Forum: Offtopic Scharniere für Hartfaserplatten


von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Hi!

Hat hier einer eine Ahnung, ob/wo es für Hartfaserplatten auch 
Scharniere für normal-Verbraucher gibt?
http://www.framecraft.eu/cms/download.php?cat=15_Zubeh%C3%B6r%20f%C3%BCr%20Aluminium%20und%20Kunststoff%20Bilderrahmen&file=6229L.jpg&PHPSESSID=2b7a5586f674e1a24d8e1a6b0c731d95

Oder kennt jemand eine alternative Scharnierlösung für Hartfaserplatten?

Mit Hartfaser mein ich die Platten, die bei vielen Schränken hinten als 
Rückwand dran sind.

Ich möchte diese als Türen vor selbstgebaute Regale packen, wo sie keine 
quasi nur eine Abdeckfunktion haben und keine zusätzliche Last vorn am 
Regal ergeben sollen.
Die eine Seite eines normalen Scharnieres kann man ja mit Senkkopf ins 
Regalholz einschrauebn, aber im Hartfaser geht das wegen der geringen 
Dicke nicht.

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Nimm Klavierband. Am Holz schrauben und an den Platten mit Heißkleber.
BTW: Hartfaserplatten sind denkbar ungeeignet. Allein durch die 
Luftfeuchtigkeit wird das zur "Wellpappe".
Evtl. würde ich getönte Plexiglasscheiben verwenden. Da kann man dann 
auch durch schrauben.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Jörg P. R. schrieb:
> Nimm Klavierband. Am Holz schrauben und an den Platten mit
> Heißkleber.
> BTW: Hartfaserplatten sind denkbar ungeeignet. Allein durch die
> Luftfeuchtigkeit wird das zur "Wellpappe".
> Evtl. würde ich getönte Plexiglasscheiben verwenden. Da kann man dann
> auch durch schrauben.

Heißkleber auf die glatte oder die raue Seite, und das soll halten?
vor allem ist Klavierband auch nicht unbedingt die günstigste Variante 
und deswegen wollte ich dies nur abschnittsweise verwenden.

Aber kleben is schon mal ne Idee,,,

von Marek N. (Gast)


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Mike B. schrieb:
> aber im Hartfaser geht das wegen der geringen
> Dicke nicht.

Durchgangsbohrung?
Wenn die Türen aus Wellpappe gemacht werden, wird das Regal sicher nicht 
im Buckingham-Palast aufgestellt. Da stört sich dann wohl auch keiner an 
Schraubenköpfen oder Muttern. Gibt auch schöne: Hutmuttern, 
Schloßschrauben, Torx etc..

von Timm T. (Gast)


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Jörg P. R. schrieb:
> Am Holz schrauben und an den Platten mit Heißkleber.

Und jeden zweiten Tag aufheben.

Heißkleber? Nicht Dein Ernst.

Mike B. schrieb:
> Heißkleber auf die glatte oder die raue Seite

Gar nicht. Heißkleber auf großen Metallstücken hält nicht, wenn Du das 
Metall nicht vorwärmst, weil der Kleber beim Kontakt mit dem Metall 
sofort abkühlt und keine ausreichende Verbindung aufbaut.

Und ja, die Hartfaserplatten werden sich verziehen.

Wenn es wenig Last sein darf: Bastlerglas (Polystyrol) aus dem Baumarkt, 
gibts auch in farbig.

Und natürlich kann Du normale Scharniere - nicht die Dinger aus Deinem 
Bild - mit Schraube und Gegenmutter anschrauben, sowohl an 
Hartfaserplatten als auch an Plexiglas als auch an Bastlerglas. Die Wahl 
einer formschönen Schraube hängt dann von Deinem ästhetischen Anspruch 
ab.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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ich würde das Scharnier/Klavierband natürlich auf der innen 
liegenden/zum Regal hin zeigenden Seite der HFP anbringen, dann müsste 
ich also, egal ob mit oder ohne Bohrung, die Senkkopfschraube also von 
innen nach aussen in/durch die HFP drehen
entsprechend wie hier
http://www.eckhard-pohlmann.de/holzw/projekte/tueren/tuer21kl.jpg

nur dass das Scharnier bei geschlossener Tür ebenfalls voll geschlossen 
ist und nicht auf 90° steht und ich dadurch auf der anderen Seite wie 
vorgeschlagen Muttern bräuchte
aber bitte schön, für mich sicht das abgrundtief häßlich aus
selbst messingfarbene Hutmuttern (6 oder 8 Stück senkrecht 
untereinander)...
Findet ihr sowas hübsch?

Zusatzinfo: die Regale stehen nicht in einer Werkstatt sondern im 
Wohnraum und sind entsprechend nicht aus ungehobelten Dachlatten 
zusammengebrettert
insofern sollten auch die Türen nicht aussehen wie eine mittelalterliche 
Zugbrücke...

von Timm T. (Gast)


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Mike B. schrieb:
> aber bitte schön, für mich sicht das abgrundtief häßlich aus

Und krumme Hartfaserplatten findest Du hübsch? Du hast einen komischen 
Geschmack...

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Timm T. schrieb:
> Mike B. schrieb:
>> aber bitte schön, für mich sicht das abgrundtief häßlich aus
>
> Und krumme Hartfaserplatten findest Du hübsch? Du hast einen komischen
> Geschmack...

nein, durchaus nicht
das dachte ich durch mehr Aufhängungspunkte (Scharniere) zu vermeiden
Werden die trotzdem krumm?

von Old P. (Gast)


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Mike B. schrieb:
>
> nein, durchaus nicht
> das dachte ich durch mehr Aufhängungspunkte (Scharniere) zu vermeiden
> Werden die trotzdem krumm?

Ja!
Einzige Verhinderungsmöglichkeit: Unter Vakuum in Epoxy oder Polyester 
tränken ;-) Sperrholz wäre aber auch kein Ersatz, verzieht sich bei 
4-6mm genauso.

Old-Papa

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Auf der Scharnierseite lässt sich eine Leiste anbringen, so daß genug 
"Futter" für die üblichen Schrauben zur Verfügung steht. Bringt man die 
Leisten an allen vier Kanten der Hartfaserplatte an, so hat man eine 
zusätzliche Versteifung der Angelegenheit.

Die Leisten kommen natürlich auf die Innenseite der Tür. Befestigung ist 
mit normalem Holzleim möglich.

Bei ausreichender Dimensionierung lassen sich dann sogar 
Topfbandbohrungen in der scharnierseitigen Leiste unterbringen, so daß 
mit justierbaren Topfbandbeschlägen gearbeitet werden kann -- nur wenig 
sieht bescheidener aus als ein selbstgebastelter Schrank, bei dem die 
Türen schiefhängen.

von Matthias L. (limbachnet)


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Glastürscharniere kommen auch mit dünnerem Material klar...

Die Topfbänder für Glastüren möchen meist 4-6mm Materialstärke, die 
Möbelrückwände haben so 3-3,2mm. Also evtl. ein Blech unterlegen, 
irgendwo mit einem Spalt leben oder 5mm Hartfase kaufen, das gibt's 
nämlich auch.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Auf der Scharnierseite lässt sich eine Leiste anbringen, so daß
> genug
> "Futter" für die üblichen Schrauben zur Verfügung steht. Bringt man die
> Leisten an allen vier Kanten der Hartfaserplatte an, so hat man eine
> zusätzliche Versteifung der Angelegenheit.
>
> Die Leisten kommen natürlich auf die Innenseite der Tür. Befestigung ist
> mit normalem Holzleim möglich.

trivialst
muss man aber auch erstmal drauf kommen

Danke!

von Timm T. (Gast)


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Mike B. schrieb:
> trivialst
> muss man aber auch erstmal drauf kommen

Und wenn man dann die Hartfaserplatte auf die Leisten gepappt hat stellt 
man fest, daß man dann auch gleich eine ordentliche 8er oder 12er 
Multiplexplatte hätte nehmen können. Und das sieht dann sogar ordentlich 
aus.

Und wenn man jetzt noch so klever ist, die nicht nur einseitig, sondern 
beidseitig zu lasieren oder lackieren, dann verzieht die sich auch 
nicht. Nagut, die 8er vielleicht, kommt auf die Qualität an. Ich tät 
Birke nehmen.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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(Buchen-)Multiplex und HFP haben ungefähr die gleiche Dichte von 
800kg/m³,
allerdings ist die HFP mit 3 mm auch nur ein Viertel so dick wie die 
vorgeschlagene 12mm MPP
und damit auch nur ein Viertel vom Gewicht (zzgl. des Leistenrahmens bei 
der HFP)
und das war das auschlaggebende Kriterium: kein große Last vorne am 
Regal

von Uwe S. (regionalligator)


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Werkunterricht 4. Klasse: Stoff als Scharnier und Holzkaltleim. Hält 100 
Jahre. Wird natürlich fast unmöglich, wenn das Regal stehen bleiben 
muss...

von Old P. (Gast)


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Uwe S. schrieb:
> Werkunterricht 4. Klasse: Stoff als Scharnier und Holzkaltleim. Hält 100
> Jahre.

Ja, und die Türen höngen nach dem ersten Aufklappen windschief.
Auch Werkunterricht 4. Klasse!

> Wird natürlich fast unmöglich, wenn das Regal stehen bleiben
> muss...

Ein liegendes Regal ist eine Schachtel ;-)

Old-Papa

von Gu. F. (mitleser)


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Mike B. schrieb:
> Oder kennt jemand eine alternative Scharnierlösung für Hartfaserplatten?

Wäre vernieten eine Möglichkeit?

von Uwe S. (regionalligator)


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Old P. schrieb:
> Ja, und die Türen höngen nach dem ersten Aufklappen windschief.
> Auch Werkunterricht 4. Klasse!

Stimmt rein gar nicht.

Kennst du solche Topfuntersetzer bestehend aus etlichen Leisten, die auf 
Stoff geklebt sind? Das sind dann gleich z.B. 8 "Scharniere" in Reihe! 
Und da hängt immer noch nichts windschief.
Da steigen wir allerdings ab in die Geometrie der 2. Klasse.


Nun, der TO kann ja selbst entscheiden. Wenn Schrauben durch die 
Hartfaser und Heißkleber auf verzinktem Blech seine Wahl sind, dann ist 
das doch wunderbar. Am Ende kauft er dann einen richtigen Schrank, und 
wir haben alle was davon.

von Timm T. (Gast)


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Uwe S. schrieb:
> Und da hängt immer noch nichts windschief.

Und die Stoffscharniere ändern jetzt genau was daran, daß sich die 
Hartfaserplatten eh verziehen?

von Mani W. (e-doc)


Angehängte Dateien:

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Timm T. schrieb:
> Ich tät
> Birke nehmen.

Birkensperrholz verzieht sich nicht und ist auch relativ
feuchteunempfindlich, schlag- und bruchfest...


Und wenn es schon 8 oder 10 mm sein sollen, dann eben mit
Scharnierbändern wie bei alten Holzkästen,

sonst wäre 15 mm Birkensperrholz eine gute Wahl...

: Bearbeitet durch User
von Uwe S. (regionalligator)


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Timm T. schrieb:
> Und die Stoffscharniere ändern jetzt genau was daran, daß sich die
> Hartfaserplatten eh verziehen?

Daran ändern sie gar nichts. Aber was hat das perfekte Scharnier damit 
zu tun, daß sein Regal sowieso umfällt, weil der Boden schief ist?

von Old P. (Gast)


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Uwe S. schrieb:
> ...
> Stimmt rein gar nicht.
>
> Kennst du solche Topfuntersetzer bestehend aus etlichen Leisten, die auf
> Stoff geklebt sind? Das sind dann gleich z.B. 8 "Scharniere" in Reihe!
> Und da hängt immer noch nichts windschief.

Klar kenne ich sowas. Ich käme aber nie auf die Idee, diese Dinger 
hochkant aufzuhängen ("Scharnier" dann seitlich). Da wird auch Dein 
Toppuntersetzer hängen wie Lumpies Pim*** ;-)

> Da steigen wir allerdings ab in die Geometrie der 2. Klasse.

2. Klasse? Macht man das nicht schon in der Vorschule?

> Am Ende kauft er dann einen richtigen Schrank, und
> wir haben alle was davon.

Auch eine Lösung ;-)

Old-Papa

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Gu. F. schrieb:
> Mike B. schrieb:
>> Oder kennt jemand eine alternative Scharnierlösung für Hartfaserplatten?
>
> Wäre vernieten eine Möglichkeit?

Hatte ich auch schon dran gedacht, aber da bleibt doch auf einer Seiter 
immer so ein runder Pümpel stehen, oder?

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Uwe S. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Ja, und die Türen höngen nach dem ersten Aufklappen windschief.
>> Auch Werkunterricht 4. Klasse!
>
> Stimmt rein gar nicht.
>
> Kennst du solche Topfuntersetzer bestehend aus etlichen Leisten, die auf
> Stoff geklebt sind? Das sind dann gleich z.B. 8 "Scharniere" in Reihe!
> Und da hängt immer noch nichts windschief.

Diese geklebten Leisten müssen ja auch keinerlei Zuglast tragen, über 
viele Jahre und viele Öffnen/Schließ-Vorgänge hinweg.

> Nun, der TO kann ja selbst entscheiden. Wenn Schrauben durch die
> Hartfaser und Heißkleber auf verzinktem Blech seine Wahl sind,
war beides schon abgelehnt

> Am Ende kauft er dann einen richtigen Schrank, und
> wir haben alle was davon.
Am Ende steht da schon ein Regal das auf eine Tür wartet und nicht auf 
einen stumpf konsumierten Ersatz.
Du musst hier nicht mitlesen, dann hast du wenigstens deine Ruhe...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Mike B. schrieb:
> da bleibt doch auf einer Seiter immer so ein runder Pümpel stehen

Du meinst vermutlich doch was anderes.

https://www.mymaw.de/images/produkte/i25/2503-Puempel.JPG

Ja, Blindnieten (oder auch Popnieten) haben Köpfe, die man sieht.

http://media.emhart.eu/wAssets/Images/products-services/popriveting/application-montage-253.jpg

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Mani W. schrieb:
> Timm T. schrieb:
>> Ich tät
>> Birke nehmen.
>
> Birkensperrholz verzieht sich nicht und ist auch relativ
> feuchteunempfindlich, schlag- und bruchfest...
>
> Und wenn es schon 8 oder 10 mm sein sollen, dann eben mit
> Scharnierbändern wie bei alten Holzkästen,
>
> sonst wäre 15 mm Birkensperrholz eine gute Wahl...

Zielvorgabe war geringes Gewicht.

von Timm T. (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Zielvorgabe war geringes Gewicht.

Dann soll er Styroporplatten nehmen.

Seit Jahrhunderten bauen Leute, genannt Tischler, die damit wirklich 
Erfahrung haben Einrichtungsgegenstände, genannt Schränke, mit 
beweglichen Vorderseiten, genannt Türen.

Und auch wenn Ikea es schafft, diese Türen immer dünner zu machen, 
dürfte es einen Grund geben, warum die Evolution noch keine Schranktüren 
mit 4mm Hartfaserplatten hervorgebracht hat.

Warum glaubt jetzt ein Nichttischler, schlauer als der Rest der Zunft zu 
sein und die Vorteile des geringen Gewichts erreichen zu können, ohne 
die Nachteile wie Verzug, billiges Aussehen... in Kauf nehmen zu müssen.

Die Lösungen: Tischleruntypische Materialien wie Bastlerglas (zerkratzt 
leichter), Kunststoffschaumplatten (auch Baumarkt, in 6 verschiedenen 
Farben, mit dem Cutter zuschneidbar, klebbar) wurden bereits genannt.

Wenn er das nicht will, kann er auch ein Rollo oder ein Plissee 
davorhängen, das ist leicht, es gibt keinen Ärger mit Scharnieren und 
kann sogar ganz gut aussehen.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Timm T. schrieb:

> Warum glaubt jetzt ein Nichttischler, schlauer als der Rest der Zunft zu
> sein

glaubt er nicht
er hat nur von vornherein bei Planung und Bau des Regals keine Türen 
eingeplant sondern einen leichten Vorhang
dieser wurde nach Fertigstellung von höherer Stelle abgelehnt und eine 
Tür gefordert
daher ist die Konstruktion des Regals nicht auf "gewichtige" 
Schranktüren ausgelegt bzw. möchte ich dies auf lange Sicht nicht 
herausfordern

> Wenn er das nicht will, kann er auch ein Rollo oder ein Plissee
auch dies wurde abgelehnt

hör auf mit dem bashing, dude
es gibt Leute, die denken sich auch ihren Teil

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