Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LCD-Displays Typ bestimmen


von LCD-Display (Gast)


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Hallo,

ich habe einige LCD-Displays bekommen, die jedoch keinen Controller 
beinhalten. Es sind 40 Pins pro Display, es ist keinerlei Nummer, 
Hersteller oder sonstwas aufgedruckt. Habe ich eine Chance hier zu 
erfahren, welcher Pin welche Funktion hat und ggf. das dann mit einer 
synchronen Logikschaltung an einem Mikrocontroller zu nutzen? Gibt es da 
etwas, wie ein Standard-Pin-Out o. Ä.?


Viele Grüße und vielen Dank

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Hingucken.

Wenn das nackte reflektive Displays sind (wie z.B. in Taschenrechnern 
o.ä. verbaut), kann man bei geeignetem Lichteinfall die Metallisierung 
auf den Glasscheiben sehen, und sich die Zuordnung der Segmente zu den 
Anschlüssen abmalen.

So etwas lässt sich dann mit einem µC mit eingebautem LC-Controller 
ansteuern, wie es z.B. auf dem AVR Butterfly gemacht wurde.

Oder ist an den Dingern noch etwas Elektronik dran? Bild?

von Jörg R. (solar77)


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LCD-Display schrieb:
> Hallo,
>
> ich habe einige LCD-Displays bekommen, die jedoch keinen Controller
> beinhalten. Es sind 40 Pins pro Display, es ist keinerlei Nummer,
> Hersteller oder sonstwas aufgedruckt. Habe ich eine Chance hier zu
> erfahren, welcher Pin welche Funktion hat und ggf. das dann mit einer
> synchronen Logikschaltung an einem Mikrocontroller zu nutzen? Gibt es da
> etwas, wie ein Standard-Pin-Out o. Ä.?
>
> Viele Grüße und vielen Dank

Hallo,
halte das Teil mal gegen das Licht. Vielleicht sehen wir dann etwas ?
Oder poste ein Bild, das würde evtl. auch helfen.

von LCD (Gast)


Angehängte Dateien:

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Die Bilder sind anbei, man sieht leicht reflektierend bei den pins eine 
duenne Schicht, man kann auch Zahlen, Punkte und Doppelpunkte erkennen, 
wenn man sie gegen das Licht haelt..

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ah. Wenn Du die Schutzfolie entfernst, kannst Du die Metallisierung 
etwas  besser erkennen.

Beide Glasplatten haben eine Metallisierung, da die Anschlüsse aber nur 
an der unteren sind, gibt es "Durchkontaktierungen", das sind meisten 
silberne Punkte am Rand des Displays, mit denen die Anschlüsse mit der 
Metallisierung der oberen Glasplatte verbunden sind.

Der Aufbau wird dem hier ähneln:

http://www.element14.com/community/servlet/JiveServlet/downloadImage/38-21914-233228/pastedImage_30.png

http://www.element14.com/community/servlet/JiveServlet/downloadImage/38-21914-233230/pastedImage_33.png

http://www.element14.com/community/servlet/JiveServlet/downloadImage/38-21914-233231/pastedImage_34.png

von Jörg R. (solar77)


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Sieht für mich aus wie ein Display aus früheren Messgeräten. Ansteuerung 
über z.B. ICL7106. Könnte auch für LCD-Uhren geeignet sein. Kannst Du 
links eine einzelne 1 und 3 Stellen als 8 erkennen ? Dann wäre es für 
ein Messgerät, 3,5 stellig.

von LCD-Display (Gast)


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Danke erstmal für die vielen hilfreichen Antworten. Alle vier Digits 
sind quasi vollständige Sieben-Seqmente. Das erklärt (inkl. Dotpoint 
plus ein Doppelpunkt) 33 Pins. Kann ich davon ausgehen, dass die anderen 
entweder gemeinsame Kathode oder Anode sind? Denn es verbleiben 7 Pins 
für nichts, was mir sonst einfallen könnte.

Viele Grüße und besten Dank!

von Jörg R. (solar77)


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LCD-Display schrieb:
> Kann ich davon ausgehen, dass die anderen
> entweder gemeinsame Kathode oder Anode

Im Prinzip ja, nur das LCDs ohne Controller etwas anders anzusteuern 
sind wie ein LED-Display. Leider müsste ich jetzt selbst googeln, das 
überlasse ich daher Dir. Ein LCD wird nicht statisch angesteuert sondern 
mit einer kleinen Frequenz. Ich weiß nur nicht mehr ob über den 
gemeinsamen Anschluss oder die einzelnen Segmente. Ein LCD verhält sich 
elektrisch wie ein Kondensator. Auch deshalb kleine Frequenz um den 
Strom gering zu halten. LCDs sind aber so träge das die kleine Frequenz 
auch für das menschliche Auge reicht.

: Bearbeitet durch User
von hp-freund (Gast)


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von hp-freund (Gast)


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von W.S. (Gast)


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LCD-Display schrieb:
> Kann ich davon ausgehen, dass die anderen
> entweder gemeinsame Kathode oder Anode sind?

NEIN!!!
Bei sowas gibt es keine Anode oder Kathode.
Du hast stattdessen N Segmente und M Backplanes. Bei deinen LCD's nehme 
ich mal stark an, daß du 1 Backplane hast und für alle anzuzeigenden 
Dinge je ein Segment.
also 4 * 8 --> 32 Segmente für 4 Stellen (7+dp)
dann vermutlich einige Sonderzeichen wie Doppelpunkt zwischen Stelle 2 
und 3, evtl. ein Batteriesymbol oder so.

Anzusteuern sind die, indem man immer abwechselnd den Pegel der 
Backplane auf High oder Low legt und all die Segmente, die schwarz 
werden sollen auf den entgegengesetzten logischen Pegel legt. Due 
segmente, die nicht erscheinen sollen, legt man auf den gleichen log. 
Pegel wie die Backplane. Die Wiederholfrequenz kann man so im 50..100 Hz 
Bereich ansiedeln.

Ich nehme für solche Zwecke entweder nen µC, der so eine Logik bereits 
eingebaut hat oder (wenn nicht) eben 4 Schieberegister (74HC164 wenn ich 
mich recht erinnere), die ich dann mit dem 10 ms SysTick-Interrupt 
seriell beschreibe. Da dies rasant schnell geht im Vergleich zur 
Trägheit des Displays, sieht man vom Geschiebe nix.

W.S.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jeder kleine MC kann LCD ansteuern, wie man das macht und ein paar LCD 
Grundlagen beschreibt z.B. Microchip in seiner AN658:
http://ww1.microchip.com/downloads/en/AppNotes/00000658B.pdf

Wenn du mit den Fingern über die Anschlüsse streichst, bekommt du 
wahrscheinlich auch schon ein paar Segmente sichtbar, daraus kann man 
mit ein wenig Mühe auch die Anschlussbelegung rauskriegen. Microchip 
beschreibt den Aufbau recht gut, viel Spass beim Lesen.

Möglicherweise hat das LCD auch noch ein paar Sonderzeichen (AM/PM) °C/F 
oder so, die die übrigen Anschlüsse erklären würden.

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