Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Rechteck-Dreieck-Generator mit einer PWM von 20%


von Gorgoth (Gast)


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Hallo liebe Community. Ich habe eine Frage bezüglich eines 
Rechteck-Dreieck-Generators. Ich habe einen Rechteck-Dreieck-Generator 
realisiert, der mir ein Rechteck-Signal mit einem Duty-Cycle von 20% 
ausgibt, aber wie berechne ich nun die Frequenz einer solchen Schaltung? 
Welche Gesamtfrequenz entsteht mir bei einem Duty-Cycle von 20%?

von M.A. S. (mse2)


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Du berechnest anhand der Hysterese Deines Komparators und der 
Integrierer-Zeitkonstanten die beiden Anteile der Periodendauer, 
addierst diese und nimmst davon den Kehrwert.

von Gorgoth (Gast)


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So in etwa? Ich weiche jedoch um ca. 100 Hz von der Simulation ab.

von Gorgoth (Gast)


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Würde das Ganze somit richtig sein?

von M.A. S. (mse2)


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Ohne, dass ich jetzt Zeit hätte, mir das genau anzusehen:
Warum tauchen in der Rechnung R3 und R4 nicht auf?
Was ist R?

von Falk B. (falk)


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@ Gorgoth (Gast)

>f799b38d-f902-450a-a1b2-380b0cd291bb.jpg

Was es heute für Dateinamen gibt . . .

>So in etwa? Ich weiche jedoch um ca. 100 Hz von der Simulation ab.

Ist doch wenig bei ~1500Hz. Ausserdem ist die Flußspannung der Diode 
nicht berücksichtigt.

Der Ergebnis ist nur zufällig nah an der Simulation, die Herleitung 
stimmt nicht.

Zuerst muss man die Schaltschwellen des Komparators U1 berechnen.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Schmitt-Trigger#Schmitt-Trigger_mit_Operationsverst.C3.A4rker_oder_Komparator

Dann muss man die Integrationsgeschwindigkeit des Integrators U2 für 
positive und negative Spannung getrennt berechnen.
Durch die Diode hat man einen Offset in einer Richtung.

Dann kann man die Zeiten für die LOW-HIGH und HIGH-LOW Integration 
ausrechnen, wobei man die Ausgangsspannung von U1 für LOW und HIGH 
kennen muss.

von Gorgoth (Gast)


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Die Indizes vertauscht. R1 (Rechnung) wäre R2  (Schaltung). R wäre R1 
(Rechnung) und R4 (Schaltung), und R2 (Rechnung) wäre R3  (Schaltung). 
Die Schaltung funktioniert soweit in der Simulation. Jedoch Frage ich 
micht, ob die Rechnung so richtig ist. R4 taucht nicht auf, da es ja nur 
ein Vielfaches von R1 ist, um den Duty-Cycle auf 20% zu setzen, deswegen 
multipliziere ich nur mit 5. Die Formel wurde einfach ein wenig 
umgeformt, sonst wäre es ja die Standard Rechteck-Dreieck-Generator 
Formel.

von Gorgoth (Gast)


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> Dann muss man die Integrationsgeschwindigkeit des Integrators U2 für
> positive und negative Spannung getrennt berechnen.
> Durch die Diode hat man einen Offset in einer Richtung.
>
> Dann kann man die Zeiten für die LOW-HIGH und HIGH-LOW Integration
> ausrechnen, wobei man die Ausgangsspannung von U1 für LOW und HIGH
> kennen muss.

Ist die Auswirkung der Diode nicht vernachlässigbar? Dann müsste die 
Berechnung durch die Formel doch richtig sein?

von Falk B. (falk)


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@Gorgoth (Gast)

>Ist die Auswirkung der Diode nicht vernachlässigbar?

Nur dann, wenn man einen größeren Fehler in Kauf nehmen will. Die 
Ausgangsspannung von U1 is +/-5V, bei +5V kommen nur ~4,3V am Widerstand 
R1 an, das sind halt ca. 86%

> Dann müsste die Berechnung durch die Formel doch richtig sein?

Nein, es fehlt die Berücksichtung der Hysteres/Schaltschwellen. Je 
kleine die sind, umso höher die Frequenz.

von Falk B. (falk)


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Die Schaltpunkte von U1 sind symmetrisch zu 0V. Die Hysterese beträgt

Uh = (Uout_max - Uout_min) * R3/(R3+R2) = (5V - -5V) * 1k/(1k+3,2k) = 
2,38V

Diese Spannung muss von U2 einmal in negativer und einmal in positiver 
Richtung durchlaufen werden.

Der Integrator integriert den Eingangsstrom, der ist im Fall von 
negativer Ausgangsspannung von U1 (der OPV ist ein Rail to Rail Typ, 
d.h. max. Ausgangsspannung ~Versorgungsspannung)

In = -Ua / (R1 + R4) = -5V / (2k2 + 6k3) = -0,588mA

Bei positiver Ausgangsspannung an U1 muss man die Diodenflußspannung 
abziehen und R4 weglassen

Ip = (Ua-0,7V) / (R1) = (5-0,7) / 2k2 = 1,95mA

Die Integrationszeit ist abhängig vom Eingangsstrom und der Differenz 
der Ausgangsspannung.

C = I * t / U
t = C * U / I

steigende Flanke (positiver Eingangsstrom)

tr = C1 * Uh / Ip = 100n * 2,38V / 1,95mA = 122us

fallende Flanke (negativer Eingangsstrom)

tf = C1 * Uh / In = 100n * 2,38V / 0,58mA = 410us

Macht in Summe 532us bzw. 1,879 kHz.

von Gorgoth (Gast)


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Danke :-) hast mir sehr geholfen. Ich habe nun den Integrator für beide 
Teile berechnet. Einmal für den High Pegel mit 4,3 V und einmal den 
LOW-PEgel mit 5 V. Komme auf eine Frequenz von 768,6. Die neu simulierte 
Frequenz für eine Schaltschwelle von 3 V ergibt 769. Es ist also ein 
Fehler von 0,4 Hz zu erwarten. Das ist zu verkraften :-)

von Falk B. (falk)


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Mist, die Formel für die Hysterese ist falsch, denn in der Schaltung ist 
ein NICHTinvertierender Komparator drin. Also

Uh = (Uout_max - Uout_min) * R3/(R2) = (5V - -5V) * 1k/(3,2k) = 3,16V.

von Le_Bassiste (Gast)


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nur so als "nit pick": die stabilität der ausgangsfrequenz kann man 
verbessern, indem man die ausgangsspannung des komparators auf einen 
genau definierten wert begrenzt, sonst ist die schaltug empfindlich für 
schwankungen in der versorgungsspannung.

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