Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Promotion mit Familie planen


von Mirrormirror (Gast)


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Guten Abend zusammen,

ich interessiere mich für eine Promotion neben den Beruf. Leider weiß 
ich nicht, wie ich solch ein Unterfangen am besten angehe und was das 
für mich und meine Familie bedeutet. Vielleicht hat ja jemand hier schon 
neben dem Beruf promoviert oder kann mir generell ein paar Denkanstöße 
geben.

Ich habe einen relativ "wilden" Lebenslauf und hoffe einfach mal, dass 
der mir nicht zu sehr im Weg steht.

In Reihenfolge:

- 3 Jahre Duale Ausbildung Elektroniker. Keine Berufserfahrung
- 2 Jahre Abitur Abendgymnasium (Vollzeit)
- 1 Jahr im Abitur als freiberuflicher Autor für zwei Magazine 
gearbeitet. Habe ich mir natürlich bestätigen lassen. Die Unternehmen 
gibt es heute immer noch.
- 2 Semester Technische Informatik studiert. Alles bestanden 
(Durchschnitt 2,0, dann abgebrochen - war fachlich nicht mein Ding).
- 2 Jahre Duale Ausbildung Fachinformatiker, (Durchschnitt 1,0)
- Zeitgleich mit zweiter Ausbildung: Studium Wirtschaftsinformatik. 2 
1/2 Jahre. FOM Essen. Durchschnitt 2,0. Arbeit nicht im Unternehmen 
geschrieben wo ich nach der Ausbildung bis heute arbeite. Themenbereich: 
Business Intelligence / Machine Learning
- 2 1/2 Jahre Berufserfahrung bis heute. Arbeite im 
Konfigurationsmanagement + ein bisschen Systemautomatisierung.
- Momentan: Master Studium an der Universität Duisburg-Essen, nebem dem 
Beruf. Selbst finanziert da ich mich nicht binden wollte, daher steht 
die Verhandlung ob ich die MSc. Arbeit im Unternehmen schreibe noch 
aus.Ich präferiere zurzeit die Arbeit am Lehrstuhl zu schreiben. Wieder 
im Bereich Business Intelligence

Mit Abschluss des MSc. Studiums bin ich 29. Ich habe zudem vorgestern 
erfahren, dass ich Vater werde. Bin seit meinem 22. Lebensjahr 
verheiratet. Frau ist 2 Jahre älter, fertig mit ihrem Studium und hat an 
große Abenteuer kein Interesse - ich natürlich auch nicht ... Sind hier 
verwurzelt und daher wenig flexibel.

Ich habe Interesse an einer Promition. Zurzeit fachliches Interesse 
(Business Intelligence, Machine Learning, Data Mining). Langfristiges 
Ziel ist allerdings eine Professur. Zunächst auf Teilzeit an einer 
privaten FH. Dann irgendwann ggf. Vollzeit. Es ist ein Langzeitziel das 
ich so mit ca. 50 Jahren erreicht haben will.

Weiß jemand, wie ich eine Promotion am besten angehe?
Ich habe schon viele Lebensläufe von Professoren gelesen wie die so zur 
Promotion gekommen sind und einen roten Faden gibt es natürlich nicht. 
Wenn ich es pauschalisiere sieht es so aus:

- Gerader Lebenslauf. Gym, x-Jahre Studium an einer staatlichen 
Universität. Tätigkeit in der freien Wirtschaft. Professur.
- Bsc. oder Dipl. Studium an der FH, dann MSc. Studium in England mit 
anschließenden PhD Studium. Dann irgendwo in DE gearbeitet und Professor 
angenommen.
- Reiner FH-Lebenslauf, wahrscheinlich Jahrgangsbester + zeitgleich 
angefangen als Dozent zu arbeiten. Dann irgendwo mit einer Partneruni in 
Spanien oder Brasilien promoviert damit das formelle geregelt ist ...

Ich finde mich da also nicht wieder :-) ...

Hat jemand eine Ahnung, wie es weiter gehen kann und was ich beachten 
sollte?

von Rene H. (Gast)


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Ich habe nicht promoviert. Meine Frau schon und ich weiss, dass unmengen 
an Zeit drin stecken (kann), die man gerne vergisst.

Ich bin aber auch Vater und weiss, dass da unmengen an Zeit drin steckt, 
die man nie vergessen will und wird.

Ich fürchte, Du musst Dich entscheiden. Promovieren und Familie kannst 
Du schlicht vergessen, ausser Du willst, dass Dein Kind fragt: wer war 
dieser Mann?

von Pink S. (pinkshell)


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Prof ist schon mal ein gutes Ziel. 50 ist ein bisschen spät. Die 
meistens Einsteiger in das Professorenamt sind so 35 bis 40.

Das mit dem Kind erleichtert die Sache nicht wirklich. Viele Doktoranden 
sind 25 und single.

Wenn Lehre Dein Ding ist, dann ist Berufschullehrer auch eine 
Alternative. Wenn Du lieber Forschung machst, dann geh besser nicht an 
eine FH.

von oszi40 (Gast)


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Nicht jede Promotion verhilft automatisch zu viel Geld. Außerdem sollte 
man ein Thema haben, was hoffentlich noch AKTUELL ist, wenn die Tinte 
der letzten Seite der Doktorarbeit trocknet.

von Ingenieur (Gast)


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Das Ganze klingt nach einer absoluten Schnapsidee. Vergiss das ganz 
schnell wieder, oder du kannst deine Ehe und Familienleben komplett 
vergessen. Träume nicht dein Leben, lebe in der Wirklichkeit!

von Vancouver (Gast)


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Ohne Dir jetzt zu nahe treten zu wollen.... aber Dein Lebenslauf lässt 
ein wenig darauf schließen, dass es Dir ein bisschen scherfällt, länger 
an einer Sache dran zu bleiben. Das ist keine Abwertung, aber eine 
Promotion bedeutet aktive Forschung, also arbeiten auf einem Bereich 
"where no man has gone before". Das erfordert die Bereitschaft zu 
jahrelangem Dickbrettbohren. Gute Noten aus dem Studium sind da nicht 
unbedingt immer der alleinige Schlüssel zum Erfolg. Und für jemanden, 
der gerade einmal dabei ist, seinen Master zu machen, ist eine Professur 
schon reichlich verwegenes Fernziel.

Ein paar Denkanstöße:

- Warum willst du promovieren? Geht um den Titel, geht es um ein 
Sprungbrett für die weitere Karriere, oder weil du ein Forschertyp bist, 
der den Sachen gerne auf den Grund geht?

- Weißt du, was dich in einer Promotion erwartet? Bist du dir im klaren 
darüber, dass das ein Vollzeitjob ist, der wenig Spielraum lässt für 
andere Aktivitäten incl. Familie? Ist deine Familie bereit dazu? Ohne 
das notwenige Backing kannst Du die Sache vergessen. irgendwas bleibt 
dabei auf der Strecke, vermutlich eher beides.

- Eine Promotion ist ideal für Leute, die einige Jahre für wenig Geld 
viel arbeiten wollen. Das erfordert Idealismus und eine Zielfunktion, 
die nicht unbedingt von Geld bestimmt ist. Um an die dicke Kohle zu 
kommen, gibt es schnellere und einfachere Wege.

- Vergiss den Lebenslauf irgendwelcher Profs. Entscheident ist deine 
Durchsetzungskraft, deine Fähigkeit, ein realistisches Ziel zu 
definieren, und dein Wille, dieses zu erreichen. Der Rest ist 
unerheblich.

Und das Wichtigste: vergiss jede Form von Lebensplanung, die mehr als 10 
Jahre in die Zukunft reicht. Wenn es tatsächlich so kommt, wie Du es 
geplant hast, dann höchstens aus purem Zufall.

von Bitwurschtler (Gast)


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Mirrormirror schrieb:

> Langfristiges
> Ziel ist allerdings eine Professur. Zunächst auf Teilzeit an einer
> privaten FH. Dann irgendwann ggf. Vollzeit. Es ist ein Langzeitziel das
> ich so mit ca. 50 Jahren erreicht haben will

Vergiss es und mach Dich kundig welche Voraussetzung Du erfüllen musst 
um als Professor berufen zu werden!

Oder meinst du Lehrbefugnis  resp. Vorlesungen halten - das ist was 
anderes als eine Professur. Dann schau Dich mal um, das du einen Kurs im 
Bereich Erwachsendidaktik absolvierst.

von Geo M. (geomed)


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Vancouver schrieb:
> - Warum willst du promovieren? Geht um den Titel, geht es um ein
> Sprungbrett für die weitere Karriere, oder weil du ein Forschertyp bist,
> der den Sachen gerne auf den Grund geht?

Hierüber sollte man sich tatsächlich im Klaren sein, ansonsten kann die 
Promotion auch verlorene Zeit sein...
>
> - Weißt du, was dich in einer Promotion erwartet? Bist du dir im klaren
> darüber, dass das ein Vollzeitjob ist, der wenig Spielraum lässt für
> andere Aktivitäten incl. Familie? Ist deine Familie bereit dazu? Ohne
> das notwenige Backing kannst Du die Sache vergessen. irgendwas bleibt
> dabei auf der Strecke, vermutlich eher beides.

Normalerweise ist man während der Promotion an einem Institut 
angestellt. Je nach Fachbereich ist eine TV-L E13 Stelle möglich. 
Natürlich ist die Promotion ein Vollzeitjob, aber es ist doch sehr 
typenabhängig. Ich habe schon viele kommen und gehen sehen. Es hängt in 
erster Linie auch vom Thema ab. Handelt es sich um eine 
drittmittelfinanzierte Stelle oder um eine Landesstelle? Je nachdem kann 
eine Promotion in drei Jahren oder erst in 5-6 Jahren abgeschlossen 
werden, weil bei einer Landesstelle zusätzlich die Lehre anfällt usw. 
Pauschal wäre ich mit solchen Aussagen also vorsichtig. Man kann eine 
Promotion in 3-4 Jahren schaffen und trotzdem täglich seine Familie 
sehen. Man kann aber auch arbeiten bis zum umfallen und dennoch benötigt 
man 5-6 Jahre. Da spielen meiner Meinung nach viele Faktoren eine Rolle.
>
> - Eine Promotion ist ideal für Leute, die einige Jahre für wenig Geld
> viel arbeiten wollen. Das erfordert Idealismus und eine Zielfunktion,
> die nicht unbedingt von Geld bestimmt ist. Um an die dicke Kohle zu
> kommen, gibt es schnellere und einfachere Wege.

Mit dem Idealismus gebe ich dir Recht. Aber wie ich oben schon erklärt 
habe, ist m.E. ein Mittelweg möglich. Ich habe meine Zielfunktion immer 
so gewählt, dass ich nicht mehr arbeite als das Gehalt erfordert. Die 
Wege zur dicken Kohle würden mich mal interessieren? ;)
>
> - Vergiss den Lebenslauf irgendwelcher Profs. Entscheident ist deine
> Durchsetzungskraft, deine Fähigkeit, ein realistisches Ziel zu
> definieren, und dein Wille, dieses zu erreichen. Der Rest ist
> unerheblich.

Auch hier stimme ich zu. Und was man noch hinzufügen kann: In der 
wissenschaftlichen Welt geht nichts ohne Kontakte. Kontakte sind das A 
und O. Vorallem auch im Hinblick auf Einwerben von Drittmitteln etc.
>
> Und das Wichtigste: vergiss jede Form von Lebensplanung, die mehr als 10
> Jahre in die Zukunft reicht. Wenn es tatsächlich so kommt, wie Du es
> geplant hast, dann höchstens aus purem Zufall.

Das ist ein wahres Problem. Wenn man in seiner Heimat recht stark 
verwurzelt ist und eine wissenschaftliche Karriere plant, dann wird das 
nix. Man muss einfach für eine gewisse Zeit weg. Heutzutage am besten 
ins Ausland so ca. 2-3 Jahre und schön Kontakte halten. Immer im eigenen 
Saft zu schmoren ist nicht so sinnvoll, auch wenn ich selbst dafür kein 
gutes Beispiel abgebe...

von Vancouver (Gast)


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Geo M. schrieb:

> Hierüber sollte man sich tatsächlich im Klaren sein, ansonsten kann die
> Promotion auch verlorene Zeit sein...

Yep, und das ist bitter. Besonders, wenn den Leuten das erst nach 2 oder 
3 Jahren bewusst wird.


> Natürlich ist die Promotion ein Vollzeitjob, aber es ist doch sehr
> typenabhängig. Ich habe schon viele kommen und gehen sehen. Es hängt in
> erster Linie auch vom Thema ab. Handelt es sich um eine

Im technischen Bereich dauern Promotionen eher länger, ich denke 5 Jahre 
sind ein guter Richtwert, auch wenn manche das schneller durchziehen. 
Das hängt auch entscheidend davon ab, ob Dich dein Betreuer betreut oder 
eher ausbremst. Es gibt viele Faktoren, die da eine Rolle spielen. 
Leider sehen viele die Promotion als eine Art Aufbaustudium, was man 
noch dranhängen kann, wenns einem Spaß macht. Das ist ein fataler 
Fehler.

Was die Familie betrifft... ich hatte während dieser Zeit eine 
Lebensgefährtin, aber keine Familie und auch keine gemeinsame Wohnung, 
und darüber war ich auch ganz froh. ich früchte, anders hätte das nicht 
funktioniert. Aber das ist sicher nicht allgmeingültig.


> Wege zur dicken Kohle würden mich mal interessieren? ;)

Immobilienmakler, Insolvenzverwalter, Homöopathieberater, 
Inkassounternehmer. Also nichts was Leute, die in diesem Forum mitlesen, 
typischerweise als seriösen Job ansehen :-)


> Auch hier stimme ich zu. Und was man noch hinzufügen kann: In der
> wissenschaftlichen Welt geht nichts ohne Kontakte. Kontakte sind das A
> und O. Vorallem auch im Hinblick auf Einwerben von Drittmitteln etc.

Wobei diese Kontakte fast automatisch zustande kommen, wenn man in die 
wissenschaftliche Community hinweinwächst. Irgendwann trifft man auf den 
Konferenzen die gleichen Nasen immer wieder, und das ist eine gute 
Sache. Voraussetzung sind natürlich genügend Veröffentlichungen.

> Das ist ein wahres Problem. Wenn man in seiner Heimat recht stark
> verwurzelt ist und eine wissenschaftliche Karriere plant, dann wird das

Ein längerer Auslandsaufenthalt wird mit Familie natürlich erst richtig 
schwierig.

von Jeje (Gast)


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Vancouver schrieb:
> Ohne Dir jetzt zu nahe treten zu wollen.... aber Dein Lebenslauf
> lässt
> ein wenig darauf schließen, dass es Dir ein bisschen scherfällt, länger
> an einer Sache dran zu bleiben.

Ganz ehrlich, ich finde sein Lebenslauf drückt genau das Gegenteil aus. 
Er hat über viele Jahre ein Ziel verfolgt und es letztendlich geschafft. 
Was genau zeigt denn nun, dass er nicht länger an einer Sache dran 
bleibt?

Meine Interpretation seines Lebenslaufes (ohne Gewähr):

Arbeiterfamilie. Wahrscheinlich nach einem Realschulabschluss erstmal 
eine solide Ausbildung (Elektroniker) dem Abitur vorgezogen. In der 
Ausbidlung bereits gemerkt, dass er mehr leisten kann. Nach der 
Ausbildung unmittelbar das Abitur absolviert. Studium angefangen und mit 
guten Leistungen abgebrochen. Wahrscheinlich hat er Technische 
Informatik gewählt, weil er sich zwar für Informatik interessiert aber 
die Brücke zu seiner Ausbildung schlagen wollte. Am Ende hat er sich 
einfach umorientiert hin zur Wirtschaftsinformatik und das zeitgleich 
mit einer weiteren Ausbildung durchgezogen, was nicht wirklich verkehrt 
ist. Gerade im Bereich Wirtschaftsinformatik kann man gut eine 
Ausbildung in der Systemintegration absolvieren, sofern man die 
Ausbildung nicht bei einem Dienstleister und im First-Levelsupport 
absolviert. Wenn er im Konfigmgmnt arbeitet, sieht es danach auch nicht 
aus. Das Studium und die Ausbildung hat der absolviert, arbeitet in dem 
Bereich und macht inzwischen seinen Master.

Also der rote Faden ist doch deutlich erkennbar. Ist halt ein typischer 
zweiter Bildungsweg mit Wechsel der Vertiefungsrichtung.

Da gibt es aber Andere akademische Problemfälle. 4x Studium gewechselt 
und am Ende doch promoviert. Nur dass dann im CV steht "studierte 
Germanistik, Fremdsprachen, Asienwissenschaften und Philosophie und 
schluss mit einem BSc. in Philosophie ab". Ganz ehrlich, das sehe ich 
kaum als Kriterium.

von Dr. A. Fissur (Gast)


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Aus eigener Erfahrung:
Man kann es mit Familie schaffen, Du brauchst einen langen Atem und viel 
Organisationstalent.

von Vancouver (Gast)


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> Ganz ehrlich, ich finde sein Lebenslauf drückt genau das Gegenteil aus.

Vielleicht hast Du recht, das war auch nur eine Vermuting meinerseits. 
Die Frage muss er sich selbst beantworten. Aber ich denke mal, dass er 
mit 16 seine erste Ausbildung begonnen hat, und wenn alles gut geht, ist 
er mit 29 fertig, d.h. 13 Jahre mit nicht wenigen wechselnden 
Berufsausbildungen und Studiengängen. Nach meiner Erfahrung haben 
Menschen mit einem solchen Lebenslauf eher selten den Drive, sich dann 
nochmal 5 Jahre intensivst in ein Thema zu vertiefen. Nochmal zur 
Sicherheit: Das ist keine Diskriminierung oder Abwertung. Letzendlich 
entscheidend ist nur sein Wille, die Promotion anzupacken und auch bis 
zum Schluss durchzuziehen.

von Jeje (Gast)


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Vancouver schrieb:
>> Ganz ehrlich, ich finde sein Lebenslauf drückt genau das
> Gegenteil aus.
>
> Vielleicht hast Du recht, das war auch nur eine Vermuting meinerseits.
> Die Frage muss er sich selbst beantworten. Aber ich denke mal, dass er
> mit 16 seine erste Ausbildung begonnen hat, und wenn alles gut geht, ist
> er mit 29 fertig, d.h. 13 Jahre mit nicht wenigen wechselnden
Berufsausbildungen und Studiengängen.

"nicht wenig wechselnde" sind also 2 ?

Alles was nach seiner ersten Ausbildung passiert ist (tpyisch eben 
zweiter Bildungsweg), ist absolut inhärent. Ungewöhnlich ist vielleicht 
lediglich, dass er statt einen reinen Fachrichtungswechsel ein duales 
Studium aufgenommen hat. Kann man aber so machen warum nicht.

Jedenfalls ist er nicht mit 29 fertig, sondern er war bereits mit ca. 25 
fertig. Wirtschaftfsinformatik BSc. und MSc. sind jedenfalls die 
logischen Fortsetzung einer Karriere wenn man sich nicht mit zeitlich 
befristeten Zertifikaten in der IT durchschlagen will. Er arbeitet ja 
schon in dem Bereich. Sein Aufgabenfeld wird sich wahrscheinlich auch 
nicht ändern. Konfigmgmnt ist ein tpyischer Bereich der in der IT 
überwiegend mit Akademikern besetzt wird. Von wegen "wenn alles gut geht 
mit 29 fertig". Er arbeitet dann schon fast 4 Jahre in dem Bereich und 
er bildet sich lediglich immer weiter.

Den Wille sich mit einem Themengebiet zu befassen ist wohl auch da (BI). 
Jedenfalls erwähnt er es immer wieder.

Wir werden aber wahrscheinlich von ihm nichts mehr hören, weil er 
erkannt hat, das man sich von den ganzen Nulpen hier besser keinen Rat 
holt :D ..

von Inschenör (Gast)


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Mirrormirror schrieb:

> Hat jemand eine Ahnung, wie es weiter gehen kann und was ich beachten
> sollte?

Meine ehrliche Meinung dazu: Lass es.

Ich habe in unserer Branche bis jetzt zwei erfolgreiche Wege für eine 
Promotion gesehen:

1. Promotion ziemlich bald nach dem Studium in jungen Jahren (Single, 
keine Kinder) an der Uni oder in einem Forschungsinstitut der Industrie.

2. Promotion nach einigen Jahren Arbeit in einem Forschungsinstitut der 
Industrie im Rahmen der persönlichen Projektarbeit.

Beides frisst sehr viel Zeit - über fünf oder sechs Jahre geht einiges 
an privater Zeit dabei drauf. Und es darf nichts dazwischen kommen. 
Stirbt das Projekt oder gar der Professor, stirbt die Promotion mit sehr 
hoher Wahrscheinlichkeit mit.
Spätestens beim Vorhandensein von Kindern wird das ziemlich kritisch. 
Irgendwann ist das Zeitfenster für solche Aktivitäten einfach zu. Und es 
geht erst wieder auf, wenn die Promotion für den Berufsweg unwichtig 
geworden ist.

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