Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik RasPi in "klassische Netze" telefonieren lassen?


von Carsten P. (r2pi)


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Hi,

ich habe einen Internet-Anschluss über KabelDeutschland/Vodafone über 
Kabel-Modem. An das Modem kann ich ein analoges Telefon anschließen.

So, und ich möchte den RPi nicht als TK-Anlage verwenden und auch nicht 
über den RPi telefonieren, sondern ich möchte, dass der RPi selbst 
Anrufe in die Fest- und Mobilnetze tätigen kann und auch Anrufe annehmen 
kann. Bei eingehenden Anrufen wäre mir noch sehr wichtig, dass der RPi 
die Rufnummer des Anrufers mitgekommt, sofern sie übertragen wird.

Alternativ könnte ich statt der KD-Analog-Lösung auch mit einer 
Mobilfunk-Lösung leben.

Nun zu den Anforderungen, die ich habe:
* Der RPi soll mit dem Anrufer sprechen können, sprich: (am liebsten 
beliebige) Audio-Daten (Sprachausgabe, MP3s) an den Gesprächspartner 
streamen, halt so, dass er es hört.
* Andersherum alles, was der Gesprächspartner sagt, als Audio-Stream 
zurück bekommen so, dass man es in eine Spracherkennung routen kann oder 
(bzw. und) auf Festplatte speichern (Anrufbeantworter-Funktion).
* Wenn Ihr die mobile Lösung einfacher zu realisieren findet, wäre es 
dann auch möglich, 2 "Leitungen" parallel zu betreiben, sodass der RPi 
z.B. einen eingegangenen Anruf an eine andere Rufnummer weiterreichen 
kann?
* Alle Software sollte quelloffen sein!

Genau umgekehrt proportional zu meinen Anforderungen ist mein Wissen bei 
dem ganzen Thema. Sprich: unterhalb der Ebene von Sprachsynthese und 
Spracherkennung und abgesehen vom RPi samt Linux selbst habe ich genau 
null Ahnung.

Welche Hardware wäre für eine Lösung über KD, welche für Mobil sinnvoll 
und erschwinglich? Gibt es dazu Beispiellösungen bzw. Tutorials? Und 
grob über den Daumen, was würde mich der Spaß in etwa kosten?

von Conny G. (conny_g)


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Hast Du Dir schon mal die Asterisk Telefonie-Software angesehen?
Das könnte was für Dich sein.
Ich bilde mir ein, dass ich da schon mal was gelesen hätte, dass das 
schon mal jemand mit Raspberry gemacht hat.
Du könntest einfach die Internetverbindung verwenden und über einen VoIP 
Provider telefonieren.

von Conny G. (conny_g)


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von Carsten P. (r2pi)


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Angeschaut noch nicht wirklich, aber dann wird es wohl mal Zeit.

Was die VoIP-Anbieter angeht, wenn es denn sein muss... Die Telefonie 
über KD hätte ich gratis, und eben als KD/Voda Kunde würde ich auch für 
Mobil-SIMs nicht viel Geld bezahlen. Ich schaue mich mal um, danke!

von Conny G. (conny_g)


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Evtl kannst auch bei KD per SIP telefonieren.

Ha, geht!

http://derflash.tumblr.com/post/4743370814/sip-telefonieren-über-kabel-deutschland

von (prx) A. K. (prx)


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Bei neuerem Kabelanschluss hat man häufig kein echtes IPv4, sonder IPv6 
DS-lite. Das sollte man bei externem SIP im Auge behalten.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Haste den grottigen KD Router oder die Fritzbox zugebucht?
Zumindest auf der FB kannste dann noch ein internes SIP Telefon 
einstellen.

von Conny G. (conny_g)


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Das ist ja egal, der Raspberry braucht ja nur einen SIP Provider, was da 
dazwischen ist, ist völlig Wurst.
Er meldet sich im Web bei KD als SIP Client an.

von Carsten P. (r2pi)


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Der "grottige" Kabelrouter tut es bisher prima. Was Internet angeht, 
werde ich über kurz oder lang (eher kurz) sowieso einen RasPi 3 als 
internen Router, Firewall, NAS-Verteiler hinsetzen, einen weiteren als 
Mail-Proxy in einer DMZ etc.

Soviel gesunde Paranoia habe ich dann schon, dass ich werder KD noch 
einer Fritzbox glaube, was sie erzählen, und insbesondere will ich nix 
als Firewall, das ein Webinterface hat. Sprich, auf den RasPi kommt dann 
ein hardened Linux oder evtl. NetBSD ohne grafischen Schnickschnack oder 
gar Erreichbarkeit über Browser oder App, sondern SSH aus dem lokalen 
Netz und sonst nix. Ich bin da aus guten Gründen oldschool; keine 
eierlegende Wollmilchsau mit Web-Interface und App, sondern ein Gerät, 
das genau das und nix anderes tut, wofür es vorgesehen ist.

Ich stehe auf eine Menge Schnickschnack, und wenn die Bude hier mal 
soweit ist, wie ich sie haben will, kann sich so gut wie jede 
kommerzielle "smart home"-Lösung ein Loch zum Schämen buddeln. Aber bei 
Sicherheit hört der Spaß auf. Da ist einfach jeder laufende Prozess, der 
nicht zur ureigensten Aufgabe beiträgt, einer zuviel.

Darum rennt auf meinem "Core"-RasPi 2 schon seit einer Weile ein 
nochmals abgespecktes MiniBian statt eines RaspBian. Jetzt mit Switch 
auf 64 Bit am Ball zu bleiben, ist eine Menge Arbeit.

Allen anderen: DANKESCHÖN! Noch einmal wieder viel zu lesen, und wenn 
ich Fragen habe, komme ich wieder :)

von Harry L. (mysth)


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Carsten P. schrieb:
> NetBSD ohne grafischen Schnickschnack oder
> gar Erreichbarkeit über Browser oder App, sondern SSH aus dem lokalen
> Netz und sonst nix. Ich bin da aus guten Gründen oldschool; keine
> eierlegende Wollmilchsau mit Web-Interface und App, sondern ein Gerät,
> das genau das und nix anderes tut, wofür es vorgesehen ist.

Und du glaubst wirklich, daß du das besser kannst, als z.B. die Jungs 
von pfSense oder AVM?

Abgesehen davon ist der RPi mit seinem einzelnen via USB angebundenem 
Netzwerkchip in einem Kabelnetz mit teilweise deutlich mehr als 
100mbit/s ohnehin überfordert.

Dein Konzept erscheint mir wenig durchdacht und von Selbstüberschätzung 
getragen.

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Um noch mal auf die Anfangsfrage einzugehen:
Ein analoger Tk-Anschluß benötigt so einiges an Analog-Hardware, um 
einen Teilnehmer nachzubilden, der die AnalogSignale in Richtung RASPI 
bereitstellt und sie von dort entgegennimmt. Googelst Du "pots"

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