Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kurzschluss?


von Max M. (maxmicr)


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Hallo,

ich hab gerad eine Platine gelötet und anscheinend gibt es einen 
Kurzschluss da ich mit dem Durchgangsprüfer einen Piepston für ~4 
Sekunden zwischen VCC und GND bekomme. Das seltsame ist, dass der Ton 
nach 4 Sekunden aufhört und dann nach 1 Sekunde wieder für 4 Sekunden 
ertönt? Ist da neben dem Kurzschluss noch ein Wackelkontakt?

Bei dem Board handelt es sich um einen Controller-Aufbau mit 2 
Kondensatoren (100nF und 22uF) zwischen VCC und GND.

Wenn ich die Kontaktspitzen des Messgerätes vertausche, ertönt der Ton 
dauerhaft. Wenn ich die Kontaktspitzen danach wieder vertausche (also 
nun wieder richtig rum), ertönt nur ganz kurz ein Ton (1/8 sec).

Sehr seltsam?

von Einer K. (Gast)


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Meine Glaskugel sagt:
Platine + Piepser = Astabiler Multivibrator

von Max M. (maxmicr)


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U. F. schrieb:
> Platine + Piepser = Astabiler Multivibrator

Ich versetze die Platine ja nicht in Schwingung, wie soll die Platine 
also vibrieren?

U. F. schrieb:
> Meine Glaskugel sagt:

Welche Infos brauchst du?

von Tom G. (masterx244)


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Max M. schrieb:
> U. F. schrieb:
>> Platine + Piepser = Astabiler Multivibrator
>
> Ich versetze die Platine ja nicht in Schwingung, wie soll die Platine
> also vibrieren?
>
> U. F. schrieb:
>> Meine Glaskugel sagt:
>
> Welche Infos brauchst du?

Durchgangsprüfer geben eine Spannung in die schaltung um den Widerstand 
zu messen, und "astabiler multivibrator" ist eine bezeichnung für einen 
bestimmten schaltkreis. (afaik ein taktgeber), vermutlich beeinflusst 
das die gemessene spannung weshalb der durchgangsprüfer mal durchgang 
sieht und mal nicht

von Thomas P. (tommy2002)


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Max M. schrieb:
> Welche Infos brauchst du?

Schaltplan vielleicht??? Bilder vom Aufbau??? Ach stopp, das ist ja 
nicht relevant. Sorry :-)

von Wolfgang (Gast)


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Max M. schrieb:
> Sehr seltsam?

Einzig seltsam daran ist deine Schaltungsbeschreibung. Kondensatoren und 
polaritätsabhängige Bauelemente können lustige Effekte hervorrufen, wenn 
ein Durchgangspiepser das einzige Messmittel ist.

von Kurt B. (kurt-b)


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Max M. schrieb:

>
> Wenn ich die Kontaktspitzen des Messgerätes vertausche, ertönt der Ton
> dauerhaft. Wenn ich die Kontaktspitzen danach wieder vertausche (also
> nun wieder richtig rum), ertönt nur ganz kurz ein Ton (1/8 sec).
>
> Sehr seltsam?


Ist es ev. nicht.
Du versorgst mit deinem Messgerät die Schaltung, es lädt den Elko auf.
Sobald da genügend Spannung anliegt wird die Schaltung zu arbeiten 
beginnen und den Elko entladen, das Spiel beginnt von vorne.

Wenn du dein Messgerät "verkehrtherum" anschliesst wird wohl Dauerstrom 
fliessen, ev. ist da eine Schutzschalung in der Platine drin oder der 
Leckstrom der Elkos ist hoch genug ums dauernd pfeifen zu lassen.


 Kurt

von Max M. (maxmicr)


Angehängte Dateien:

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Thomas P. schrieb:
> Schaltplan vielleicht??? Bilder vom Aufbau??? Ach stopp, das ist ja
> nicht relevant. Sorry :-)

Okay, hab ich angehängt.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Kurzschluß sind nahe 0 Ohm in beiden Richtungen.
Die anderen Effekte wurden ja schon erwähnt und sind je nach Multimeter, 
Elkos und Schaltung sehr unzuverlässig.

Mal 3,3V ran und schauen ob es leuchtet oder raucht...

2 Taster für Reset und GPIO0 zum Programmieren wären praktisch gewesen. 
Auch die Steuerlogk des NodeMCU mit den 2 Transistoren + Widerstaänden 
ist gut, wenn man aus der Arduino-IDE programmiert.
Die Fummelei mit irgendwelchen Jumpern oder Brücken ist unzuverlässig 
wenn man in den Programmiermode will.

Die Leitungen an der Querkante des ESP kann man sich eigentlich sparen, 
die Pins sind real nicht wirklich nutzbar.

PS: ein AMS1117 mit ähnlicher Kühlfäche mag es nicht, wenn auf den 3,3V 
ein Kurzschluß ist und ein 1A USB-Lader als Netzteil dransteckt und man 
es erst nach ein paar Minuten bemerkt. Der hat dann ein Loch und will 
gewechselt werden. Ist mir nur gerade passiert...

Gruß aus Berlin
Michael

von Max M. (maxmicr)


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Michael U. schrieb:
> Mal 3,3V ran und schauen ob es leuchtet oder raucht...

Keines von beiden, naja, ist auch etwas seltsam:

Die blaue LED auf dem Modul leuchtet entweder:
-gar nicht (meistens der Fall)
-am hellsten (wenn ich sie mit dem geerdeten Außengehäuse per 
Schraubenzieher verbinde)
-schwach (ab und zu)
-am hellsten wenn ich GND und GPIO2 verbinde (anscheinend passiert das, 
wenn ich mit dem Durchgangsprüfer "verkehrt herum" messe)

Das Modul scheint anscheinend auch nicht zu laufen, da ich keinen Access 
Point am PC / Handy sehe.

Michael U. schrieb:
> Die Fummelei mit irgendwelchen Jumpern oder Brücken ist unzuverlässig
> wenn man in den Programmiermode will.

Hm, warum? Nach dieser Bootmode-Beschreibung:
https://github.com/esp8266/esp8266-wiki/wiki/Boot-Process#esp-boot-modes

hängt es an GPIO0 ob programmiert oder das Programm geladen wird. Ein 
Taster kann ebenso einen unsauberen Kontakt machen wie ein Jumper.

Michael U. schrieb:
> PS: ein AMS1117 mit ähnlicher Kühlfäche mag es nicht, wenn auf den 3,3V
> ein Kurzschluß ist und ein 1A USB-Lader als Netzteil dransteckt und man
> es erst nach ein paar Minuten bemerkt. Der hat dann ein Loch und will
> gewechselt werden. Ist mir nur gerade passiert...

Benutze einen HT7333 und 3.3V liegen da an, wo sie anliegen sollen (VCC, 
GPIO0, GPIO2) also funktioniert der anscheinend noch.

> Kurzschluß sind nahe 0 Ohm in beiden Richtungen.
Hm, zwischen VCC und GND zeigt mein Multimeter immer "1." an, egal für 
welchen Messbereich, ich nehme mal an, dass bedeutet so viel wie 
"unendlich"?

von Harald W. (wilhelms)


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Max M. schrieb:

> Welche Infos brauchst du?

Hmm, eigentlich gibt es ja gar keine richtige Frage von Dir.
Auf Deine Frage: "Sehr seltsam?" würde ich mit "Ja" antworten.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

naja, mit Deiner "Leuchtbeschreibung" komme ich nicht sonderlich klar.
Irgendwelche Brücken mit Schraubeziehern sind sicher auch nicht das 
Mittel der Wahl.

Wenn auf dem Modul die Original-AT-Software drauf ist blinkt die blaue 
nur kurz nach Reset auf.
Ansonsten ist das Modul dann eben über die serielle per AT-Kommandos zu 
erreichen.
Von sich aus macht es sonst weiter nichts.

Taster haben den Vorteil, daß man sie gut bedienen kann. GPIO0-Taster 
festhalten, kurz Reset drücken und nach einer halben Sekunde kann man 
GPIO0 wieder loslassen und ist im Programmiermode.

Ich habe für mich einen Adapter gebaut, auf dem die Trasnsitorlogik des 
NodeMCU zu Steuerung drauf ist, außerdem ein 3,3V Regler.
Das wird dann mit Dupont-Kabeln rangesteckt, wenn ich mich mal wieder 
"ausgesperrt" habe. Normalerweise werden meine ESP zum Updaten bei 
Änderungen per OTA geflasht. Für Experimete liegt ein NodeMCU rum, da 
ist alles schon drauf. Für eigene Leiterplatten fehlte mir da bisher 
jede Notwendigkeit.

Ich lebe da immernoch im Zeitalter von Lochraster und Draht, Sensoren 
oder sonstiger Kram muß ja ohnehin mit rauf, die ESP sind ja kein 
Selbstzweck.

Gruß aus Berlin
Michael

von Max M. (maxmicr)


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Michael U. schrieb:
> naja, mit Deiner "Leuchtbeschreibung" komme ich nicht sonderlich klar.

Wenn ich 5V an meine Eingänge gebe, leuchtet die LED gar nicht.

Michael U. schrieb:
> Irgendwelche Brücken mit Schraubeziehern sind sicher auch nicht das
> Mittel der Wahl.

Ich dachte, die LED hätte einen Wackler und hab deswegen mit dem 
Schraubenzieher dran rumprobiert, beim versehentlichen Verbinden mit dem 
Gehäuse hat sie dann geleuchtet. Ich hab sie auch schon nachgelötet um 
etwaige kalte Lötstellen auszuschließen, hat aber auch nichts gebracht.

Michael U. schrieb:
> Ansonsten ist das Modul dann eben über die serielle per AT-Kommandos zu
> erreichen.
> Von sich aus macht es sonst weiter nichts.

Achso, dann probier ich das gleich mal. Ich dachte, das Modul öffnet 
einen Access Point.

von Max M. (maxmicr)


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Max M. schrieb:
> Achso, dann probier ich das gleich mal. Ich dachte, das Modul öffnet
> einen Access Point.

Da tut sich leider auch nichts. Erkennt jemand einen groben Fehler 
anhand dem Schaltplan / den Fotos? Ich bin mit dem Atmel Terminal Window 
mit dem COM-Port des USB / Serial - Wandlers verbunden, dieser ist 
wiederum an RX und TX des ESP8266 angeschlossen. Das Kommando "AT" 
liefert nichts zurück, ob wohl "OK" zurückkommen sollte :(

von Jochen (Gast)


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Hi!

1. Bin ich blind? Wo ist in deinem Schaltplan die LED zu finden?
2. Was ist das für ein komischer Spannungsteiler (R7 & R2 ab den Pins 
REST und GPIO16)?

Gruß
Jochen

von Flip B. (frickelfreak)


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Verlöte erstmal alle Pins vom Wlan modul. ZUmindest CH_PD und RX und TX 
sind zwingend nötig, das ist dein Fehler!

Der spannungsteiler ist eine Logik zum aufwachen deines Wlan-Moduls aus 
dem Deep-Sleep.

von Max M. (maxmicr)


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Jochen schrieb:
> 1. Bin ich blind? Wo ist in deinem Schaltplan die LED zu finden?

Die LED ist auf dem Modul selber drauf, in meinem Schaltplan hatte ich 
keine vorgesehen.

Flip B. schrieb:
> Der spannungsteiler ist eine Logik zum aufwachen deines Wlan-Moduls aus
> dem Deep-Sleep.

Genau, so oder so ähnlich wurde das im ESP8266.com - Forum erklärt.

Flip B. schrieb:
> Verlöte erstmal alle Pins vom Wlan modul. ZUmindest CH_PD und RX und TX
> sind zwingend nötig, das ist dein Fehler!

RX / TX und CH_PD hab ich inzwischen verlötet. Anscheinend lag es am 
CH_PD Pin (wie konnte ich den nur vergessen, der bringt das Board ja 
eigentlich erst zum laufen). AT-Kommandos konnte ich senden und die 
blaue LED blinkt kurzzeitig beim Verbinden mit der Spannungsquelle, 
bekomme aber bei 57600 BAUD (was glaube ich die Standardeinstellung ist) 
nur chinesisch zurück (aber immerhin schonmal ein erster Erfolg, vielen 
Dank!):
1
š=!
2
!oŸÌh’UÕ

Der Access Point hat sich leider wieder verabschiedet und gerade bekomme 
ich auch keine Rückmeldung auf AT-Kommandos mehr. Nach meiner (naiven) 
Ansicht deutet das auf eine unzureichende Stromversorgung hin, kann das 
sein?

Edit: Immer nachdem ich das Board vom Strom trenne und dann wieder 
verbinde bekomme ich was auf die Konsole geschrieben (wahrscheinlich die 
Antwort auf ein vorheriges AT - Kommando). Danach kriege ich keine 
Rückmeldung mehr, als würde sich der Kontroller schlafen legen oder 
abschalten.

Edit_2: Am CH_PD-Pin liegen 3.3V an.

von Jochen (Gast)


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Die richtige Baudrate ist ja nur die halbe Miete!
Stimmt auch die Parity-Bit Einstellung?

von Max M. (maxmicr)


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Jochen schrieb:
> Die richtige Baudrate ist ja nur die halbe Miete!

Es war die falsche Baudrate, die richtige ist 115200, nun werden auch 
richtige Buchstaben angezeigt. Ich hab den 22uF durch einen 100uF 
ersetzt, da ich häufig doppelte Antworten erhalten habe, ich hab das 
Gefühl, es läuft jetzt stabiler.

Wenn ich mich mit dem WLAN des ESP8266 verbinde, erhalte ich die IP 
"192.168.4.2", Gateway ist "192.168.4.1" (müsste also passen).

Ich bin erstmal glücklich, dass das ganze überhaupt funktioniert.

Vielen Dank für die Hilfe! :)

Ich werde mich nun daran machen, das hier durchzuarbeiten: 
http://www.esp8266.com/viewtopic.php?f=9&t=820

Edit: Erstes "Hello-World" - UART Programm erfolgreich geflasht. Solche 
Erfolgserlebnisse bin ich von dem Hobby gar nicht gewöhnt.

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