Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Neodymmagnet als Stromleiter


von Edmund R. (edd11503)


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Hallo Leute

Ich habe eine etwas exotische Frage. Leider kann ich bei Google zu 
diesem Thema nicht wirklich etwas finden.

Ich entwickle gerade eine Lampe mit ca. 9W / 12V und möchte 2 
Neodymmagnete
Durchmesser ca 8mm  als Kontakte für die Stromversorgung (DC) verwenden.

Weiss jemand von Euch ob der ständige Gleichspannungsstromfluss die 
Magnetkraft der Neodymmagnete auf Dauer (1-2 Jahre) schwächt. Kann das 
überhaupt eine Einfluss auf die Magnetkraft auf dauer haben ?

lg eddi

von hinz (Gast)


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Ist kein Problem.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Erst wenn Du so viel Strom durch die Magneten jagst, dass sie sich auf 
über 120 Grad Celsius erhitzen, dann würde die Magnetisierung Schaden 
nehmen.

von Couka R. (Gast)


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Meine Arbeitstischbeleuchtung funktioniert nach dem selben Prinzip. Ich 
kann nach einem Jahr täglichem Betrieb kein Nachlassen der Haltkraft 
festellen.

Das ständige Umklipsen der Leuchtmittel an der Schiene ist da wohl das 
größere Problem, aber wie gesagt, auch nur ein theoretisches.

Ich hoffe deine Energiequelle kann mit einem Kurzschluss der vermutlich 
offenliegenden Kontakte umgehen :)

lg, couka

von Edmund R. (edd11503)


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Danke für die Antworten. Ihr habt mir weitergeholfen.

Ja wir kurzschlussfeste Netzteile im Einsatz.

lg eddi

von hinz (Gast)


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Knut B. schrieb:
> Erst wenn Du so viel Strom durch die Magneten jagst, dass sie sich
> auf
> über 120 Grad Celsius erhitzen, dann würde die Magnetisierung Schaden
> nehmen.

NdFeB ist zwar ein schlechter Leiter, ca. 30 mal schlechter als Kupfer, 
aber der TE hat ja satt Querschnitt und kaum Strom.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Man könnte auch zusätzliche (Kupfer-) Kontakte nehmen, die nur mit Hilfe 
der Magnete angepresst werden. Klassisches Vorbild: MagSafe für 
Apple-Notebooks.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/55/MagSafe1.jpg

von Gerald B. (gerald_b)


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hinz schrieb:
> NdFeB ist zwar ein schlechter Leiter, ca. 30 mal schlechter als Kupfer,
> aber der TE hat ja satt Querschnitt und kaum Strom.

Da der eigentliche NdFeB Magnet ist ungekapselt durch Luft- und 
Feuchtigkeitseinflüsse nicht von langer Haltbarkeit. Deshalb ist er 
vernickelt. Das was du so schön metallisch glänzen siehst, ist eine 
Nickelschicht, die den Magnet hermetisch kapselt. Die Nickelschicht 
leitet den Strom wesentlich besser :-)

von Jo T. (Gast)


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hinz schrieb:
> NdFeB ist zwar ein schlechter Leiter, ca. 30 mal schlechter als Kupfer,
aber der Magnet ist vernickelt und könnte/sollte auch noch vergoldet 
werden und auch die Kontakte,die ja nur punktuell anliegen.

von Edmund R. (edd11503)


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Die Idee ist dass unterhalb vom Magneten Die Stromabnahme erfolgt und 
man an der oberen Seite an eine Stromschiene "andockt". Das derzeit noch 
größere Problem ist dass ich den Strom über eine eisenschiene schicken 
muss was wiederum ein nicht so besonders guter leiter ist.

Ich komme da leider nicht umhin.

lg eddi

von hinz (Gast)


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Edmund R. schrieb:
> Strom über eine eisenschiene schicken

Macht man bei selbiger Bahn schon lange so. Und da gehts um viel mehr 
Strom und viel größere Entfernungen.

von Tr (Gast)


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Edmund R. schrieb:
> Strom über eine eisenschiene

Bau doch eine Sandwich-Schiene, Eisen für den Magnet und Kupfer für den 
Strom.
Z.b. Neusilber außen um einen Stahlstab biegen, oder (wenn sowas hält?) 
einen Kupferleiter alle paar cm auf die Stahlschiene punktschweissen.

von Hp M. (nachtmix)


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Edmund R. schrieb:
> Das derzeit noch
> größere Problem ist dass ich den Strom über eine eisenschiene schicken
> muss was wiederum ein nicht so besonders guter leiter ist

Kommt hauptsächlich auf den Querschnitt an, die Länge und den Strom.
Wenn die Belastung nur 9W bei 12V beträgt und die Eisenschienen 
mechanisch einigermaßen stabil sind, sollte der Spannungsverlust keine 
nennenwerte Rolle spielen.
Die LEDs werden ja ohnehin mit Vorwiderstand betrieben oder mit einer 
Konstantstromquelle, und diese Teile verursachen wahrscheinlich einen 
viel höheren Spannungsabfall.
Ein paar zusätzliche Details der Anordnung könnten das klären.

Problematischer sehe ich, dass Stahl ein ziemlich schlechtes 
Kontaktmaterial ist, weil er leicht rostet und sich dann hohe 
Übergangswiderstände ergeben.
Abgesehen von der lästigen Flackerei durch diese Wackelkontakte, könnten 
die u.U. so heiß werden, dass die Nd-Magnete geschädigt werden.

von Georg (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Abgesehen von der lästigen Flackerei durch diese Wackelkontakte, könnten
> die u.U. so heiß werden, dass die Nd-Magnete geschädigt werden.

Das ist ein geringes Risiko verglichen mit dem, dass dabei die Bude 
abbrennt.

Georg

von Harald (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Man könnte auch zusätzliche (Kupfer-) Kontakte nehmen, die nur mit Hilfe
> der Magnete angepresst werden. Klassisches Vorbild: MagSafe für
> Apple-Notebooks.
>
> https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/55/MagSafe1.jpg

Ist das nicht gefährlich für Disketten, wenn die auf dem Tisch liegen 
und das Kabel in der Nähe?

von hinz (Gast)


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Harald schrieb:
> Ist das nicht gefährlich für Disketten, wenn die auf dem Tisch liegen
> und das Kabel in der Nähe?

Bei der Formel 1 muss sich auch nicht mehr wegen scheuender Pferde 
sorgen.

von Harald W. (wilhelms)


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Harald schrieb:

> Ist das nicht gefährlich für Disketten,

Was ist denn das? Irgendein Relikt aus dem vorigen Jahrtausend?

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Edmund R. schrieb:

> Ich entwickle gerade eine Lampe mit ca. 9W / 12V und möchte 2
> Neodymmagnete
> Durchmesser ca 8mm  als Kontakte für die Stromversorgung (DC) verwenden.
>
> Weiss jemand von Euch ob der ständige Gleichspannungsstromfluss die
> Magnetkraft der Neodymmagnete auf Dauer (1-2 Jahre) schwächt. Kann das
> überhaupt eine Einfluss auf die Magnetkraft auf dauer haben ?

Ich würde mir weniger Sorgen über den Stromfluss als über die 
Kontaktierung bzw. den Schaltvorgang machen. Wenn über die Kontaktstelle 
eine große Kapazität geladen wird, kann es im Schaltvorgang zu einem 
Lichtbogen kommen, der die Nickelschicht auf der Oberfläche des Magnets 
wegbrennt. An dieser Fehlstelle kann dann, bei geeigneten 
Umgebungsbedingungen, Korrosion des Magnets erfolgen. Aber da Du mit 
Details zu Deiner Konstruktion leider etwas zurückhaltend bist, kann ich 
natürlich nichts genaues dazu sagen.

Grüßle,
Volker.

von Joachim B. (jar)


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Gerald B. schrieb:
> Deshalb ist er
> vernickelt. Das was du so schön metallisch glänzen siehst, ist eine
> Nickelschicht, die den Magnet hermetisch kapselt. Die Nickelschicht
> leitet den Strom wesentlich besser :-)

und trotzdem blättert sie ab und der Magnet löst sich auf, so einige 
davon habe ich hier, also müsste man sich noch was anderes einfallen 
lassen, ich dachte an Tauchlack, aber dann wäre es wieder essig für den 
TO mit der Stromleitung.

: Bearbeitet durch User
von Edmund R. (edd11503)


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Über den Magneten wird eigentlich nichts geschalten es handelt sich nur 
um eine Stromschiene über der die VErsorgungsspannung von 12 V laufen 
soll.

lg eddi

von Joachim B. (jar)


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Edmund R. schrieb:
> Über den Magneten wird eigentlich nichts geschalten es handelt sich nur
> um eine Stromschiene über der die VErsorgungsspannung von 12 V laufen
> soll.
>
> lg eddi

gibt es den Satz auch in deutsch?

von Harald W. (wilhelms)


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Joachim B. schrieb:

> und trotzdem blättert sie ab und der Magnet löst sich auf, so einige
> davon habe ich hier, also müsste man sich noch was anderes einfallen
> lassen, ich dachte an Tauchlack, aber dann wäre es wieder essig für den
> TO mit der Stromleitung.

Sinnvoll wäre m.E. ein dünnes Blech, welches man uförmig
um den Magneten legt.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Harald schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> Man könnte auch zusätzliche (Kupfer-) Kontakte nehmen, die nur mit Hilfe
>> der Magnete angepresst werden. Klassisches Vorbild: MagSafe für
>> Apple-Notebooks.
>>
>> https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5...
>
> Ist das nicht gefährlich für Disketten, wenn die auf dem Tisch liegen
> und das Kabel in der Nähe?

Es gibt keine Disketten mehr. Der Magnet ist in dem Falle in der Buchse, 
relativ tief.

von Walta S. (walta)


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Seit ich den Magnetstecker hab, also schon ein paar Jahre, ist mir noch 
keine Diskette kaputt geworden. Und auch nichts anderes. Aber ein paar 
Abstürze des Laptop hab ich damit schon verhindert.

walta

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