Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Pollin LCD SANBUM LBL-11337


von W.S. (Gast)


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Pollin bietet derzeit wieder mal ein "UFO"-Display an:
LCD-Modul SANBUM LBL-11337-1-01 für 1.95€ unter der Nummer 121-449.

Ich vermute erstmal ein Grafik-Display, habe bislang aber unter 
Schräglicht noch kein Muster auf der Sichtfläche ausmachen können.

Ich habe mal ne Aufnahme des Chips unter dem Mikroskop gemacht - Bild 
anbei und hoffentlich groß genug, um die Kontaktflächen erkennen zu 
können. Soweit ich das sehen kann, ist er ca. 6.2 mm lang.

Also mal ne Frage an alle: Wer kennt sich mit den diversen COG-Chips aus 
und kann vielleicht nen Tip abgeben, um was für ein Ding sich das 
handelt?

W.S.

von W.S. (Gast)


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hmm.. 121 Downloads und noch keinen Ansatzpunkt gefunden.

von W.S. (Gast)


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So. Ich habe es nochmal mit Schräglicht versucht. Naja, ein wenig kann 
man sehen oder besser erahnen und das sieht nach Grafik 144x24 aus.

W.S.

von René K. (cyprius)


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Sehen ja ganz interessant aus, die Dinger. Werd mir mal nen Schwung 
kaufen und dann hier weiter posten.

von W.S. (Gast)


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Mal ne Frage noch: kann es sein, daß wir hier mit dem Suchen nach 
"SANBUM" schlichtweg auf dem falschen Dampfer sind? Das, was man bei 
Sanbum's Internetseite sieht, sind zuvörderst Display-Beleuchtungen. Das 
"Sanbum" könnte sich also schlichtweg nur auf die 
Hintergrund-Beleuchtung beziehen...

W.S.

von google (Gast)


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Meine Spekulation: Es ist ein Batron Display, kundenspezifisch, 113 x 37 
Pixel. Darauf deutet u.a. das "MSGF" auf dem Aufkleber sowie das 
LBL-xxxx

http://bg-electronics.de/datenblaetter/OptoElektronik/BTHQ128128AJA.pdf

von google (Gast)


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Ok, meine Interpretation ist falsch, das MSGF011337-01 bzw. LBL(für 
Label) 11337-1-01 ist die von Batron so genannte counter-drawing-number. 
Diese Nummer ist absolut nichtssagend, so dass keine Aussage über das 
Display getroffen werden kann. Aber Batron bleibt erstmal als Hersteller 
aufgrund des ähnlichen Labels.

Ich habe jetzt gefühlte 100 Datenblätter der gängigen Verdächtigen durch 
und keinen passenden Chip gefunden.

von W.S. (Gast)


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Nun, wir haben also 11 Anschlüsse (falls ich mich nicht verzählt habe) 
und auf dem Chip sind 12 eher herausragende Anschlüsse zu erkennen.

Gruppierung von rechts nach links:

2 Pins

4 Pins

4 Pins

2 Pins

Das reicht nicht für ein Byte-breites Interface, also denke ich mal an 
serielle Daten. Üblich für sowas ist:
- A0 bzw. RS
- CE
- Clk
- Data

dazu kommen
- GND
- VCC

Der Rest von 6 Pins wäre dann für den LCD-Spannungsgenerator, vermutlich 
je 2x Boostkondensator und Stützkondensator gegen Masse.

Ja, ist alles nur Vermutung, ich weiß.

W.S.

von google (Gast)


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Anbei mal mein Foto von den aufgedampften Leitungen ... so ganz kann 
Deine Theorie nicht aufgehen, wenn ich sie richtig verstehe.

von fritsche (Gast)


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Hallo google,
Kannst Du die Abmessungen des Controllers in mm angeben?

von google (Gast)


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Abmaße ca. 6,2 mm x 1 mm

von google (Gast)


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von google (Gast)


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Hier wird er auch verwendet, alle elektrischen und schaltungstechnischen 
Daten sind enthalten:

http://www.data-modul.com/tl_files/dm/data/specification_BT46121.pdf

von google (Gast)


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Ein Anschluss fällt noch weg ...

von google (Gast)


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RST ist vermutlich ebenfalls nicht herausgeführt.

von W.S. (Gast)


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Hornbach?
(Yippie yeah....)

W.S.

von W.S. (Gast)


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So, die Sache ist soweit erledigt. Das display wird per I2C betrieben 
und es hat sinnigerweise 2 Pins vertrödelt für die LCD-Spannung:

Pollin LCD "SANBUM"
Anschlüsse von links nach rechts:
1  Vlcd in
2  Vlcd out
3  ---- 100nF ---- 4
5  ---- 100nF ---- 6
7  GND
8  Vcc 2.4 bis 3.3 Volt
9  SDA (I2C)
10 SCL (I2C)
11 /RESET

Adressen:
$38 für Control
$39 für Daten

Das war's.

W.S.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Sieht gar nicht mal schlecht aus. Wieviele Pixel hat das Glas jetzt? 
Stimmen die vermuteten 144x24? Und das Flexkabel hat 1mm Pitch?

von W.S. (Gast)


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Display: zumindest 128x22. Hab auch 131x22 probiert, aber die letzten 
Spalten bleiben bei meinem Exemplar noch wirr. Allerdings hat das Teil 
bei diversen Untersuchungen arg gelitten.
Steck 11x1bottom

W.S.

von Mario L. (mlatzig)


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Danke für die Informationen für dieses Display.

@W.S.:

Das LCD will ich auch in einem Projekt verwenden. Habe es bisher aber 
noch nicht getestet, wäre aber mein nächster Schritt, sobald das 
Pollin-Paket da ist.

Ich sehe auf dem Foto, dass du zwischen VLCDIN und VLCDOUT einen 
Widerstand hast (Pins von links, Ringe nicht erkennbar). Im o.g. 
Datasheet in der Beispielschaltung dort (S. 20) sind diese direkt 
miteinander verbunden. Ich hätte das auch erst einmal so gemacht. Warum 
hast du da einen Widerstand eingebaut?

Habe bisher nur über oberflächlich über das Datasheet geschaut, könntest 
du aber z.B. deine Initialisierungsparameter nennen bzw. den Code, z.B. 
zum Wert für Power Control (PC), Bias (PM) etc., bzw. welche 
Displayspannung es hat?

Ansonsten versuche ich es auch erstmal durch probieren...

: Bearbeitet durch User
von Mario L. (mlatzig)


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So, falls jemand auch Interesse an dem LCD hat:

VLCDIN und VLCDOUT sind bei mir direkt miteinander verdrahtet. Es 
stellen sich bei mir knapp 7,2V mit der internen Charge Pump ein.

Ich betreibe das LCD mit 3,3V. Die zwei LEDs für die 
Hintergrundbeleuchtung haben eine Vorwärtspannung von etwa 2,8V. 100 Ohm 
fand ich als Vorwiderstand durchaus passend.

Ich initialisiere mit folgenden Kommandos (zum großen Teil sind das 
Defaultwerte):
1
0x24|0b00       ; Set Temperature Comp. TC[1:0]
2
0x28|0b110      ; Set Power Control PC[2:0]
3
0x40|0b000000   ; Set Scroll Line SL[5:0]
4
0x81            ; Set VBIAS Potentiometer PM [7:0] (Double byte command)
5
0xC0
6
0x84|0b0        ; Set Partial Display Enable LC [4]
7
0x88|0b001      ; Set RAM Address Control AC [2:0]
8
0xA0|0b0        ; Set Frame Rate LC [3]
9
0xC0|0b100      ; Set LCD Control LC[2:1]
10
0xE8|0b00       ; Set Bias Ratio BR [1:0]
11
0xF1            ; Set CEN [6:0] (Double byte command)
12
0x15
13
0xAE|0b1        ; Set Display Enable DC[2]

Auf Seite 32 im Datasheet ist die "RAM Address Generation" beschrieben. 
Es wird modulo 64 geschrieben, daher konnte wohl W.S. oben die letzten 
drei Pixelspalten nicht sequentiell schreiben. Die Spalten müssen extra 
addressiert werden. Ich habe selber noch nicht ganz die AC (RAM Address 
Control) durchschaut.

: Bearbeitet durch User
von W.S. (Gast)


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Mario L. schrieb:
> Ich sehe auf dem Foto, dass du zwischen VLCDIN und VLCDOUT einen
> Widerstand hast (Pins von links, Ringe nicht erkennbar). Im o.g.
> Datasheet in der Beispielschaltung dort (S. 20) sind diese direkt
> miteinander verbunden.

Ja, der Widerstand war nur ein "Angstwiderstand" - der ganze Aufbau war 
ja nur zum Testen der Anschlußbelegung und sieht entsprechend wirr aus.

Die Software dazu sieht genauso wirr aus: Ich hatte von einem völlig 
anderen Projekt ne LP gegriffen und ein paar Pins mal eben "umgewidmet". 
Das GDI und die Fonts sind so ziemlich dieselben wie bereits vor Jahren 
in der Lernbetty und die I2C-Ansteuerung hatte ich als reine Soft-Lösung 
auch in der Bastelkiste. Siehe auch
http://www.mikrocontroller.net/attachment/291357/Fonts_machen.zip

Ich häng hier mal die Bastelquellen dran, aber bitte nicht aufkreischen, 
das ist alles aus dem Handgelenk geschrieben. Ich hatte ja zuerst 
angenommen, daß das Display in einem der SPI-Modi zu betreiben wäre. 
Nachdem da nix Gescheites kam und auch die Spannung am VLCDOUT sich 
nicht zuckte, hatte ich es mit I2C probiert und..voila!

W.S.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

weiß jemand, welchen Pitch das Flexkabel hat?

Mit freundlichem Gruß

von roehrenvorheizer (Gast)


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stimmt das, was in gdisplay.c zu lesen ist?

"Folienkabel 11 polig: benötigt: FFC 11 x 1 mm, bottom"

von google (Gast)


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roehrenvorheizer schrieb:
> stimmt das, was in gdisplay.c zu lesen ist?
>
> "Folienkabel 11 polig: benötigt: FFC 11 x 1 mm, bottom"

Ja.

von Mario L. (mlatzig)


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von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Danke!

Bei anderen Displays schreiben die Pollinianer dazu, wenn Sie die 
passende Buchse haben...

von roehrenvorheizer (Gast)


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Hallo,

hat jemand schon einen vollständigen Code, mit dem man mal das Display 
ausprobieren kann? Im oben veröffentlichten Beispiel fehlen 
Programmteile.

mit freundlichem Gruß

von W.S. (Gast)


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roehrenvorheizer schrieb:
> hat jemand schon einen vollständigen Code

Natürlich hab ich den.
Aber wozu soll ich damit das Forum zumüllen?

Also, wenn du nicht eben grad einen LPC11E12 verwenden willst, dann 
wirst du dir das generelle Zeugs für deinen µC sowieso selbst schreiben 
müssen - oder (wie hier üblich) von irgendwo her zusammenklicken.

Was dein I2C-Treiber an Schnittstelle zu liefern hat, steht ja in der 
Headerdatei drin.

Wie du was Sinnvolles in den Display-RAM kriegst, ist Geschmackssache. 
Hier gibt es massenweise Typen, die es partout anders machen wollen als 
ich, also da hast du die eigene Wahl. Ich verwende so ziemlich genau 
dasselbe GDI wie dunnemals in der Lernbetty. Also lade sie dir runter, 
dann hast du sowohl ein Gdi als auch ein paar Fonts.
1
 
2
/****************************************************************
3
 Pixel auf Koordinate [x,y] mit PenColor schreiben.
4
 zurückgeliefert wird der bisherige Inhalt des Pixels
5
 ****************************************************************/
6
word CgPixel_at (int X, int Y, int mode)
7
{ word  i;
8
  int  idx, mask0, mask1;
9
10
  if (X < 0)   return 0;
11
  if (X > lcdbreite-1) return 0;
12
  if (Y < 0)   return 0;
13
  if (Y > lcdhoehe-1)  return 0;
14
  Y = lcdhoehe - Y - 1;
15
16
  if (gedreht)
17
  { idx   = ((lcdbreite*lcdhoehe)>>3) - (Y>>3)*lcdbreite - X - 1;
18
    mask1 = 128>>(Y&7);
19
    mask0 = ~mask1;
20
    i = 0;
21
    switch (mode)
22
    { case 0:             // black
23
         i = BWSP[idx];
24
         BWSP[idx] |= mask1;
25
         break;
26
      case 1:             // white
27
         i = BWSP[idx];
28
         BWSP[idx] &= mask0;
29
         break;
30
      case 2:             // invert
31
         i = BWSP[idx];
32
         BWSP[idx] ^= mask1;
33
         break;
34
    }
35
    if (i & mask1) return 1;
36
    return 0;
37
  }
38
39
40
  idx   = (Y>>3)*lcdbreite + X;
41
  mask1 = 1<<(Y&7);
42
  mask0 = ~mask1;
43
  i = 0;
44
  switch (mode)
45
  { case 0:             // black
46
       i = BWSP[idx];
47
       BWSP[idx] |= mask1;
48
       break;
49
    case 1:             // white
50
       i = BWSP[idx];
51
       BWSP[idx] &= mask0;
52
       break;
53
    case 2:             // invert
54
       i = BWSP[idx];
55
       BWSP[idx] ^= mask1;
56
       break;
57
  }
58
  if (i & mask1) return 1;
59
  return 0;
60
}
So, damit du was Vorgekautes hast.

Vergiß nicht, daß ich eine ganz andere Firmware MAL EBEN ein bissel 
zweckentfremdet hatte, um das Display auszuprobieren. Also anstelle der 
originalen "CgPixel_at" eben diese Funktion reingeschleust und so. Das 
hatte ich auch deutlich geschrieben!

Verstehst du jetzt, warum es wirklich nicht sinnvoll ist, den ganzen 
Kram hier auszukippen?

Also, den Kern der Geschichte hast du, das Beschreiben der letzten paar 
Spalten mußt du selber programmieren, das GDI von der Lernbetty kann 
etwa so wie dort vorhanden verwendet werden, Fonts gibt's auch dazu, 
obendrein hatte ich dem  Ozvald K. noch was an Fonts bzw. Programm dazu 
gepostet - natürlich kannst du auch was eigenes verwenden, also es ist 
doch alles da.

Es fehlt dann bloß noch eine reale Anwendung und main.c dafür...

W.S.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

ja, vielen Dank auch.

Meine Frage zielte im Prinzip auf die I2C-Routinen ab, die ich seit 
gestern mit Leben ausfülle, damit auf dem Display überhaupt mal etwas 
erscheint.
Ein komfortables Großprojekt habe ich nicht erwartet.

mit freundlichem Gruß

von W.S. (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Meine Frage zielte im Prinzip auf die I2C-Routinen ab

Ich habe diese per Software gemacht.

Der verwendete µC (LPC11..) hat zwar auch nen Hardware-Core für den I2C, 
aber all diese HW-I2C-Anschlüsse sind wie fast überall ein Brechmittel. 
Darum.

Der einzige µC, bei dem ich nen gut verwendbaren I2C-Core vorgefunden 
hatte, war ein NEC (78K4) und das ist lange her. Die älteren Cores 
erschlagen einen mit notwendigen Interrupts en masse - so daß die 
eigentliche HW keinen Nutzen bringt und die neueren Cores wollen alles 
ganz automatisch machen und funktionieren deshalb erst garnicht, wenn 
ihnen der LoLevel-Treiber nicht bereits vorher sagt, wieviel Bytes die 
höheren Programmschichten künftig zu übetragen gedenken (was er 
verständlicherweis nicht vorausahnen kann) und ein Slave-Open mit 0 
Bytes nach der Adressierung geht nicht. Also ignorierte ich diesen 
Kruscht und hab's kurzerhand alles in SW gemacht. Das kannst du auch, es 
ist ja alles offenkundig: Start-Cond, Adressierung, Bytes raus, 
Stop-Cond.

W.S.

von Maximlian S. (maduino)


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Hallo,

ich würd' das Display gerne für ein Projekt verwenden, habe aber bis 
jetzt immer mit HD44780 Displays gearbeitet, die 5V oder 3.3V nehmen. 
Oben steht:

W.S. schrieb:
> Pollin LCD "SANBUM"
> Anschlüsse von links nach rechts:
> 1  Vlcd in
> 2  Vlcd out
> 3  ---- 100nF ---- 4
> 5  ---- 100nF ---- 6
> 7  GND
> 8  Vcc 2.4 bis 3.3 Volt
> 9  SDA (I2C)
> 10 SCL (I2C)
> 11 /RESET

Was ist genau "Vlcd in" und "Vlcd out"? Ich würde tippen - soweit ich 
das alles verstehe - dass das die Kontrastspannung ist (+ und -). Aber 
woher weiß man, wie hoch die sein muss?

Viele Grüße!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Maximlian S. schrieb:
> ich würd' das Display gerne für ein Projekt verwenden, habe aber bis
> jetzt immer mit HD44780 Displays gearbeitet, die 5V oder 3.3V nehmen.

Dann mußt du noch ein bißchen was lernen. Z.B. über Zeichensätze.

> Was ist genau "Vlcd in" und "Vlcd out"? Ich würde tippen - soweit ich
> das alles verstehe - dass das die Kontrastspannung ist (+ und -)

Nö.

Auf dem Display ist eine Ladungspumpe drauf, die aus den 3.3V Logik- 
Versorgungsspannung die benötigte Kontrastspannung für das LCD-Glas, 
respektive den Treiber erzeugt. Vlcd_out ist der Ausgang der Ladungs- 
pumpe und Vlcd_in ist der Eingang des Treibers. In der Praxis wird man 
beide Anschlüsse einfach verbinden und(!) einen Siebkondensator nach GND 
anschließen.

Die Höhe der Kontrastspannung (vulgo: den Kontrast der Anzeige) kann man 
per Software einstellen, im Register BR.

von Maximlian S. (maduino)


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Axel S. schrieb:
> Maximlian S. schrieb:
>> ich würd' das Display gerne für ein Projekt verwenden, habe aber bis
>> jetzt immer mit HD44780 Displays gearbeitet, die 5V oder 3.3V nehmen.
>
> Dann mußt du noch ein bißchen was lernen. Z.B. über Zeichensätze.

Ich denke, dass ich das hinbekomme. Hier sind ja auch schon genügend 
Hinweise versteckt :-)

>> Was ist genau "Vlcd in" und "Vlcd out"? Ich würde tippen - soweit ich
>> das alles verstehe - dass das die Kontrastspannung ist (+ und -)
>
> Nö.
>
> Auf dem Display ist eine Ladungspumpe drauf, die aus den 3.3V Logik-
> Versorgungsspannung die benötigte Kontrastspannung für das LCD-Glas,
> respektive den Treiber erzeugt. Vlcd_out ist der Ausgang der Ladungs-
> pumpe und Vlcd_in ist der Eingang des Treibers. In der Praxis wird man
> beide Anschlüsse einfach verbinden und(!) einen Siebkondensator nach GND
> anschließen.

Das ist ja toll. Welchen Wert sollte der Kondensator haben? KerKo oder?

Viele Grüße!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Maximlian S. schrieb:
> Axel S. schrieb:

>> Vlcd_out ist der Ausgang der Ladungs-
>> pumpe und Vlcd_in ist der Eingang des Treibers. In der Praxis wird man
>> beide Anschlüsse einfach verbinden und(!) einen Siebkondensator nach GND
>> anschließen.
>
> Das ist ja toll. Welchen Wert sollte der Kondensator haben? KerKo oder?

Es sind im ganzen drei Kondensatoren. Und ja, Kerkos.

Weiter oben ist das Datenblatt eines anderen Displays verlinkt [1], das 
ebenfalls diesen Controller verwendet. Da ist auch ein Schaltbild drin. 
Das Datenblatt des Controllers (das mußt du auf jeden Fall lesen) sagt 
auch was dazu.

[1] der alte Link zeigt ins Leere. Hier ist ein neuer: 
http://www2.data-modul.com/tl_files/dm/data/specification_BT46121.pdf

von Maximlian S. (maduino)


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Also, im Beitrag oben von "W.S. (Gast)" sind die Signalzuordnungen also 
so:

Gelbes Kabel = GND
Weißes Kabel = VCC
Schwarzes Kabel = SDA
Braunes Kabel = SCL
Rotes Kabel = /RESET (active low)
Orangenes Kabel = Not connected

Zwischen 1 und 2 (VLCD IN, VLCD OUT) ist ein Widerstand und 1 ist mit 
einem Kerko nach GND verbunden. So steht das auch in [1], Seite 24 
rechts unten. Dort wird angegeben, dass der Kondensator 330 nF sein soll 
und der Widerstand 3.3 - 10 MΩ.

In [2] (Seite 7) sind 1 uF angegeben.

Bei Pollin scheint's keine dieses Wertes zu geben (beide).

[1] http://www.artronic.com.pl/pdf/pl/UC1601.pdf
[2] 
http://www2.data-modul.com/tl_files/dm/data/specification_BT46121.pdf

: Bearbeitet durch Admin
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

den Kontrast stellt man bei der Initialisierung auf einen festen Wert 
ein, den man ausprobieren kann. Bei mir funktioniert es mit 2 x 100nF 
Folie und einem Elko, der im Betrieb auf 7,2V aufgeladen wird. Schaltung 
siehe ganz oben. Die Pullup-Widerstände dürfen natürlich nur gegen +3,3V 
verschaltet sein.

MfG

von roehrenvorheizer (Gast)


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> hat jemand schon einen vollständigen Code, mit dem man mal das Display
> ausprobieren kann?

Hallo allerseits,

anbei füge ich den schon lange begehrten Code mal hinzu. Das Programm 
ist bei meinen Experimenten entstanden und soll nicht als 
lehrbuchtaugliches Vorzeige-Projekt dienen, sondern mal eine Grundlage 
bieten, um dieses Display ansteuern zu können. Fehlerbehandlung für I2C 
fehlt noch völlig. Wer Lust hat, kann Weiterentwickungen gerne hier 
vorstellen. Z.B. ein schönes Menü zur Steuerung anderer Funktionen wäre 
doch mal ein Projekt...
Für ein Oszilloskop dürfte die Auflösung zu grob sein.

/*Ironie ein
Das Datenblatt UC1601.pdf ist besonders gut für Anfänger und solche 
Leute gedacht, die von den höheren Weihen eines I2C-Gurus noch weit 
entfernt sind. Es erfordert keinerlei Phantasie zum Verständnis der 
dargestellten Sachverhalte und zeigt anhand etlicher übersichtlicher 
Beispiele mit Befehlssequenzen zum direkten Abkupfern, wie leicht dieses 
Display anzusteuern ist. Der Autor gewinnt den ersten Preis für die 
didaktisch gut strukturierte Darstellung der Inhalte.
*/Ironie aus

Das Programm kann Zeichen aus einem beigefügten Font schreiben und es 
sind bereits einige Grafikfunktionen für Pixel, (schräge) Geraden und 
Kreise dabei. Das Display bietet noch einige Funktionen mehr, die aber 
nicht alle zur Anwendung kommen. Die Initialisierung läßt sich noch 
vereinfachen.

Sicher wird Pollin ab jetzt alle restlichen Exemplare in rasender 
Schnelle verkaufen können...

mit freundlichem Gruß

von W.S. (Gast)


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roehrenvorheizer schrieb:
> Es erfordert keinerlei Phantasie...

Ach, reg dich doch nicht auf. So schlimm ist das DB ja nun auch nicht 
wirklich.

roehrenvorheizer schrieb:
> Sicher wird Pollin ab jetzt alle restlichen Exemplare in rasender
> Schnelle verkaufen können...

Mag sein. Beim ..1WRNNA.. ging es ja auch recht flott, nachdem Schaltung 
und Treiber geklärt waren. Was da bleibt, ist das bissel Vorsprung, was 
man hier hat.

Allerdings schätze ich mal, daß es bei Grafik-LCD's einen Unterschied 
gibt zwischen Bastlern, die sowas wie Fonts, Grafik, GDI aus eigener 
Kraft handhaben können und solchen, die selbst an einem Alpha-LCD 
bereits Klimmzüge machen. Ein deutliches Beispiel ist das SHARP 
LQ092B5DW01, was dank paralleler TTL-Schnittstelle und ca. 18V für das 
BL für viele Bastler unattraktiv ist, weil sie nicht mit µC der 
LPC4088-Klasse umgehen können.

Nun ja, das "Sanbum" kommt im Vergleich zum Sharp pixelmäßig knapp 
hinter dem Kartoffeldruck, aber es ist durchaus für sowas wie 
Frequenzzähler oder Radio-Skala geeignet. Es war allerdings m.W. bereits 
auf einer Sonder-Schnäppchen-Liste - wird wohl nicht mehr viel davon da 
sein.

W.S.

von Mario L. (mlatzig)


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W.S. schrieb:
> Nun ja, das "Sanbum" kommt im Vergleich zum Sharp pixelmäßig knapp
> hinter dem Kartoffeldruck

Jo, mit 131x22 ist nicht viel zu machen, dafür liest es sich aus einiger 
Entfernung gut ab. Für mein MP3-LAN-Radio Projekt ist es durchaus 
passend, da ich auch den Titel aus 1-2 Metern noch lesen werden können. 
Nicht jedes Display bei Pollin hat weiße Hintergrundbeleuchtung, deshalb 
bot es sich auch an.

Die 22 Pixel für die Höhe reichen praktischerweise nur für 2 Zeilen (a 
22 Zeichen) mit 5x7 Font und einer zusätzlichen Statuszeile mit 5x5 
Font.

Ich hab mir zwar schon mal vorsorglich 5 Stück davon geordert, falls die 
mal ausgehen sollten, aber ich denke, so der Hammer sind diese Displays 
auch wieder nicht, dass man die sich noch kiloweise bunkern müsste :-)

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Mario L. schrieb:
> Ich hab mir zwar schon mal vorsorglich 5 Stück davon geordert, falls die
> mal ausgehen sollten, aber ich denke, so der Hammer sind diese Displays
> auch wieder nicht, dass man die sich noch kiloweise bunkern müsste :-)

Stand jetzt hat Pollin noch 241 Stück am Lager. Kann man leicht selber 
überprüfen. Mache ich öfter bei Schnäppchen, die ich erst bei der 
nächsten Bestellung mitordern will.

von roehrenvorheizer (Gast)


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W.S. schrieb:
> Ein deutliches Beispiel ist das SHARP
> LQ092B5DW01, was dank paralleler TTL-Schnittstelle und ca. 18V für das
> BL für viele Bastler unattraktiv ist

Tja, wenn man das wenigstens erst mal angeschlossen bekäme... Mit einer 
Adapterplatine zusammen wäre es sicher interessant.
Das Display ist schon länger im Angebot.

von Gerd E. (robberknight)


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roehrenvorheizer schrieb:
>> Ein deutliches Beispiel ist das SHARP
>> LQ092B5DW01, was dank paralleler TTL-Schnittstelle und ca. 18V für das
>> BL für viele Bastler unattraktiv ist
>
> Tja, wenn man das wenigstens erst mal angeschlossen bekäme... Mit einer
> Adapterplatine zusammen wäre es sicher interessant.

Den physischen Anschluss finde ich jetzt gar nicht so kritisch. Der 
Punkt, den W.S. oben angesprochen hat dagegen schon eher: Du brauchst 
einen µC mit einem integrierten parallelen Displaytreiber um es 
anzusteuern. Sowas wie der von ihm oben angesprochene LPC4088, ein 
STM32F429 oder ähnliches.

Bei sehr vielen Projekten ist es dann so, daß Du diesen dicken Brummer 
von µC nur für das Display brauchst weil der Rest auch gut mit was 
kleinerem, handlicherem und günstigerem zu lösen wäre.

Da sind kleine Displays mit ILI9341 oder ähnlichen viel bequemer 
anzubinden und unterm Strich dann wegen dem µC auch viel günstiger.

: Bearbeitet durch User
von Johannes S. (Gast)


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von Mario L. (mlatzig)


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Man kann natürlich auch ein Bauteil selber erstellen bzw. ein von den 
existierenden Molex-Buchsen anpassen, aber ich bemühe meistens erst 
einmal Google und bin auf folgendes gestossen:

Bauteil

68611114122

von:

http://www.we-online.com/web/en/electronic_components/toolbox_pbs/Eagle_eiCan.php

http://www.we-online.com/web/en/index.php/download/media/07_electronic_components/toolbox_1/eagle/FPC_Connectors_Flat_Flexible_Cable_rev15c.lbr

: Bearbeitet durch User
von Johannes S. (Gast)


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Danke,
habe inzwischen die Molex Lib von element14 heruntergeladen und einen 
ähnlichen Verbinder modifiziert. Ist etwas einfacher gezeichnet als die 
Würth Teile.
Da die ganze ein Lib ein Copyright hat hänge ich mal meine Lib an die 
nur den angepassten 11poligen enthält.

von Mario L. (mlatzig)


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Axel S. schrieb:
> Stand jetzt hat Pollin noch 241 Stück am Lager. Kann man leicht selber
> überprüfen.

@OffTopic: Kannst mir den Trick verraten?

von Johannes S. (Gast)


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999 Stück in den Warenkorb legen und zur Kasse gehen.

von Mario L. (mlatzig)


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Johannes S. schrieb:
> 999 Stück in den Warenkorb legen und zur Kasse gehen.

Danke euch für den Tipp.

von powertool (Gast)


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Vielleicht für den Einen oder Anderen Sanbum-Besitzer interessant: Seit 
3 Monaten wird der UC1601 auch von der u8g2 Arduino-library unterstützt. 
Ich habe das Display jetzt an einem maple mini (STM32, wegen der 3.3V) 
am laufen. Konstruktor ist U8G2_UC1601_128X32_F_HW_I2C, den reset habe 
ich vor u8g2.begin getoggelt. Geht wahrscheinlich aber auch mit 
Dauer-Vcc.
Geändert habe ich nur die u8x8_d_uc1601.c, mit der Ursprungsversion 
waren die letzten 4 Spalten nicht initialisiert und unbenutzbar. Die 
Init-Sequenz ist aus diesem Thread übernommen, die anderen kleinen 
Änderungen sind die Erweiterung für die 132 Spalten.

Übrigens Thumbs up für die Reverseingenieure oben, ist ein nettes 
Display mit recht großem Betrachtungswinkel.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Display ist bei Pollin nicht mehr lieferbar.

von powertool (Gast)


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Ist bekannt. Daher schrieb ich auch 'Besitzer'...

von Bernd D. (Firma: ☣ ⍵ ☣) (bernd_d56) Benutzerseite


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Ich hatte mir 10 Stück auf Vorrat hingelegt, wer noch ein oder zwei 
braucht, melden!

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