Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Vorschaltgerät für Neonröhre


von Konst O. (geistgesicht)


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Hallo, ich benötige ein Vorschaltgerät für eine Neonröhre. Leider konnte 
mir im lokalen Fachhandel nicht geholfen werden. Kann mir hier evtl 
jemand sagen was ich kaufen muss?
Danke für jede Hilfe!

P.S. Bilder sind angehängt

von Peter II (Gast)


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Konst O. schrieb:
> Vorschaltgerät

nein, du brauchst ein Hochspannungstrafo. Die Spannung und Leistung muss 
dann zur Länge, Durchmesser und Füllung deiner Röhre passen.

von Harald W. (wilhelms)


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Konst O. schrieb:

> Hallo, ich benötige ein Vorschaltgerät für eine Neonröhre.

Wende Dich an einen Fachbetrieb für Leuchtreklame. Passende Firmen
findest Du in den "Gelben Seiten". Alternativ könntest Du die
Röhre gegen einen "LED-Streifen" wechseln.

von Konst O. (geistgesicht)


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Danke erstmal. Wie genau muss denn die Voltzahl passen? Muss es sehr 
genau sein oder kann man auch ausprobieren? Z.B. mit

http://www.ebay.de/itm/Trafo-Konstanstromtrafo-Hochspannungstrafo-Neontrafo-CT-1050-990V-50mA-/291782939846?hash=item43ef9e54c6:g:b~cAAOSw-jhT-cjY

von Harald W. (wilhelms)


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Konst O. schrieb:

> Danke erstmal. Wie genau muss denn die Voltzahl passen? Muss es sehr
> genau sein oder kann man auch ausprobieren?

Gasentladungsröhren werden nicht mit einer festen Spannung, sondern
mit einem festen Strom betrieben. Die Spannung "ergibt sich". Für
die Dimensionierung gibt es zwar Tabellen im INet; aufgrund der
wirklich Tödlichen Ausgangsspannung sollte man entsprechende
Arbeiten aber wirklich den Fachbetrieben überlassen.

> 
http://www.ebay.de/itm/Trafo-Konstanstromtrafo-Hochspannungstrafo-Neontrafo-CT-1050-990V-50mA-/291782939846?hash=item43ef9e54c6:g:b~cAAOSw-jhT-cjY

Nach welchen  Kriterien hast Du gerade dies Netzteil ausgesucht?

von Peter II (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Gasentladungsröhren werden nicht mit einer festen Spannung, sondern
> mit einem festen Strom betrieben.

schon richtig, aber es braucht eine Mindestspannung damit sie zünden, 
dann wird der Strom begrenzt.

von Andreas (Gast)


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Wenn das nur der einzelne Buchstabe ist, der leuchten soll, wirst du mit 
dem verlinkten Neontrafo auskommen. Die benötigte Spannung des Trafos 
ist abhängig von der Länge des Neonsystems, dem Durchmesser des Rohrs, 
des verwendeten Füllgases (Ro- oder Blau-Entladung) und von der Anzahl 
der Systeme, die in Reihe geschaltet sind. Der Strom des Trafos richtet 
sich nach dem Durchmesser des Glasrohrs und der verwendeten Elektrode.

Eine einfache Berechnungsgrundlage dafür ist hier:

http://www.neonproducts.nl/en/ignition-voltage.html

Aber wie bereits gesagt, ein Neontrafo ist prinzipiell lebensgefährlich 
und die höheren Spannungen benötigen besondere Vorkehrungen und Sorgfalt 
bezüglich der Isolatiuon. Außerdem dürfen Hochspannungs-Neonsysteme 
(Trafos mit mehr als 1000 Volt) meines Wissens nur mehr mit 
Erdschlussschutzschalter verwendet werden.

von MaWin (Gast)


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Peter II schrieb:
> Konst O. schrieb:
>> Vorschaltgerät
>
> nein, du brauchst ein Hochspannungstrafo. Die Spannung und Leistung muss
> dann zur Länge, Durchmesser und Füllung deiner Röhre passen.

Nein, er braucht ein Vorschaltgerät, das einen definierten STROM liefern 
kann. Die Spannung wird hoch sein damit dieser Strom fliessen kann, 
daher die dicke Kabelisolierung, und ja, das kann tödlich sein. Falls 
die Röhre überhaupt noch geht und nicht Luft gezogen hat.
Es kommt auf den Strom an, passend zum Durchmesser des Rohres, die 
Spannung stellt sich dann schon passend ein, je nach Länge des Rohres.
Hat er nun eine Neonröhre oder eine Leuchtstoffröhre ? Die Röhre ist 
innen mit Leuchtstoff beschichtet. Aber sie hat keine Heizwendeln, 
sondern nur einpolige Hochspannungkabel dran. Da wird auch ein Neontrafo 
dran gehören, die kann es konventionell oder elektronisch geben. Bleibt 
die Frage nach der Stromstärke und minimal nötigen Spannung.

Hier wäre eine Tabelle für elektronische Neon-Vorschlatgeräte
http://www.hansen-led.de/fileadmin/content/pdf/neon-produkte/neon-evgs/rohrlaengentabelle-evg_hansen.pdf
er hat Blauentladung.
Es ist für die Röhre schädlich, einen mit zu hohem Strom zu kaufen.

von Konst O. (geistgesicht)


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Also von einem Fachbetrieb hab ich jetzt die Info dass es ein 
Neonsystem, AW Glas mit Blaugasfüllung ist. Das elektrische 
Vorschaltgerät kostet bei ihm 110 Euro! Das ist mir zu viel Geld für die 
relativ alte Röhre! Sind die wirklich so teuer? Und sind sie wirklich so 
gefährlich?

von S R (Gast)


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Konst O. schrieb:
> Das elektrische
> Vorschaltgerät kostet bei ihm 110 Euro!

Lass dir ein pneumatisches geben. Sollte deutlich günstiger sein.

Konst O. schrieb:
> Und sind sie wirklich so
> gefährlich?

Die pneumatischen sind nur halb so gefährlich. Allerdings muss für die 
Umrüstung der Innenleiter aus den Kabeln entfernt werden, dann hat man 
den passenden Druckluftschlauch.

Kann allerdings sein, dass diese schon etwas porös sind.

(Gibt es auch beim Auto: Druckluftzündung)


Im Ernst: Wenn du das Ding unbedingt betreiben willst, lass ihn alles 
anschließen und testen - die 110 EUR sind sicher fair, immerhin hat er 
dir sicher schon kostenlos geholfen und dich beraten.

von Harald W. (wilhelms)


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Konst O. schrieb:

> Das elektrische Vorschaltgerät kostet bei ihm 110 Euro!

Wenn der Händler für Dich auch noch die Berechnung gemacht hat,
ist der Preis vermutlich angemessen.

> Das ist mir zu viel Geld für die relativ alte Röhre!
> Sind die wirklich so teuer?

Nun, so ein Hochspannungstrafo ist schon etwas aufwändiger
als ein Handynetzteil.

> Und sind sie wirklich so  gefährlich?

Nun, die Spannungen und Ströme sind wohl in der gleichen Größen-
ordnung wie die eines elektrischen Stuhls. Hast Du einen solchen
schon mal getestet?

Aber, wie bereits gesagt: Es gibt ja eine deutlich günstigere Variante.
Ein LED Sideview Stripe samt passendem Netzteil dürfte wohl nicht mehr
als die Hälfte kosten und wärewesentlich ungefährlicher.

von Sinus T. (micha_micha)


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Was soll denn das ständige Gerede von LEDs? Er will seine Neonröhre zum 
Leuchten bringen, nicht anderes.

Und nur weil er fragt, was er für einen Trafo braucht und wie man die 
Röhre überhaupt betreibt, bedeutet es ja noch nicht, dass er die Absicht 
hat, sich die paar kV durch den Körper zu jagen. Und es bedeutet auch 
nicht, dass er so ungeschickt ist, das unabsichtlich zu tun.

@TO: Kauf dir den Trafo aus deinem eBay-link, für deinen einen 
Buchstaben reicht der. Dauerbetrieb wie bei der Leuchtreklame wirst du 
ja nichtmachen wollen, falls also der Strom ein wenig zu hoch ist, 
schadet das auch erstmal nichts.

Ich habe auch mal ein paar Neon-Buchstaben gefunden, die habe ich mit 
einem Zündtrafo einer Ölheizung zum Leuchten gebracht. Allerdings 
wichtig: den Zündtrafo an einen Stelltrafo angeschlossen und langsam 
hochgedreht. Bis zu 3 Buchstaben  (ich habe die Gesaamtlänge jetzt nicht 
mehr im Kopf) ging es problemlos, dann wurde der Trafo zu warm. Diese 
Zündtrafos sind nicht für Dauerbetrieb ausgelegt, bei niedrigerer 
Spannung funktionierte er aber hervorragend.

von Harald W. (wilhelms)


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Sinus T. schrieb:

> Und nur weil er fragt, was er für einen Trafo braucht und wie man die
> Röhre überhaupt betreibt, bedeutet es ja noch nicht, dass er die Absicht
> hat, sich die paar kV durch den Körper zu jagen. Und es bedeutet auch
> nicht, dass er so ungeschickt ist, das unabsichtlich zu tun.

Hier geht es aber nicht um normale 230V, bei denen die Überlebens-
chance doch recht gross ist, sondern um 1000V und mehr  und das
bei dazu noch recht grossen Strömen.

Schon allein die Frage: "Und sind sie wirklich so gefährlich?"
zeigt doch, das der TE von der Materie keine Ahnung hat.

von Peter II (Gast)


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Harald W. schrieb:
> sondern um 1000V und mehr  und das
> bei dazu noch recht grossen Strömen.

50mA ist jetzt nun nicht wirklich ein sehr großer Strom.

von Timmi (Gast)


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Peter II schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> sondern um 1000V und mehr  und das
>> bei dazu noch recht grossen Strömen.
>
> 50mA ist jetzt nun nicht wirklich ein sehr großer Strom.

Bei 1000V sind 50mA schon ein SEHR großer Strom für den menschlichen 
Körper. Da sinkt die Chance des Überlebens rapide...

von Der Andere (Gast)


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Peter II schrieb:
> 50mA ist jetzt nun nicht wirklich ein sehr großer Strom.

Alles ist relativ, zum sterben reicht er dicke!

von Ewald S. (Gast)


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Die Frage ist jetzt noch:
Ist dieser Buchstabe ein Teil einer Leuchtschrift, also noch mit anderen 
Buchstaben in Reihe geschaltet, wenn ja, zu was brauchst Du dann eine 
zusätzliche Versorgung.
Ich kenne dies so, je nach Länge der Leuchtröhren ein Hochspannungstrafo 
mit einstellbarer Streuung. Die Streuung und damit der Strom wurde mit 
einem verstellbaren magnetischem Kurzschluss zwischen Primär und 
Sekundär erzeugt. Z.B. :
http://www.hansen-led.de/fileadmin/content/pdf/neon-produkte/neon-transformatoren/streufelderlaeuterung_hansen-neon.pdf
Oder eine Diskussion hier:
http://www.repdata.de/wbb2/index.php?page=Thread&threadID=25261
mfg

von Konst O. (geistgesicht)


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Ist nur der eine Buchstabe.

Und ein Bandgenerator erzeugt Felder von mehreren hunderttausend Volt 
und ist ungefährlich. Mir fehlt hier die Erfahrung

von Hp M. (nachtmix)


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Konst O. schrieb:
> Mir fehlt hier die Erfahrung

Dann lass es dabei.
Wenn du die Erfahrung machst, bleibst du vielleicht tot.

von icke (Gast)


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Soll das als Deko ein bischen leuchten?
Ich habe hier ein I an das habe ich vor ca 35 Jahren eine eigenbau 
spannungsvervielfacher Schaltung direkt an Netzspannung gebaut.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hochspannungskaskade

Läuft immer noch.

MfG

von oszi40 (Gast)


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Konst O. schrieb:
> Das elektrische Vorschaltgerät kostet bei ihm 110 Euro!
> Das ist mir zu viel Geld für die relativ alte Röhre! Sind die wirklich so

110€ sind ein Freundschaftspreis. Du wirst außer dem kV-Trafo noch 
fingerdickes Hochspannungskabel brauchen. Bedenke aber: Strom macht 
klein, schwarz und häßlich.

von kkLeuchte (Gast)


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Das ganze gejammere und gezetere von wegen gefährliche Hochspannung ist 
wirklich nervig!
Man kann auch den laufenden Fön in der Badewanne verlieren, 
versehentlich bei Tempo 200 einen Brückenpfeiler mitnehmen weil man die 
verlorene Zigarette unterm Beifahrersitz suchen muß, oder morgens vor 
den einfahrenden S-Bahn-Zug stolpern.
Oder man ist halt vorsichtig und macht genau das alles nicht, dann lebt 
man länger.
Genau das gilt auch beim Trafo, normale Vorsicht aber keine Hysterie: 
Ohhoooohooo - an der Bahnsteigkante dürfen nur ausgebildete 
Eisenbahnschaffner stehen, da haben Laien überhaupt nichts zu suchen...

So, zur Sache:

icke schrieb:
> Ich habe hier ein I an das habe ich vor ca 35 Jahren eine eigenbau
> spannungsvervielfacher Schaltung direkt an Netzspannung gebaut.
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Hochspannungskaskade
>
> Läuft immer noch.

Das ist mehr als erstaunlich! Aus der Kaskade kommt Gleichspannung 
heraus, diese führt zu sehr schneller Alterung der Neonröhre - 
keinesfalls empfehlenswert!

Konst O. schrieb:
> Muss es sehr
> genau sein oder kann man auch ausprobieren? Z.B. mit
>
> Ebay-Artikel Nr. 291782939846

Ich denke daß dieser Trafo viel zu stark ist. Sind immerhin 50 Watt - so 
viel braucht die kleine Röhre nie im Leben. Oder ist das P 3 Meter hoch?

Wenn das Ding nur zu Dekozwecken so vor sich hin leuchten soll, würde 
ich es zuerst mal mit einem CCFL-Inverter versuchen.

Die gibts in alten LCD-Bildschirmen oder zum Beispiel dort:
http://www.pollin.de/shop/p/NDk0OTY5/Lichttechnik_Leuchtmittel/Zubehoer_Lichttechnik/Vorschaltgeraete.html

Bei 1 bis 2 Euros pro Stück kann man ja mal eine kleine Auswahl kaufen 
und testen...

von Konst O. (geistgesicht)


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Vielen Dank, kkLeuchte! Der CCFL Inverter (in diesem Fall der kleinste) 
funktioniert!

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Sinus T. schrieb:
> Allerdings
> wichtig: den Zündtrafo an einen Stelltrafo angeschlossen und langsam
> hochgedreht.

ebenso kann man einen Staubsauger-Dimmer nehmen.
von "null", was eher so ca 30% entspricht, bis zum gut aussehendem 
Leuchten hochdrehen.

Falls Angst um das Volt-/Multimeter
die Spannung primär messen und per Trafoübersetzung umrechnen,
was an der Röhre anliegt. Oder ein paar Widerstände parallel zur Röhre 
und über einen messen.

BTW:
Hochspannung? pah!
wer im Strassenverkehr unterwegs ist, lebt viel gefährlicher!

von kkLeuchte (Gast)


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Konst O. schrieb:
> Der CCFL Inverter (in diesem Fall der kleinste)
> funktioniert!

Der kleinste und billigste? Das hört man gern, danke fürs Feedback...

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