Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ic Programmieren anfangen - welche Schnittstelle?


von Hans F. (Gast)


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Hallo Gemeinde,

Ich bin Neu hier und hoffe dass ich direkt richtig bin. Ich möchte 
anfangen ICs zu programmieren. Erstmal keine bestimmten, sondern die 
Teile die man in der Heimelektronik so findet und hoffentlich 
beschreibbar sind.

Es sollen zuerst einfache Dinge sein a la if this then else. Habe da 
schon etwas darüber gelesen und auch ein paar Videos angesehen. Ich weiß 
allerdings noch nicht welche Art von Chips mir besser zu sagt. Was ich 
aber auf alle Fälle brauche, um irgendwas machen zu können, ist eine 
Schnittstelle.

Da habe ich mir sagen lassen das ich Sowas brauche plus Adapter:
http://www.ebay.de/itm/191727200699

Aber angeblich muss ich schauen weil viel unbrauchbarer Mist dabei 
ist.Könnt ihr mir da helfen?

Grüße

von Wolfgang (Gast)


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Daniel F. schrieb:
> Was ich aber auf alle Fälle brauche, um irgendwas machen zu können, ist
> eine Schnittstelle.

Guck mal, ob dein Rechner eine USB-Buchse hat

von Wolfgang (Gast)


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Daniel F. schrieb:
> Da habe ich mir sagen lassen das ich Sowas brauche plus Adapter:
> Ebay-Artikel Nr. 191727200699

Das ist Zeugs aus Zeiten vor der Erfindung von ISP. Heutzutage braucht 
das kaum noch einer und kostet, abgesehen von wenigen Ausnahmen, in 
Relation zum Nutzen einen Haufen Geld.

von Teo D. (teoderix)


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von Lochrasterer (Gast)


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am besten suchst du mal nach "arduino". Das sind Atmel AVR 
Mikrocontroller, die bereits einen Bootloader drauf haben. d.h. du 
brauchst kein programmiergerät sondern steckst es direkt an deinen 
usb-Port an und kannst es programmieren.

arduino.cc
und
https://www.amazon.de/XCSOURCE%C2%AE-Atmega-Controller-Arduino-TE359/dp/B015MGHH6Q/ref=pd_sim_23_37?ie=UTF8&dpID=514MwhzsBFL&dpSrc=sims&preST=_AC_UL160_SR160%2C160_&refRID=PSSFZF31A4BRQ3NA71MY

MFG
V. Schlegel

von Thomas (Gast)


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Hi, du möchtest mikrocontroller programmieren. Ic sind allgemein diese 
schwarzen Teile auf einer Platine, die meisten von denen sind gar nicht 
programmierbar ;)

So einen von dir verlinkten Programmieradapter brauchst du nicht 
unbedingt, außer du willst Unmengen Geld für alte Hardware ausgeben. 
Heutzutage bieten alle Hersteller sehr günstige demo kits und 
Programmierer an um den Einstieg zu erleichtern.

Was du brauchst hängt davon ab welchen Mikrocontroller du nimmst. Hier 
wird dir jeder etwas anderes erzählen, im Prinzip such dir einfach einen 
aus :)

Dazu brauchst du dann das Programmiergerät das den jeweiligen Chip 
unterstützt.
Da du anscheinend in C programmieren möchtest brauchen dich die vielen 
verschiedenen Topologien, Vor-u. Nachteile einzelner Chips am Anfang gar 
nicht so zu interessiereen, das verunsichert nur und erschwert den 
Einstieg. Die meisten Aufgaben kannst mit allen Chips lösen.
Gängig sind:

Firma Microchip - Pic in 8bit,16bit. z.B Pic 18F45K20. Dazu brauchst du 
das Programmiergerät PicKit 3 (50€)

von ST einen stm32, dazu am besten ein stm32discovery demo board für ca. 
20€
Der Vorteil hier ist das diese Controller auf einem ARM Kern basieren, 
wenn du also mal zu Mikrocontrollern von z.B. NXP umsteigst ist das 
alles ein bisschen ähnlich. Außerdem sind das auch recht moderne 
Technologien im vergleich zu 8 bit Pic oder AVR, wenn du noch gar nichts 
damit am Hut hast würd ich damit anfangen.
Hier gibts unter Artikel sehr gute Inputs für deine weitere Wahl, z.B: 
http://www.mikrocontroller.net/articles/STM32

Arduino - da kenn ich mich nicht aus :)

Atmel AVR - ähnlich wie PIC grob gesagt.

von Wolfgang (Gast)


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Thomas schrieb:
> Arduino - da kenn ich mich nicht aus :)

Du hast doch gerade von ARM geschärmt -> Arduino Due

von John K. (Gast)


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Daniel F. schrieb:
> rstmal keine bestimmten, sondern die
> Teile die man in der Heimelektronik so findet und hoffentlich
> beschreibbar sind.

Daniel F. schrieb:
> Es sollen zuerst einfache Dinge sein a la if this then else. Habe da
> schon etwas darüber gelesen und auch ein paar Videos angesehen. Ich weiß
> allerdings noch nicht welche Art von Chips mir besser zu sagt. Was ich
> aber auf alle Fälle brauche, um irgendwas machen zu können, ist eine
> Schnittstelle.

Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber wie alt bist du? Ich schätze, du 
bist noch recht jung. So "einfach" wie du dir das vorstellst ist das 
leider alles nicht. Du kannst nicht einfach irgendwas kaufen, irgendwas 
machen und dann erwarten, dass das funktioniert. Etwas mehr steckt schon 
dahinter.

Welche Kenntnisse hast du denn schon? Kannst irgendwelche 
Programmiersprachen? Hast du überhaupt Kenntnisse in der Elektronik?

Ich würde dir empfehlen, einfach mal ein bisschen zu lesen und mit 
einfachen Sachen anzufangen.

Wenn du noch sehr jung bist, würde ich dir zuerst mal einfache Baukästen 
ans Herz legen. Ein paar Einstiegsbücher und schon kannst zuerst mal mit 
ein paar Grundschaltungen loslegen. Später kannst du dann auch 
komplexere Sachen machen.

Wie gesagt, bitte nicht falsch verstehen, aber ein "paar" mehr 
Grundlagen sind schon nötig.

Momentan sieht das so nach einer fixen Idee aus.

von Hans F. (Gast)


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Danke für die schnellen und umfassenden Antworten.

Ich bin 30 Jahre alt. Also nicht mehr der jüngste. Meine Kenntnisse 
beschränken sich auf Websprachen wie PHP oder 10 Jahre altes Java. Also 
ein Grundverständnis ist da.

Mein elektronisches Wissen beschränkt sich auf einfache Lötarbeiten, 
auch smd. Im Prinzip auslöten, durchmessen, einlöten.

Das das nicht eben von der Hand geht ist mir schon klar. Aber einfache 
Dinge sollte ich schon schnell begreifen. Ich bin eher der motorische 
Lerntyp. Anfassen, try and error.

Ich lese mal etwas und schau dann weiter.

Wenn ich jetzt ein defektes, relativ modernes Auto Radio zerlege werde 
ich also nichts brauchbares finden?

von Lothar (Gast)


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John K. schrieb:
> Du kannst nicht einfach irgendwas kaufen, irgendwas
> machen und dann erwarten, dass das funktioniert.

Man kann schon einsteigen in dem man ein Eval-Kit für 25 EUR kauft, wo 
der Hersteller richtig viele Beispiele und Tutorials dabei hat. Dann 
kann man mit dem LED-Blink-Beispiel anfangen und das debuggen, sich die 
Pins und alle Bits in den Registern ansehen, die Seite dazu im Manual 
anschauen usw.

Nachdem was ich bisher gesehen habe sind hauptsächlich die Eval-Kits von 
NXP und Silicon Labs entsprechend ausgestattet und m.M.n. sogar 
einfacher nachzuvollziehen als Arduino. Die beiden kleinsten sind:

EFM8 (8051):
http://de.farnell.com/silicon-labs/slstk2020a/entw-board-efm8bb10f8g-busy-bee/dp/2469338?ost=SLSTK2020A&selectedCategoryId=&categoryNameResp=Alle%2BKategorien&iscrfnonsku=false

LPC800 (ARM):
http://de.farnell.com/nxp/om13055-598/entwickl-board-lpc812-lpcxpresso812/dp/2471559

Danach kann man dann auch selbst Schaltungen aufbauen, die uC sind als 
DIP bzw. SO verfügbar.

von joshua (Gast)


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Daniel F. schrieb:
> Wenn ich jetzt ein defektes, relativ modernes Auto Radio zerlege werde
> ich also nichts brauchbares finden?

Zum Programmieren? Nein!

von Wolfgang (Gast)


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Lothar schrieb:
> Man kann schon einsteigen in dem man ein Eval-Kit für 25 EUR kauft, wo
> der Hersteller richtig viele Beispiele und Tutorials dabei hat.

Für Arduinos ist das halbe Internet ein Fundus für Beispiele, Projekte 
und Tutorials. Und man lernt gleichzeitig noch, die Spreu vom Weizen zu 
trennen.

von Lothar (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Für Arduinos ist das halbe Internet ein Fundus für Beispiele, Projekte
> und Tutorials

Wenn man sich die Arduino-Foren ansieht, können viele nicht 
nachvollziehen, was in den Libraries von anderen Leuten vor sich geht. 
Entweder es geht, oder es geht nicht, dann ist eine Fehlersuche fast 
unmöglich. Und debuggen kann man auch nicht.

von Falk B. (falk)


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@ Wolfgang (Gast)

>Für Arduinos ist das halbe Internet ein Fundus für Beispiele, Projekte
>und Tutorials.

Ja.

>Und man lernt gleichzeitig noch, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Nein, das können nur Leute mit ordentlichem Wissen, und genau DAS haben 
die meisten Arduino-Fans NICHT! Nicht mal ansatzweise!

von Thomas (Gast)


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Ich würde dir auf alle Fälle empfehlen ein fertiges Demoboard ala stm32 
discovery, oder auch die oben genannten

Lothar schrieb:
> EFM8 (8051):
> 
http://de.farnell.com/silicon-labs/slstk2020a/entw-board-efm8bb10f8g-busy-bee/dp/2469338?ost=SLSTK2020A&selectedCategoryId=&categoryNameResp=Alle%2BKategorien&iscrfnonsku=false
>
> LPC800 (ARM):
> 
http://de.farnell.com/nxp/om13055-598/entwickl-board-lpc812-lpcxpresso812/dp/2471559

zu kaufen. Meistens macht man in der Hardware am Anfang mindestens 
gleich viel Fehler wie in Software, und die Hardwarefehler sind meist 
fatal. Wenn bei den Demoboards was nicht geht weißt dass es an der 
Software liegt. Das erspart dir wirklich Unmengen an Fehlersuche:)

von Wolfgang (Gast)


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Lothar schrieb:
> Entweder es geht, oder es geht nicht, dann ist eine Fehlersuche fast
> unmöglich. Und debuggen kann man auch nicht.

Was hindert einen daran, statt der Arduino "IDE" z.B. Atmel Studio zu 
benutzen?

von Hans F. (Gast)


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Aloha,

Ich hätte mir jetzt das bestellt:
http://de.farnell.com/silicon-labs/slstk2020a/entw-board-efm8bb10f8g-busy-bee/dp/2469338

Gibt es noch Dinge die es doch lohnt mitzubestellen um auf die 55 Euro 
(Versandkostenfrei) zu kommen?

von Hans F. (Gast)


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Warum dieses?

von Lothar (Gast)


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Daniel F. schrieb:
> um auf die 55 Euro (Versandkostenfrei) zu kommen

Du willst die 5,95 € Versandkosten nicht zahlen :-)

Natürlich kann man auch gleich zwei Eval-Kits kaufen, kann ja mal 
runterfallen. Dann würde ich aber zwei verschiedene Versionen nehmen. 
Die Programmierung ist für alle gleich, der im Link ist der Kleinste und 
der Größte hat eben mehr Speicher und Peripherie. Allerdings hat Farnell 
den nicht auf Lager also dann hier:

http://de.rs-online.com

Versandkostenfrei ab 50 € Nettobestellwert

SLSTK2020A

SLSTK2030A

von Lothar (Gast)


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Daniel F. schrieb:
> Warum dieses?

Das Forum ist nicht schlecht:

http://community.silabs.com/t5/8-bit-MCU/bd-p/1

Ausserdem siehe hier: 22:30 :-)

https://www.youtube.com/watch?v=UYGl0vebWN8

von Hans F. (Gast)


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Vielen Dank.

Dann bestelle ich aus dem ersten Link ein Raspberry mit. Brauch ich eh 
einen neuen.

von Lothar (Gast)


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Daniel F. schrieb:
> Dann bestelle ich ... ein Raspberry mit

Dann kannst Du ja später so Experimente machen wie z.B. :-)

- EFM8 Joystick als Pi Maus über I2C
- EFM8 LCD vom Pi über SPI was ausgeben

Aber Vorsicht: besser 1k Serienwiderstände zwischen Pi und EFM8

Die EFM8 IDE läuft auch auf dem Pi unter Ubuntu ...

http://www.silabs.com/products/mcu/Pages/simplicity-studio.aspx

von Dödel (Gast)


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>Was du brauchst hängt davon ab welchen Mikrocontroller du nimmst. Hier
wird dir jeder etwas anderes erzählen, im Prinzip such dir einfach einen
aus :)

Nee, er braucht ganz klar einen Arduino. Weil ohne Händlichen halten 
wird das nix mit jemandem der 0 Plan hat und nicht ma weis was ein IC 
eigendlich ist.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Nee, er braucht ganz klar einen Arduino. Weil ohne Händlichen halten
>wird das nix mit jemandem der 0 Plan hat und nicht ma weis was ein IC
>eigendlich ist.

Heisst also auf Deutsch: Arduino ist für die ganz blöden.

MfG Spess

von Udo R. (blackbird)


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spess53 schrieb:
> Heisst also auf Deutsch: Arduino ist für die ganz blöden.

So sehe ich das auch.
Allerdings war ich mal als "Lehrling" auch ganz schon ´blöd´. Nach der 
Ausbildung nicht mehr!!!
Mit einem einfachen Arduino lässt sich gut anfangen!

LG Udo

von spess53 (Gast)


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HI

>Mit einem einfachen Arduino lässt sich gut anfangen!

Dann frage ich mich, wie die alle anderen, bevor es  Arduino gab, 
überhaupt mit Mikrokontroller etwas anfangen konnten.

MfG Spess

von Udo R. (blackbird)


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@Spess53:

Ich habe vor x-Jahren damit angefangen, nur so zum Hobby, aus Interesse 
daran. Habe mit Pic und Avr auf Experimentierboards die ersten Schritte 
unternommen, ein STK500 gekauft u.a Prog-Adapter (parallel u. seriell). 
Mich mit Ponyprog und Yaap beschäftigt und dabei eine Menge gelernt. Ja.
Aber ---> Ich hatte nicht immer die nötige Zeit und es vergingen 
Monate/Jahre bis ich wieder anfing mit meinem (nicht einzigen) Hobby. 
Dann fiel der Anfang wieder schwer, die parallele Schnittstelle war 
nicht mehr vorhanden und eins kam zum anderen bis ich mir einen Arduino 
Uno kaufte.
Von da an klappte alles was ich mir vornahm. Fast auf Anhieb. Und das 
alles für kleines Geld.
Daher empfehle ich für Anfänger diesen Kauf. Wenn die Lust (Zeit) nicht 
reicht, lässt sich dieser Einsatz leicht verschmerzen.
Dazulernen kann man auch mit einem Arduino! Sogar mit C++!

MFG Udo

von Einer K. (Gast)


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spess53 schrieb:

>>Mit einem einfachen Arduino lässt sich gut anfangen!
>
> Dann frage ich mich, wie die alle anderen, bevor es  Arduino gab,
> überhaupt mit Mikrokontroller etwas anfangen konnten.

Früher war alles besser.
Heute ist ist noch nicht mal die Zukunft noch das, was sie einmal war.



Du kannst die Arduinos lieben, oder hassen, egal.
Sie sind JETZT da.

von Lothar (Gast)


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U. F. schrieb:
> Du kannst die Arduinos lieben, oder hassen, egal.
> Sie sind JETZT da.

Ja und. mbed ist auch jetzt da. Damit kann man sich ARM auf 
Arduino-Niveau nähern, wenn man das denn will. Trotzdem ist der direkte 
Einstieg zielführender.

Arduino AVR ist veraltet und langsam. Der Leistungssprung mit 
Arduino-Due und Arduino-Zero ist praktisch gescheitert weil 
inkompatibel.

Und da viele ARM Boards jetzt die Arduino-Connectors kopieren, kann man 
da jeden Arduino-Shield drauf stecken.

https://developer.mbed.org/platforms/

Abgesehen davon kann man alle Arduino-Projekte genauso mit einem 
Raspberry Pi machen. Ein BASIC Interpreter auf dem Pi ist schneller als 
kompiliertes C++ auf den Arduino AVR

von spess53 (Gast)


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Hi

>Du kannst die Arduinos lieben, oder hassen, egal.
>Sie sind JETZT da.

Warum muss den lieben? Der Arduino mit ATMega2560 lässt z.B. keine UART 
im SPI-Mode zu. Warum sollte ich etwas ich etwas derart kastiertes mögen

MfG Spess

von Dödel (Gast)


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raspberry pi als arduino?

weil der ja so schön 5 Volt tolerant ist.
weil ich mit avr-gcc ja die pins so schön im microsekundenbereich 
schalten kann
weil der pi ja so lange auf batteriebetrieb durchhält
...

von Lothar (Gast)


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Dödel schrieb:
> weil ich mit avr-gcc ja die pins so schön im microsekundenbereich

BASIC Interpreter auf dem Pi schafft 20 MHz Pin Toggle. Ist auch kein 
Wunder bei CLK 1 GHz und PCLK 100 MHz

Bit-Bang-SPI auf dem Pi ist schneller als auf Arduino in Hardware

von Stefan F. (Gast)


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> Arduino AVR ist veraltet und langsam.

Das kann man nicht so pauschal stehen lassen, denn es kommt auf den 
Anwendungsfall an.

von Thomas (Gast)


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Stefan U. schrieb:
>> Arduino AVR ist veraltet und langsam.
>
> Das kann man nicht so pauschal stehen lassen, denn es kommt auf den
> Anwendungsfall an.

Doch das behaupte ich jetzt mal :) Natürlich kann man auch mit Windows95 
Textverarbeitung betreiben, man kommt teilweise sogar aufs gleiche 
Ergebnis.

Nur warum sollte man eine alte Technologie nutzen die teilweise nur noch 
produziert wird für die Ersatzteilversorgung (not recommended for new 
designs) wenn heute von fast jedem Anbieter Mikrocontroller  Demoboards 
für €10-€50 verkauft werden, man in C programmieren kann, und z.B. die 
meisten neuen Chips dank kleinerer Strukturen um das x-fache mehr 
Speicher haben?

Wenn man komplett neu einsteigt gibt es überhaupt keinen Grund einen AVR 
vorzuziehen meiner Meinung nach.

von Langsam = sparsam (Gast)


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Also mein Pi kann nicht über Monate netzunabhängig die Tageshöchst- und 
Mindesttemperaturen nebst Uhrzeit an nahezu beliebiger Stelle auf 
SD-Karte loggen, und das in einem kleinen Taschenlampengehäuse mit 
Einstechfühler von einer 14500 Li-Zelle. Mein Arduino ProMicro schon. 
Seit Jahren.

Es gibt also durchaus die von Stefan benannten Einsatzgebiete. 
Typischerweise dort wo die "alte" Leistung locker reicht und ein 
32-bitter hoffnungslos überdimensioniert wäre.

Nur weil man mit heutiger Technik fast überall hin fliegen und landen 
könnte wurde das Auto schließlich auch nicht ersetzt. Und es gab eine 
Zeit, da hat man daran geglaubt der Individualverkehr würde irgendwann 
auch in die 3te Dimension vordringen...

von Thomas (Gast)


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Langsam = sparsam schrieb:
> Also mein Pi kann nicht über Monate netzunabhängig die Tageshöchst- und
> Mindesttemperaturen nebst Uhrzeit an nahezu beliebiger Stelle auf
> SD-Karte loggen, und das in einem kleinen Taschenlampengehäuse mit
> Einstechfühler von einer 14500 Li-Zelle. Mein Arduino ProMicro schon.
> Seit Jahren.

Und trotzdem bin ich mir sicher dass ein moderner ultralow power ic das 
noch besser könnte. Wenn du meinen Beitrag gelesen und  verstanden 
hättest dann wüsstest du aber auch das ich auf das nicht rauswill. 
Natürlich kann man einfache Probleme (die meisten Probleme sind recht 
einfach) mit alter Hardware lösen.

Aber was spricht denn wirklich gegen was neues? Vor allem wenn man mit 
keinem davon Erfahrung hat. Denn inwiefern ist dass den auch nur 
irgendwie relevant:
> 32-bitter hoffnungslos überdimensioniert wäre.
Dann ist er halt überdimensioniert, ja und? Solange ich 32biter <1€ zu 
kaufen bekomme ist mir das reichlich egal(Und nicht wie manche alte PIC 
>5€ für das Stück!). Als ob man als Bastler darauf wert legen sollte 
dass der IC ja nicht zu groß ist...
Und tqfp32 ist jetzt auch nicht schwieriger zu löten als was anderes, 
bzw. nimmt man sonst einfach ein demoboard...

von Joachim B. (jar)


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Lothar schrieb:
> Bit-Bang-SPI auf dem Pi ist schneller als auf Arduino in Hardware

mag ja sein, aber wer sich das OS am PI nicht selber schreibt wird sich 
wundern das nix dann passiert wenn man es wünscht!

der m2560 ist ja nun auch veraltet, mit nur 8KB SRAM, ich nehme liber 
den mighty mini m1284p mit 16KB SRAM

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> Und trotzdem bin ich mir sicher dass ein moderner ultralow power ic
> das noch besser könnte.

Zweifellos. Und Kaffee-Vollautomaten können besser und komfortabel 
Kaffee kochen. Dennoch werden immer noch überwiegend einfache 
Kaffeemaschinen hergestellt und gekauft.

Ich würde vorsichtig sein, Sachen als "veraltet" zu bezeichnen, die in 
aktuellen Produkten eingesetzt werden und sogar noch weiterentwickelt 
werden.

Bei 4-bit Prozessoren würde ich das Attribut "veraltet2 gelten lassen. 
Aber nicht bei den 8Bit Produkten, deren Anwendung hier diskutiert wird.

Bremsklötze sind nach deiner (Thomas) Logik auch veraltet. Ebenso mein 
Gasherd in der Küche, der DVD Player im Wohnzimmer, die ungeregelte 
Armatur in der Dusche, die klassische Toilettenschüssel (ohne Musik und 
Popo-Dusche), die Badewannde ohne Blubberblasen, frische Milch vom 
Bauer, Motorräder mit Vergaser, Fernseher ohne 3D, Smartphones ohne 
drahtlose Ladefunktion, und und und.

Merkst du was? Die ganze Welt ist vonn von alten Sachen und es wird in 
großen Mengen gekauft. Warum sollte ich all diese "veralteten" nicht 
mehr nutzen und entwickeln, wenn sie sich doch sehr gut verkaufen 
lassen?

Was heisst schon veraltet?


-

von Thomas (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Zweifellos. Und Kaffee-Vollautomaten können besser und komfortabel
> Kaffee kochen. Dennoch werden immer noch überwiegend einfache
> Kaffeemaschinen hergestellt und gekauft.

Ja wegen dem Preis hauptsächlich. Hier kein Argument.

Du hast jetzt viel geschrieben, aber was du mir noch nicht gesagt hast 
ist, warum ich etwas altes kaufen soll, wenn ich auch etwas neues (aber 
trotzdem erprobtes!) zum selben Preis oder günstiger, mit mehr 
Funktionen haben kann.
Beantworte mir das mal ;)
Deine ganzen Beispiele gehen davon aus dass du so etwas wie


Stefan U. schrieb:
> Gasherd in der Küche, der DVD Player im Wohnzimmer, die ungeregelte
> Armatur in der Dusche,

schon besitzt und ersetzen willst. Wenn ich mir das aber neu kaufen 
muss, warum sollte ich mir einen DVD-Player kaufen wenn ich auch um das 
selbe Geld einen Blu-Ray Player bekomme?...

von Joachim B. (jar)


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Thomas schrieb:
> Wenn ich mir das aber neu kaufen
> muss, warum sollte ich mir einen DVD-Player kaufen wenn ich auch um das
> selbe Geld einen Blu-Ray Player bekomme?...

und warum sind in allen neuen PCs günstig (gestern geschaut) nur DVD 
Player drin wenns doch das selbe Geld ist?

OK mögli.  Brenner, aber wer braucht heute noch DVD Brenner?

Da hätte ich leber ein BR LW im neuen PC

von Stefan F. (Gast)


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Einen Kaffee Vollautomaten kann ich mir durchaus leisten. Jedoch scheue 
ich den Stromaufwand und die Aufwände zum Pflegen. Das ist natürlich 
meine persönliche Ansicht, manche andere denken darüber anders und das 
ist auch so Ok.

> was du mir noch nicht gesagt hast ist, warum ich etwas altes
> kaufen soll, wenn ich auch etwas neues ... haben kann

Ich persönlich nutze bevorzugt Sachen, mit denen ich vertraut bin. Und 
ich fahre Wege, die ich schon kenne.

Jemandem der gerade anbfängt, µC zu programmieren kann man durchaus 
gleich ARM empfehlen (glaube ich). Habe ich selbst aber noch nicht 
ausprobiert, da für meine Anwendungsfälle die mir bekannten AVR's und 
PIC's mehr als ausreichend waren.

Mir ging es mehr um den Begriff "veraltet". Ich würde nur Dinge erst 
dann als veraltet bezeichnen, wenn sie nicht mehr sinnvoll verwendbar 
sind. Doch nur weil es besseren Ersatz gibt, ist das Alte noch nicht 
veraltet, sondern einfach nur älter.

von Stefan F. (Gast)


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> warum sollte ich mir einen DVD-Player kaufen wenn
> ich auch um das selbe Geld einen Blu-Ray Player bekomme?

Vielleicht, weil sie schneller starten, weniger Strom verbrauchen und 
mit kopiergeschützten Audio-CD's seltener Schwierigkeiten haben.

Ich habe sogar zwei DVD's, die weder meine Playstation noch der Sony 
Bluray Player abspielen können. Doch der viel billigere DVD Player kann 
es.

Das sind natürlich nur Ausnahmen.

Ich kann aber schon nachvollziehen, dass meine Oma bis zu den 90er 
Jahren mit einem Holzofen gekocht hat. Damit war sie vertraut, damit hat 
sie die Besten Ergebnisse erzielt. Egal wie alt oder doof das Ding war.

von Joachim B. (jar)


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Stefan U. schrieb:
> ....kann ich mir durchaus leisten. Jedoch scheue
> ich den Stromaufwand und die Aufwände zum Pflegen.

und deswegen nehme ich Kapseln mit Auslass!

von Lothar (Gast)


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Joachim B. schrieb:
>> Bit-Bang-SPI auf dem Pi ist schneller als auf Arduino in Hardware
>
> mag ja sein, aber wer sich das OS am PI nicht selber schreibt wird sich
> wundern das nix dann passiert wenn man es wünscht

Probier doch mal dieses "OS" mit nur 2 MB:

https://www.riscosopen.org/content/sales/risc-os-pico

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