung
        |     |
        -     |
       | |R2 ---
       | |   ---
        -     |
        |     |
        *------
        |
        |
        |
      -----


So sollte das doch fürs erste klappen oder?
Das Verhältnis von R1/R2 sollte bei ca 1/1,2 sein, also R1 ca 20% Größer 
als R2.

Desto größer dein C im verhältniss zu deinen R's desto weniger Wackelt 
deine Steuerung, desto langsamer kannst du aber dein Flanken fahren.
Probier's einfach mal aus.

: Bearbeitet durch User
von M. K. (sylaina)


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Klaus W. schrieb:
> Meine Überlegung war es aus einem PWM Signal eine solche Spannung zu
> gewinnen.

PWM ist eine gute Idee mit einem Haken: Du wirst jeden noch so kleinen 
Ripple auf der Steuerspannung am Ausgang des Labornetzteils wieder 
sehen, d.h. du musst die PWM gut filtern und das wird die ohne Ende 
Bandbreite rauben. Daher empfehle ich, da du ja schriebst, dass du 
Spannngsverläufe generieren willst, einen entsprechenden DAC zu 
benutzen. Die sind für sowas wesentlich besser geeignet.

von Dirk D. (dicky_d)


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M. K. schrieb:
> Klaus W. schrieb:
>> Meine Überlegung war es aus einem PWM Signal eine solche Spannung zu
>> gewinnen.
>
> PWM ist eine gute Idee mit einem Haken: Du wirst jeden noch so kleinen
> Ripple auf der Steuerspannung am Ausgang des Labornetzteils wieder
> sehen, d.h. du musst die PWM gut filtern und das wird die ohne Ende
> Bandbreite rauben.

Das kommt ein bisschen aufs Netzteil an.
So ein Netzteil bringt da ja u.U. seine eigene Filterung durch Trägheit 
mit :)
Kommt hat ganz drauf an was das für'n Gerät ist, und wie schnell die 
gefahrene Spannung wechseln soll.

Erzähl doch mal Klaus...

von Klaus W. (k-laus)


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Vielen Dank für die Beiträge.

Ich werde es mal mit dickys Vorschlag versuchen. Es geht mir zum 
Beispiel darum mit der Netzteilspannung Heizelemente in einer 
Flüssigkeit zu steuern und den Arduino den Verlauf kontrollieren zu 
lassen. Also: z.B. Flüssigkeit eine Stunde auf 40 Grad, dann 2 Stunden 
auf 60 Grad, dann 24 Stunden bei 26 Grad ........ So eine Heizung wird 
wahrscheinlich nicht besonders empfindlich auf Spannungsschwankungen 
reagieren, daher könnte das gut klappen. Ich werde berichten, wenn ich 
es ausprobiert habe.

Thanks

von Cyblord -. (cyblord)


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Klaus W. schrieb:
> Vielen Dank für die Beiträge.
>
> Ich werde es mal mit dickys Vorschlag versuchen. Es geht mir zum
> Beispiel darum mit der Netzteilspannung Heizelemente in einer
> Flüssigkeit zu steuern und den Arduino den Verlauf kontrollieren zu
> lassen.

Also da wäre es aber viel einfacher du gehst den Weg den schon viele 
andere (auch ich) z.B. mit Ätzbad Heizungen gegangen sind. Direkt eine 
230V Heizung per Solid State Relais und Wellenpaketsteuerung regeln. 
Natürlich mit Temperatursensor im Bad.

von M. K. (sylaina)


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Dirk D. schrieb:
> So ein Netzteil bringt da ja u.U. seine eigene Filterung durch Trägheit
> mit :)

Sooo träge ist die Ansteuerung eines Netzteils dann aber idR auch nicht.

von Wolfgang (Gast)


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M. K. schrieb:
> Sooo träge ist die Ansteuerung eines Netzteils dann aber idR auch nicht.

Bei einem Heizbad dürfte die Zeitkonstante des Netzteils nicht die 
begrenzende Systemzeitkonstante sein.

Und wer sagt denn, dass man die PWM eines Arduino nicht mit mehr als 490 
Hz laufen lassen kann?

von M. K. (sylaina)


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Wolfgang schrieb:
> Und wer sagt denn, dass man die PWM eines Arduino nicht mit mehr als 490
> Hz laufen lassen kann?

Hab ich das behauptet? Nein. Dennoch sollte man berücksichtigen, dass 
eine PWM auch gefiltert noch einen Ripple hinterlässt.
Sicher, für das Heizbad und auch anderes ist das recht unerheblich. Aber 
man sollte halt schon mal einen Gedanken daran verschwenden ;)

von Dirk D. (dicky_d)


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M. K. schrieb:
> Wolfgang schrieb:
>> Und wer sagt denn, dass man die PWM eines Arduino nicht mit mehr als 490
>> Hz laufen lassen kann?
>
> Hab ich das behauptet? Nein. Dennoch sollte man berücksichtigen, dass
> eine PWM auch gefiltert noch einen Ripple hinterlässt.
> Sicher, für das Heizbad und auch anderes ist das recht unerheblich. Aber
> man sollte halt schon mal einen Gedanken daran verschwenden ;)

Haben die nicht alle 1kHz PWM wenn man nichts dran macht?
Und kann man das nicht bei allen zumindest für ausgewählte pins auf 
62,5kHz stellen?

Ich glaub ja nicht das sich in den 8ns die so ne halbwelle hat nen 0815 
Netzteil, ich geh mal davon aus das Klaus nichts besonderes hat, auch 
nur ein bisschen bewegt :)
Ich hab hier u.A. so nen Korad-China-Bomber rumstehen dem man per USB 
mitteilen kann was man möchte.
wenn ich da von 5V auf 6V schalte brauch das ca 1.5ms, da bin ich also 
Faktor 100 an der Ripple-Frequenz vorbei :)
Ja, das Korad ding kann man wohl eher um unteren segment einordnen.

Gibt's Zahlen von besseren Geräten?


Für den mittlerweile bekannten Einsatzfall spielt das aber eh keine 
Rolle...

von Sebastian S. (amateur)


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Frag mal Onkel Google nach: "arduino d/a converter shield".

Reicht Dir das noch nicht, schau mal nach breakout boards mit I²C.

Muss aber nicht sein;-)

Der Mikrocontroller Such Service funktioniert im Allgemeinen recht gut.

von M. K. (sylaina)


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Dirk D. schrieb:
> Haben die nicht alle 1kHz PWM wenn man nichts dran macht?

Nö, irgendwas um die 400 waren das, hab die 490 also als korrekt 
angenommen, die Wolfgang schrieb.

Dirk D. schrieb:
> Und kann man das nicht bei allen zumindest für ausgewählte pins auf
> 62,5kHz stellen?

Ja, kann man umstellen, ist ja auch kein Ding. Ich wollte ja nur drauf 
hinweisen, dass man da einen Ripple erwarten muss. Wenn man das nicht 
weiß und mit den 490 Hz PWM ran geht...also so ner Frequenz sollte jedes 
Netzteil locker folgen können. ;)

Dirk D. schrieb:
> Ich glaub ja nicht das sich in den 8ns die so ne halbwelle hat nen 0815
> Netzteil, ich geh mal davon aus das Klaus nichts besonderes hat, auch
> nur ein bisschen bewegt :)

Nö, in der Zeit sicher nicht. Auch das Netzteil wird hier ein 
TP-Filter-Verhalten haben. Aber es wird hierbei sicher einen netten 
Ripple mitnehmen. Beispiel: TP 1. Ordnung, Grenzfrequenz 1 kHz, 
PWM-Frequenz 62.5 kHz, PWM-Spannung 5 V: Am Ausgang des "TPs" darf man 
da dann schon mal, sofern das PWM-Signal nicht verstärkt wird (was aber 
beim Netzteil der Fall ist, Faktor 10 wirds locker sein) knapp 60 mV 
Ripple erwarten.
Wenn man das weiß (wir haben ja jetzt drüber gesprochen), dann ist das 
gut, dann kann man sich überlegen ob das stört oder nicht. Wenn man sich 
des Ripple-Problems nicht bewusst ist wundert man sich vielleicht, warum 
die Ausgangsspannung des Netzteils mit über 600 mV schwankt ;) (ist hier 
aber recht uninteressant)

Dirk D. schrieb:
> Ich hab hier u.A. so nen Korad-China-Bomber rumstehen dem man per USB
> mitteilen kann was man möchte.

Das ist aber ne digitale Ansteuerung, keine Analoge. Der Hersteller hat 
da was passendes eingebaut. Oder packst du in die USB-Leitung noch nen 
TP?

Dirk D. schrieb:
> wenn ich da von 5V auf 6V schalte brauch das ca 1.5ms

Uh, 1.5 ms bei 1 V Spannungshub klingt nach einem großen Kondensator an 
den Ausgangsklemmen, ich schätze mal mindestens 220 uF. IMO für ein 
Labornetzteil sehr schlecht. Mein (selbstgebautes) Labornetzteil regelt 
einen 20 V Spannungshub innerhalb von 0.5 ms aus und das ist im Prinzip 
noch lahm.

Dirk D. schrieb:
> Für den mittlerweile bekannten Einsatzfall spielt das aber eh keine
> Rolle...

Richtig, da ist der Ripple recht uninteressant. Wie gesagt, ich wollte 
ihn nur mal zur Sprache gebracht haben (und da war der Einsatzfall auch 
noch unbekannt)

von Dirk D. (dicky_d)


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M. K. schrieb:
> Dirk D. schrieb:
>> Haben die nicht alle 1kHz PWM wenn man nichts dran macht?
>
> Nö, irgendwas um die 400 waren das, hab die 490 also als korrekt
> angenommen, die Wolfgang schrieb.

Ich bin erstaunt, wann immer ich das was gemessen hab waren das ~1kHz, 
ohne das ich was gemacht hätte.
das ist Pinabhänig, ich hab wohl immer die "richtigen" erwischt :)
>
> Dirk D. schrieb:
>> Und kann man das nicht bei allen zumindest für ausgewählte pins auf
>> 62,5kHz stellen?
>
> Ja, kann man umstellen, ist ja auch kein Ding. Ich wollte ja nur drauf
> hinweisen, dass man da einen Ripple erwarten muss. Wenn man das nicht
> weiß und mit den 490 Hz PWM ran geht...also so ner Frequenz sollte jedes
> Netzteil locker folgen können. ;)

Ja, sogar mein lahmstes :)
>
>
> Dirk D. schrieb:
>> Ich hab hier u.A. so nen Korad-China-Bomber rumstehen dem man per USB
>> mitteilen kann was man möchte.
>
> Das ist aber ne digitale Ansteuerung, keine Analoge. Der Hersteller hat
> da was passendes eingebaut. Oder packst du in die USB-Leitung noch nen
> TP?

Nein, aber ich signalisiere dem Netzteil die Ausgangsspanning, ob ich 
das Digital mache oder wie Klaus das vorhat, Analog, spielt ja erstmal 
keine Rolle, mir geht es ja hier im die Geschwindigkeit mit der das 
Netzteil der Signalisierung nachkommt.

>
> Dirk D. schrieb:
>> wenn ich da von 5V auf 6V schalte brauch das ca 1.5ms
>
> Uh, 1.5 ms bei 1 V Spannungshub klingt nach einem großen Kondensator an
> den Ausgangsklemmen, ich schätze mal mindestens 220 uF. IMO für ein
> Labornetzteil sehr schlecht.

Ja, da hängt Direkt am dem Board an dem die Buchsen montiert sind nen 
Elko.
Zum Glück entläd das Netzteil den Elko wenn man dem Den Output abstellt, 
oder die Spannung runter dreht.


> Dirk D. schrieb:
>> Für den mittlerweile bekannten Einsatzfall spielt das aber eh keine
>> Rolle...
>
> Richtig, da ist der Ripple recht uninteressant. Wie gesagt, ich wollte
> ihn nur mal zur Sprache gebracht haben

Jo klar, drüber sprechen hilft die möglichen Probleme zu verstehen, ich 
wollte nur das Klaus jetzt nicht sofort nen DAC kaufen geht sondern das 
einfach mal probiert, misst und entscheidet ob das Ergebmiss für ihn gut 
genug ist


>(und da war der Einsatzfall auch
> noch unbekannt)

Ja ich weiß :)

von M. K. (sylaina)


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Dirk D. schrieb:
> Nein, aber ich signalisiere dem Netzteil die Ausgangsspanning, ob ich
> das Digital mache oder wie Klaus das vorhat, Analog, spielt ja erstmal
> keine Rolle, mir geht es ja hier im die Geschwindigkeit mit der das
> Netzteil der Signalisierung nachkommt.

Oh doch, das spielt hier eine riesen Rolle: USB: Du sagst digital dem 
Netzteil welche Spannung es ausgeben soll (z.B. 5 V) und gut ist. (auch 
hier sind mit an Sicherheit grenzendes Wahrscheinlichkeit 
Tiefpassfilter, digital oder analog, im Einsatz).
Analog, wie hier vorgesehen, über PWM (auch so eingestellt dass es 5 V 
sein sollen): Du sagst dem Netzteil mit PWM-Frequenz: gib Gas, halt an, 
gib Gas, halt an...
Das ist ein riesen Unterschied. Deshalb musst du das PWM-Signal 
tiefpassfiltern, man könnte auch sagen, du musst ne Mittelwertbildung 
des PWM-Signals vornehmen (nichts anderes ist ja tiefpassfiltern). 
Andererseits lässt sich mit einer PWM gar keine z.B. 30% einstellen wenn 
die "Last" der PWM in der Lage ist der PWM zu folgen. Bestes Beispiel um 
sich das zu vergegenwärtigen: LED mit PWM Dimmen, einmal mit 1 kHz 
PWM-Frequenz und einmal mit 1 Hz PWM-Frequenz. Das Auge ist auch ein 
netter TP-Filter ;)

Dirk D. schrieb:
> Zum Glück entläd das Netzteil den Elko wenn man dem Den Output abstellt,
> oder die Spannung runter dreht.

Natürlich entläd sich der Elko, wenn man die Spannung runter dreht. Wie 
lange das aber dauert hängt primär von der Größe des Elkos ab. Als 
Faustregel kann man bei Netzteilen sagen: pro 100 uF erkauft man sich 
rund 1 ms Einschwingzeit.

Dirk D. schrieb:
> Jo klar, drüber sprechen hilft die möglichen Probleme zu verstehen, ich
> wollte nur das Klaus jetzt nicht sofort nen DAC kaufen geht sondern das
> einfach mal probiert, misst und entscheidet ob das Ergebmiss für ihn gut
> genug ist

Das ist eine sinnvolle Vorgehensweise, die ich auch empfehle.

von Klaus W. (k-laus)


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Nochmals vielen Dank für die vielen Aspekte des Themas.

Hier noch ein paar Infos:

Das Netzteil ist ein Voltcraft VSP2653 (2x65V max. 2x3A), also kein 
Superteil.

Die Flüssigkeitstemperaturregelung ist nur ein Beispiel für meinen 
möglichen Einsatz. Da man beide Spannungen des Netzteils steuern kann 
fallen mir noch massenhaft andere Sachen ein.

Beispielsweise:

Akkus regenerieren
Rührmotoren steuern
Terrarien- und Aquarienlicht steuern (Sonnenauf- und Untergänge)
Lüfterregelung
und und und lauter Alltagsgeschichten.

Klar kann man für alles eine geeignete Schaltung nehmen. Ich möchte die 
oben genannten Sachen auch nicht dauerhaft mit meinem Labornetzteil 
betreiben, aber es soll für mich eine Spielwiese sein um 
rumzuexperimentieren und auszuprobieren, ob sich die Ideen lohnen und 
verwirklichen lassen.

Bei allen o.g. Sachen scheint der Ripple keine Rolle zu spielen. Das 
Tüftelwochenende steht bevor, am Montag gibt es Meldung.

von Günter (Gast)


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Nimm doch einen  DA Wandler

angesteuert von einem ARDUINO

Günter

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi Günter

Den Text hier:
Hinweis: der ursprüngliche Beitrag ist mehr als 6 Monate alt.
Bitte hier nur auf die ursprüngliche Frage antworten,
für neue Fragen einen neuen Beitrag erstellen.
Text:

Nicht gesehen??
Seltsam, wirklich!!
Du kannst davon ausgehen, daß die Ansteuerung bereits läuft oder 
laaaange eingestampft wurde - Dein Beitrag kommt gute 16 Monate zu spät.

MfG

von Günter (Gast)


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Günter schrieb:
> Nimm doch einen  DA Wandler
>
> angesteuert von einem ARDUINO
>
> Günter

Die Eingabe der Spannung sollte über eine Tastatur erfolgen.

Anzeige Spannung und Strom über TFT Display 1.8 zoll.


D/A Wandler AD 5695.

MfG Günter DC3KQ

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