Hallo, bei einer meiner letzten Mucken hatte ich einen Verteiler Kraft/Lichtstrom vergessen. Also flugs in den nächsten Baumarkt, Situation gerettet. Vor ein paar Tagen habe ich das Dingens dann mal aufgeschraubt, mal sehen was die Chinamännchen da so verwurstet haben ;-) Erste Überraschung: Alles ordentlich mit Aderendhülsen vercrimpt und sogar Kupfer. Ähhhm, alles vercrimpt? Wohl doch nicht, an einer Dose fusseln die Litzen raus :-( Also Werkzeug raus und das Dingens aufgepusselt. Watn dat? Die beiden Doppeladern scheinen statt einer Vercrimpung irgendwie verschweißt. Habe ich so noch nie gesehen. Da die Schrauben schon ordentlich gedrückt haben, habe ich Aderendhülsen für Doppeladern drübergecrimpt. Frage: War das mit Kanonen auf Spatzen? Old-Papa
Das sind Ultraschallverschweißte Adern. Durchaus ein gängiges Verfahren als Alternative zu Aderendhülsen. http://www.ftg-germany.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Produktinfo_Ultraschall_Kabeleenden_D.pdf
DIN VDE schrieb: > Das sind Ultraschallverschweißte Adern. Durchaus ein gängiges Verfahren > als Alternative zu Aderendhülsen. Naja, wenn ich das Ergebnis in meinem Fall betrachte, überzeugt es mich nicht richtig. Zumindest sollte die Schraube dann nicht knapp dahinter pressen ;-) Da scheinem mir Old-School-Aderendhülsen mit Isolierkragen (in dem Fall doppelte) solider. Dennoch: Danke für die Aufklärung! Old-Papa
Wenn ich das Bild "Baustrom 5" ansehe, fällt mir siedend heiß die Warnung ein: Bloß nicht verzinnen -es könnte abbrechen. Das hier dagegen ist sowas von solide -oder doch nicht?? Wichtig ist vor Allem: Die Symbole sämtlicher verfügbarer Prüforganisationen sind darauf zu finden. Wehe, wenn nicht.. MfG Paul
Paul B. schrieb: > Wenn ich das Bild "Baustrom 5" ansehe, fällt mir siedend heiß die > Warnung ein: Bloß nicht verzinnen -es könnte abbrechen. Das hier dagegen > ist sowas von solide -oder doch nicht?? Ich bin bei dem Zeugs ja auch skeptisch. Zumal die Kollegen der Fertigung die Schrauben dermaßen angeknallt haben, dass einzelne Drähte gleich gebrochen sind. > Wichtig ist vor Allem: Die Symbole sämtlicher verfügbarer > Prüforganisationen sind darauf zu finden. Wehe, wenn nicht.. Das ist immer wichtig! ;-) Meistens stimmen die auch, zumindest wenn in D gekauft. Old-Papa
Hallo auch wenn ich dir (Old Papa) "aus dem Bauch" und meiner bisherigen Erfahrungen heraus zustimme, so sollte man nicht direkt "So ein Schrott" denken sondern die Neuerungen vorurteilsfrei testen und schauen wie sie sich bewährt. Wenn das von DIN VDE verlinkte PDF mit seiner umfassenden ;-) Information nichts geschönt darstellt so scheint das Verfahren vollkommen in Ordnung zu sein. Möglichkeiten und Verfahren werden mehr, althergebrachtes und jahrzehntelange Erfahrungen müssen manchmal über den Haufen geschmissen oder zumindest ergänzt werden. Auch wenn es von den Fotos her für einen "alten Praktiker" tatsächlich wie ein "Unfall" oder eine Bastelei wirkt bedeutet es nicht das dieses neue Verfahren nicht i.O. sein kann. Mann sollte auch im Elektromechanischen offen für Neues bleiben - fällt aber leider je älter man wird und je mehr Erfahrungen man mit der "alten" Technik man gesammelt hat immer schwerer, da bist du nicht alleine :-) Praktiker
Praktiker schrieb: > auch wenn ich dir (Old Papa) "aus dem Bauch" und meiner bisherigen > Erfahrungen heraus zustimme, so sollte man nicht direkt "So ein Schrott" > denken sondern die Neuerungen vorurteilsfrei testen und schauen wie sie > sich bewährt. > Wenn das von DIN VDE verlinkte PDF mit seiner umfassenden ;-) > Information nichts geschönt darstellt so scheint das Verfahren > vollkommen in Ordnung zu sein. Naja.... Zumindest wenn man wie in meinem Beispiel die Schraube genau hinter die Schweißstelle prömpelt, dann isses fürn A**** > Möglichkeiten und Verfahren werden mehr, althergebrachtes und > jahrzehntelange Erfahrungen müssen manchmal über den Haufen geschmissen > oder zumindest ergänzt werden. Ich denke eher, die Kosten zwingen die Hersteller dazu (wir wollen ja billig....) > Auch wenn es von den Fotos her für einen "alten Praktiker" tatsächlich > wie ein "Unfall" oder eine Bastelei wirkt bedeutet es nicht das dieses > neue Verfahren nicht i.O. sein kann. Nicht mit durchgewürgten Adern! > Mann sollte auch im Elektromechanischen offen für Neues bleiben - fällt > aber leider je älter man wird und je mehr Erfahrungen man mit der > "alten" Technik man gesammelt hat immer schwerer, da bist du nicht > alleine :-) Ich bin ja immer offen für neues ;-) Wenn es augenscheinlich besser ist ;-) Old-Papa
Hallo und genau von diesen "augenscheinlich" sollten wir uns "alten Säcke" lösen. Um mal was ganz altes heraus zu kramen: Keramik IC mit vergoldeten Anschlussbeinchen sehen "augenscheinlich" auch viel besser und wertiger aus als eine "moderne" SMD Ausführung. Der Augenschein kann insbesondere in der E-Technik trügen. Das die tatsächliche Ausführung bei diesen Bauverteiler nicht besonders ist bedeutet nicht das das andere neue(?) System schlecht ist - auch gecrimpte Aderendhülsen / Adern kann man so Misshandeln das sie geschädigt werden. Praktiker
Das ist Gang und gebe, dass in der Fabrik, schrauben ohne Ende angeknallt werden, die kennen keinen Schrauber mit Drehmoment Einstellung. Ich ärgere mich da auch immer. Anschlusskasten von Lampen, Relais, und andere Bauteile, die Schraube ganz ein gedreht, und natürlich so fest, dass man das Bauteil auf den Boden legen muss, um es auf zuschrauben, zum anschließen. Da gibt es aber noch mehr, was mit an den Herstellern von Elektromaterial so richtig zum Weißglut bringt: Lampen.... Ich möchte gern mal so ein Ingenieur, der sowas entwirft, mit auf die Baustelle nehmen, der kann mir dann zeigen wie das geht. (Beispiel: Bügel an die Wand schrauben, natürlich ist an der Stelle die Wand nicht eben. Und die Lampe, die an dem Bügel befestigt wird hat kein Langloch.)....
Hubert M. schrieb: > die kennen keinen Schrauber mit Drehmoment Einstellung. Falsch, die "Schrauber" kennen die Drehmomenteinstellung ihres Arbeitsgerätes nicht. :-)
> Ich bin bei dem Zeugs ja auch skeptisch.
Ultraschallverschweisste Kabel sind im Auto sehr gaengig. Vermutlich hat
hier keiner mehr ein Auto wo es keine dieser Schweissstellen im
Kabelbaum gibt. Hoffentlich koennt ihr jetzt noch ruhig schlafen. :-)
Olaf
Olaf schrieb: > > Ultraschallverschweisste Kabel sind im Auto sehr gaengig. Vermutlich hat > hier keiner mehr ein Auto wo es keine dieser Schweissstellen im > Kabelbaum gibt. Hoffentlich koennt ihr jetzt noch ruhig schlafen. :-) Wenn ich eine so falsch angeknallte Schraube im Auto finde, kann ich wirklich nicht ruhig schlafen. Doch Entwarnung: Von hunderten Anschlussstellen im Auto sind nur noch eine Handvoll geschraubt. Und nochmal: Ja, das Prinzip hat durchaus was, wenn damit richtig umgegangen wird (wie bei allem im Leben) Old-Papa
Erklärt mir mal den Unterschied zwischen einer solchen Schweißung und einer verzinnten Litze unter der Maßgabe das das Zinn nicht bis unter die Isolation gekrochen ist und das die Schraube weder durch die Litze hindurch angezogen oder nur auf dem Zinn aufsetzend eingeschraubt ist. Wieso bricht das bei Zinn und mit der Verschweißung nicht? Gruß, Holm
Holm T. schrieb: > Erklärt mir mal den Unterschied zwischen einer solchen Schweißung und > einer verzinnten Litze unter der Maßgabe das das Zinn nicht bis unter > die Isolation gekrochen ist und das die Schraube weder durch die Litze > hindurch angezogen oder nur auf dem Zinn aufsetzend eingeschraubt ist. > Wieso bricht das bei Zinn und mit der Verschweißung nicht? > > Gruß, > > Holm Das Problem bei Verschraubungen ist eigentlich nicht das eine verzinnte Leitung bricht (zumindest nicht wenns gut gemacht ist) sondern dass das Zinn weich ist und fliest und irgendwann die Schraube nicht mehr richtig festsitzt.
Holm T. schrieb: > Erklärt mir mal den Unterschied zwischen einer solchen Schweißung und > einer verzinnten Litze unter der Maßgabe das das Zinn nicht bis unter > die Isolation gekrochen ist und das die Schraube weder durch die Litze > hindurch angezogen oder nur auf dem Zinn aufsetzend eingeschraubt ist. Zinn + Schraube => schlecht Denn das Zinn fängt unter der Druckbelastung der Schraube zu fließen an. Daher wäre, wie oben von Old Papa genutzt, die gecrimpte Aderendhülse eine brauchbare Alternative zu dem Verschweißen. Nicht aber das Verzinnen.
Abgesehen davon, daß die Schraube im Bild 2 etwa mittig in die letzte Querrille der Verschweißung gesetzt ist und dahinter Einzeldrähte abgeschert sind, ist klar erkennbar, daß im geschraubten Bereich eine Materialverdrängung stattfand. Und zwar in die Rundung der Bohrung. Im Bild 5 sieht man, daß der Außen-D des Schraubengewindes kleiner ist als der Bohrungs-D für die Drahtaufnahme, was dazu führt, daß beim Verschrauben der verschweißten Drähte diese nicht nur in die Bohrungsrundung verdrängt werden können, sondern auch seitlich neben der Schraube "hochkriechen" können und das auch tun. Erkennbar auch im Bild 2. In diesen beiden Punkten ist "der Hund begraben". Gerd E. schrieb: > Zinn + Schraube => schlecht > > Denn das Zinn fängt unter der Druckbelastung der Schraube zu fließen an. Denke, das kann man so nicht generalisieren. ;) Klar, Zinn ist noch weicher als Kupfer. Wenn aber beide Werkstoffe miteinander abgekapselt sind und auf einer genügend langen Strecke in und mit der Abkapselung verlötet sind, fließt da gar nichts mehr weg. Solche "Reparaturfälle" löse ich so: In die Bohrung stecke ich passendes Messing-Vollmaterial ein und markiere das mindestens 2 mm oberhalb der Aufnahme. Dann schneide ich das Teil ab und bohre es in der Drehmaschine so auf (aber nicht komplett durch), daß die zu verlötenden Drähte reinpassen. Anschließend spanne ich diese Hülse so ein, daß sie vertikal nach oben steht und löte die Drähte ein. Handfestes Anziehen der Schraube genügt, um reichlich Kontaktfläche herzustellen. Die häufig geäußerten "Bedenken" gegen Verlötungen interessieren mich nicht. Was sich bei angeblich "besseren" Verfahren einstellt, sehen wir ja deutlich in den Bildern. :D
L. H. schrieb: > Was sich bei angeblich "besseren" Verfahren einstellt, sehen wir ja > deutlich in den Bildern. :D Das ist definitiv ein Verarbeitungsfehler (zu lang abisoliert, zu tief eingesteckt), genau wie die zu schwach gecrimpten Kabelstecker die ein AutoElektriker bei einer Reparatur in meinem PKW hinterlassen hat, die sind einfach während der Fahrt abgefallen und die blanken Kupferenden funkten locker SOS in meiner Tür. Ich crimpe lieber selber und überzeuge mich das der Stecker sitzt!
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L. H. schrieb: > Die häufig geäußerten "Bedenken" gegen Verlötungen interessieren mich > nicht. > Was sich bei angeblich "besseren" Verfahren einstellt, sehen wir ja > deutlich in den Bildern. :D Zustimmung. Ich habe Maschinen mit hunderten von Klemmstellen erlebt, bei denen die Adern nur verzinnt waren. Diese (Textil)-maschinen erzeugten u.U. auch starke Vibrationen. Daß da eine Ader (ab)gebrochen wäre, habe ich NIE erlebt. Man hat wohl früher vergessen, das den verlöteten Adern zu sagen... ---------------------------------------------------------------------- ...und nun wieder drauf mit den Minussen! Die Realität ändern sie nicht. :-) MfG Paul
Paul B. schrieb: > Ich habe Maschinen mit hunderten von Klemmstellen erlebt, bei denen die > Adern nur verzinnt waren. Diese (Textil)-maschinen erzeugten u.U. auch > starke Vibrationen. Daß da eine Ader (ab)gebrochen wäre, habe ich NIE > erlebt. > > Man hat wohl früher vergessen, das den verlöteten Adern zu sagen... Der Grund warum nicht verzinnt, oder verlötet werden sollte ist aber ein anderer. Hier geht es nicht um das brechen der Adern. Grund warum ein verzinnen bei geklemmten (verschraubten) Anschlüssen ungünstig ist, ist die Eigenschaft des Zinnes unter Druck zu fließen. Das bedeutet, wenn eine vezinnte Litze mit einen vorgegebenen Drehmoment unter eine Schraubklemme geklemmt wird. Beginnt das Zinn mit der Zeit aus der Klemme zu fließen. Damit lockert sich die Schraubverbindung und es enstehen Kontaktschwierigkeiten. Bei alten Anlagen war das Verzinnen üblich, deshalb steht auch in den meisten Wartungsanleitungen, dass diese Verbindungen öfter geprüft und nachgezogen werden müssen. Bei Schraubverklemmungen mit Aderendhülsen passiert dies nicht mehr, dashalb sind dort die Wartungsintervalle viel größer.
Ich schrieb: > Bei Schraubverklemmungen mit Aderendhülsen passiert dies nicht mehr, > dashalb sind dort die Wartungsintervalle viel größer. Bei Schraubverbindungen mit Aderendhülsen gammeln die Kupferadern in den Hülsen, wenn sie, wie in der Textilindustrie z.B. Färberei Chemikaliendämpfen ausgesetzt sind. Die Alten waren auch nicht blöde -selbst, wenn heute Alles besser ist (oder sein soll). MfG Paul
Deswegen verpresst man die Hülsen auch GASDICHT. Dann gammelt darunter nichts mehr. Ansonsten GOTO Anwendungsfehler.
Chriss X. schrieb: > Deswegen verpresst man die Hülsen auch GASDICHT. > Dann gammelt darunter nichts mehr. Du bist ja ein Fux! (mit "X") Darauf kommt kaum jemand... Eine Frage habe ich aber trotzdem: Warst Du je in einer Färberei? Wahrscheinlich nicht -sonst hättest Du Dir die obige Antwort erspart. --------------------------------------------------------------------- Diese Diskussion taucht in schöner Regelmäßigkeit hier auf. Weder Chemie noch Physik lassen sich aber davon beeindrucken. MfG Paul
In einer Schraub(!!)klemme bleibt die schönste Hülse nicht lange gasdicht, sobald die Schraube angezogen wird wird aus der schönen Crimpung eine hässliche Quetschung.
Matthias L. schrieb: > In einer Schraub(!!)klemme bleibt die schönste Hülse nicht lange > gasdicht, sobald die Schraube angezogen wird wird aus der schönen > Crimpung eine hässliche Quetschung. ab nur an der stelle wo die schraube sitzt. Wenn die Hülse ausreichend lang ist, dann ändert sich am Ende nichts.
Paul B. schrieb: > Ich schrieb: >> Bei Schraubverklemmungen mit Aderendhülsen passiert dies nicht mehr, >> dashalb sind dort die Wartungsintervalle viel größer. > > Bei Schraubverbindungen mit Aderendhülsen gammeln die Kupferadern in den > Hülsen, wenn sie, wie in der Textilindustrie z.B. Färberei > Chemikaliendämpfen ausgesetzt sind. > > Die Alten waren auch nicht blöde -selbst, wenn heute Alles besser ist > (oder sein soll). > > MfG Paul Ist halt Anwendungsfehler wenn ich dan nicht meine Anschlüsse nicht entsprechend chemiefest unterbringe. Als wenn das reine Kupfer nicht angegriffen wird.
Ansgar K. schrieb: > Ist halt Anwendungsfehler wenn ich dan nicht meine Anschlüsse nicht > entsprechend chemiefest unterbringe. Als wenn das reine Kupfer nicht > angegriffen wird. Wenn das Kupfer verzinnt wird, kann es nicht angegriffen werden, weil es eben vollkommen von einer Zinnschicht bedeckt ist. Wir könnten das hier sicher noch stundenlang fortführen -allein: Es brächte Nichts. MfG Paul
Praktiker schrieb: > auch wenn ich dir (Old Papa) "aus dem Bauch" und meiner bisherigen > Erfahrungen heraus zustimme, so sollte man nicht direkt "So ein Schrott" > denken sondern die Neuerungen vorurteilsfrei testen und schauen wie sie > sich bewährt. > Wenn das von DIN VDE verlinkte PDF mit seiner umfassenden ;-) > Information nichts geschönt darstellt so scheint das Verfahren > vollkommen in Ordnung zu sein. Ja, ist i.O. Aber nur für denjenigen, der Kabel (vor-)konfektioniert. Ansonsten unbrauchbar. ;) > Mann sollte auch im Elektromechanischen offen für Neues bleiben Ja sicher. Das Neue sollte dann aber schon auch besser sein. Was ich hier nicht sehe. ;) > - fällt > aber leider je älter man wird und je mehr Erfahrungen man mit der > "alten" Technik man gesammelt hat immer schwerer, da bist du nicht > alleine :-) Denke, da fällt (altersbedingt) gar nichts schwer. Ganz im Gegenteil hat man so viel Müll im Laufe seines Lebens gesehen und Erfahrungen genug, daß man beurteilen kann, was gut oder schlecht ist. Und man weiß auch: Wenn etwas lange genug an die Leute "hingetrötet" wird, glauben sie es schließlich. Egal, ob es stimmt oder nicht. :D https://de.wikipedia.org/wiki/Edward_Bernays
Paul B. schrieb: > Wenn das Kupfer verzinnt wird, kann es nicht angegriffen werden, weil > es eben vollkommen von einer Zinnschicht bedeckt ist. Grundsätzlich gilt: Zinn fliesst unter Druck, Kupfer nicht. Eine dünne Zinnschicht auf Kupfer ist vermutlich tolerabel, weil einfach nicht genug Material da ist, was fliessen kann. Eine richtig ausgeführte Crimpung sollte zumindest einige Jahre auch das Eindringen von chemisch agressiven Dämpfen verhindern. Wenn das Kupfer selbst angegriffen wird, kann man so oder so nichts dagegen machen. Dann braucht man eben gasdichte Behälter für die Klemmen, um das Eindringen von schädlichen Substanzen zu verhindern.
L. H. schrieb: > Das Neue sollte dann aber schon auch besser sein. > Was ich hier nicht sehe. ;) Anwendung oder anderer Verarbeitungsfehler, das verteufelt nicht die Methode nur die unzulängliche Bearbeitung, genau wie mies gecrimpte Kontakte oder miese Lötstellen was ja nicht grundsätzlich gegen löten und crimpen spricht.
Harald W. schrieb: > Paul B. schrieb: > >> Wenn das Kupfer verzinnt wird, kann es nicht angegriffen werden, weil >> es eben vollkommen von einer Zinnschicht bedeckt ist. > > Grundsätzlich gilt: Zinn fliesst unter Druck, Kupfer nicht. > Eine dünne Zinnschicht auf Kupfer ist vermutlich tolerabel, > weil einfach nicht genug Material da ist, was fliessen kann. Das ist das hüpfende Komma! > Eine richtig ausgeführte Crimpung sollte zumindest einige > Jahre auch das Eindringen von chemisch agressiven Dämpfen > verhindern. Wenn das Kupfer selbst angegriffen wird, kann > man so oder so nichts dagegen machen. Dann braucht man eben > gasdichte Behälter für die Klemmen, um das Eindringen von > schädlichen Substanzen zu verhindern. Ich muß dienstlich logischerweise Aderendhülsen crimpen um dem Standard konform zu bleiben, privat mache ich allerdings auch gerne mal "mein Ding", aber eher selten bei 230 oder 400V Verkabelungen. Wenn so viel Zinn auf einer verzinnten Litze ist das es fließen kann, ist das aus meiner Sicht genau so ein Verarbeitungsfehler wie Verzinnung unter die Isolierung oder aber lockere bzw. zerquetschte Aderendhülsen. Die Erfahrung zeigt das es auch mit hochwertigen Anlagen/Werkzeugen/Materialien problemlos ist Müll zu produzieren und genauso schätze ich die US Verschweißung im Bild oben ein. Solchen Mist kann ich auch produzieren indem ich planlos mit Lötzinn und Lötfett (!) herumhantiere. Betreffs gasdichter Verpressung die nicht gammelt.. wie genau erreicht man das mit der US-Verschweißung? Gruß, Holm
Holm T. schrieb: > Betreffs gasdichter Verpressung die nicht gammelt.. wie genau erreicht > man das mit der US-Verschweißung? Ich vermute mal gar nicht. Ich befürchte auch, dass selbst sogenannte "gasdichte" Crimpungen das auch nicht im physikalischen Sinne sind. Für mich ist erst was wirklich gasdicht, wenn keine Atome bzw. Moleküle des Gases in die Crimpung gelangen können. Betrachtet mal die Schnittbilder im Netz zu diesem Thema, dann sind da noch immer winzigste Lücken und die einzelnen Adern der Litze sichtbar. Aber egal, nach dem ersten Anprömpeln der Schrauben ist eh Essig damit ;-) Old-Papa
Natürlich nicht. Für mich gibts keinerlei Unterschied zwischen einer sparsam verzinnten Litze und dieser Schweißwerei, nur das die US Verschweißung halt modisch ist. Ob da Zinn in der Litze ist oder nicht hat eigentlich keine Bedeutung, das fließt schon beim Anziehen der Schrauben weg so das die Schraube im Endeffekt nur noch auf Kupfer sitzt. Auch bei den Aderendhülsen gibts "kragenlose" Modelle die z.B. den Vorteil gegenüber der Verzinnung, das die Litzen bei Bewegung des Kabels nicht brechen sollen, einfach nicht haben. Wenn man dann sieht was in Südamerikanischen Ländern so produziert wird, ist hier Alles "Haient". Dieser Durchlauferhitzerduschkopf sei beispielsweise empfohlen oder aber auch das was da anstatt Lüster- oder Vagoklemmen bei uns verwendet wird: "Plastikflügelmuttern" mit Metalleinsatz und sich konisch verjüngendem Gewinde das direkt auf vertüddelte Litzenenden geschraubt wird... dabei haben die dort doch eine ganz brauchbare Luftfeuchtigkeit. Gruß, Holm
Holm T. schrieb: > Dieser Durchlauferhitzerduschkopf sei > beispielsweise empfohlen oder aber auch das was da anstatt Lüster- oder > Vagoklemmen bei uns verwendet wird: "Plastikflügelmuttern" mit > Metalleinsatz und sich konisch verjüngendem Gewinde das direkt auf > vertüddelte Litzenenden geschraubt wird... dabei haben die dort doch > eine ganz brauchbare Luftfeuchtigkeit. Da kommt man gleich silbrig glänzend aus der Dusche, nicht als Galvaniseur, sondern als Galvanisierter. :-) MfG Paul
Holm T. schrieb: > "Plastikflügelmuttern" mit Metalleinsatz und sich konisch > verjüngendem Gewinde das direkt auf vertüddelte Litzenenden > geschraubt wird... Solche Verbinder sind in ganz Amerika üblich, also auch in den USA. Ich würde mal davon ausgehen, das sie nicht grundsätzlich schlechter als die in D verwendeten Techniken sind.
Harald W. schrieb: > Grundsätzlich gilt: Zinn fliesst unter Druck, Kupfer nicht. Das kann man so nicht sagen. :) Letztlich ist (fast) jeder Werkstoff duktil - ist nur eine Frage des Druckes. Gilt auch für Kupfer. E-Modul [N/mm^2] (ca.) von : Zinn 40000 Kupfer 130000 Eisen 200000 > Eine dünne Zinnschicht auf Kupfer ist vermutlich tolerabel, > weil einfach nicht genug Material da ist, was fliessen kann. Damit etwas überhaupt fließen kann, muß auch Platz dafür vorhanden sein und es müssen hinderliche Wegstrecken überwunden werden können, die sich auch aufbauen lassen, damit nichts fließen kann. Insofern "zählt" dann auch ein Materialverbund zwischen Kupfer und Zinn, wenn Einzeldrähte aus Kupfer verlötet sind. > Eine richtig ausgeführte Crimpung sollte zumindest einige > Jahre auch das Eindringen von chemisch agressiven Dämpfen > verhindern. Gasdichtheit ist eine Anforderung, die i.d.R. nur schwierig erfüllbar ist. Meist nur unter Einsatz von Temperatur (= Löten oder Schweißen). Was da bzgl. "Kaltverschweißung" und Gasdichtheit beim Crimpen behauptet wird, fällt für mich eher unter das o.g. "Hintröten" an die Leute. :D
@ L. H. (holzkopf) >Harald W. schrieb: >> Grundsätzlich gilt: Zinn fliesst unter Druck, Kupfer nicht. >Das kann man so nicht sagen. :) >Letztlich ist (fast) jeder Werkstoff duktil - ist nur eine Frage des >Druckes. Gilt auch für Kupfer. Doch, denn es geht um den Dauerdruck. Sn gibt mit der Zeit nach, so daß der Schraubendruck nach und nach deutlich geringer wird, bis er sich auf rel. geringem Niveau einpendelt. Das nent man dann Fließen des Materials. Cu dagegen hält da deutlich mehr Druck aufrecht. Al auch, aber bei geringerem Druck als Cu.
Jens G. schrieb: > Doch, denn es geht um den Dauerdruck. > Sn gibt mit der Zeit nach, so daß der Schraubendruck nach und nach > deutlich geringer wird, bis er sich auf rel. geringem Niveau einpendelt. > Das nent man dann Fließen des Materials. Hier geht es nicht um Theorie, sondern um Praxis. Während verschraubte Kupfervolldrähte auch nach mehreren Jahrzehnten noch fest sitzen (Die Schraube "knackt" beim Lösen), sind die Schrauben bei verzinnten Litzen schon nach wenigen Jahren derart locker, das man sie fast von Hand lösen kann. Auch bei unverzinnten, verschraubten Litzen sitzen die Schrauben(z.B. in Netzsteckern) noch so fest, das man die Litzen nicht unterder Schraube rausziehen kann.
Diese US-Schweißstelle ist auch nicht besser oder schlechter, als was die Amis an "russischen Rödelmuffen" fabrizieren und dank CETA dann auch bei uns künftig verscherbelt werden darf. Ich habe in der Halbleiterei regelmäßig verschmorte Kraftstromstecker an amerikanischen Verlängerungen gesehen. Da gab es keine Aderendhülsen, da wurden die Litzen einfach mit Schrauben fixiert - ohne Federblech darüber, wie bei einer guten Lüsterklemme. Oder die weiter oben angesprochenen nahen Verwandten der Gipskartondübel, die zum Adern verrödeln genommen werden. Wenns wirklich gasdicht sein soll, fällt mir eine andere Technik aus DDR-Zeiten ein. Innertgasspülung von E-Motoren samt Anschlussdosen und Klemmstellen. Wurde in der Viskosespinnerei angewendet, weil die Spinnmasse Schwefelkohlenstoff enthielt, der selbstentzündlich oberhalb von ich glaube 85°C war. De reichte normales EX nicht mehr, da wurde mit leichtem Überdruck zum einen das Eindringen von Gasen von außen verhindert und die Oberflächentemperatur ebenfalls herabgesetzt.
Vielen Dank, habe mich immer gefragt wie das gemacht worden ist, ich fand dieser Methode besser als Löten oder Aderendhülse. Nun so sehr ich mich darauf freue das erfahren zu haben, die Trauer kam hinterher, weil das verfahren nur Industrial durchführbar ist.
Dem Bild ganz oben passt eher zu einer ganz ordinären Punktschweißung. Zwei Elektroden, etwas Druck und Strom, fertig. Im Sekundentakt, Zackzackzack. Das ist Industrieware, das muss schnell gehen und vor allem billig sein, YouTube hält da Massen an Videos bereit. Ultraschall steht da von den Kosten her in keiner Relation. Und ja, Kupfer läßt sich sehr gut schweißen.
C. schrieb: > Dem Bild ganz oben passt eher zu einer ganz ordinären > Punktschweißung. Ja sicher. Da hat jemand Ahnung. Nur gut, daß gleich im zweiten Posting die richtige Antwort kam. Und warum suchst Du Dir einen sieben Jahre alten Thread aus um so einen Unsinn zu schreiben?
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