Forum: Offtopic Arbeiten in Asien


von Angelo M. (flipflopfreak)


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Hallo Leute,

ich denke seit einiger Zeit darüber nach mich auf Stellen in Asien, 
speziell Vietnam, zu bewerben. Dazu gelesen habe ich schon einiges, aber 
die Artikel waren eigentlich immer sehr allgemein gehalten, hatten also 
kaum was mit der Elektro-Branche zu tun. Gibts hier Leute die schon 
Erfahrungen in dem Bereich gemacht haben, z.B. durch Freunde, Familie 
oder sogar selbst?

Über Tipps oder die ein oder andere inspirierende Geschichte würde ich 
mich freuen.


Beste Grüße

: Verschoben durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Angelo M. schrieb:
> Hallo Leute,
>
> ich denke seit einiger Zeit darüber nach mich auf Stellen in Asien,
> speziell Vietnam, zu bewerben.

Wer will denn bitte in Vietnam leben und arbeiten? Noch nicht mal die 
Vietnamesen wollen das.
Und die "Elektro-Branche" in Vietnam dürfte sich auf Kinderarbeit in der 
Produktion beschränken.

von jetzt nicht (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Wer will denn bitte in Vietnam leben und arbeiten?

Sieh dir seinen Nickname an. Er kann Thailand und Vietnam noch nicht 
auseinanderhalten und hofft, wenn die Zentrale in Europa sitzt, hat er 
in Asien freie Hand und kann am Strand abhängen.

: Wiederhergestellt durch Moderator
von asd (Gast)


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Wenn Elektro und Asien, dann versuch dein Glück in China, speziell an 
der Küste (Shanghai, Shenzhen) ist das Hochentwickelt, und es werden 
Löhne bezahlt die sich sehen lassen können. D.h. was Netto abzüglich 
elementare Lebenshaltungskosten übrig bleibt ist nicht viel weniger als 
hier. Jedoch China ist nicht mehr billig: Markensachen kosten eher mehr 
als in Europa.
Und die Mieten in den Metropolen sind extrem hoch, deswegen besser Firma 
in Tagesausflugweite der Metropolen suchen. Dann lebt es sich billiger.

Ist aber nicht so dass chinesische Firmen (normale) Ingenieure aus 
Europa importieren müssen wegen dem Know How. Die Zeiten sind vorbei. 
Nur wenn du der Spezialist für was ganz Spezielles bist.
Mit was du Erfolg haben könntest: Mittelgroße chinesische Firmen die 
anfangen wollen selbst nach USA und Europa zu exportieren weil sie die 
Gewinne der Zwischenhändler selbst einstecken wollen. Die könnten einen 
europäischen Ingenieur suchen, als westliches Gesicht um den Frontmann 
zu machen, als Marktkenner, als Einheimischer der sich mit den Ritualen 
der westlichen Geschäftswelt auskennt.

Viel Spaß, und lass ihn dir durch Kommentare in diesem Forum nicht 
verderben.

von Pandur S. (jetztnicht)


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>Wer will denn bitte in Vietnam leben und arbeiten? Noch nicht mal die
Vietnamesen wollen das.

Naja, um eine Kinderarbeitsfirma hochzuziehen. Irgend etwas zu ausbeuten 
wird sich schon finden lassen...

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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jetzt nicht schrieb:
> Sieh dir seinen Nickname an

Du wusstest also ohne Googeln, wer das ist?

von Angelo M. (flipflopfreak)


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Es ist schon faszinierend wie aggressiv und frustriert so mancher bei 
dem Thema Ausland wird. Und warum Kinderarbeit an dieser Stelle jetzt 
ein Thema sein soll, ist mir auch schleierhaft. Genauso verstehe ich 
nicht warum ich meine Zeit am Strand verschwenden sollte.

Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den 
gleichen Horizont.
Sei es drum.

Ich lass das mal hier:
http://presse.lge.de/2015/03/27/lg-eroeffnet-neues-produktionszentrum-in-vietnam/

http://www.automobil-produktion.de/maerkte/bosch-eroeffnet-produktionsanlage-in-vietnam-325.html

https://curved.de/news/mega-display-fabrik-samsung-baut-in-vietnam-97139

https://www.basf.com/de/company/news-and-media/news-releases/2016/05/p-16-193.html

http://www.aktiencheck.de/analysen/Artikel-Panasonic_neuem_Werk_Vietnam-3906405

Die Reihe lässt sich fortsetzen. Im Grunde deckt sich das auch mit 
meinen Erfahrungen vor Ort. Das Land boomt aktuell sehr stark und an 
jeder Ecke wird neu gebaut. Tatsächlich habe ich schon eine ganze Weile 
aus Gründen der Arbeit dort verbracht.

Der Denkansatz mit den mittelgroßen Unternehmen in China ist echt 
interessant. Genau nach solchen Denkansätzen suche ich! Vielen Dank.

von Uboot- S. (uboot-stocki)


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Hallo Zusammen,

Spannendes Thema!

Ich denke, dass generell ohne (gute) Sprachkenntnisse nichts gehen wird.

Was genau könnte denn die Fähigkeit oder Kenntnis sein, die einen 
Deutschen im Vergleich zu den lokalen Fachkräften hervorhebt?


VG

Marc

von Cyblord -. (cyblord)


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Uboot- S. schrieb:

> Was genau könnte denn die Fähigkeit oder Kenntnis sein, die einen
> Deutschen im Vergleich zu den lokalen Fachkräften hervorhebt?

Hast du schon mal mit Asiaten (vor allem Chinesen und Vietnamesen) 
zusammengearbeitet? Man merkt schon: Nein.

von Uboot- S. (uboot-stocki)


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Cyblord -. schrieb:
> Hast du schon mal mit Asiaten (vor allem Chinesen und Vietnamesen)
> zusammengearbeitet? Man merkt schon: Nein.

Deshalb ja meine Frage: Mir erschließt sich nicht, warum ein asiatisches 
Unternehmen einen Deutschen in Asien anstellen sollte, der sicherlich 
viel teurer ist und eine vergleichbare Qualifikation wie einheimische 
Fachkräfte hat. Im worst-case hat der Deutsche noch zusätzlich schlechte 
Sprachkenntnisse.

Anders sieht es aus bei
> Mittelgroße chinesische Firmen die
> anfangen wollen selbst nach USA und Europa zu exportieren weil sie die
> Gewinne der Zwischenhändler selbst einstecken wollen. Die könnten einen
> europäischen Ingenieur suchen, als westliches Gesicht um den Frontmann
> zu machen, als Marktkenner, als Einheimischer der sich mit den Ritualen
> der westlichen Geschäftswelt auskennt.
Hierbei wäre der Arbeitsort ja nicht Asien sondern Deutschland

von Angelo M. (flipflopfreak)


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Die Frage habe ich mir vor meinen ersten Besuch auch gestellt. Mit einem 
guten Englisch kann man sich geschäftlich eigentlich sehr frei bewegen. 
Vietnamesisch zu sprechen ist natürlich ganz klar von Vorteil. Die 
Ausschreibungen die ich mir bis jetzt so angeschaut habe sind da sehr 
unterschiedlich in ihrer Anforderung. Es gibt Stellen die explizit 
einheimische Bewerber ansprechen, genauso aber auch Stellen die diesen 
Punkt offen lassen und lediglich Englisch fordern.

> Was genau könnte denn die Fähigkeit oder Kenntnis sein, die einen
> Deutschen im Vergleich zu den lokalen Fachkräften hervorhebt?

Die Tatsache das er verhandlungssicher Deutsch spricht!

Ich lerne zur Zeit schon Vietnamesisch, das langt bis jetzt nur für die 
Konversation zu Hause. Unabhängig davon spreche ich halt schon drei 
Sprachen fließend. Habe gehofft dass in die Waagschale legen zu können.

von Uboot- S. (uboot-stocki)


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Nabend,

> Die Tatsache das er verhandlungssicher Deutsch spricht!
D.h. Du suchst einen Job bei einem Vietnamesischen Unternehmen in 
Deutschland um hier z.B. Vertrieb oder Beratung zu machen?

Ein Ansatz solche Firmen zu identifizieren ist z.B. die Stock-List des 
VN-Index: 
http://topforeignstocks.com/indices/the-components-of-the-vietnam-vn-index/

VG

Marc

von Juergen P. (optronik)


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Es ist in der Tat ein spannendes Thema. Vietnam wird wohl zum nächsten 
China, alle größeren Konzerne scheinen bereits in diese Richtung zu 
pushen. Von daher ist es strategisch sehr intelligent gleich mit Vietnam 
zu rechnen und nicht erst dem Trampelpfad über China zu folgen.

Was ist deine Situation? Warst du bisher für ein Europäisches 
Unternehmen in Asien angestellt? Möchtest du aus privaten Gründen in 
Asien bleiben? Willst du dich in Asien selbstständig machen?

Als Europäer hast du meiner Meinung nach folgende Vorteile ggü. einem 
Asiatischen Angestellten:

a) Du wirst von den westlichen Kunden ernst genommen.
b) technische Inhalte müssen nicht 100x durchgekaut werden, um dann 
immer noch falsch Verstanden zu werden.
c) Ein gewisser Weitblick ist vorhanden, es ist nicht nur der 
kurzfristige Profit im Fokus.

Folgende Betätigungsfelder würden dazu passen:
Technischer Verkauf, Qualitätsmanagement, Projektmanagement, Marketing

Das wird den lokalen Unternehmen jedoch nicht so klar sein. Vermutlich 
wäre es das Beste du würdest durch eine Unternehmungsgründung eine Art 
Service für Lokale und Internationale Unternehmen auf den genannten 
Feldern anbieten.

von Angelo M. (flipflopfreak)


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>D.h. Du suchst einen Job bei einem Vietnamesischen Unternehmen in
>Deutschland um hier z.B. Vertrieb oder Beratung zu machen?
Vertrieb und Beratung sind die Bereiche auf die ich abziele. Bei der 
Örtlichkeit habe ich mich noch nicht festgelegt. Die Liste sieht schon 
gut aus, die werde ich mir heute Abend zu Gemüte führen.

>Was ist deine Situation?
Aktuell arbeite ich für ein mittelständisches Unternehmen, mache dort 
kleinere Hardwareentwicklungen und Anpassung von vorhanden Systemen.

>Warst du bisher für ein Europäisches Unternehmen in Asien angestellt?
War ein kleines Unternehmen vor Ort. Eine Art „Praktikum“ und ich hab 
mir da die Produktion angeschaut und mit zugepackt. Ich hatte aber genug 
Zeit um mir alles drum herum anzuschauen.

>Möchtest du aus privaten Gründen in Asien bleiben?
Darauf gekommen bin ich durch meine Freundin, die hab ich im Studium 
kennen gelernt und die stammt aus Vietnam. Von Seiten der 
Schwiegereltern würde ich viel Starthilfe (Wohnung, Dokumente, 
Bürokratie, etc.) bekommen. Das Land selbst gefällt mir eigentlich auch 
sehr gut und da ich hier kaum Familie und (noch) keine Kinder habe, 
hätte ich auch kein Problem damit für eine längere Zeit dort zu arbeiten 
bzw. falls nötig viel unterwegs zu sein.

>Willst du dich in Asien selbstständig machen?
Grundsätzlich spricht nichts dagegen. Aber dafür fehlt mir noch die 
Erfahrung auf dem lokalen Markt.


>Als Europäer hast du meiner Meinung nach folgende Vorteile ggü. einem
>Asiatischen Angestellten:

>a) Du wirst von den westlichen Kunden ernst genommen.
>b) technische Inhalte müssen nicht 100x durchgekaut werden, um dann
>immer noch falsch Verstanden zu werden.
>c) Ein gewisser Weitblick ist vorhanden, es ist nicht nur der
>kurzfristige Profit im Fokus.

Würde ich auf jeden Fall so unterschreiben.
Kleiner Funfact: Durch die damaligen Austauschprogramme mit der DDR, 
haben besonders die Alten ein sehr gutes Verhältnis zu den Deutschen. 
Habe schon den ein oder anderen Vietnamesen getroffen der seine 
Ausbildung in den neuen Bundesländern gemacht hat. Da wird man auch mal 
zum Trinken eingeladen! ;)

von Stefan D. (reverse)


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