Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik MeanWell AD155b Elko defekt - welcher Wert


von R-Type (Gast)



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hallo

bei einem Netzteil von MeanWell habe ich bereits vor Monaten einen 
defekten Elko festgestellt. Das Gerät wurde seither nicht mehr benutzt. 
Da ich gerade dabei bin, bei Farnell zu bestellen, möchte ich auch den 
Elko für das Netzteil mitbestellen.
Leider ist der alte, defekte nicht mehr auffindbar. Das einzige Bild das 
ich im Netz gefunden hab ist im Anhang. Kann hier jemand den Wert 
erkennnen bzw hat jemand ein identisches Netzteil und kann den Wert des 
Elkos dort ablesen?

: Verschoben durch User
von R-Type (Gast)


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aja, es ist der große schwarze Elko vorne im Bild

von Luca E. (derlucae98)


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150uF 400V schätze ich.

von hinz (Gast)


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Das NT hat eine aktive PFC, da würde ich einen Elko mit 450V 
Spannungsfestigkeit einbauen, Kapazität was der Platz hergibt.

von Diodenes D. (diodenes)


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R-Type schrieb:
> bei einem Netzteil von MeanWell habe ich bereits vor Monaten einen
> defekten Elko festgestellt.

Wenn schon der Primärelko kaputtgegangen ist, dann solltest Du, wenn 
Deine Möglichkeiten das zulassen, auch die Elkos auf der anderen Seite 
prüfen. Die werden unter Last eher noch schlimmer rangenommen.

von R-Type (Gast)


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ich habe heute den defekten Elko ersetzt mit 100µF 400V
Nach dem Einschalten lief das Neztteil etwa 20 Sekunden (ohne Last)
dann explodierte der gerade getauschte Elko (er war extrem heiß)

Was kann der Grund dafür sein? Er war sicher nicht verpolt und der 
Spannungsbereich sollte auch passen, zumal ich das NT mit 120V betreibe 
(am Elko liegen 170V an)

von hinz (Gast)


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R-Type schrieb:
> am Elko liegen 170V an

Gemessen?

von R-Type (Gast)


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hinz schrieb:
> R-Type schrieb:
>> am Elko liegen 170V an
>
> Gemessen?

ja

von Georg A. (georga)


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> ich habe heute den defekten Elko ersetzt mit 100µF 400V

Gibt ja auch nur einen Typ Elko auf der Welt ;)

Wird halt kein Low-ESR gewesen sein, mit der Zeitverzögerung gibts 
eigentlich keine andere Ursache. Verpolt hätte es gleich geknallt.

von hp-freund (Gast)


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R-Type schrieb:
> Was kann der Grund dafür sein? Er war sicher nicht verpolt

Es gibt sicher vor dem Elko einen Brückengleichrichter.
Hast Du den geprüft? Ich hatte mal den Fall das eine der vier Dioden 
defekt war.

von hinz (Gast)


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R-Type schrieb:
> hinz schrieb:
>> R-Type schrieb:
>>> am Elko liegen 170V an
>>
>> Gemessen?
>
> ja

Dann ist mindestens noch die PFC defekt.

von hinz (Gast)


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hp-freund schrieb:
> R-Type schrieb:
>> Was kann der Grund dafür sein? Er war sicher nicht verpolt
>
> Es gibt sicher vor dem Elko einen Brückengleichrichter.
> Hast Du den geprüft? Ich hatte mal den Fall das eine der vier Dioden
> defekt war.

Da sollte aber die Netzsicherung ansprechen, sofort.

von hinz (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Wird halt kein Low-ESR gewesen sein, mit der Zeitverzögerung gibts
> eigentlich keine andere Ursache.

Ohne Last spielt der ESR keine nennenswerte Rolle.

von Mani W. (e-doc)


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hinz schrieb:
>> Es gibt sicher vor dem Elko einen Brückengleichrichter.
>> Hast Du den geprüft? Ich hatte mal den Fall das eine der vier Dioden
>> defekt war.
>
> Da sollte aber die Netzsicherung ansprechen, sofort.

Das kann man zwar denken, widerspricht allerdings meiner Erfahrung
und wahrscheinlich auch von anderen hier...

von Mark S. (voltwide)


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Mani W. schrieb:
> hinz schrieb:
>>> Es gibt sicher vor dem Elko einen Brückengleichrichter.
>>> Hast Du den geprüft? Ich hatte mal den Fall das eine der vier Dioden
>>> defekt war.
>>
>> Da sollte aber die Netzsicherung ansprechen, sofort.
>
> Das kann man zwar denken, widerspricht allerdings meiner Erfahrung
> und wahrscheinlich auch von anderen hier...
Wenn 170V an einem 400V-Elko anliegen, passiert garnichts.
Also irgendwas stimmt da nicht.
Entweder der PFC ist hochgelaufen und hat >500V auf den Elko gegeben,
oder der Elko war verpolt
oder
oder...

von Mani W. (e-doc)


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Gut, wenn eine Diode einen Schluss hätte, sollte die Sicherung
natürlich fliegen...


Hätte eine Diode keinen Durchgang mehr, dann bekäme der Elko
nur mehr eine Halbwelle ab...


Und dass der bei 170V dann abrauscht, ist mehr als mysteriös...


Ich denke an Verpolung, der ESR kann es wohl nicht sein, um den
in die ewigen Gründe zu verfrachten...

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Und dass der bei 170V dann abrauscht, ist mehr als mysteriös...

War wohl doch nicht gemessen...

von Mani W. (e-doc)


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Die Frage wäre, womit gemessen wurde und wie...

von Peter R. (pnu)


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Mann-o-Mann!

Defekte Schaltnetzteile prüft man doch nicht, indem man sie direkt ans 
niederohmige Netz knallt.

Wenn es da vorher nur den Elko zerissen hat, haut es dann mit höchster 
Wahrscheinlichkeit auch noch andre Teile zusammen.

Eine Glühlampe als Strombegrenzer ist da eine nützliche Hilfe.

von Mani W. (e-doc)


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Peter R. schrieb:
> Wenn es da vorher nur den Elko zerissen hat, haut es dann mit höchster
> Wahrscheinlichkeit auch noch andre Teile zusammen.

Erklärt aber nicht, dass es den neuen Elko bei angeblich nur 170 Volt
nach 20 Sekunden zerlegt hat!

von Mani W. (e-doc)


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Was wäre, wenn zwei Dioden im Brückengleichrichter  Kurzschluss haben
und zwei Dioden durchgeknallt ohne Widerstand
und damit Wechselspannung am Elko anliegt?

von Klaus R. (klara)


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R-Type schrieb:
> Was kann der Grund dafür sein? Er war sicher nicht verpolt und der
> Spannungsbereich sollte auch passen, zumal ich das NT mit 120V betreibe
> (am Elko liegen 170V an)

Woher hast Du die 120V? Ich wollte mal eine selbstgebaute PFC testen und 
hatte einen Spannungsteiler mittels 2 MKP-Kondensatoren 2,2µF 
eingesetzt. Ich hatte so ungewollt einen Resonanzkreis aufgebaut und die 
Spannung stieg rasant am Elko. Die 450V wurden dabei leicht 
überschritten bevor ich den Strom unterbrechen konnte.
mfg klaus

von hinz (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Was wäre, wenn zwei Dioden im Brückengleichrichter  Kurzschluss
> haben
> und zwei Dioden durchgeknallt ohne Widerstand
> und damit Wechselspannung am Elko anliegt?

Das ist Gewinnklasse 1 im SNT-Lotto! Der Preis wird frei Haus geliefert 
und besteht aus 10m³ gebrauchter Elkos.


Ansonsten fliegt da in weit weniger als 20s die Sicherung oder Elko.

von Mani W. (e-doc)


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hinz schrieb:
> Ansonsten fliegt da in weit weniger als 20s die Sicherung oder Elko.

Schon! Hast recht und ich würde bei Verpolung keine 5 Sekunden setzen...


Also, wir haben immer noch keine Ursache, wir wissen auch nicht, ob
der neue Elko richtig eingelötet wurde und wenn der wirklich 400 Volt
schnallt, dann sollte er noch leben...

Alles andere ist mir schleierhaft...

von michael_ (Gast)


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Wenn eine Diode durch ist, fliegt keine Sicherung und der Elko geht 
trotzdem durch. Schon paar mal gesichtet.
Die paar BE vor dem Elko kann man weißgott durchmessen.
Hinter dem Elko trennt man erst mal auf. Da weiß man, ob bis dahin alles 
i.O. ist.

von hinz (Gast)


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michael_ schrieb:
> Wenn eine Diode durch ist, fliegt keine Sicherung und der Elko
> geht
> trotzdem durch. Schon paar mal gesichtet.

Die normalen Sicherungen durch NH200A ersetzt?


> Die paar BE vor dem Elko kann man weißgott durchmessen.

Nochmal: das NT hat eine aktive PFC!

von michael_ (Gast)


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Systematische Fehlersuche scheint ausgestorben zu sein.
Dann nimm die PFC einfach raus!
Ein Elko stirbt bei falscher Spannung langsam, auch 20s sind das.
Da kommt keine Sicherung.

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