Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Strombelastbarkeit - welche Norm gilt bei Batterie-Anwendung?


von elektroniker (Gast)


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ich bin gerade leicht fachfremd unterwegs und tu mich etwas schwer im 
Elektriker-Bereich :-)

Was sagen den die Experten welche Norm für die Strom-Zuleitungen einer 
Batterie gelten (Strom ca. 60A)?

Die VDE0298 ist nach meinem Verständnis doch nur für Häusle-Bauer.

von MaWin (Gast)


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elektroniker schrieb:
> Was sagen den die Experten welche Norm für die Strom-Zuleitungen einer
> Batterie gelten (Strom ca. 60A)?

Eine Leitung ist stets so abzusichern, daß bei einem Kurzschluss nicht 
die Isolierung schmilzt, bei PVC also 70 GradC nicht erreicht werden.

Die VDE0298 nennt den notwendigen Leitungsquerschnitt bei 
haushaltsüblicher Verlegung und Länge passend zur Characteristik eines 
Leitungsschutzautomaten.

Beispiel KFZ: Leitung zum Anlasser: Nicht abgesichert, ein Kurzschluss 
führt zu Zerstörung der Isolation und der Batterie.

Beispiel KFZ:
< 2,5 A 0,5 - 0,75 mm2 Rücklicht, Standlicht, etc.
< 8 A 1,5 mm2 Fahrtrichtungsanzeiger, Scheinwerfer, Scheibenwischer, 
Hupe
< 16 A 2,5 mm2 Lüfter
< 40 A 6,0 mm2 Stromversorgung Zündschloss/Sicherungskasten
< 60 A 10 mm2

http://noiasca.rothschopf.net/kabelverlegung.htm

von knollo (Gast)


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Hallo !
Bei 12V und 60A sollte man auch den Spannungsabfall über die Leitung im 
Auge behalten!

von Praktiker (Gast)


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Hallo

da kann ich knollo nur recht geben.
12V aus der Batterie bei 60A also 720W macht man ja nur aus der Not 
heraus keinen Netzanschluss zu haben.
Batteriestrom ist teuer und schwer (Bleibatterie) oder auch extrem teuer 
und nicht so schwer (z.B LiFePo).
Ich habe z.B. für den "Standportabel" Betrieb eines 
Kurzwellensenders/Empfängers (Amateurfunk) der in den Spitzen etwa 18-20 
Ampere @ 12V zieht das Original Versorgungskabel welches in beiden 
Leitungen je eine eingeschleifte Sicherung hat (4mm² oder 6mm² Kabel so 
genau hab ich das nicht im Kopf) gegen ein selbst angefertigtes Kabel 
aus 2x6mm² Parallel je "Ader" ersetzt (hat sich so wegen des 
"speziellen" Gerätesteckers ergeben) also letztendlich 12mm² und nur 
eine sehr starke "Inlinesicherung" von 60A sehr nah am Batterieanschluss 
eingeschleift - diese Sicherung dient also nur als Schutz das die 
Leitung im Kurzschlussfall nicht zu glühen anfängt und die Batterie 
nicht irreparable zerstört wird, oder sich gar zu einen "Knallkörper" 
entwickelt.
Und das bei einen Mischbetrieb von etwa 70% Empfangsbetrieb (ca.1A) zu 
30% Senden, bei den die gemittelte Stromaufnahme auch deutlich unter den 
Spitzenwert von 20A liegt - also wohl so bei 10A bis 12A.
Und selbst bei diesen noch gemäßigten Stromstärken hat das für einen 
etwas länger möglichen Betrieb gesorgt z.B. die (Bleigel-) Batterien 
weniger belastet da die Entladeschlussspannung etwas höher angesetzt 
werden konnte => Batterie hält mehr Zyklen durch.

Es ist also sehr zu empfehlen mindesten die Empfehlung von Marwin zu 
nutzen besser aber auch gerne (deutlich)mehr und die Leitungen unbedingt 
so kurz wie irgendwie möglich zu lassen - weniger weil die Leitung zu 
stark belastet wird sondern weil bei Batteriebetrieb jedes Watt 
Verlustleistung richtig teuer wird (bei Bleibatterien auch durch weniger 
Zyklen) und es auch rein vom Platz und Transport sehr aufwendig ist viel 
Leistung aus 12V Batterien bereit zu stellen.

Praktiker

von elektroniker (Gast)


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sorry, ich hätte gleich tiefer angeben müssen, dass "Batterie" zwar im 
übertragen Sinn passt. Es handelt sich aber um ein Produkt ähnlich dem 
hier:
http://www.skeletontech.com/ultracapacitor-modules
Haupt-Anwendung in der Automatisierungs-Industrie.

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